Ein Leben lang nur einen Partner?

Hallo,
Ich bin seit 19 Jahren mit meinem Mann zusammen. Ich war 17, er 25 und ich war noch Jungfrau. Das bedeutet, er war und ist mein erster und einziger Mann.
Ich war unglaublich verliebt, die Beziehung zu beenden, weil er mein erster Mann war, auf die Idee bin ich natürlich nicht gekommen.
So nun sind wir lange verheiratet, haben drei Kinder und meine Gedanken an andere Männer sind mittlerweile unerträglich.
Ich liebe meinen Mann und ich liebe meine Familie, ich möchte mich nicht trennen, aber diese Gedanken, was es sonst noch gibt, überhaupt keinen Vergleich zu haben, lässt mich nicht los.
Ich will nicht Fremdgehen und mein Mann würde mir auch nie „erlauben“ etwas mit einem anderen Mann zu haben. Er ist unglaublich eifersüchtig, das ist definitiv keine Option.
Gibt es Frauen, denen es ähnlich geht und was habt ihr gemacht?
Ich muss wirklich sagen, dass ich echt verzweifelt bin und ich einfach überhaupt nicht weiß, was ich tun soll…

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Ich kenne zumindest Männer, die nur mit einer Frau Sex hatten in ihrem langen Leben und damit mental gut klarkommen.
Sie haben sich ja auch jede Menge Ärger und Beziehungsstress erspart. Schau mal einfach in die zahllosen Geschichten hierzu im Urbia-Forum.

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Ich bin irgendwann gegangen.
Nur Sex mit einem....Ich hätte jede Menge verpasst.
Der Sex den ich mit den Männern danach hatte, war eine andere Welt.
Der Mensch ist nicht monogam veranlagt.

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Vielen Dank für deine Antwort!

Bist du „nur“ wegen deinem Liebesleben gegangen? Also versteh die Frage bitte nicht falsch! War sonst soweit alles ok?
War es tatsächlich irgendwann so, dass du so nicht weiter machen konntest?
Würde gern mehr Einzelheiten erfahren.
Ich bin mir einfach nicht sicher, ob es nur eine Phase ist oder ob es eher noch schlimmer wird.

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"Weder sind alle Menschen monogam, noch sind alle Menschen nicht-monogam. Wissenschaftliche Befunde sprechen vielmehr dafür, dass manche Menschen eher monogam und andere Menschen eher nicht-monogam sind. Männer sind häufiger nicht-monogam als Frauen."

Bitte nicht immer diese Verallgemeinerungen.
Dieses Thema taucht hier immer wieder auf.

Es ist eine Typfrage. Der eine mag die Abwechslung, der andere die Kontinuität. Und das wiederum lässt sich auf viele Bereiche im Leben übertragen, so auch auf die Beziehung.

Es gibt soviele Ehen, Beziehungen, wo Monogamie wunderbar funktioniert.
Ich persönlich schätze das Vertraute, die Rituale, die gemeinsamen Erlebnisse, eben alles, was man sich in einer langen Beziehung aufbaut, sehr und könnte mir nicht vorstellen, alle paar Jahre mit einem neuen Partner quasi von vorne anzufangen.

Denn die anfängliche Verliebtheit lässt bei allen nach.
Und dann bleibt die große Frage, ob es danach besser oder schlechter wird, wie das, was man hatte.

Aber: jedem das Seine!

