Er ist vergeben

Ich bin seit zwei Jahren in meinen Arbeitskollegen verknallt.
Egal wie ich auch versuche mich von ihm abzulenken, es klappt einfach nicht.
Ich muss jeden Tag an ihn denken.
Freue mich, wenn das Wochenende vorbei ist und ich ihn wieder sehen kann.

Auf der anderen Seite bin ich froh, wenn er nicht im Büro ist oder früher geht, damit ich konzentriert arbeiten kann.

Sind wir alleine im Büro unterhalten wir uns viel über privates. Er erzählt mir von seinen Sorgen und Ängsten. Jedoch redet er nie über seine Freundin. Obwohl er weiß, dass ich sie vom sehen kenne.
Er zeigt großes Interesse an meinem Privatleben. Er ist im allgemeinen sehr aufmerksam. So hat er mir beispielsweise schon meine lieblings Schokolade mitgebracht die er zuvor irgendwann auf meinem Schreibtisch liegen sehen hat, mit der Aussage, jetzt hab ich endlich etwas gefunden womit ich dir eine Freude machen kann.

Ich gehe davon aus, dass er bisher noch nichts von meinen Gefühlen zu ihm gemerkt hat. Jedoch hatten wir am Freitag eine sehr unangenehme Situation. Ich wollte ihm meine fertige Präsentation zeigen. Er stellte sich dafür neben mich und ich saß auf meinem Schreibtischstuhl.
Wir sprachen darüber und ich änderte währenddessen noch Kleinigkeiten. Plötzlich wurde mir seine Nähe sehr unangenehm. Ich wurde super nervös. Er sagte dann, dass ich mich bitte nicht kontrolliert fühlen solle von ihm, ihn jedoch die Präsentation sehr interessierte. Als er merkte, dass ich weiterhin sehr nervös war, sagte er, dass er noch dringend etwas fertig machen müsse und ist zurück in sein Büro. Die Situation war mir so unangenehm.

Ich muss einen Weg finden ihn mir endlich aus dem Kopf zu schlagen. Er ist vergeben und somit tabu. Ich möchte einen entspannten Umgang mit ihm ohne rasenden Puls sobald er in meiner direkten Nähe ist.

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Hallo Fiona,

wie sieht dein Privatleben aus? Ich würde an deiner Stelle versuchen privat viel unter Leute zu kommen, schöne Dinge unternehmen, Freunde treffen und vielleicht sogar gezielt daten. Dann bist du erst mal abgelenkt und auf andere Menschen konzentriert.

Versuche auf der Arbeit mehr auf Distanz zu gehen und dich auf die tiefsinnigeren Gespräche nicht mehr einzulassen. Suche den Kontakt zu anderen Kollegen. Treffe dich auf keinen Fall privat mit "ihm". Sondern suche dir privat Kontaktpersonen für tiefsinnige Bindungen und Gespräche.

Liebe Grüße und Alles Gute,

Billie

2

Solche Konstellationen finde ich immer etwas komisch: Du erzählst ihm gefühlt dein halbes Privatleben, er jedoch so gar nix aus seinem? Also nichts Substanzielles? Denn gerade eine Partnerin nimmt ja viel Raum im Leben ein. Ich fände es total seltsam, wenn ich mit Kollegin total viel privat spreche, aber keiner von uns erwähnt je den Ehemann oder die Ehefrau. Bei euch entsteht dadurch ein Ungleichgewicht, denke ich, und das würde ich geraderücken. Entweder ahnt er, dass du verliebt bist, und erwähnt sich deshalb nie - oder er zieht ganz klare Grenzen, die für dich aber nicht gelten. Beides ist nicht ideal. Ich würde an deiner Stelle versuchen, da wieder bisschen mehr auf "Wir sind Kollegen"-Level zu kommen und auch zu anderen Kollegen mehr Kontakte zu knüpfen, damit du nicht nur auf ihn so fixiert bist. Und ich würde vermutlich selbst ein bisschen auf die Pirsch gehen 😏

3

Er erzählt mir definitiv mehr aus seinem Leben als ich von mir. Nur seine Freundin spielt bei seinen Erzählungen nie eine Rolle. Was ich persönlich sehr seltsam finde.
Ich hingegen bin eher introvertiert und erzähle nur wenig von mir.

5

Es ist in der Tat seltsam, dass er seine Freundin nicht erwähnt. Trotzdem gibt es sie.
Vielleicht genießt er, dass du ihn irgendwie anhimmelst.

