Habe eine Frage: mir ist hier etwas aufgefallen. Bei vielen Beiträgen in denen es um die geringe Libido der Partner geht gibt es eine für mich sehr erstaunliche parallele: die jeweiligen Partner mit geringere Libido weigern sich, sich ärztlich untersuchen zu lassen und bspw ihre Hormone zu checken.
Kenne das von meiner Frau: sie sagt einfach, dass bei ihr alles okay wäre und man mit Mitte 30 einfach nicht mehr ao viel Lust hätte.
Ich frage mich warum es so schwer ist sich einmal durchchecken zu lassen...
Anders herum gegragt: gibt es hier jemanden der mit einer geringen Libido zum Arzt gegangen ist und durch eine Behandlung wieder eine stärkere Libido bekommen hat?
Geringe Libido - ärztliche Untersuchung
Nicht direkt vergleichbar aber mein Doc und ich haben eine Weile mit den Nebenwirkungen meiner Blutduck-Medis experimentiert. Die beeinflussen sowohl Libido als auch Erektion. Ich fand das gar keine Frage, das zu probieren.
Ja, ich würde es letztlich auch von dem lustloseren Partner erwarten, einmal die körperlichen Ursachen checken zu lassen. Vieles lässt sich ja beheben, sobald diagnostiziert. Oft reicht es, Medikamente zu optimieren. Da sind Blutdruck, Pille und Antidepressiva ganz weit vorn. Vor allem bei Pille und Antidepressiva verstehe ich es wirklich nicht, warum das nicht standardmäßig Teil der einer Routinekontrolle ist: Die Pille ist doch gerade für Sex gedacht - wenn darunter die Lust leidet, macht doch die ganze Hormonbelastung keinen Sinn, sofern nicht gerade zufällig eine Reihe positiver Nebenwirkungen greift wie schmerzfreie Regel und Freiheit von Akne. Und die Ziele einer Behandlung mit Antidepressiva werden durch ein wiederauflebendes erfüllendes Sexleben und ein harmonischeres Zusammenleben daheim ja sicher auch mehr als gefördert.
Ich verstehe nicht, warum Unlust nicht als Leiden erkannt und als solches angegangen wird. Vielleicht weil es anders als Schmerz oder eine schnell ausgehende Ausdauer eben nicht den Betroffenen selbst sondern die Partnerschaft betrifft. Der / die Betroffene ist ja erst mal ganz zufrieden, wenn Ruhe ist.
Hallo,
ich glaube, dass in vielen Fällen der Sex bzw. die sexuelle Unlust nur die Folge eines anderen Problems ist und die Betroffenen darum auch wissen.
Natürlich gibt es körperliche Ursachen, das möchte ich gar nicht leugnen. Aber ich denke, dass der Grund für eine Flaute sehr oft woanders zu finden ist, z. B. in dem Gefühl, vom Partner nicht mehr wertgeschätzt zu werden, in der Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper, aber auch mit dem des Partners, in Überforderung und Überlastung im Job oder Alltag und Familienleben, in Verhaltensweisen, die man am Partner nicht mag und die ihn mit der Zeit unattraktiv erscheinen lassen, in Müdigkeit, zuviel Körperkontakt mit Kindern, Unwohlsein nach einer Geburt und dem damit empfundenen Kontrollverlust, allgemein körperlichen Veränderungen und mangelnder Hygiene, Langeweile im Miteinander....
Es gibt so vieles, was die Sexualität beeinflussen kann, was aber kein Arzt zu lösen vermag. Und ich denke eben, dass viele Partner, die keine Lust mehr auf Sex haben, den Grund eigentlich schon wissen, aber nicht den Mut haben, es sich einzugestehen oder auch anzusprechen, weil eben viele negative Gefühle dabei mitschwingen können. Scham, Frust, Wut, Enttäuschung, Verletzung... Wenn man etwas davon sehr stark empfindet, kostet es viel Überwindung, offen darüber zu sprechen - zum einen, weil man sich selbst dadurch angreifbar macht, aber auch weil es den anderen sehr verletzen könnte. Und sowas alles kostet Kraft. Es ist anstrengend.
Würde alles in der Beziehung stimmen, nur die Lust wäre plötzlich weg, dann würden vermutlich mehr Leute willens sein, dem medizinisch auf den Grund zu gehen, weil sie immens darunter leiden, dass es nicht mehr wie vorher ist. Aber auch das hat oft etwas mit Schamgefühl zu tun, mit Versagensängsten, aber auch der Furcht davor, dass vielleicht etwas Schlimmes bei den Untersuchungen herauskommen könnte.