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Hallo! Mein Mann und ich sind jetzt seit 14 Jahren zusammen, 4 Kinder mittlerweile. Er isr ne treue Seele dem andere Beziehungen neben unserer zu stressig wären. Ich bin da anders, mit fehlen nicht „generell“ andere Menschen aber ich habe ein paar Mal konkret Menschen getroffen mit denen es total gefunkt hat. Zu Anfang war das schwierig, das erste Mal bin ich fremd gegangen weil wir Beziehung noch sehr exklusiv gelebt haben (da waren wir 4 Jahre zusammen), mittlerweile haben wir viel darüber geredet und wir können es beide besser einschätzen. Ich hatte also nebenbei ein paar Mal kleinere Freundschaften + laufen mit Männern oder Frauen, die aber die Beziehung und Liebe zu meinem Mann nie infrage gestellt haben. Den ersten Mann sehe ich immer noch hin und wieder, er ist mittlerweile ein gemeinsamer Freund geworden. Unsere Verbindung ist und bleibt irgendwie speziell und es würde mir das Herz brechen ihn gehen zu lassen. Klar kann man von außen betrachtet jetzt sagen, dass ich „alles haben will“. So what. Fr mich wird die Liebe nicht weniger wenn ich sie auch mal mit anderen teile. Mein Mann hat da mittlerweile großes Vertrauen. Für mich wäre es umgekehrt natürlich auch ok.
Von dem was du erzählst, klingt es so, als wäre dien Mann von einer solch lockeren Einstellung noch weit entfernt. Ich will nur sagen: oft betrachten wir Beziehungen eben als exklusiv, obwohl es uns unglücklich macht. Das hab ich auch lange gemacht. Die erste Sache damals nebenbei hat mich so zerrissen und ich hatte solche Schuldgefühle. Manchmal tut es gut, Normen, die uns die Gesellschaft in gewisser Hinsicht auflegt, (gemeinsam) zu hinterfragen, aber das ist ein langer Weg. Ich glaube bei uns hat damals sehr geholfen, dass es eben nicht der Wunsch war, einfach mal mit jemandem anders was zu haben, sondern weil es eine sehr konkrete, innige Freundschaft war, die da entstand und bei der mein Mann eben auch gemerkt hat, was sie mir bedeutet. Das konnte er gut nachvollziehen. Und es hat natürlich Zeit gebraucht, von allen Seiten.

Ein anderer Gedanke, der mir im Leben oft hilft, wenn mich das Gefühl überkommt, etwas zu verpassen, weil ich einen bestimmten Lebensweg eingeschlagen habe, ist der, dass das immer so sein wird. Egal wie ich mich entscheide- irgendwas verpasse icu an anderer stelle. Ich kann früh wieder arbeiten gehen- und riskiere, Zeit und Entwicklung meiner Kinder zu „verpassen“. Ich kann zu Hause bei ihnen bleiben und verpasse die Karriere bzw Zeit im Job. Etc

Und mir tut es dann gut, ins handeln zu kommen, irgendwie,… Glück zu finden in meinem Radius. Im Rahmen meiner Möglichkeiten autonom zu sein. Hm. Weiss nicht ob I das jetzt hilft. Aber vielleicht. Und eben wirklich wegkommen von dem Gedanken, die Wünsche die du hast seien schlecht/schmutzig etc. Das sagt uns die Gesellschaft und die Kirche und weiß Gott wer seit jeher. Aber was stimmt für euch?

Alles Gute für dich und euch.

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Wow, vielen Dank für deine Antwort!

Das ist wirklich sehr interessant.
Darf ich Fragen, wie ihr das tatsächlich lebt?
Habt ihr da konkrete Regeln (wann und wie du das tust)?
Geht es dir „nur“ um das körperliche oder hast du tatsächlich Beziehungen mit anderen?
Also unternimmst du mit den „anderen“ auch etwas?
Ich hoffe das sind nicht zu viele Fragen 🙈

