Hi ihr Lieben,
Ich brauche bitte eure Meinung.
Bin mir nicht sicher ob ich es mir einbilde, aber ich denke mal Gefühle kann man sich nicht einbilden, oder ?
Ich bin jetzt 12 Jahre mit meinem Mann, 10 davon verheiratet.
Wir haben 3 Kinder und sind an sich glücklich.
Nun muss ich zum eigentlichen Thema kommen. An sich sind wir wirklich seeehr verschieden. Und ich weiß Gegensätze ziehen sich an, bla bla … aber ich hatte nie das Gefühl ihn nah zu sein. Es ist zugegeben sogar ein befremdliches Gefühl mit Ihm.
Wir haben keine gemeinsame Hobbys, verschiedene Ansichten in den meisten Sachen und führen in unserer Ehe auch keine wirkliche Freundschaft. Sprich, wenn ich jemanden zum Reden brauche ist er leider nicht der erste an den ich denke. Und ich weiß, das ich auch nicht die erste bin, an den er denkt, wenn er jemanden zum Reden braucht.
Unsere Kommunikation ist auch manchmal tiefgründiger, aber umso tiefer wir ins Gespräch kommen, umso mehr merken wir wieder wie verschieden wir sind.
Ich kann auch nicht ich selbst sein in seiner Gegenwart. Was meiner Familie und Freunde auch aufgefallen sind. Sie nenne es angespannt. Und ich merke auch wie frei er ist, wenn er mit seinen Leuten spricht.
Es ist einfach anders.
Manchmal wünsche ich mir auch sehnlich, das er mir mehr Komplimente macht als Frau, (nicht nur als Mutter) oder das er mir sagt das er mich liebt, oder mich fragt wohin ich gehe oder was ich mache, wenn ich mal weg bin.
Ist das toxisch von mir ?
Oder das er aus Interesse fragt, wo ich war?
Ich schätze es sehr das er mir vertraut und ich würde es niemals missbrauchen aber …
Weil es kommt ja nichts. Manchmal habe ich das Gefühl ich bin ihm als Frau über die Jahre egal geworden, besser ausgedrückt es ist alles nur noch Gewohnheit und Sicherheit bei uns.
Unser Intimleben würde ich jetzt auch als klassisch beschreiben, nicht Zuviel nicht zu wenig, nicht zu langweilig aber auch nicht aufregend.
Und ich muss auch sagen, das wenn wir länger kein Sex hatte , so ab der 2. Woche würde ich mal sagen, sich Kuscheleinheiten/Zärtlichkeiten komisch anfühlen.
Ich frag mich langsam ob ich in Kleinigkeiten zu sehr hinein interpretiere oder einfach nur spinne.
Gibts es ähnliche Ehen ?
Mir ist klar, das ihr wenig beurteilen könnt aus diesen dreizeiler hier, an sich sind es über 10 Jahre jetzt.
Fremd trotz 10 Jahre Ehe
War das denn jemals anders?
Ward ihr euch irgendwann mal näher? Ward ihr irgendwann mal beste Freunde? Hat er dir irgendwann mal Komplimente gemacht? War er dir irgendwann mal nicht fremd? Warst du immer vor ihm nicht du selber (Horrorvorstellung in einer Ehe)?
Oder kam das alles plötzlich/schleichend?
Nein, ich kenne das so nicht und würde das auch nicht so leben wollen. Aber ich vermute mal, ihr ward immer so? Warum habt ihr geheiratet?
Ich hab mit 19 sehr unbewusst und nicht aus wirklicher Liebe geheiratet.
Wir kamen immer gut miteinander klar.
Jetzt bin ich aber an einem Punkt in meinem Leben wo ich meine Bedürfnisse nach Liebe und Leidenschaft nicht mehr ignorieren kann und möchte. Das ist es :)
Genau so geht es mir auch (sind 6 Jahre verheiratet und 7 zusammen)
Ich merke immer wieder, dass ich mich meist in Kleinigkeiten „anpasse“/unterordne. Unterbewusst. Es fällt mir im Nachhinein erst auf. Es ist mittlerweile ein Selbstläufer. Nur ein Beispiel: Er mag TV Sendungen nicht, die ich gelegentlich mal schauen möchte. Einfach mal nicht nachdenken, irgendwas seichtes anschauen.. nicht das Hundertste Politmagazin gespickt mit Problemen aus der ganzen Welt. Wir schauen beide gern Nachrichten, es ist nicht so dass es mich nicht interessiert, aber nur Politische Diskussion, oder der hunderste Krimi.. warum nicht mal eine Komödie oä ansehen?!
