Angst meinen Kindern zu "beichten" dass ich eine Frau liebe

Guten Tag zusammen. 👋

Ich hoffe so sehr dass ich hier vllt. auf jemanden stoße der mal in einer ähnlichen Lage war wie ich oder der jemanden kennt....

Ich bin 41 Jahre alt, habe zwei Kinder (14 w und 20 m) und habe mich vor 3 Jahren von meinem Mann getrennt. Er hatte eine Affäre über 2 Jahre und das Vertrauen war futsch.
Jetzt ist es so, dass ich mich in eine Freundin verliebt habe, die wir schon seit über 13 Jahren kennen. Sie ist lesbisch, war verheiratet mit einer Frau, aber auch sie hat sich letztes Jahr von ihrer Frau getrennt.
Ich selbst würde mich als pansexuell beschreiben. Ich habe viel recherchiert, weil ich verstehen wollte was da gerade mit mir passiert.
Es ist so dass diese Freundin sich auch in mich verliebt hat und wir nun seit einiger Zeit auch eine Beziehung führen, von der allerdings keiner weiß.
Und das zerreißt uns beide.
Ich habe allerdings panische Angst vor der Reaktion meiner Kinder. Was ist wenn sie mich für vollkommen blöd halten und keinerlei Verständnis haben werden?
Meine Tochter (14) hängt auch sehr an ihrem Vater. Und sie hat insgeheim sicher noch die Hoffnung dass wir wieder zusammen kommen werden.
Ich weiß dass es wichtig ist ehrlich zu sein. Aber ich habe so unfassbare Angst davor.
Ich bin über jeden Ratschlag dankbar und freue mich von euch zu lesen.
Habt einen schönen Tag.

Eure Ginny ❤️

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Als Kind möchte man ja über das Sexualleben seiner Eltern am liebsten so wenig wie möglich wissen. Ich würde es langsam angehen und wahrscheinlich gar nicht groß thematisieren, sondern nur erzählen das XY eine gute Freundin ist, mit der Du jetzt viel unternimmst, da ihr euch sehr gut versteht. Vielleicht können sie sich dann etwas denken, wenn sie wissen, dass diese Freundin lesbisch ist. Vielleicht wollen sie aber auch gar nicht so genau Bescheid wissen, mit wem Mama jetzt das Bett teilt. Meine 20 jährige Tochter sagt immer: Man muss ja nicht gleich auf jede Beziehung ein Label kleben. Nichts überstürzen, ihr wollt ja wahrscheinlich nicht gleich zusammen ziehen. Wenn es was Ernstes und Längerfristiges wird, werden die Kinder da schon reinwachsen.

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Ja, sehe ich auch so

Ich glaube das Problem ist weniger, dass sie eine lesbische Beziehung führen will. Wen juckt das heutzutage noch?
Ich glaube das Problem für ihre Tochter ist eher, wenn sie überhaupt eine neue Beziehung anstrebt:

Zitat von der TE:
"Und sie hat insgeheim sicher noch die Hoffnung dass wir wieder zusammen kommen werden."
Die Tochter14 Jahre alt. Das ist echt n schwieriges alter. Pubertät, Selbstfindung, "Alle sind gegen mich", man kennt´s.

Daher finde ich den Vorschlag mit dem langsam angehen lassen echt gut.

Die Kids werden sich nach und nach daran gewöhnen.

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Vielleicht hilft es, wenn du erstmal allgemein über die Thematik redest? Um zu schauen, wie deine Kinder da so „drauf“ sind. Wobei eigentlich gerade die Jugend damit aufwächst und das oft locker sieht. Die eigene Mutter ist ja nochmal ein anderes Thema (die sehen Kinder sowieso am liebsten asexuell 😉).

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Hallo,

Wie sind denn eure Kinder mit dem Thema aufgewachsen?
Sind Sie offen dafür, wissen die beiden, dass liebe, liebe ist? Egal ob zwischen Mann/Frau, Mann/Mann, Frau/Frau?

Generell denke ich, dass ein neuer Partner immer erst einmal Zeit braucht um in die Familie aufgenommen zu werden.
Vielleicht wird sie erst einmal abgelehnt, aber das findest du nur heraus in einem offenen und ehrlichen Gespräch.

Ich drücke dir die Daumen.