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Hallo nochmal :)
Hm, also es ergibt sich irgendwie im Alltag. Das sind innige Freundschaften, bei denen ich dann mit der anderen Person wenn es sich ergibt körperlich intimer werden, wenn wir alleine sind. Da ist vor allem aber eine enge Freundschaft oder Art Beziehung vielleicht. Aber wir teilen natürlich nicht alles, das meiste verbindet mich einfach mit meinem mann. Meist treffe ich diese Person dann, so wie ich auch „normale“ freund*innen auf nem Kaffee oder zum Sport oder quatschen oder mit den Kindern auf dem Spielplatz treffe. Das ist irgendwie sehr locker. Vor den Kindern bin ich mit den anderen aber nicht verliebt/intim o.ä. (Auch wenn ich das nicht per se ablehnen würde, es past aber irgendwie einfach nicht). Zur Zeit sehe ich nur noch ab und zu meinen Freund, den ich damals als erste „Affäre“ kennenlernte. Er lebt aber in Schottland, sodass ich ihn mal für ein Wochenende besuche oder er mich. Dann wohnt er hier mit uns, das ist dann so als besuche uns ein guter Freund der Familie, was er auch ist,… da läuft dann weiter meist nichts, außer vielleicht ein bisschen händchenhalten/küssen wenn wir abends nochmal zu zweit unterwegs sind. Aber genauso hütet er auch die Kinder und mein Mann und ich gehen nochmal gemeinsam weg. Keine Ahnung, das klingt seltsam, wenn ich das so aufschreibe, aber irgendwie funktioniert es.
Konkrete Regeln haben wir gar nicht. Generell geht es bei der Freizeit bei meinem Mann und mir grade eher darum, dass die wenige Freizeit die wir haben gerecht verteilt wird, wegen der kleinen Kinder und so. Aber was wir dann da unternehmen ist total egal. Im Moment ist das im Alltag eben auch nicht so präsent, da ich meinen Freund vielleicht zweimal im Jahr für ein paar Tage sehe (genauso besuche ich aber auch eine gute Freundin, mit der ich sonst nichts habe, und mein Mann besucht einen Kumpel oder so). Wir schreiben halt ab und zu oder telefonieren. ich kann mich auch über alles bei ihm ausheulen,… das ist schön und nimmt nicht mehr Raum ein als meine guten Freundinnen es tun. Also… irgendwie haben wir beide, mein Mann und ich, gelernt dass solche Sachen uns nicht auseinander bringen können. Und wenn es drauf ankäme, würde ich mich auch immer für ihn entscheiden.
Das klingt sicher schwer nachvollziehbar. Ich erzähl das auch den meisten Leuten nicht. Da ist Beziehung oft schwarz-weiß. Zusammen oder nicht. Exklusiv oder Fremdgehen. Vanilla oder kinky. Nee. Ich bin total normal bodenständig, unspektakulär, aber ich hab mehr Leute als mein Mann, die mir wichtig sind. Und der Sex passiert, gehört oft dazu, ist für mich aber eher die logische Weiterführung unserer eh schon emotional intimen Freundschaft. Also selbst wenn wir auf den Sex verzichten würden- die innige Beziehung zu diesen Personen wäre ja eh da, nur dass sie von außen quasi nicht „anfechtbar“ ist weil eben der letzte Schritt nicht getan wird.
Liebe Grüße!

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Ich kann dich gut verstehen. Eine Lösung des Problems habe ich aber leider nicht. Ich war mit meinem ersten Freund auch lange zusammen und hatte oft den Gedanken, etwas zu verpassen. Die Beziehung deswegen beenden wollte ich natürlich, genau wie du, auch nicht. Aber ich glaube, der Gedanke hätte mich nie ganz losgelassen. Letztendlich ging die Beziehung doch aus anderen Gründen in die Brüche. Wir waren zu dem Zeitpunkt noch nicht verheiratet und hatten noch keine Kinder. Mit meinem 3. Freund bin ich inzwischen verheiratet. Also habe ich nicht wahnsinnig viele Erfahrungen mit anderen gesammelt. Trotzdem hat es für mich gereicht. Das Gefühl, etwas verpasst zu haben, hatte ich seitdem nie wieder. Und ich bin heute heilfroh, dass ich nicht mehr mit meinem 1. Freund zusammen bin, auch wenn damals bei der Trennung eine Welt für mich zusammenbrach. Nachdem ich einen Vergleich in einer anderen Beziehung hatte, sah ich manches mit anderen Augen. Aber das hilft dir jetzt nicht weiter. Eine Ehe mit Kindern würde ich auch nicht einfach so gegen die Wand fahren, nur weil man die Erfahrung vermisst. Vor allem, wenn du deinen Mann noch liebst. Aber ob die Gedanken an andere Männer jemals ganz verschwinden werden – ich bezweifle es ehrlich gesagt.

Bearbeitet von Muffin321
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Vielen Dank für deine Antwort!

Ich merke auch, wie sich diese Gedanken verändern.
Ich habe vor unserer Hochzeit schon mal darüber nachgedacht, aber der Gedanke dieses Glück aufzugeben, nur weil ich was verpassen könnte, war total verrückt.
Allerdings muss ich sagen, dass sich im Laufe der Jahre viel verändert hat.
Irgendwann kamen diese Gedanken öfter und wurden ausgeprägter. Ich möchte nicht zu sehr ins Detail gehen, aber ich kann mir eben auch nicht vorstellen, dass es weg gehen wird.
Ich finde aber auch so gar keine Lösung.

