Mein Freund ist in letzter Zeit sehr gestresst von der Arbeit und das wird sich auch die nächsten Wochen nicht ändern. Zum Sport ist er zu ko und meiner Meinung nach fehlt ihm der Ausgleich und er wirkt manchmal wie kurz vor dem kollaps. Er tut mir leid und ich versuche ihm auch den Rücken frei zu halten, aber letztendlich muss er an der jobsituation etwas ändern, wenn ihn der Stress auf Dauer auslaugt. ( Was ich voll und ganz verstehe). Aber verantwortlich bin ich nicht für den Stress. Trotzdem ist er zur Zeit oft unausstehlich. Naja anderes Thema.
Seiner Meinung nach ist ein Blowjob das einzige was ihn nach so einem Arbeitstag super entspannt. Das weiß ich auch, dass ihm das gut tut und manchmal tue ich ihm den Gefallen. Trotzdem hat ja vor allem er was davon. Wenn ich keine Lust mehr habe, ist er meistens beleidigt und wendet sich von mir ab. Er versteht nicht wie ich ihm das abschlagen kann wenn er doch dabei so gut entspannen könnte.
Ich hab ihm gesagt dass ich abends auch müde bin und wenn ich weiß dass der Wecker in ein paar Stunden wieder klingelt auch einfach schlafen möchte. Er tut mir leid wenn so viel los ist, aber ich nicht dafür verantwortlich bin das auszugleichen.
Andererseits ist er dann auch zu ko um noch Sex zu haben oder mich zu verwöhnen. Aber ich soll ihm einen blasen, sonst ist er beleidigt. Der spinnt doch? Manchmal bin ich dann kurz davor es einfach noch zu machen, dass „Ruhe“ ist, aber das ist ja auch der falsche Ansatz?
Blowjob zur Entspannung
Ja, ein bj ist echt super entspannend und wenn man(n) gestresst ist, gibt es kaum besseres um sich zu entspannen.
Es geht aber gar nicht, dass er schön einen geblasen bekommen möchte aber für Sex zu ko ist. Auch muss er respektieren, wenn du keine Lust hast oder müde bist.
Das geht echt gar nicht.
Ich finde es ja immer ganz kritisch, wenn in einer Beziehung eine Anspruchshaltung besteht, à la „Du musst YXZ machen, damit ich glücklich/entspannt/zufrieden bin.“ Die eigene Laune (und im weitesten Sinne die eigene Glückseligkeit) von einer anderen Person abhängig zu machen, ist absolut ungesund. Das kann auf Dauer kein Mensch erfüllen.
„Aber du musst doch deinen Geburtstag feiern“, sagt die Mutter, die sonst traurig ist.
„Aber du kannst doch nach deiner 48-Stunden-Woche noch mal kurz was mit mir trinken gehen“, sagt der Kumpel, der sonst enttäuscht ist.
„Aber du weißt doch, dass mich ein Blowjob total entspannt“, sagt der Partner, der sonst beleidigt ist.
Wenn du all das machst, damit es anderen besser geht, du es aber selbst gar nicht willst, laugst du dich selbst systematisch damit aus. Du bist dir nicht mehr treu und reibst dich an den Bedürfnissen anderer auf. (Ich rede hier nicht davon, jemandem mal einen kleinen Gefallen oder etwas Gutes zu tun.)
Bei deinem Thema spielt noch deine sexuelle Selbstbestimmung mit, das ist keine Lappalie. Aber ich lese ja, dass du schon eine gute Einstellung hast und auch Grenzen gesetzt hast. Bewahre dir diese Grenzen und bleibe dir treu!
(Und ganz ehrlich, wie mega-arschig ist das denn?! Du hältst ihm den Rücken frei, er ist gestresst und oft unausstehlich, er ist zu k.o. für Sex, will aber trotzdem fein von dir bedient werden UND ist zu allem Überfluss noch beleidigt, wenn du selbst zu geschafft bist. Typen gibt’s...)
P.S.:
Lies vielleicht mal diesen Artikel:
https://www.firstlife.de/emotionale-beduerftigkeit-in-beziehungen-teil-1/
Da steht ein guter Abschnitt zu Erwartungshaltung und Anspruchsdenken.
Dreh den Spass um , erst du dann bekommt er seine "entspannung" .
Hallo,
"Andererseits ist er dann auch zu ko um noch Sex zu haben oder mich zu verwöhnen. Aber ich soll ihm einen blasen, sonst ist er beleidigt. Der spinnt doch?"