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Habt ihr die Kinder denn offen und tolerant erzogen? Sonst wird es schwierig. Wie ist das Verhältnis zu deinem Ex?

Mit 14 ist sowieso alles schwierig, alles blöd. Kann also sein, dass deine Tochter da nicht so gut drauf reagiert. Aber weil sie auch einfach in einer blöden Lebensphase steckt.
Dein älteres Kind sollte da hoffentlich gelassener reagieren.

Ich würde es langsam angehen, eventuell den Ex dazu ziehen (halt nicht, dass er dann gegen dich schießt oder so)

Ich wünsche dir alles Gute

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Ich denke, es kommt darauf an, wie deine Kids generell zu dem Thema LGBTQ+ stehen.

Liest deine Tochter Bücher zu der Thematik? Oder guckt sie Filme/ Serien?

Wie " weit" ist sie in dem Thema drin? Wie sind ihre Freunde? Wie ist ihre Klasse-- hat sie dort Freunde?


Unsere Große hat mit 14 an der LGBTQ+ AG in der Schule teilgenommen - dort war sie die Jüngste- alle anderen waren 2 Jahre und 2 Klassen älter...
In ihrer Klasse gab es eher homophobe Ansichten - deshalb frage ich danach.

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Bei der Aufzählung fehlt das I,

LGBTQI+ ... sorry fürs Klugsch***

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Ich hab da eine etwas andere Sichtweise

Das ist dein Erwachsenen Leben , deine Kinder sind irgendwann aus dem Haus und führen ihr eigenes Leben

Wartest du da solange drauf?

Würde es dir leichter Fallen deinen Kindern einen neuen Partner vorzustellen, wenn es ein Mann wäre ?

Ganz ehrlich, klar wünscht sich deine Tochter Papa zurück, das ist normal und bei Kindern die Scheidungskinder sind meist so ( bin selber Scheidungskind)

Du bist ja nicht nur Mama sondern auch Frau, rede mit deinen Kindern einfach, sag ihnen das du in einer neuen Partnerschaft bist und das eben eine Frau ist

Deine Tochter ist 14 und dein Sohn 20, das sind ja keine kleinen Kinder mehr
Sie müssen das einfach Akzeptieren wie es ist , da gibt es kein , ja aber wir wollen das nicht
sorry das sind deine Kinder und nicht deine Eltern ( und selbst die hätten kein Recht zu sagen das gefällt mir nicht)

Ich persönlich stehe dem Thema sehr offen gegenüber, ich habe 4 Kinder und wenn die alle auf das gleiche Geschlecht stehen dann ist das so
anderes rum , klar wären die erstmal so , äh Mama echt, aber dann wäre das eben so

Hab keine Angst und steh zu deiner Freundin

ich wünsche euch alles gute

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Erst einmal möchte ich mich bei euch allen bedanken!
Im Prinzip denke ich genauso wie ihr alle.
Es sind gemischte Gefühle die ich habe. Aber halt auch nunmal diese Angst das gute Verhältnis das ich zu meinen Kindern habe, kaputt zu machen.
Zu meinem Ex... er will mich zurück. Das erschwert natürlich die ganze Sache noch etwas. Ihn auf "meine Seite zu ziehen" wird da etwas schwieriger.
Ich habe Angst dass er quasi mit den Kindern über mich redet und ihnen bestätigt dass ich nun völlig durchdrehe. Ich denke ihr wisst was ich meine.
Ansich sind meine Kinder sehr tolerant erzogen worden. In unserem Freundeskreis befinden sich auch homosexuelle Paare. U.a.. War es eben meine jetzige Freundin, die sie schon Jahre kennen. Ihre Schwester und ihr Cousen sind ebenfalls homosexuell.
Allerdings hat man früher auch mal darüber geredet dass es schon "komisch" ist dass in dieser Familie "so viele" nicht hetero sind.

Ich hatte mir überlegt als erste Anlaufstelle meine Mutter zu nehmen. Auch bei ihr bin ich gespannt was sie sagen wird. Habe aber Hoffnung dass sie eine kleine Stütze für meine Kinder sein könnte wenn sie es dann erfahren werden.

