Unterschiedliche Lust auf Sex

Hallo ihr,

ich habe ein Anliegen was das Sexleben meines Mannes und mich betrifft. Ich versuche so gut es geht die vorangegangenen Ereignisse zu erzählen. Vielleicht hat jemand einen Rat oder noch einen Tipp für mich.
Folgendes:
Mein Mann (38) und ich (29) haben eine tolle Beziehung. So glücklich war ich noch nie. Alles ist perfekt, bis auf der Sex. Der Sex ist gut aber für mich leider zu wenig und ich muss immer die Initiative ergreifen. Oft kommt dann trotzdem kein Sex zustande da er keine Lust hat.
Er hatte in seiner vorheriger Beziehung lange Erektionsprobleme (die hat er jetzt nicht mehr) und eine massive Porno und Masturbationssucht. Dadurch entstand auch das Problem mit der Erektion.
Seit er auf all das verzichtet ging es Berg auf und er steht mittlerweile richtig gut.
Trotzdem hat er oft keine Lust. Mal ist es die Arbeit die ihn schlaucht, dann der Alltag. Er fühle sich nach der Arbeit immer sehr ausgepowert. Er und ich haben den gleichen Job, ich kann es verstehen das die Arbeit anstrengend ist aber man sollte meiner Meinung nach ein gesundes Mittelmaß finden. Man sollte sich nicht für die Arbeit verausgaben wenn man daheim nur noch da hängt und auf nichts Lust hat oder die Energie fehlt. Wir reden oft darüber, er sagt auch er hätte gerne öfter Sex aber wenn er einmal in diesem „Trott“ drin ist fehlt ihm der Sex auch nicht. Ganz nach dem Motto „Sex ist schön, kein Sex ist auch schön“. Wenn wir welchen haben ist der auch für uns beide richtig gut und dementsprechend hätte ich auch gerne öfter als 2-4 mal im Monat. Vielleicht so 2 mal die Woche. Ich versuche es ab und an wenn ich denke er ist entspannt, wenn er erzählte das die Arbeit heute super war aber auch dann will er nicht. Er geht demnächst nochmal zum Urologen. Wobei ich denke das der da auch nicht helfen kann weil er steht ja (nicht immer perfekt aber zufriedenstellend) und sein Testosteron (hatten wir auch untersuchen lassen) sei im Normbereich. Ich finde meinen Mann so toll, finde ihn unglaublich attraktiv und mir fällt es schwer einfach „neutral“ zu leben. Küssen und kuscheln tun wir aber.
Ich habe Sorge das es einfach so ist, er aus der Bequemlichkeit nicht raus kommt da er ja nicht so drunter leidet wie ich und ich mich damit abfinden muss. Ich masturbiere oft aber das hilft auf Dauer auch nicht wirklich. Ich bin dann auch oft frustriert wenn ich schon das 3. mal in 7 Tagen abgewiesen wurde und das stresst mich dann noch mehr. Pornos und Masturbation lehnt er weiterhin ab da er Angst hat in alte Verhaltensweisen zu kommen und das glaube ich ihm auch.

Wahrscheinlich sagt ihr mir auch das ich dann halt schauen muss das ich mir selbst Abhilfe schaffe und es eben so ist wie es ist.

Achso und natürlich hatten wir am Anfang der Beziehung viel und oft Sex. Kinder haben wir auch aber da arbeiten wir als Team zusammen und jeder hat seinen Ausgleich.

Danke fürs lesen <3

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Ich habe eine kleine Vermutung, die natürlich auch komplett falsch sein kann.

Erektionsprobleme, woran denkt man da als erstes? Natürlich Viagra oder Cialis.
Eventuell hat er sich da was besorgt und nimmt die ein, ohne dir was davon zu sagen.

Das klappt dann zwar scheinbar recht gut, aber spontan ist dann eben nix machbar für ihn.
Man muss da 1-2 Stunden vorher schon wissen, dass es zur Sache gehen könnte.

Der grösste Stimmungskiller für einen Mann ist die Angst zu versagen.
Man fühlt sich wie ein kompletter Schlappschwanz, ein Versager etc.

Wie gesagt, ich kann auch komplett falsch liegen. Aber möglich wäre es?