Wenn er die Kinder hinlegt (wir wechseln uns täglich ab) und beim wiederkommen sieht was ich anschaue, sagt er: „wenn du so nen Mist anschaust, kann ich gleich ins Bett gehen“
Und was mache ich? Ich schalte um.. er könnte ja ins Bett und dort fernsehen, aber nein.. entweder schauen wir dann gemeinsam was er möchte oder ich gehe dann nach oben und mach den zweiten Fernseher an.. keine Ahnung warum.
Auch von der Kommunikation- wir haben uns nicht viel zu erzählen. Haus, Kinder, Einkäufe. Das ist alles was wir besprechen.
Probleme mit meinen Schwiegereltern.. interessiert ihn nicht. Fährt er mit den Kindern halt ohne mich hin, obwohl sie den Kindern schon mal nen Klaps gegeben haben und sie öfter dumm angeredet haben. Mein Wort zählt nix.
Würde mich auch nicht als glücklich bezeichnen, aber keine Ahnung ob das „reicht“, mich zu trennen?! Den Kindern das Zuhause, die Familie zu nehmen?
Wie ist das denn bei euch im Alltag so? Wie äußert es sich, dass du nicht du selbst sein kannst?
Du spricht gerade aus mir. Ist bei uns sehr ähnlich. Gesprächsthemen sind auch noch kaum vorhanden und wenn wie dann wie bei euch, Kinder, Haushalt, Einkäufe… aber nichts außerhalb oder das man darüber spricht wie es einem wirklich geht oder was für Gedanken man hat.
Natürlich werden offensichtliche Sachen kommuniziert aber das ist dann nach einer Minute auch mit einem Ja / Nein oder einen Satz geklärt.
Wenn ich mal meine Netflix Serie anmache schüttelt er sich den Kopf und geht. Muss aber sagen, dass was er sich anguckt auch so gaaarnicht das ist was ich mir angucken würde.
Musikrichtung auch völlig verschieden.
Wenn wir mal zusammen einkaufen sind sagt er Nein zu meinem Ja und umgekehrt genauso.
Sei es Essen und Trinken oder auch mal wenn wir Kleidung für uns holen.
Über die Jahre ist dies aber weniger auszuhalten ehrlich gesagt. Kann doch nicht sein das die Ehe nur darum geht Kompromisse einzugehen.
Ja mit der Musik ist bei uns auch so, wenn er mit meinem Auto fährt, verstellt er immer den Sender weil das „Gedudel“ hält ja keiner aus.. und den Fahrersitz lässt er in der Position wie er aussteigt. Ich stelle alles wieder zurück wie es war-wenn ich mal mit seinem Auto fahr.
Netflix versteht er sowieso nicht, warum ich das überhaupt habe. Ich könnte immer so weiter machen…
Kompromisse sind schon normal, aber nicht man selbst sein zu können, ist wie du schon schreibst auf Dauer nicht auszuhalten.
Tut mir leid, dass ich keinen Rat für dich habe, aber manchmal hilft es ja schon zu wissen, dass man nicht alleine ist.🤗
"Ich kann auch nicht ich selbst sein in seiner Gegenwart."
Oh je. Ein eindeutigeres Zeichen für einen nicht passenden Partner gibts kaum.
Es ist nicht so wichtig, dass man gleiche Interessen hat. Aber dass man sich beim Partner nicht verstellen muss, sondern einfach man selbst sein kann, ist eines der wichtigsten Kriterien überhaupt!
Das ist das Traurigste, was ich seit langem hier las, ehrlich.
Ich könnte mir so ein freudloses Leben nicht vorstellen.