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Kann ich verstehen mit den Gedanken, die sich verändern. Ich nehme an, du kennst im Real Life niemanden, der in einer ähnlichen Situation ist, mit dem du darüber sprechen kannst? Mir hätte es damals schon geholfen, wenn ich eine Freundin gehabt hätte, die die Gedanken auch kennt. Ich kannte aber niemanden und hatte oft das Gefühl, anders als alle anderen zu sein. Übrigens war ich auch 17 als wir ein Paar wurden und er war nicht nur der erste Freund, sondern auch der Erste, den ich geküsst habe. Mit Mitte 20 war ich mit meiner Clique auf einer Party und wir kamen mit einer anderen Gruppe ins Gespräch. Im Laufe des Abends erwähnte einer aus dieser Gruppe, dass er immer noch mit seiner ersten Freundin zusammen ist. Ich glaube, in dem Moment waren wir beide froh, mal auf jemanden zu treffen, dem es genauso geht, wie einem selbst. Nun ja, es endete damit, dass wir uns unbemerkt von den anderen zur späteren Stunde geküsst haben. Auf mehr hätte ich mich aber niemals eingelassen. Er wahrscheinlich auch nicht. Wir haben uns danach nie mehr gesehen.

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Hi

Ich betrog meinen Mann, der bis dahin immer mein einziger Sexpartner gewesen war. Fazit: Nein, das hat sich 0,0 gelohnt. Ich war verliebt und wollte der Affäre nahe sein. Letzten Endes ist aber Sex einfach Sex. Ich habe den Sex mit jemand anderem ausprobiert und weiss heute, dass es eben nichts Überirdisches ist, es mit jemand anderem zu tun, und bereue es als Ganzes zutiefst. Das waren und sind nicht die Werte, die ich leben will und wird nie, nie, nie mehr wieder passieren.

Long story short: Das ist nichts, wofür es sich lohnt, den langjährigen treuen Partner zu betrügen. Wenn du es tun willst, lieber mit Ehrlichkeit (aber auch dann wird deine heutige Beziehung durchgeschüttelt werden).

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Vielen Dank für deine Antwort!

Das ist ja jetzt mal etwas ganz anderes. Das ist natürlich auch ein guter Einwand.

Hat dein Mann von deiner Untreue erfahren?

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Ja, er weiss davon. Ist heute kein Thema mehr, zum Glück. Es gab aber Momente, da hing unsere Beziehung am seidenen Faden. Das Ding ist, in den Momenten, wenn man den anderen bzw. neuen Sex „will“, ist es echt schwer, vernünftig zu denken. Erst heute, Jahre danach, schüttle ich meinen Kopf über mich selbst. Immerhin beendete ich es kurz nach dem Start. Das ist mein einziger Trost.

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Ich kann dir mal die komplett gegenteilige Sicht schildern. Ich habe lange gebraucht bis ich jemanden gefunden habe mit dem es menschlich und sexuell passt. Ist nämlich sehr schwierig zu finden. Man sollte sich glücklich schätzen wenn das so früh im Leben klappt, das erspart viel Leid.
Jemand hatte geschrieben „Sex ist einfach Sex“, das würde ich so nicht unterschreiben. Es hängt nämlich sehr von der Chemie und der Leidenschaft ab, wie gut der Sex ist. Von den ca. 100 Männern mit denen ich Sex hatte, war vielleicht eine Handvoll so gut dass ich mich noch erinnere.
Ich würde nie mit jemandem zusammen sein mit dem der Sex nicht wirklich gut ist. Dafür ist mir das zu wichtig. Den besten Sex hatte ich mit meinem Exfreund, die Beziehung war aber sehr toxisch und traumatisch. Deswegen habe ich sie dann auch beendet, was mir aber nur mit langem Psychiatrieaufenthalt (8 Monate) dann auch gelungen ist, weil ich nervlich so fertig war.
Also, wenn du generell mit deinem
Mann zufrieden bist, Und keine unerfüllten Neigungen hast, ist die Chance dass es mit irgendeinem x-beliebigen Mann besser oder schöner ist, doch sehr gering. Dafür würde ich eine Beziehung in der ich zufrieden bin nicht riskieren.

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Also, wenn du generell mit deinem
Mann zufrieden bist, Und keine unerfüllten Neigungen hast, ist die Chance dass es mit irgendeinem x-beliebigen Mann besser oder schöner ist, doch sehr gering. Dafür würde ich eine Beziehung in der ich zufrieden bin nicht riskieren.


Diesen Abschnitt kann ich voll unterstreichen, auch wenn ich nicht soviele Männer hatte wie Du - aber es reichte durchaus zur vollkommen gleichen Erkenntnis.
NIEMALS würde ich eine tolle glückliche Beziehung aufs Spiel setzen, nur um Sex mit einem anderen auszuprobieren, weil man nur den einen hatte. In sicher über 95% der Fälle ist es das nicht wert und führt sogar zu noch mehr Frust.
LG Moni

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Unbeantwortet ist für mich bisher die Frage, wie die TE die Sexualität in der Ehe mit ihrem Mann erlebt und wie überhaupt die emotional-erotische Beziehung zwischen beiden ist.

