Ehering gefällt nicht mehr

Heihei

Die eigentliche Problematik könnt ihr ja bereits dem Titel entnehmen...

Mein Mann und ich haben am 28.12.2023, nach über zehn Jahren Beziehung standesamtlich geheiratet.
Ich war zu diesem Zeitpunkt hochschwanger und unser Sohn war gerade sechs Jahre alt geworden.
Wir sind in der Schweiz wohnhaft und mussten uns betreffend der nahenden Geburt von Baby Nummer zwei mit den ganzen Antragsstellungen, Bewilligungen, Anerkennungen und Formularen herumschlagen welche für ledige Paare zwingend sind.

Ganz salopp sagte mein Mann dann: Wir könnten ja auch einfach heiraten, dann wäre das Ganze um einiges einfacher.
Das Thema Heiraten war zwar über die zehn Beziehungsjahre immer mal wieder kurz Thema, aber wir machten uns gar keinen Druck. Zwar waren wir uns einig, dass wir heiraten möchten, aber wir definierten keinen Zeitraum dafür.
Wir liessen dann für diesen Abend die Formulare, Formulare sein und legten uns schlafen. Keine 24h später, folgte der völlig unerwartete Heiratsantrag. Obwohl ich überhaupt nicht damit rechnete, war ich überwältigt von Glückgefühlen und unermesslichen Freude und sagte natürlich JA.

Da wir den 19. Dezember hatten und der Entbindungstermin unseres Babies auf Anfang Februar bestimmt war wussten wir, dass die Zeit etwas knapp werden könnte. Uns war es in erster Linie einfach wichtig, zeitnah und wenn möglich noch vor der Geburt standesamtlich zu heiraten. Die grosse Hochzeit mit vielen Gästen und Zeremonie, hatte Zeit.

Schliesslich hatten wir ein Telefonat mit dem Zivilstandesamt um einen Termin für die Trauung zu definieren. Dabei stellte sich heraus, dass der EINZIG FREIE TERMIN VOR DEM GEBURTSTERMIN, der 28.12.2023 war. Also in 8 Tagen. Nicht zu vergessen, dass dazwischen noch Weihnachten, verbunden mit Ladenschliessungen etc. war.

Trotz allem waren wir uns schnell einig, dass wir den Termin am 28.12.2023 annehmen. Unser beider Bauchgefühl hat uns in der Entscheidung bestärkt.

So wurde innerhalb von 6 verfügbaren Werktagen, eine Standesamtliche Trauung organisiert. Das Ende des Liedes ist: Es war ein absolut fantastischer Tag! Ich trug ein wunderschönes Kleid, war beim Friseur, mein Makeup wurde gemacht, mein Mann und mein Sohn sahen grandios aus, ich hatte einen kleinen Brautstrauss, ein Fotograf konnte organisiert werden, das Abendessen mit den Engsten war bestellt in einem Seerestaurant und wir hatten Eheringe welche wir uns auf dem Standesamt anstecken konnten.

Aber das Thema Ehering, beschäftigt mich bis heute... Wir waren eigentlich ohne jegliche Hoffnung zum Juwelier gefahren und haben dort unsere Situation geschildert. Und obwohl es kurz vor 12 war, rein zeitmässig gesehen, fanden wir Ringe!
Wir hatten diverse Ringe zur Auswahl, welche wir anprobieren konnten.
Für meinen Mann war unumstritten, dass die Ringe optisch harmonieren müssen (Set) und aus Gold sind. Da ich mir nie gross Gedanken gemacht habe, wie mein Ehering mal aussehen sollte und auch keinen konkreten Wunsch hatte, stimmte ich zu und liess uns vom Juwelier ausschliesslich Modelle aus Gold zeigen.

Es gab haufenweise wunderschöne Ringe. Wir waren uns schnell einig und haben zwei Eheringsets in die engere Auswahl genommen. Zusammen mit dem Juwelierverkäufer haben wir uns dann für zwei tolle Ringe entschieden. Diese konnten wir auch direkt nach der Bezahlung mit heim nehmen. Kostenpunkt für beide Ringe: 2'200.- CHF.

Nach der Hochzeit konnte ich aufgrund von Wassereinlagerungen (schwangerschaftsbedingt), den Ring nicht oft tragen. Er war mir dann viel zu eng, tat weh und war kaum noch ausziehbar. Deshalb legte ich ihn in meine Schmuckkartusche, wo er auch bis nach der Entbindung lag.

