Hallo!
Ich brauche Rat bzw. Objektive Einschätzungen.
Mein Mann und ich sind seit 7 Jahren verheiratet und haben zwei tolle Kinder, ein wunderschönes Haus und sind sehr gut situiert. Nach außen hin also alles perfekt.
Nun zum Problem: ich sage meinem Mann regelmäßig (eigentlich immer, wenn wir Sex haben), dass er mich nicht so hart anfassen soll. Hierbei meine ich zum Beispiel stumpfes Fingern/Stochern in einer Art, die mich sofort wund macht. Er reagiert dann auf mein „Stopp“ oder „Nein“ überhaupt nicht und hält mich auch so fest, dass ich mich nicht rühren kann. Sobald es bei mir wehtut oder ich wund bin, kann ich nichts mehr genießen und verkrampfe total. Er hört dann in der Situation aber einfach nicht auf, egal was ich sage oder tue.
Je mehr ich mich wehre, desto länger dauert es. Er denkt wirklich, dass es mir so gefällt und findet es lustig.
Wenn er Lust hat, dann kommt es zum Sex, unabhängig davon, ob ich Lust habe oder nicht. Andersherum nicht. Mein Mann hat gewisse narzisstische Züge, die sich auch in anderen Bereichen immer wieder zeigen.
Ich bin eine intelligente und unabhängige Frau aber mir fällt es sehr schwer zu beurteilen, wie ich damit umgehen soll. Was ich tun soll, ohne alles weg zu werfen.
Ich wäre für Meinungen dankbar .
LG
Ehemann akzeptiert kein Nein
Ich verstehe zwar nicht ganz was das schöne Haus und dass ihr gut situiert seid mit deinem Problem zu tun hat, aber gut.
Ich würde es nicht während dem Sex ansprechen, sondern mich mit ihm abends hinsetzen und ihm ganz klar sagen wie du dich fühlst und wo deine Grenzen sind und dass du Konsequenzen ziehen wirst wenn das nicht aufhört. Man kann übrigens auch seinen Mann z.B. wegen Nötigung anzeigen. Aber du bist ja eine Intelligente Frau, das weißt du bestimmt.
Hallo du,
meine Güte...das tut schon beim Lesen weh.
Ich würde nicht mehr lange reden und auf Verständnis hoffen, weder während noch nach dem Sex. Wer beim ersten "Nein" nicht versteht, dass er aufhören soll, ist entweder geistig nicht ganz auf der Höhe (was ich jetzt mal nicht vermute) oder es ist ihm schlicht egal, was mit dir ist. Und das ist nicht zu tolerieren, das erfüllt den Tatbestand der Vergewaltigung. Ist ihm das eigentlich klar? Wenn nein, würde ich ihm das schleunigst klarmachen, entsprechende Paragraphen des StGB sind online einsehbar. Das nächste, das ich ihm klarmachen würde, ist, dass es keinen Sex mehr gibt.
Da du nicht "alles wegwerfen" möchtest (wobei ich mich fragen würde, ob der Preis, den du für Haus und "sehr gut situiert sein" zahlst, nicht viel zu hoch ist), würde ich mindestens auf eine Sexualtherapie bestehen. Wobei ich bezweifle, dass er da mitspielt, denn - siehe oben, wer's beim ersten Mal nicht kapiert...
Geh nochmal in dich, ob es Haus und Geld wirklich wert sind, vergewaltigt zu werden. Klingt drastisch, aber man muss die Dinge beim Namen nennen.
Liebe Grüße,
DieKati
Danke für deine Antwort.
Ich habe mich wahrscheinlich etwas unglücklich ausgedrückt, ich wollte nur sagen, dass ich eigentlich alles habe und dafür dankbar bin. Materielle Dinge meine ich nicht mit „wegwerfen“, sondern vielmehr die Stabilität für meine Kinder. Habe ich das Recht, meinen Kindern ihr Zuhause und den Vater zu nehmen?
Ich bin in keiner wirtschaftlichen Abhängigkeit, arbeite Vollzeit als Lehrerin.
Er gibt mir das Gefühl, dass ich übertreibe und „mich anstelle“. Würde ich dieses alles bei anderen lesen, wäre ich vermutlich total klar und reflektiert, warum kann ich das bei mir selbst nicht sein?
Hast du eine Tochter? Würdest du wollen, dass sie der Kinder wegen bei einem Mann bleibt, der sie missbraucht?
Du nimmst den Kindern gar nichts, wenn du endlich für dich ejnstehst. Dein Mann scheint dich ja gut zu manipulieren, wenn du diese Denkweise so verinnerlicht hast. Löse dich davon. Brauchst du dabei Hilfe?
Also, wenn Dir Dein Status mit schönem Haus und genug Kohle das wert ist, kannst Du Dich natürlich weiter erniedrigen, wenn nicht gar vergewaltigen lassen. Denn das, was Dein Mann da mit Dir macht, also Sex ohne Deine Einverständnis und gewaltsames Festhalten und penetrieren ist genau das. Auch in einer Ehe oder Partnerschaft darf es Sex nur in gegenseitigem Einvernehmen geben.
Wenn er denkt, dass Dein Nein ein Witz ist oder Dir gefällt, was er da tut, kommt bei mir der Gedanke, dass er entweder zu beschränkt ist oder einfach ein egoistischer Vollidiot. Beides für mich nicht tragbar. Aber Du musst wissen, was Du Dir wert bist.
Danke für deine Antwort.
