Kaiserschnitt oder normale Geburt um den Körper zu schützen?

Ich erwarte in wenigen Wochen mein zweites Kind. Wie schon das erste wird es sehr groß geschätzt und wird wohl über 4 Kilo auf die Waage bringen.
Ich mache mir nun Sorgen um die körperlichen Folgen.
Leider muss ich sagen, hat das erste Kind schon so einiges kaputt gemacht. Unser Sexleben ist danach nie wieder richtig gut geworden. Ich spüre meine Mann kaum und er mich auch nicht. Vor allem wenn ich feucht werde, dann ist einfach nur alles weit und glitschig.
Auch eine Mens-Tasse zum Beispiel kann ich gar nicht verwenden. Die rutscht ohne viel Widerstand raus. Genauso wie kleine Tampons. Kaum Möglichkeit um diese festzuklemmen.
Ich muss die ganz großen mit Flügeln verwenden, damit diese sich irgendwie verkeilen. Sogar zwei nebeneinander, damit geht es einigermaßen und sie rutschen nicht aus Versehen raus.
Inkontinent war ich in den ersten Wochen und Monaten nach der Geburt auch ein wenig.
Das hat sich inzwischen, dank intensiver Rückbildungsgymnastik wieder gegeben.

Meine Frauenärztin sagt, ich hätte eine leichte Senkung der Gebärmutter und der Blase, aber das sei völlig im normalen Rahmen und nicht außergewöhnlich. Man würde halt sehen das ich geboren hätte.
Aber ich finde das ganz furchtbar!

Ist es denn normal das der Scheideneingang immer etwas offen ist und Wasser beim Baden oder Schwimmen eindringt?
Ich kann mit Tampons jedenfalls nicht mehr Schwimmen gehen ohne das diese komplett durchnässt werden und mir anschließend blutiges Wasser die Beine herunter rinnt.

Ich hätte zu gerne mal gewusst wieviele Frauen das noch betrifft und ob ich zu hohe Ansprüche habe?

Und sollte ich wieder ein groß geschätztes Kind da durch lassen weil jetzt eh alles egal ist? Oder macht es den Schaden nur schlimmer? Lieber den Kaiserschnitt wählen?

Das erste kam übrigens im Vierfüßlerstand im Wasser zur Welt, also eigentlich beste Voraussetzungen für einen schonenden Durchtritt. Ich wüsste nicht was ich dieses Mal verbessern könne.

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Hallöle ,
Ich denke Ärzte können da mehr zu sagen , ABER eine Senkung is eben nicht „normal“ bzw. was ist schon normal ,normal ist ja in dem Sinne alles was vorkommt und das kommt eben vor . Aber eine Senkung ist halt nichts gutes . Mir sagte mal ein Oberarzt ,dass die Schwangerschaft auf die Gebärmutter usw geht ,nicht die Art der Geburt . Also dass Beckenbodenproböeme von der Schwangerschaft kommen ,nicht aber von der vaginalen Geburt . Ich habe beides hinter mir ,erst eine normale,dann medizinisch bedingt ein KS. Ich kann dir nur aus meiner Sicht sagen ,dass ein KS kein Geschenk ist , noch heute ,fast 6 Jahre nach Geburt ,ist es um die Narbe herum taub . Ich habe eine kleine „Fettschürze“ welche über die Narbe hängt ,was ich nach der natürlichen Geburt nicht hatte .mir fehlte erst die Bindung ,weil mir innerhalb von ein paar Minuten das Kind herausgeholt wurde (gerade weil ich den den direkten Vergleich hatte ,hab ich lange darüber getrauert ) Ich hatte die heftigsten Schmerzen nach der OP,die Wehen waren dagegen für mich ein Witz . Es ist zudem eine bauchdecken-op ,das darf man nicht vergessen . Ich würde niemals einen Kaiserschnitt ohne medizinische Indikation durchführen (mein Leben oder das des Kindes in Gefahr). Meine Mama hatte auch eine Senkung und ihr musste dann im höheren Alter die Gebärmutter entfernt werden ,als das Gewebe noch mehr nachgelassen hatte und ihre Periode irgendwann so schlimm wurde ,dass sie in einer Blutlache aufgewacht war . Es wurde dann zu gefährlich und sie musste raus . Ich denke es ist einfach Genetik ,schwaches Bindegewebe und du kannst nicht viel dagegen tun . Ob es am Ende noch etwas ausmacht „kurz „ das Kind zu bekommen ,erschließt sich mir nicht .denn dort ist schonmal eins durchgekommen . Die ganze Schwangerschaft ist da denke ich eher der „Auslöser „ . Ich würde natürlich entbinden 💕

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"Also dass Beckenbodenprobleme von der Schwangerschaft kommen ,nicht aber von der vaginalen Geburt"

Das stimmt nur teilweise. Es gibt genügend Frauen, die bestätigen, dass die Probleme NACH der Geburt auftraten und in der Schwangerschaft noch gar nicht vorhanden waren. Weil das Becken durch den Geburtsvorgang oft zusätzliche Verletzungen erleidet. Wäre die Schwangerschaft die Ursache, müssten die zahlreichen Probleme schon vor der Geburt vorliegen.