Solange wir da gar nichts wissen, könnte ich mich auch nur dem Rat anschließen, das Bestehende nicht aufs Spiel zu setzen. Andernfalls würde ich zwar nicht zu Promiskuität raten, aber immerhin dazu, die eigene Partnerschaft einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.

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Ich vermute hinter deinem Bedürfnis primär Unzufriedenheit mit der Beziehung als den unbedingten Wunsch nach einer "Vergleichsmöglichkeit". Klingt für mich auch danach, als ginge es deinem Mann in erster Linie um die eigene Befriedigung, das fände ich auch nicht so prickelnd und oft genug setzt sich solch ein Egotrip auch außerhalb des Bettes fort. Klar soll sich niemand zu irgendwas zwingen müssen, aber bei ihm scheint ja keinerlei Bereitschaft vorhanden zu sein, vom für ihn befriedigenden Weg abzuweichen.

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Vielen Dank für deine Antwort!

Nein mit der Beziehung bin ich nicht unzufrieden. Das ist es nicht. Es ist auch nicht so, dass er sich nicht bemüht, aber er „kann“ es halt einfach nicht. Ich Ben ich ihm sage, mach dieses oder jenes dann versucht er das auch, aber das ist einfach auf Dauer auch schwierig. Er kann ganz schlecht die Initiative ergreifen.

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Ich habe diesen Gedanken oft bei Freunden die schon ewig (seit dem 14. Lj) zusammensind.
Ist das der große Traum? Oder „verrückt“ 😅

Ich hab mich in jungen Jahren schon ausgetobt. Waren jetzt nicht super viele, aber ich denke so etwa 10 verschieden Partner waren es wohl. Für mich war’s aber echt oft nur der Reiz jemanden rum zu kriegen.
Der Sex ist und bleibt mit langjährigen Partnern einfach am besten. Ja der Reiz - der Reiz des Neuen. Der Reiz einen unbekannten Körper zu spüren etc. Das hat man in einer Beziehung nicht.
Mir fehlt in meiner Beziehung nichts, bis auf die Tatsache dass mein Mann nicht ganz so gut bestückt ist. Daran denke ich mal gern zurück. Wobei der Sex mit diesen Männern echt schlecht war.
Gut vielleicht ist es in reiferen Jahren dann besser. Das werde ich aber (hoffentlich) nicht mehr testen.

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Ich lernte meinen Ex Mann kennen, als wir 16 und 18 Jahre alt waren. Ich war ebenfalls noch Jungfrau. 20 Jahre lang gab es nur den Einen.
Gedanken wie die Deinen an andere Männer hatte ich tatsächlich all die Jahre nie. Im Gegenteil: ich war überzeugt davon, es wäre sowieso mit jedem Mann das Selbe.
Mein Ex Mann war ganz anders, als ich mir „Männer“ in meinen jugendlichen Träumen vorgestellt hatte, aber ich dachte, die Wahrheit sieht halt anders aus als in den Träumen vorgestellt.
Wir bauten uns in den 20 Jahren alles gemeinsam auf. Beruflich wie familiär. Wir hatten sehr viel um die Ohren und verloren uns dadurch ohne es zu bemerken …und dann traf ich ganz zufällig online auf einen Mann, der 15 Jahre älter war als ich…er war so unnahbar, ein „Bad Boy“, dominant, interessant …und irgendwie so ganz anders als mein lieber treuer Mann zu Hause.
Die Kurzfassung ist, dass ich alles beendete mit meinem Ex Mann. Und natürlich ganz gehörig auf die Nase fiel.
Plötzlich stand ich da, meine gesamte Existenz war auseinander gerissen…man kann nämlich nicht alles haben.
Wenn es dem Esel zu gut geht, geht er aufs Eis…
Ich habe mir nun mit Mühe wieder annähernd so ein Leben aufgebaut wie früher, aber es ist viel komplizierter und anstrengender wenn ich ehrlich bin…alleine die Kinder…