Es hilft dir nicht, dir darüber Gedanken zu machen. Es gibt hier definitiv eine Schieflage. Du bist unglücklich verliebt seit 2 Jahren.

Nimm dein Leben in die Hand, mach das nicht länger mit. Distanziere dich. Überlege dir 10 Sachen, die schlecht an ihm sind. Schau nach vorne und nicht zurück.

Mache Pläne für dich und deine Zukunft. Sei nicht die nächsten zwei Jahre auch in der unglücklichen Warteposition.

4

Ich habe auch so einen Kollegen. Er erzählt viel von seinen Kindern aber nicht von seiner Frau, wenn ich ihn was bestimmtes zu ihr frage kommt eine ausweichende Antwort.
Ich bin auch selbst verheiratet und habe Kinder.
Aber irgendwie sind wir verknallt ineinander. Ich bin traurig wenn wir uns länger nicht sehen und kann die Arbeit kaum erwarten wenn ich weiß dass er auch im Dienst ist.
Wir müssten uns theoretisch fast gar nicht auf der Arbeit sehen, verbringen aber ständig Zeit miteinander. Es geht von uns beiden aus. Ich weiß echt nicht wie wir da wieder rauskommen. Ich würde niemals mein Familienglück riskieren wollen oder mich an ihn ran machen aber er ist Tag und Nacht in meinem Kopf und ich weiß nicht wie es aufhören kann.
Ich kann dir nicht helfen, aber ich fühle dir so nach.

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Du, das liest sich wie meine Geschichte. Ich hoffe, du bist nicht in einer Beziehung, wie ich es war und mit etwas Glück, bald wieder bin. Nach meiner Elternzeit vor zwei Jahren habe ich wieder angefangen zu arbeiten. In der Zeit, als ich zurückkehrte, bekamen wir einen neuen Geschäftsführer, und ich wurde ihm zugeteilt. Vom ersten Moment an ging mein Puls hoch und hörte nicht mehr auf. Anstatt etwas dagegen zu unternehmen, distanzierte ich mich von meinem Mann und verlor meine Gefühle für ihn. Leider hatte ich nie den Mut, ihm mitzuteilen, was in mir vorging, bis er mein Verhalten nicht mehr ertragen konnte und mit mir sprechen wollte. Ich habe ihm nichts von meinem Chef erzählt, sondern lediglich all seine negativen Seiten aufgezählt und schließlich gesagt, dass ich mich trennen will. Damit habe ich ihn komplett im Stich gelassen, allein gelassen mit seiner Trauer und wollte auch nichts mehr retten. In der Trennungsphase ist viel passiert, was unser Vertrauen komplett zerstört hat.

Nach meinem Auszug wurde mir immer klarer, was er alles für mich und unsere Kinder getan hat, wie er war und eigentlich ist. Ich habe die Trennung bereut, allein schon wegen unserer Mädchen, da er ein liebevoller Vater war und ist. Ich begann, mich selbst zu hinterfragen, weil die Gefühle für meinen Chef immer noch da waren. Vor einem halben Jahr habe ich Tipps aus einem ähnlichen Beitrag mitgenommen und verbrachte, schon allein wegen unserer Töchter, mehr Zeit mit meinem Ex-Mann. Natürlich waren wir enttäuscht voneinander, aber das legte sich bald, und wir sprachen mehr miteinander. Seit etwa einem Monat übernachtet er ab und an hier, und mittlerweile genieße ich seine Nähe wieder.

Was ich damit ausdrücken möchte, lies dir ein paar Beiträge durch, lenke dich ab mit Freunden, Familie und Kollegen. Auch ich habe damals viel Aufmerksamkeit von meinem Umfeld bekommen und dabei festgestellt, dass mein Ex-Mann mir das die ganze Zeit eigentlich auch gegeben hatte. Gibt es bei dir auch jemanden, der dir das gibt oder gegeben hat? Wäge alles ab und finde deinen Weg.

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Ich weiß zwar nicht, ob dein Beitrag für ihr Problem wirklich hilfreich war, aber ich kann bestätigen, dass die Beiträge hier oft echt gut sind. Meine Ex, jetzt wieder Partnerin, hatte hier auch mal einen Beitrag geschrieben und den mir dann gezeigt. Ihr und eigentlich uns beiden hat das wirklich geholfen. Ein Mann in einer ähnlichen Situation hat harte, aber ehrliche Einblicke gegeben und das hat mir letztlich die Möglichkeit eröffnet, dass sie uns eine neue Chance gegeben hat.

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Mir hilft deine Antwort gerade sehr ♥️ ich bin nicht die TE aber hatte weiter oben kommentiert

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