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Danke für deine Antwort. Das schließe ich aus. Wenn ich Spontan mit der Hand mal etwas „streichle“ also egal wann, ob morgens, mittags oder abends, es tut sich was in der Hose. Da müsste er die ja schon regelmäßig jeden Tag nehmen und dann wäre die Packung schon lange leer. Ist sie aber nicht.
Das mit der Angst an sich könnte natürlich ein Faktor sein da er schon mal gesagt hat „je länger wir keinen Sex haben, desto mehr Stress macht er sich weil es wieder an der Zeit wäre und er auch Lust hat, aber es dann nie Zustande kommt wenn Zeit da ist“. Also auch wieder Druck und Angst. Ich habe schon oft versucht ihm da zu helfen aber ich glaube man braucht da auch selbst ein passendes Mindset.

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Hey. Was du beschreibst ist quasi identisch zu der Situation bei mir. Nur bin ich der Mann und meine Frau hat weniger Lust. Kann deshalb deine Situation zu 100% nachvollziehen.
Vielleicht kommt dir das hier bekannt vor
- Die ständigen Anweisungen sind verletzend
- sein Verhalten verunsichert dich. Du hast Angst, dass du etwas falsch machst.

Im Endeffekt hat er eine wesentlich geringere Libido und eventuell hat er auch Potenzprobleme. Damit musst du dich abfinden.

Zwei Punkte die mir geholfen haben:
1. Nur weil meine Frau keine Lust hat heißt das nicht, dass ich unbefriedigt bleiben muss. --> sie kümmert sich ungefähr einmal die woche so um mich. Sie weiß, dass mir Sex wichtig ist und es mir nicht gut gehen würde ohne sex. Man gibt sich ja auch mal gegenseitig eine Massage?! Kann er dich nicht zwischendurch so befriedigen? Eine Massage und danach etwas lecken und fingern? Würde dir das helfen?

2. Ich habe gemerkt, dass es mir nicht nur um die Quantität geht. Wenn wir schon so wenig Sex haben, dann soll er auch gut sein. Bestehe darauf, dass der Sex (wenn er dann stattfindet) auch gut ist und ihr Zeit habt. Kein Quickie damit er es hinter sich hat... sag ihm dann auch direkt wqs du dir dann wünschst. Ziel ist einfach, dass die mangelnde Quantität durch Qualität etwas ausgeglichen wird.

Ich würde mich freuen wenn du mir hier antworten würdest. :) wünsche dir alles gute

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Naja wenn er keine Lust hat, möchte ich auch nicht von ihm anderweitig befriedigt werden. Zu dem schafft er es nie mich zum Höhepunkt zu bringen. Das geht nur mit Vibrator etc. Was für mich auch absolut in Ordnung ist so wie es ist. Ja die Zurückweisung tut manchmal schon weh und ich suche die Schuld bei mir. Das ich zu kleine Brüste habe oder zu dick bin.
Da wir Kinder haben ist eigentlich mehr als ein Quicki nicht drin. Abends wenn wir Zeit hätten möchte er nicht da er zu kaputt vom Tag ist.

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Wenn ich einen Unfall hätte und deshalb keine Erektion mehr haben könnte, dann heißt das durch nicht, dass man keine Lust mehr hat seinen Partner zu berühren.
Nimm das Beispiel von einer Massage. Derjenige der die Massage gibt hat ja jetzt nicht wirklich etwas davon. Es geht doch nur darum, dem anderen etwas Gutes zu tun.

Zum Thema kommen: ihr könnt ja Spielzeug mit einbauen. Am Anfang leckt und Finger er dich und am Ende hilft dann der Vibrator.

Zum Thema selbstzweifel: tu dir das nicht an. Es hat absolut nichts mit dir zu tun! Es liegt einzig und alleine an seiner Libido. Meine Frau und ich haben auch zwei Kleinkinder und es geht ja nicht darum, stundenlang sex zu haben. Aber mehr als 5 Minuten sollte es schon dauern und davor wird dann etwas geknutscht, gefummelt... ggf etwas dirty talk etc und nach dem Sex wird etwas nackt gekuschelt. Ggf soll er sich noch um dich kümmern falls du nicht gekommen sein solltest aber das versteht sich ja von selbst.

Du lebst nur einmal. Irgendwann werden wir alt sein und dann wünschten wir uns, wir hätten den Sex mehr genossen.

Sollte übrigens dein Partner mauern würde ich echt die Beziehung in Frage stellen.

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