Tja, was rate ich dir nur?
Rückblickend kann ich sagen, wäre es einfacher gewesen bei meinem ersten Mann zu bleiben.
Allerdings habe ich festgestellt, dass es doch deutliche Unterschiede in Sachen Liebhaber gibt. Es ist eben nicht mit jedem Mann gleich. Diese Erfahrungen möchte ich auch nicht mehr missen.
Ich glaube, ganz vernünftig wäre gewesen, mit meinem Ex Mann neue Wege in Sachen Liebesleben zu gehen und mir bewusster zu sein, was für einen treuen wertvollen Schatz ich doch da all die Jahre an meiner Seite hatte.
Denn, ja, Dir ist einiges an Enttäuschungen erspart geblieben. Es ist nicht langweilig mit dem Einen, es ist in Wahrheit ein großes Glück so früh im Leben auf einen Mann zu treffen, der mit einem durch dick und dünn geht. Besser kann es kaum noch werden. Das wieder zu erreichen ist sehr anstrengend und dann doch auch nicht besser, sondern nur gleich gut…aber eben viel komplizierter.
Überlege Dir also gut, ob Nachbars Gras tatsächlich grüner ist, oder ob Du nicht doch eher auf der elitären Insel der Glückseligen lebst…
Ach so, was ich vergaß:
Mit 16 ist die Auswahl der Single Partner eben noch sehr viel größer, als mit Ende 30. Hier hat man selbst Altlasten und die meisten Partner eben auch. Und wenn es keine Altlasten in Form von Verpflichtungen sind, ist es ein Mensch der bis dato noch keine Verantwortung übernahm, der übrig gebliebene Rest, oder aber auf jeden Fall jemand mit negativen Erfahrungen.
Es ist nicht mehr so wie mit 20, als einem die gesamte Welt offen stand.
Und man ist nie mehr the one and only. Diese Tatsache ist nicht zu unterschätzen, man war das all die Jahre so gewöhnt. Das ist für Dich ganz normal….aber die Wahrheit sieht anders aus.
Das, was Du mit Deinem Mann hast, haben sehr wenige Menschen.
Und dass Du Dich jetzt austoben kannst und dann doch wieder alles zurück haben kannst, das ist meist ausgeschlossen.

Bearbeitet von DieReineWahrheit
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Vielen Dank für deine Antwort!

Das war wirklich sehr interessant!

ich denke du hast das sehr richtig beschrieben, es gibt natürlich deutliche Unterschiede bei Liebhabern und das ist einfach gerade mein Knackpunkt. Ich merke einfach, dass wenn ich jetzt einen Mann kennenlernen würde, der mir gefällt und der so das genau Gegenteil meines Mannes ist, ich weiß nicht, was ich tun würde. Das macht mich traurig, dass letzte was ich will, ist meinen Mann zu betrügen!
Aber ich weiß auch, selbst mit Therapeut oder was auch immer, ich kann doch den Charakter meines Mannes nicht ändern. Er wird einfach nie das sein, was ich jetzt einfach gern hätte, so blöd das klingt.

Ein Mann der weiß was er will und tut, eine Situation in der ich nicht sagen muss, was wie gemacht wird, dass stelle ich mir sooo gut vor, aber eben dafür genau die Konsequenzen zu haben, die du beschrieben hast. Das möchte ich natürlich auch nicht.
Ich habe eine Dauer Single Freundin. Mittlerweile ist sie Anfang 40 und hat zwei Kindern von zwei Männern und wenn ich jetzt mal ehrlich bin, ich glaube nicht, dass sie jemals einen Mann findet, der auf Dauer bleibt. Seit 20 Jahren kommen und gehen die Männer und in dem Alter hat nunmal jeder sein Päckchen zu tragen.
Jemals wieder so eine Beziehung zu haben wie zu meinem Mann, dass kann ich mir auch nicht vorstellen. Wir haben drei Kinder, denen den Vater zu nehmen, ist auch keine Option, aber ich habe Angst, dass wenn die Situation da ist, ich nicht die richtige Entscheidung treffe.
Meine Kinder sind jetzt schon etwas älter, ich muss beruflich jetzt hin und wieder mal über Nacht weg. So dann sitzt man abends im Hotel. Das sind so Situationen vor denen ich dann Angst habe, was wenn man jemanden trifft, der sehr nett ist und früher wurde ich öfter angesprochen, wenn man als Frau alleine in einem Hotel sitzt und etwas isst oder trinkt.

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Manchmal poliert es das eigene Ego auch unwahrscheinlich auf, "nur" zu flirten und einfach ein paar Stunden abzuschalten und Spaß zu haben.
Man muss absolut nicht zwangsläufig im Bett landen - und so ein Abend ist auch absolut nicht gleich fremdgehen, er tut aber gut. Eigene Erfahrung 😉
Du siehst ja an Deiner Freundin, dass sie der Männerwechsel auch nicht unbedingt glücklicher macht.
LG

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