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Hi,

wenn es keinen zwingenden Grund gibt, Deine Beziehung zu dieser Frau "öffentlich" zu machen, solltest Du auch zunächst davon absehen...Da wird sicher die Frage von Deinen Kindern oder Deiner Mutter kommen "Bist Du jetzt lesbisch?". Wenn Du darauf wahrheitsgemäß antwortest "Nein, pansexuell" dann stiftest Du noch mehr Verwirrung.

Und ich gebe meinen Vorrednerinnen recht, es ist Deine Sexualität und die geht niemanden etwas an. Du solltest Dir also erstmal so sicher wie möglich sein, dass es mit dieser Frau auf eine dauerhafte Beziehung rausläuft...sie hat sich ja von ihrer Frau vermutlich auch nicht ohne Grund getrennt.

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Hallo!

Ich will mich da mal einmischen.. aber anders.
Also ich habe aktuell einen bekannten, mit dem das thema "freundschaft plus" auf dem Plan steht. Ob das was wird, weiß ich nicht.
Jedenfalls ist er 11 Jahre jünger als ich. Und Ausländer. Das sind jetzt beides Merkmale, die man nicht so gern als "Partner" vorstellen möchte. Also ich nicht.
Und so ist es gekommen, dass meine gesamte nachbarschaft inklusive Kinder durch einen dummen Zufall uns beide gesehen hat.
Ich habe mich irre geschämt.
Danach hat es mir genauso schlimm leid getan, weil ich mich für jemanden, den ich ganz gern habe, geschämt habe. Wie rassistisch von mir. Bin ich noch bei trost?

und mein Sohn (18)? Der fragte nur "Wer ist das" und nicht etwa "Wer ist denn DAS?" sondern ein rein informatives "Wer ist das". Kein Hintergedanke. Keine Angst.
Hätte ich gesagt, das ist Ismael, dann wäre das eben so gewesen. Fertig. Hallo Ismael. Stattdessen habe ich ihn angezischt "jemand...!" #klatsch

Mein Bekannter hat das übrigens auch so gesehen, dass ich hätte einfach sagen können "Das ist Ismael", aber ich hab so ein Fass aufgemacht.
Was ich damit sagen will: geht ihr natürlich mit der Thematik um, wird nichts weiter passieren. Deine Freundin wird einfach Teil eurer Familie und fertig. Sie wird keine zweite Mutter, sie hat keinen Job bei euch, sie wird einfach ein Teil von euch, ohne einen bestimmten Titel tragen zu müssen.
Die Kinder werden sich ihren Teil denken, wenn sie öfter bei euch übernachtet. Vielleicht kommt dann mal ne Frage.
Explizit vorstellen würde ich sie nicht. Lass sie dabei sein. Und mach nicht so einen Krampf aus dem Thema wie ich #augen

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Bearbeitet von M.A.S.K.U.L.I.N.
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Hallo

in dem Alter, in dem Deine Kids sind, kannst Du davon ausgehen, dass sie wissen, dass es außerhalb der Hetero-Welt auch noch ein anderes Universum an Neigungen gibt.

Bei Deiner Tochter könnte es vielleicht noch am wahrscheinlichsten Probleme geben. Erstens weil sie mit 14 vermutlich selbst in einer Findungsphase ist, zweitens hängt sie an ihrem Vater und jemand, egal ob Mann oder Frau, der nun seinen Platz in gewisser Hinsicht einnimmt, kann als Störfaktor gesehen werden.

Vielleicht kannst Du, wenn Du das Bedürfnis verspürst, es Ihnen mitzuteilen, einfach erstmal damit beginnen, dass Du jemanden kennegelernt hast, der Dir etwas bedeutet. Alleine diese Offenbarung wird Dir ihre Reaktionen zeigen, Vielleicht freuen sie sich mit Dir, vielleicht reagieren sie ablehnend. Je nachdem kannst Du dann die nicht ganz unwichtige Information, dass es sich dabei um eine Frau handelt, nachschieben.

Wobei ich vermute, dass Dein Sohn weit weniger Probleme damit haben könnte. Mit 20 sind die zwar auch noch nicht ganz fertig im Oberstübchen aber eine lesbische Mutter ist vielleicht eher verkaftbar für Söhne als ein schwuler Vater.

Ich gebe Dir Recht, ganz einfach sind solche Mitteilungen und Gespräche nicht, auch für Eltern, deren neue Beziehung keine homosexuelle Komponente beinhaltet.

Viel Erfolg

BG