Japp, finde ich auch. Diese Anspruchshaltung und der Egoismus, die dieser Mensch an den Tag legt, finde ich absolut daneben. Das klingt so, als würde er es als eine Dienstleistung ansehen: Du hast für seine Entspannung zu sorgen, tust du es nicht, wird er sauer.
Du bist aber nicht sein allzeit bereiter rundum-sorglos-Blasroboter für den schnellen Druckabbau, sondern seine Partnerin, deren Bedürfnisse er genauso sehen und respektieren muss. Für SEINE Entspannung muss er außerdem in erster Linie selbst sorgen und Mittel und Wege finden, mit Stress umzugehen. Es liegt in seiner Verantwortung, nicht in deiner.
Das würde ich dem Herrn mal unmissverständlich klar machen.
Liebe Grüße,
DieKati
finde solche Männer immer sehr suspekt. Was ist denn mit deiner Entspannung? Wieso stellt er seine Müdigkeit über dein Wohlbefinden?
Ja, das wäre der falsche Ansatz, und vielleicht übertreibe ich in meiner Empfindung, aber das grenzt für mich an Nötigung. Weshalb zählt seine Müdigkeit mehr als deine? Ich würde abwägen, was du(!) in dieser Beziehung bekommst und mich entsprechend auf die Hinterbeine stellen. Sprecht sonst mal darüber in einer Nicht-Zubettgeh-Situation. Vielleicht redet er da vernünftiger.
Also erstens kann ich das als Mann auch bestätigen, dass ein Blowjob gerade in stressigen Zeiten einfach sehr gut tut. Und dann dient er natürlich manchmal als "Ersatz" für den vaginalen Verkehr. Also "zu müde für Sex, aber Blowjob gerne" scheint mir auch schlüssig.
Was natürlich überhaupt nicht geht, ist die beleidigte Leberwurst zu spielen, wenn es nicht nach den eigenen Vorstellungen läuft.
Ich frage mich nur gaaanz vorsichtig wegen des Wörtchens "mehr" in deinen Post... "Wenn ich keine Lust mehr habe," soll das heißen es wird Dir währenddessen zu viel und du brichst ab? Das wäre tatsächlich großer zusätzlicher Stress für Deinen Partner, denn der dann vorhandene Hormoncocktail muss ja irgendwo hin. Dann lieber öfter klar sagen "nein, heute nicht." Oder braucht er manchmal sehr lange bis zum Orgasmus? Kann er das anders steuern?
Noch ein Hinweis: Es ist so schade, wenn ein solches Thema seine "Leichtigkeit" verliert. Man kann das Ganze gelegentlich auch spielerisch angehen, zB mit Tauschgeschäften (Fußmassage gegen Blowjob) oder kleinen Herausforderungen (komm in 5 Minuten, sonst schauen wir im TV, was ich will), wenn es beiden so Spaß macht.
Und auf Dauer hilft Euch natürlich nur eine Wiederherstellung der Work-Life-Balance. Das ist häufig ein sehr langwieriger Prozess.
Also erstens kann ich das als Mann auch bestätigen, dass ein Blowjob gerade in stressigen Zeiten einfach sehr gut tut. Und dann dient er natürlich manchmal als "Ersatz" für den vaginalen Verkehr. Also "zu müde für Sex, aber Blowjob gerne" scheint mir auch schlüssig.
Was natürlich überhaupt nicht geht, ist die beleidigte Leberwurst zu spielen, wenn es nicht nach den eigenen Vorstellungen läuft.
Ich frage mich nur gaaanz vorsichtig wegen des Wörtchens "mehr" in deinen Post... "Wenn ich keine Lust mehr habe," soll das heißen es wird Dir währenddessen zu viel und du brichst ab? Das wäre tatsächlich großer zusätzlicher Stress für Deinen Partner, denn der dann vorhandene Hormoncocktail muss ja irgendwo hin. Dann lieber öfter klar sagen "nein, heute nicht." Oder braucht er manchmal sehr lange bis zum Orgasmus? Kann er das anders steuern?
Noch ein Hinweis: Es ist so schade, wenn ein solches Thema seine "Leichtigkeit" verliert. Man kann das Ganze gelegentlich auch spielerisch angehen, zB mit Tauschgeschäften (Fußmassage gegen Blowjob) oder kleinen Herausforderungen (komm in 5 Minuten, sonst schauen wir im TV, was ich will), wenn es beiden so Spaß macht.
Und auf Dauer hilft Euch natürlich nur eine Wiederherstellung der Work-Life-Balance. Das ist häufig ein sehr langwieriger Prozess.