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Glaub das was du beschreibst is aber relativ selten .. also dass man am Ende der SS gar nichts hatte und dann richtige Probleme .sowas bekommt man ja generell überhaupt nur ,wenn man schlechtes Bindegewebe hat .. und da ist dann wahrscheinlich jede weitere Schwangerschaft Gift .. aber ich persönlich würde dafür keinen KS in Erwägung ziehen ,dann hat man das erste Problem auch nicht behoben und hat dann nachher noch Probleme mit dem KS. Ich habe zum Beispiel seitdem ich den KS hatte , ganz andere ekelhafte Schmerzen bei der Mens ,habe auch Verwachsungen ,usw und ich wäre damals fast Hops gegangen .. ich will niemanden Angst machen ,aber es ist eben auch ein Eingriff , den man nicht unterschätzen sollte .

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Bei über 4 Kilo und Deinen erlebten Problemen wäre es für mich keine Frage, einen Kaiserschnitt zu wünschen. Meine Kinder waren nicht so schwer, blieben aber beide stecken....Saugglocke und das Rausstreifen waren auch nicht prickelnd und ja, es brauchte lange, bis ich wieder was spürte.
Ich denke, Du wirst bei der gesamten Geburt dran denken, hoffentlich geht alles gut, auch keine entspannte Sache.
LG Moni

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Ich würde mir eine zweite Meinung einholen. Wenn du Leidensdruck hast, und so klingt das schon, ist ein lapidares "Ist halt so" wenig hilfreich. Meine Hebamme meinte damals, dass Frauen sich viel zu oft damit abspeisen lassen und man viele Probleme durchaus verbessern könnte. Deswegen würde ich an deiner Stelle nochmal schauen, ob es in deiner Umgebung einen Arzt oder eine Klinik gibt, die sich auf sowas spezialisiert haben.

Ich selber kann dazu nichts sagen, ich hatte zwei Kaiserschnitte. Die haben optisch ihre Spuren hinterlassen; der Bauch ist nie wieder wie vorher geworden, trotz aller Bemühungen, Training und so weiter. Außerdem ist ein großer Bereich bleibend taub bzw. voller Missempfindungen. Man kann damit leben, aber man muss sich vor Augen halten, dass man dann evtl. eben zwei Baustellen hat, die einen stören.

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Liebe TE,

da du durch die 1. Geburt bereits einen Schaden erlitten hast, würde ich bei der 2. Geburt wohl keinen Kaiserschnitt in Erwägung ziehen. Wie meine Vorschreiberin sagte, hast du danach zwei Baustellen statt eine. Ich würde eher eine vaginale Geburt als zweite Geburt wählen. Vielleicht hast du Glück und es ist danach nicht schlimmer als jetzt. Und wenn es wirklich schlimmer sein sollte, würde ich mir einen Arzt suchen, der das Problem behebt (auch die Beschwerden, die du aktuell hast).

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Hi, ich würde trotz allem zu einer spontanen Geburt raten. Du hast schon mal ein Kind geboren, da ist die Wahrscheinlichkeit dass noch mehr „kaputt geht“ geringer. Bei mir wars genau so, beim Großen hatte ich einen Scheidenriss, beim Kleinen gar nix. Wichtig ist, was du NACH der Geburt machst. Also: Rückbildung, Rückbildung, Rückbildung! Du musst deinen Beckenboden stärken, dann wird der Sex besser, Tampons halten wieder und die Senkung sollte damit auch besser werden. Ggf kannst du dich auch an ein spezialisiertes BB-Zentrum wenden. Das dauert halt leider eine Weile, wie jedes Muskel-Training, aber trotzdem würde ich das im Vergleich zu einer Bauch-OP bevorzugen. Einzig bei dem „offenen“ Scheideneingang“ hab ich keine aufmunternden Worte. Bei mir ist durch den Scheidenriss da einfach alles asymmetrisch geworden, das wird sich leider nicht mehr ändern. Beim Schwimmmen muss ich deswegen leider mit Wasser in der Scheide leben…

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Gibts da operativ keine Möglichkeiten, den Scheideneingang wieder enger zu nähen?

Bearbeitet von -Destiny-
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Das kann durchaus sein, aber ganz ehrlich, die Naht und die Heilung des Risses waren damals so schmerzhaft/unangenehm für mich, dass ich da auf gar keinen Fall mehr an mir rumschnippeln lassen würde - so groß ist der Leidensdruck definitiv nicht für mich 😄

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Ich denke auch, dass du dir eine zweite Meinung einholen solltest. Vielleicht auch mal schauen ob es bei dir irgendwo ein Beckenboden Zentrum gibt mit Spezialisten.

Was ist mit der Klinik in der du entbindest? Hast du da schon gefragt wie die das sehen?

Ich kann ehrlich gesagt nicht verstehen, dass deine Frauenärztin da so wenig hilfreich ist. Es sind ja doch größere Beschwerden.