Zwei Wochen nach der Geburt zog ich ihn wieder an und trug ihn somit auch im Alltag. Nach einigen Tagen wurde mir erst bewusst, dass 90% des Schmuckes, den ich sonst trage, Silber oder Weissgold ist. Jegliche teure Armbänder, Pandoraschmuck, Halsketten usw. - nichts davon war gold. Dies störte mich optisch schon ziemlich arg, zumal ich ohne hin sehr pingelig bin, was mein Äusseres betrifft.
Dazu kam, dass ich den Ring zwar wunderschön finde, ich mich mit ihm aber nicht wirklich identifizieren kann. Hört sich doof an, ich weiss, aber dem ist so. Er gefällt mir sehr, finde ihn wirklich total hübsch, er hat 3 kleine Diamantapplikationen auf sich und sieht sehr edel aus.
Aber es ist einfach nicht ,,MEIN RING". Versteht ihr, wie ich meine?
Wenn ich den Ehering kurz ablege und einen Modering trage, fühle ich mich wohler. Das bin mehr ich.

Ich weiss nicht, ob ich meinem Mann etwas davon sagen sollte? Ich möchte ihn auf keinen Fall kränken oder ihm das Gefühl vermitteln, dass ich keinen Ehering tragen möchte. Ich bin unendlich stolz darauf, seine Ehefrau zu sein und schäme mich keineswegs dafür, wenn jemand meinen Ring sieht.
Zudem weiss ich auch nicht ob ich den Ring austauschen könnte. Immerhin haben wir uns DIESEN angesteckt während der Trauung, wir haben DIESEN Ring gemeinsam ausgesucht, auf DIESEM Ring steht der Name meines Mannes samt dem Datum eingraviert usw. Und billig war er auch nicht wirklich...
Erinnerungstechnisch verbinde ich ausschliesslich wunderschöne Momente mit ihm. Nur halt, dass er mir an mir selber nicht gefällt. Ich bin der Meinung, er steht mir nicht.

Was meint ihr? Denkt ihr, ich gewöhne mich mit der Zeit an ihn oder soll ich ganz offen sein und meinem Mann beichten, dass ich nicht recht warm werde mit dem Ring?

Danke für eure Rückmeldungen!

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Kannst du dir vielleicht noch einen Vorsteckring in zb. weißgold kaufen und diesen zusätzlich zum Ehering tragen?
Meine Arbeitskollegin hat einen gelbgolden Ehering und zur Gebut des 1. Kindes hat ihr ihr Mann einen Vorsteckring in weißgold geschenkt, sie trägt nun beide Ringer zusammen am selben Finger hintereinander und das sieht echt hübsch aus.

Zum Thema "Mein Ring" möchte ich noch sagen, dass mein Mann seinen Ehring verloren hat.
Wir haben überlegt einen neuen zu kaufen. Aber das wäre dann nicht DER Ring gewesen. Der wäre nicht gesegnet gewesen und nicht der Ring von der Hochzeit.
Wir haben uns dann entschieden keinen nachzukaufen.
Wie durch ein Wunder hat mein Mann dann seinen Ehering Monate später wieder gefunden.
Aber "irgendein" Ring wäre für uns auch nicht "der Ring" gewesen - Wir waren/sind da auch eher so emotional gestrickt ;-)

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Nun ich weiß ja nicht, wie dein Mann tickt. Hat der Ehering für ihn viel Bedeutung oder nicht.

Wenn du ihn damit beleidigst einen anderen ring zu tragen, kannst du nur durch Gespräche herausfinden.
Mir persönlich als Mann wäre das egal, dann trägst du halt den anderen Ring. Aber möglicher Weise ist es ihm wichtiger, dann würde ich ihn tragen. Es geht ja hier mehr um das Symbol der ehe und nicht dass er perfekt vom Aussehen her zu dir passt.

Könnte man den Ring denn umtauschen?

Dir ist das Modische und dein Aussehen super wichtig, der Ring passt modisch nicht zu deinem anderen Schmuck, deshalb willst du ihn nicht tragen.

Kannst du den schmuckvolleren Ring nicht auch noch zusätzlich tragen an einem anderen Finger?

Ich würde gerne noch hinzufügen, dass andere Personen vermutlich in keinster Weise den unterschied zwischen dem einen Ring und den anderen Ring erkennen, also wenns dir noch um Aussenwirkung geht. ^^

Es besteht die Möglichkeit, dass er deinen Grund nicht wirklich nachvollziehen kann, denn es ist halt eine "Macke" von dir, dass du das so siehst.
Erst mal reden, aber vielleicht musst du hier mal über deinen perfektionistischen Schatten springen.

Bearbeitet von Dawnclaude
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Einen gravierten und monatelang getragenen Ring wird man kaum umtauschen können 🙄

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Für uns beide ist es wichtig, dass es DER Ring ist.
Der Ring mit dem wir uns das "Ja-Wort" gegeben haben und der Ring, den wir uns AN DER HOCHZEIT angesteckt haben.