Etwas nicht zu können, nicht so zu funktionieren, wie scheinbar alle anderen, plus die Erwartungen des Partners nicht ausreichend befriedigen zu können, wird als Makel empfunden und wer bringt seine vermeintliche Unfähigkeit schon gerne offen auf den Tisch?
Manchen macht das nichts aus, weil sie das gar nicht so sehr auf sich beziehen und einfach eine Lösung finden möchten. Andere nehmen es persönlich und stecken lieber den Kopf in den Sand, weil es sich sehr unangenehm anfühlt.
Und dann gibt es noch jene, denen es schlichtweg gar nichts ausmacht. Es gefällt ihnen, keinen Sex mehr haben zu müssen. Sie empfinden das als angenehm und wollen dementsprechend nichts daran ändern. Endlich ist dieser lästige Druck, in eine Form passen zu müssen, weg.
Das ist dann wohl eher eine große Befreiung für die Betroffenen - wenn auch bedauerlicherweise nicht für den Partner, der Sex wirklich gerne mag und dachte, dass es dem anderen auch so geht.
Wenn bei mir die Libido nachlässt, ist das oft ein Zeichen, dass die Partnerschaft nicht mehr funktioniert., der Mann ist sexuell uninteressant geworden.
Also platt gesagt, hat sie vielleicht einfach keine Lust mehr auf dich.
Also bei mir liegt es immer am Partner der nicht mehr passt.
Ich unterstelle mal dass dieser Grund häufiger valide ist als gesundheitliche Probleme .Was genau soll der Arzt denn auch untersuchen?
Hormone, und dann?, bei Männern vielleicht ein Grund, aber bei Frauen, bei denen der Östrogenspiegel Zyklus bedingt sowieso stark schwankt?
Meist ist es ein zwischenmenschliches Problem, so meine Erfahrungen.
Ich kenne auch Männer und Frauen , die mit ihren Partnern keinen Sex mehr wollen, bei ihren Liebhabern aber sehr wohl eine starke Libido da ist.
Eine ehemalige Kollegin beklagte mal dass ihr Mann keinen Bock mehr auf Sex hat...mit mir hatte er aber sehr wohl ständig Bock.
Das ist nicht generell keine Lust, sondern keine Lust mehr mit dem einen immer gleichen Partner.
Schon mal überlegt dass der Grund einfach nur da zu suchen ist?
Eine langjährige Partnerschaft und sexuelles Verlangen ist ein Widerspruch, denn erstes beruht auf Vertrautheit und Routine, zweites auf dem Reiz des Unbekannten und des Neuen.
Hallo,
vielleicht möchte sich Deine Frau nicht untersuchen lassen, weil sie WEISS das körperlich alles ok mit ihr ist und ihre Ursachen für die mangelnde Lust einfach nicht in einem medizinischen Problem liegen.
Möglicherweise möchte sie ihre persönlichen Bedürfnisse nicht pathologisieren lassen.
Man geht zum Arzt, wenn man selbst unter dem Zustand leidet. Heißt, wenn sie eigentlich gern mehr Lust hätte, die aber einfach nicht kommt.
Da greifen dann die ganzen Checks wie Pille, Hormone, Schilddrüse usw.
Aber sind wir doch mal brutal ehrlich: Diese Frauen haben keine Lust auf Sex, weil sie keine LUST auf Sex haben. Meistens kommt das mit den Kindern. Sie sind oft zu müde, zu kaputt, zu überlastet, zu sehr im Überlebensmodus, zu überreizt durch den ständigen (Körper)kontakt mit den Kindern und einfach nur froh, Abends auf der Couch zu landen und nicht auch noch die Bedürfnisse eines weiteren Menschen befriedigen zu müssen.
Sie selbst haben das Bedürfnis dann einfach nicht und machen höchstens "ihm zuliebe" mit oder lassen es eben ganz.
Das Thema "Frau hat keine Lust mehr" ist ein absoluter Dauerbrenner.
Selten gibt es eine Lösung. Er leidet unter dem fehlenden Sex, sie leidet unter seiner Unzufriedenheit und dem Druck und irgendwann geht vielleicht einer fremd oder es gibt Streit, Trennung oder Resignation.
An Steller Deiner Frau würde ich mich trotzdem mal durchchecken lassen, einfach, um körperlicher Ursachen tatsächlich auszuschließen und guten Willen zu demonstrieren. Immerhin schadet eine Untersuchung und eine evt. Beratung auch nicht.
Warum es so schwer ist sich Hilfe zu holen, kann viele Gründe haben. Der Antrieb fehlt, Sex war nie Priorität, Angst vor dem möglichen Ergebnis, zu viel Arbeit mit Kindern, Beruf und Haushalt, oder man weiß den Grund tief im
Inneren.