Ich hab mich beim zweiten Kind für einen Kaiserschnitt entschieden, weil ich nach der ersten Geburt lange Probleme hatte und ich habe es nicht bereut. Ich hab mir da auch nicht reinreden lassen.

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Ne, jetzt gehe ich auch nicht mehr schwimmen oder baden. Früher ging das ohne Probleme.
Aber generell ist es ja auch außerhalb der Mens nicht gewollt und gesundheitlich förderlich wenn die Scheide mit Chlorwasser ausgespült wird. Da muss man ja schon mit Folgeproblemen wie ph-Verschiebungen nachdenken.
Und See- und Meerwasser will ich erst Recht nicht in mir haben.

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Ich persönlich habe wie du 4 kg Babys zur Welt gebracht. Ich würde freiwillig keinen KS machen. Geweitet ist ja jetzt eh schon alles.

Aber ich rate dir dazu direkt kurz nach der Geburt anzufangen unten rum immer alles anzuspannen als würdest du dringend Pipi müssen und es zurück halten. Und immer wieder locker lassen, anspannen, locker lassen und anspannen.

Desweiteren wegen Baden und Schwimmen...ich geh nie Baden oder Schwimmen, wenn ich die Mens habe. Nie. Weil ich nicht möchte dass das Badewasser blutig wird. In den paar Tagen geh ich nur duschen.

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Die Geburtsklinik lässt mir die freie Wahl. Generell sagen sie ist eine natürliche Entbindung für Mutter und Kind immer die erste Wahl und sie denken das es passen wird.
Aber die Schädigungen vom Beckenboden sind einfach da, die hat die betreuende Gynäkologin auch eindeutig gesehen.
Auch von der kam aber mehr ein bedauerndes Schulterzucken und die Aussage, das hätten (leider) ganz viel Mehrgebärende.
Ggf. müsste man hinterher Korrektur-OP´s machen lassen oder auch die Gebärmutter entfernen wenn diese sich noch weiter absenkt.

Ich weiß halt nicht ob ich mir mit einem Kaiserschnitt wirklich einen Gefallen tue. Das Geburterlebnis ist ja doch ein ganz anderes und die Bindung zum Kind vielleicht nicht so innig.
Ich hab da sowieso eine Geschichte zu, das erste Kind wurde natürlich gezeugt, das jetzige per ICSI. Ich hätte mir sehr gewünscht wenigstens diesen Anteil am Gelingen aktiver gestalten zu können.
Aber ist es den eventuellen Schaden der mich dann jahrelang begleitet wert, das ist ja die Frage.

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"Das Geburterlebnis ist ja doch ein ganz anderes und die Bindung zum Kind vielleicht nicht so innig."

Das wäre für mich kein Argument! Hier geht es um deine Gesundheit, was für dich am besten ist. Der Hype um die bessere Bindung ist übertrieben. Auch bei einem geplanten KS bekommt man das Kind ganz schnell zum Bonding.

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Das kannst du so nicht sagen .. das sind teils auch Hormone .. nicht umsonst gibt es Wochenbettdepressionen … wenn es so einfach wäre wie du sagst , es anzunehmen ,gäbe es sowas nicht . Ich wusste dass der KS die einzige Möglichkeit war ,mein Kind gesund zur Welt zu bringen und war fein damit,sogar dankbar . Und dennoch hat es mir lange danach Trauer bereitet . Es ist einfach kein Vergleich . Der Körper bereitet sich da in der Natur nicht umsonst stundenlang drauf vor ,man bekommt Wehen ,die Blase platzt ,auch die Milch fließt bei einer natürlichen Geburt schneller . Das hat schon alles seinen Sinn . Ich finde einen Kaiserschnitt auch psychisch vollkommen ok ,wenn man es absolut nicht kann und es einem dann besser geht . nur es zu tun weil man Angst hat dass der Beckenboden noch schlechter wird und ne Körper zu „schonen „ , da würde ich eher hadern . Es könnte sein dass die TE danach eine weitere Baustelle hat . Und dann hat man beides .

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Eine Freundin von mir hat 3 große schwere Kinder natürlich geboren und leidet bis heute unter Inkontinenz und entweichender Luft beim Aufstehen, was sich wie eine Blähung anhört.
Mittlerweile trägt sie eine Art Silikontampon, der die Probleme löst. Aber schön ist natürlich anders.

Ich hab mein über 4kg Kind via Kaiserschnitt geboren wegen Geburtsstillstand. Meine Narbe sieht man nicht mehr und nach 3 Tagen war ich wieder wirklich fit.

Für mich wäre es keine Frage: ich würde jederzeit wieder via Kaiserschnitt entbinden.

Und das Geburtserlebnis war schön. Durfte mein Kind auch knuddeln, während ich zugenäht wurde.

Bearbeitet von Wachtelei
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"Ich hab mein über 4kg Kind via Kaiserschnitt geboren wegen Geburtsstillstand. Meine Narbe sieht man nicht mehr und nach 3 Tagen war ich wieder wirklich fit."

Hast du keine Probleme mit Taubheitsgefühlen um die Narbe, Missempfindungen, Verwachsungen, überhängender Bauch usw.?

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Nichts davon. Das ist alles super!

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