Kein anderer Ring könnte dies ersetzen, das wäre für uns dann nicht der Ehering, sondern halt eben nur ein gewöhnlicher Ring.

Ich würde abwarten.
Vielleicht spielen deine Hormone so kurz nach der Geburt ja auch noch verrückt, vielleicht stillst du ja auch.

Zumal ihr euch bewusst dafür entschieden habt und die Ringe ja auch nicht gerade günstig waren - da lohnt ein Abwarten und dran gewöhnen 😉

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Hey du. Was für eine blöde Situation. Ich fühle mit dir!

Meine Gedanken dazu: Völlig egal, was du am Ende mit dem Ring machst, ob du versuchst dich daran zu gewöhnen, oder einen Vorsteckring kaufst oder was auch immer - ich finde es merkwürdig, dass du deine Gedanken nicht mit deinem Partner teilen kannst. Natürlich macht man komische Bauchgefühle erstmal mit sich selbst aus, aber du kannst ja schon sehr greifbar formulieren was Sache ist. Klar ist das nicht optimal, dass du jetzt zweifelst, der Ring war teuer, er hat ihn dir angesteckt, deinem Mann scheinen die Ringe wichtig gewesen zu sein etc. Und klar, du hättest auch vorher überlegen können was du so für Schmuck trägst und dass Gold eigentlich nicht deins ist. Aber sei es drum, nun ist es halt so. Es ist nicht "dein Ring". Vielleicht kann er es noch werden, vielleicht nicht. Aber du könntest so viel Zutrauen in deinen Mann haben, deine Gedanken mit ihm zu besprechen und mit ihm gemeinsam eine Lösung zu finden. Gerade weil das Thema ihm scheinbar wichtig war. Und wenn ihr deinen Ring verkauft, dir einen neuen besorgt und er ihn dir am ersten Hochzeitstag feierlich ansteckt. Mit Gravur und allem drum und dran, wenn gewünscht.

Alles Gute für eine passende Lösung 😊

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Hi, man kann Ringe überziehen lassen. Ich habe einen Ring vo meiner Oma geerbt. Sie hat nur Gelbgold getragen, ich war damit beim juwelier und der hat ihn Weißgold überzogen. Der Ring hat auch einen Stein, geht also.
Jetzt nach knapp 10 Jahren sieht man an der Innenseite leicht das Gelbgold durchschimmern, heißt er müsste vll nochmal hin.

Die Idee mit einem Vorsteckring in Weißgold finde ich auch gut. Das dämpft das ganze und macht es kombinierbar. Lass dir zu den nächsten Anlässen Schmuck in Gold schenken, dann kannst du besser kombinieren.
Das ist schonender für den Anfang und wenn du nach dem Hormonschub und einigen vielen Nächten immer noch unzufrieden bist, kannst du dich vll nach einem anderen Ring umsehen.

Unsere Eheringe liegen seit ca 6 Jahren gemeinsam in einer Schublade. Wir tragen sie beide nicht mehr. Nächstes Jahr sind wir 10Jahre verheiratet.

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Hey

Klar, ich würde ihm sagen, du hättest den Ring lieber in Weissgold/Platin wegen den anderen Schmuckstücken. Das hat absolut nichts mit deiner Wertschätzung ihm gegenüber zu tun, und er wird sich schon nicht deswegen gleich von dir scheiden lassen 😉.

Es ging halt alles sehr schnell damals, und das Meiste ging ja sehr gut auf!

Ich persönlich würde den Ring so annehmen, denn wunderschön ist er ja deiner Ansicht nach m. Ich kenne sehr viele Leute, die den Ehering in Gold haben und anderen Schmuck silberfarben. Ist total egal. Also ich wäre da gechillt und würde mir die zusätzlichen Kosten sparen.

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Kann man den Ring vielleicht vergolden lassen mit weiß Gold?

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Versuche es mal mit einem passenden Beisteckring. Das kann in silber-/gold Kombi gut aussehen. Etwas schmales, modernes könnte ich mir vorstellen.

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Ich würde mit deinem Mann reden und zusammen überlegen was für Möglichkeiten ihr habt...
Ist halt schade, dass ihr Euch nicht zweifarbige Ringe zeigen lassen habt, da hättet ihr sicher was gefunden was ihr beide mögt.



Ich trage kein Gold, weil es mir nicht steht.
Deshalb würde ich mit so einem Ring auch nicht warm werden.
Mir wurde von Verwandten mal eine goldene Kette geschenkt ..habe ich auch abgelehnt...