Hallo zusammen,
seit einer Weile überkommt mich irgendwie das Gefühl, bzw. das Bedürfnis „mehr“ erleben zu wollen. Ehrlicherweise fällt es mir ein wenig schwer das „mehr“ zu definieren.
Wenn ich in mich hineinhorche ist es sowas wie die Lust auf einen heißen Flirt und darauf begehrt zu werden. Die Lust auf ein gewisses Lebesngefühl von Freiheit und Schwerelosigkeit und Bauchkribbeln.
Wie gesagt, es ist eher die Lust auf ein Gefühl und schwer zu beschreiben.
Vielleicht sprechen da auch meine Hormone aus mir?
Also eigentlich alles, was total konträr zu meinem momentanen Leben ist.
Ich bin den ganzen Tag mit Uni und meinem einjährigen Kind beschäftigt. Und ab nachmittags kommt mein Partner dazu. Alles ist irgendwie stressig und ich bin ständig gehetzt.
Entspannung kommt nun mal chronisch zu kurz, das ist nicht zu vermeiden da wir beide studieren und auch arbeiten. (Ja, nicht gerade die beste lebenssituation um ein Kind zu bekommen, aber das soll nicht das Thema hier sein).
Wenn ich so darüber nachdenke was dieses Bedürfnis nach „mehr“ erfüllen könnte, dann habe ich direkt phantasien an Sex und Zärtlichkeiten mit irgendwelchen mir unbekannten Männern. Die Vorstellung daran mit meinem Mann zu schlafen etc. macht mich nicht so heiß.
Die Sache ist aber, dass ich monogam zu meinem Freund sein will und mir auch keine langfristige Erfüllung aus einer offenen Beziehung oder sowas vorstellen kann.
Also ich will nicht wirklich mit anderen Männern schlafen, aber ich habe Lust auf dieses Gefühl, was man dabei bekommt.
Auch Lust mich mal wieder heiß zu fühlen und irgendwie ehrlichgesagt fehlt mir so ein wenig die Bestätigung…? Also in einer Bar oder so angesprochen zu werden und begehrt zu werden.
Ihr merkt schon, dass ich selbst versuche zu ergründen, was eigentlich das ist was ich möchte.
Kennt ihr eine solche Art von Gefühlen?
Habt ihr eine Idee was ich machen kann um tiefer zu ergründen was mir gut täte?
Ich danke euch für das durchlesen meiner vielleicht etwas wirren Gedanken.
Lust nach „mehr“
Ich glaube es gibt viele Menschen, die diese Phantasien haben, vor allem wenn sie gerade in einer stressigen Situation sind und die eigene Paarsexualität zu kurz kommt. Ist das so bei Euch ? Wenn ja. Dann würde ich daran arbeiten an Deiner Stelle mit Deinem Partner zusammen. Wenn nicht, mußt Du Dich entscheiden zwischen einem monogamen Leben und dem hemmungslosen Ausleben der Sexualität, was sicher aufregend ist für eine gewisse Zeit, aber Deine Beziehung zerstören würde und mit einem einjährigen Kind wohl auch nicht gerade dem Kind gerecht werden würde.
Ich mochte auf keinen Fall meine Beziehung aufs Spiel setzen. Und auch wenn mein Freund sehr offen ist und vielleicht nichts dagegen hat, möchte ich aus Überzeugung eine monogame Beziehung.
Es ist vielmehr dieses emotionale Gefühl dabei als der Sex, was mir fehlt.
Du meinst diese Vorfreude darauf, von einem fremden Mann, den Du attraktiv und nett findest, gleich die Klamotten vom Leib gerissen zu bekommen und wilden Sex mit ihm zu haben ? Also nur dieses Gefühl ? Aber Du kannst dieses Gefühl nicht mehr haben, wenn Du monogam leben willst. Beides schließt sich gegenseitig aus. Ich hoffe das ist Dir klar ?
Habt ihr euch schon Mal Zeit genommen, euch ein Date zu machen? Oder eine heiße Liebesnacht? Ganz ohne Stress. Ganz bewusst einen Abend frei gestalten, 5 Stunden nur für euch.
Du willst ja monogam bleiben und liebst deinen Freund. Ihr müsst aus euren Alltag raus und was neues erlebe.
Da hätte ich schon Lust drauf.
Das schlafen meiner Tochter ist allerdings ein riesiges Problem.
Sie wacht sehr häufig nachts auf. Daher ließen wir sie auch noch nirgendwo anders schlafen.
Wir haben auch unfreiwillig ein Familienbett. Einfach weil sonst keiner von uns Schlaf gekriegt hat und es zu einer regelrechten Schlaf Entzugs- Folter wurde.
Gerade weil Deine Tochter so schwierig schläft, würde ich mal eine Oma fragen, ob sie sie mal abnimmt für eine Nacht. Meine Enkelin hat bei mir geschlafen wie ein Engelchen, weil ich vollkommen entspannt damit umging. Legte mich dazu, vorlesen, vorsingen, auch nachts kuscheln - klappte alles.
LG Moni
Guck doch mal, ob ihr in eurer Stadt oder Nähe sexpositive Partys habt. Das sind Partys, wo sich die Menschen in Schale werfen (oder die Schale weglassen), aber nicht primär für Sex da sind (wobei durchaus Leute auch welchen haben), sondern vor allem zum Tanzen und Feiern und sich sexy fühlen. Auf jeden Fall sind dir dort begehrliche Blicke und Flirts garantiert.
Ich gehe manchmal mit meinem Partner dorthin, klassische Swingerpartys wären uns too much, aber solche Partys sind eine schöne Gelegenheit sich mal wieder als sexuelles Wesen wahrzunehmen.
Vielleicht kann das eine Antwort auf das sein, was du suchst? Gibt zahlreiche Konzepte, die das bieten.
Gerade mit so kleinem Kind kann ein Abend mit Babysitter in einem ungewöhnlichen Kontext sicher kicken und aus Müdigkeit und Stress rausholen.
Meiner Ansicht nach würde durch den Besuch solcher Partys ihr noch viel deutlicher vor Augen geführt, was sie für ein anderes Leben haben könnte, wenn das Kind nicht da wäre. Der Wunsch davon etwas in der Realität zu erleben, würde noch viel größer werden denke ich. Ich würde ihr deshalb in der Situation dringend von sowas abraten, wenn sie unbedingt monogam bleiben will. Ich weiß auch nicht, wieviele Eltern von einjährigen Kindern auf solchen Partys vertreten sind. Ich denke eher nicht so viele. Es ist halt ein ganz anderes Leben. Aber ein Kind zu haben ist auch sehr schön , auch wenn es stressig ist zumindest die erste Zeit.
Echt? Sehe ich komplett anders.
Ich sag ihr doch nicht, dass sie dort allein hingehen soll, sondern gemeinsam mit ihrem Partner. Das finde ich sehr verbindend. Man kann sich dort Appetit holen, unverbindlich flirten und gegessen wird zuhause.
Ich finde es ganz furchtbar, wenn man sich, nur weil man kleine Kinder hat, als erotisches Wesen aus den Augen verliert und sich nur noch im Alltagswahnsinn aufreibt.
Ich hab übrigens ein Kind und bin auch mit kleinerem Kind auf solche Partys gegangen, und meinem Smalltalk zufolge sind da ganz normale Menschen mit ganz normalen Leben und ganz normalen Sorgen und Gelüsten, die da einfach mal einen Step aus dem Alltag machen, um aufzutanken.
Das Wegdrücken von Bedürfnissen halte ich für gefährlich. Das fliegt einem irgendwann um die Ohren. Lieber gangbare Wege finden.