Bei meinem Mann konnte ich von der ersten Stunde an so sein, wie ich eben war und er war mein Vertrauter 35 Jahre lang bis zu seinem Tod.
Warst Du nicht mal ganz zu Anfang Deinem Mann ganz nahe oder hat sich das erst im Laufe der Zeit eingeschlichen?
Wenn ich mich verliebe, dann überhaupt nur in einen Mann, dem ich von der ersten Stunde an total nahe bin und Vertrauensvorschuss ohne Ende gebe, bis alles mal mit der Zeit "gewachsen" ist. Alles andere würde bei mir garnicht funktionieren. Ich bin viel zu spontan und gerade raus, um mich anders geben zu können, als ich bin, wenn ich jemand sehr mag.
Willst Du wirklich bis zum Lebensende so frustrierend dahinplätschernd weitermachen?
LG Moni
Ja gibt es! Wir sind z.b 30 Jahre zusammen und davon 20 verheiratet. Wir sind auch sehr unterschiedlich und haben
so ab dem 12 Ehejahr damit angefangen dass Jeder auch mal etwas Allein macht (max bis 6 Tage).
Wir waren aber am Anfang 8 Jahre in wilder Ehe und da haben wir alles zusammen gemacht.
Erst mit unserem Sohn,kam Alles auf dem Prüfstand.
Da wir aber gerne beide auch mal Allein sind ,war das kein Problem, alle Pflichten und Termine daheim
sind gleich aufgeteilt so dass Jeder seine Freiräume hat.
Auf der erotischen Seite ist es sehr ruhig geworden aber wir tolerieren Bekanntschaften zu anderen
Damen oder Herren. Da gibt es aber genaue Absprachen ( führt jetzt zu weit).
Insgesamt sind wir entspannt zufrieden und das reicht. Jeder muss halt seine Ansprüche auf einen
Kompromiss zurück schrauben und man muss kreativ bzw. offen sein für Neues.
Ach ja und die Gefühle sind von ganz euphorisch auf Freude an Beständigkeit gesunken, auch gut
zu leben damit.
Die meisten heiraten ja, weil sie den Anderen für den tollsten Menschen der Welt halten und den Rest des Lebens mit ihm verbringen möchten.
Wie war das bei euch?
Alles was du beschreibst, schreiht förmlich nach ich habe den falschen Partner. Ich hatte immer Partner wo ich mich so gefühlt habe wie du. Dann kam mein Mann und ich konnte so sein wie ich war und wir sind uns so mega ähnlich ist schon unnormal aber toll. So wie ich es immer wollte. Er ist der einzige bei dem ich mich zu 100% wohl fühle und so sein kann wie ich nun mal bin.
Wir sind fast 13 Jahre zusammen und ich kann mir kein Leben ohne ihn vorstellen. Er ist mein bester Freund, der Mann meiner 5 Kinder und mein Mann fürs Leben. Alles was du sagst was deiner ist, ist meiner bzw bei uns das Gegenteil.
10 Jahre ist nicht wenig Zeit. Aber du hast noch viel mehr Lebenszeit vor dir. Such dir jdm bei dem du dich wohl fühlst.
Hallo,
wie Frühchenomi schon so treffend geschrieben hat, ist das mit der frustrierenste Beitrag, den ich seit langem gelesen habe.
Gut..jeder hat für sich seine Ansprüche, seine Erwartungen, seine Messlatte.
Mein Mann und ich telefonieren über den Tag mindestens 4-5 x, unser Sexleben ist das Beste, was ich bisher hatte, er ist der einzige Mensch, auf den ich mich zu 100% verlassen kann, mein Fels in der Brandung...wenn wir bei einem Glas Wein sitzen, stehen die Münder nicht still.
Wir sind uns selbst genug..
Das alles und noch viel mehr (ich könnte noch weiter ausholen) ist für mich LIEBE.
Und mit weniger (er ist mein 2. Ehemann) würde ich mich nicht mehr zufrieden geben wollen.
Ich denke, Du weißt, dass das nicht das gelbe vom Ei ist
Alles Gute für Dich
Liebe Grüße
Malba