Das Argument, dass bei Frauen mit Mitte 30 keine Lust herrscht, halte ich für falsch und vorgeschoben. Ich denke, dass es da bei den meisten erst boomt. Also Mitte 30 waren die Kids aus dem gröbsten raus, und die Lust auf dem Höhepunkt. Ich glaube seitdem nerve ich meinen Mann eher, weil nur noch Lust da ist. 🤣
Ich finde es nicht okay, wenn der Partner sich weigert auf Spurensuche zu gehen, aber mehr als reden kannst du ja nicht. Ich vermute Männer wollen dem Ganzen noch weniger nachgehen, weil der Stolz der fehlenden Männlichkeit über allem steht.
Ich kennen tatsächlich einen Fall, wo es bei der Frau an den Hormonen lag und bei einem
Mann an extremer beruflicher Belastung.
Hallo,
ich (w, ende 20), hatte auch ein paar Jahre (!) eine beinahe tote Libido. Sie war quasi nicht existent und alles rund ums Thema Sex hat mich nur noch genervt.
Nach mehrmaligem Bitten meines Mannes bin ich dann zum Arzt. Alles in Ordnung. Hab ein paar Tabletten auf pflanzlicher Basis bekommen -> Effekt = 0, hab den Quatsch nach einigen Monaten dann wieder gelassen.
Meine Lust kam 3-4 Jahre später von allein zurück.
Was soll denn bitte so eine Einforderung? Wenn man keine Lust hat, hat man keine Lust. Ich finde es total logisch, dass es abnimmt im Alter. Denn der natürliche Sinn ist erfüllt spätestens mit den Wechseljahren. Und jeder hat das Recht, keinen Sex (mehr) haben zu wollen.
Vielleicht bist du ja unattraktiv geworden. Oder hast, hart gesagt, deinen Sinn erfüllt. Sind Kinder vorhanden?
"Was soll denn bitte so eine Einforderung? Wenn man keine Lust hat, hat man keine Lust."
Erstenns waren das Fragen vom TE keine Forderung.
Zweitens zu Deiner Frage:
- weil Unlust eben nicht eine wohlabgewogene Entscheidung ist
- weil fehlende körperliche Nähe, zur fehlendem Oxitocin führt und das ist das Schmiermittel für Beziehungen, Verzeihen, Zuneigung, freundlichen Ton, Wiedersehensfreunde, Vermissen, Lächeln, Überraschungen vorbereiten, Mitfühlen, Mitleiden, Mitlachen ...
- weil es einfach ist, dem beim Doc kurz nachzugehen - eigentlich sogar einfacher als sich und die eigene Beziehung als Ursache intensiv zu reflektieren,
- weil es bei anderen Leiden und Entbehrung verursacht, die vielleicht gar nicht nötig sind,
- weil einem selbst wertvolle Lebens- und Liebeszeit entgeht.
Also nur als erster Start. Es geht dem TE meinem Verständnis nicht einmal daurum Viagra oder speziell sexuelle Lustmacher zu erhalten sondern allein darum körperliche Ursachen aufzudecken und beseitigen.
@blackwihtecat: Wäre deine Reaktion dieselbe, wenn eine verzweifelte Frau gefragt hätte, die ein Potenzproblem vermutet und er Unlust vortäuscht, sie sich aber die Intensität, Nähe, Zuneigung, und das Feuer der bisherigen Beziehung zurückwünscht? Und alles was es bräuchte, um Beziehung und Liebesleben zu sanieren, wäre ein Wechsel seiner Blutdruck-Medis?
Hier.
Ich habe schon immer weniger Lust gehabt, auch als junge Frau.
Ich habe mich auch komplett durchchecken lassen.
Hormone und alles andere im grünen Bereich.
Anfänglich dachte man, es läge an einem Vitamin D Defizit. Aufgeholt und nun: immer noch wenig Libido. Wenn es nach mir ginge, bräuchte ich niemals Sex.
Habe seit meinem 18. Lebensjahr mit leichten Depressionen zu kämpfen. Immer mal wieder, nie durchgehend. Nun liegt die Vermutung, dass es daran liegen könnte. Sicher ist es nicht. Und ich werde es so ohne weiteres auch nicht herausfinden.
So einfach ist es mit der fehlenden Libido eben nicht. Es gibt 1000 mögliche Gründe, warum das sein könnte.
Vitaminmangel, fehlendes Selbstbewusstsein, Hormonstörungen, psychische Belastungen und Krankheiten.
Deine Frau will vielleicht einfach nicht. Das (kann, aber ) muss 1. nichts mit fehlender Libido zu tun haben, 2. ohne ihren Willen, dies zu ändern, wird es sich auch nicht ändern können.