Es geht mir nicht um irgendwelche materiellen Dinge. Wenn ich wüsste wie, würde ich diesen Satz aus meinem Beitrag entfernen. Ich wollte nur sagen, dass ich eigentlich alles habe und dafür dankbar bin.
Du hast nicht alles.
Was Du nicht hast, ist ein liebevoller Partner, der Dich mit Respekt behandelt und dem Deine Bedürfnisse und deine körperliche Unversehrtheit wichtig sind.
Ist er so ein Supervater, daß Du das für die Kinder noch jahrelang erdulden willst? Kann ich mir nicht vorstellen.
Was würdest Du einer Freundin raten, wenn sie Dir anvertrauen würde, daß ihr Partner so mit ihr umgeht?
Hallo, meine Vorredner haben schon deutliche und richtige Worte gefunden. Natürlich ist es nicht okay was er da tut!
Aber auch wenn es sich blöd anhört, hast du mal in einer anderen Situation deutlich gesagt dass du das nicht willst? Dass nein auch wirklich nein ist?
Du trägst absolut keine Schuld, aber könnte er vielleicht (dennoch) denken dass es zum Akt gehört?
Liebe Grüße
Ich habe es schon so so oft gesagt und angesprochen. Natürlich auch in normalen Gesprächen. Er sagt dann, ich solle mich nicht so anstellen.
Unfassbar. Du sollst dich nicht so anstellen?
Wie verroht ist dieser Mensch.
Was ist denn bei dem falsch verdrahtet?
Habt ihr darüber mal jenseits des Bettes gesprochen? Wieso knallst du ihm in so einer Situation nicht eine?
Das ist sexueller Missbrauch und wenn er mit dir schläft, obwohl du nein sagst, ist das Vergewaltigung.
Mir wär‘s wurscht, wie toll mein Haus ist und wie bequem das finanzielle Polster: mit dem säße ich nicht mehr an irgendeinem Esstisch, den wollte ich hinter schwedischen Gardinen sehen.
Und das ist nicht dahergesagt: ich hab wegen deutlich weniger aufs tolle Haus und finanzielle Sicherheit verzichtet, weil meine Würde eben unantastbar ist und ein Partner, der nicht wertschätzend mit mir umgeht, bleiben kann, wo der Pfeffer wächst.
Dein Mann vergewaltigt dich, das musst du mal ganz klar so benennen. Er zwingt dich zu Dingen, die du nicht willst. Das. Ist. Vergewaltigung.
Was möchtest du mit so einem Mann? Anzeigen solltest du ihn.
Sollte ich mich zu diesem Schritt entscheiden, dann gibt es das gleich das nächste Problem. Mein Mann ist ein angesehener Rechtsanwalt und hervorragend vernetzt im Bereich Justiz, Polizei und auch Rettungswesen. Mir wird das Wort im Mund umgedreht, da spreche ich aus Erfahrung.
Jetzt hast du vergessen in schwarz zu schreiben.
Wenn du denkst es ist aussichtslos brauchst du ihn ja nicht anzeigen.
Aber verlassen kannst du ihn!
Hallo, zum eigentlichen Beitrag wurde bereits viel geschrieben. Ich hoffe, dass du das nicht weiter mit dir machen lässt und Konsequenzen ziehst.
Was ich zu all dem Geschriebenen noch anfügen möchte:
Ein Mensch, der sich derart übergriffig verhält, wird dies nicht ausschließlich in dem von dir beschriebenen Bereich machen.
Er wird es auch im Alltag machen, bei dir und bei den Kindern.
Du schreibst von narzisstischen Zügen und da werde ich hellhörig, da ich selbst einen Vater habe, von dem ich das behaupten kann.
Eines kann ich dir sagen, ich wäre stolz auf meine Mutter gewesen, wenn sie sich hätte lösen können von ihm und uns Kinder geschützt hätte.
Wir wurden durch die Umstände massiv geprägt und meine Mutter ist noch heute in dieser Ehe gefangen. Gefangen, weil sie zu schwach geworden ist, sich zu trennen.
Mit der Zeit wurde es übrigens immer schlimmer mit ihm und seinen Anwandlungen. Die permanente Schuldumkehr und Erniedrigung auf verschiedenen Ebenen, haben meine Mutter zu dieser schwachen Person gemacht.
Meine Schwester hatte in ihrer Jugend eine starke Drogenabhängigkeit entwickelt und hat nur knapp überlebt.
Ich selbst kann bis heute noch nicht mal meinem Mann, das ihm zustehende Vertrauen entgegen bringen, bin grundlos eifersüchtig und habe mit dem Selbstwertgefühl zu kämpfen, da ich als Kind erniedrigt wurde und Psychospielchen ausgesetzt war.
Inzwischen muss ich meine Kinder vor ihm schützen, da er auch hier seine Flügel ausbreitete. Sie haben nur Kontakt zu ihm, wenn ich dabei bin.
Daher in aller Deutlichkeit:
Als Mutter hast du die Verantwortung, deine Kinder zu schützen. Euer Alltag, ist deren Kindheit. Sie werden für ihr Leben geprägt sein durch diese Zeit und es hinterlässt viele Spuren.
Alles Liebe und viel Mut!
Wenn du dich nicht trennen willst, würde ich sagen, kein Sex mehr.
Aber so wie du ihn beschreibst, nimmt er sich den vermutlich dann einfach.
Geh nächstes mal zum Arzt lass es dokumentieren und zeig ihn an.