Gefühltes Teenagerdrama als Erwachsene

Hallo!

Ich komme mir so lächerlich vor, so sehr, dass ich's in meinem "echten Leben" nicht ansprechen möchte, weil ich eigentlich wirklich dachte, ich wäre Erwachsen und vernünftig und hachja...

Ich bin Anfang 30, seit ca anderthalb Jahren von meinem Exfreund getrennt, mit dem ich einen 7-jährigen Sohn habe. Ich habe mich von ihm getrennt und nach anfänglichen Startschwierigkeiten läuft es mittlerweile super und wir verstehen uns auf freundschaftlicher Basis Recht gut. Also nicht in dem Ausmaß, dass wir regelmäßig Ausflüge unternehmen oder ähnliches, aber inzwischen trinken wir manchmal noch einen Kaffee bei der Übergabe und reden über die Woche mit Kind. Also da ist wirklich alles entspannt.

Ich fange mal mit der Vorgeschichte an. Ich bin auf einem relativ kleinen Dorf aufgewachsen, wo jeder jeden kannte. Es gab nur eine Bushaltestelle um zur Schule zu kommen, eine Eisdiele, eine Tankstelle und allein der nächste Supermarkt war 5 km weg. Also man kannte wirklich jeden mit Namen und schon das gesamte Leben.

In meiner Teeniezeit habe ich mich dann irgendwann in jemanden aus meinem Dorf verknallt. So richtig Hals über Kopf und dass ich nicht unsere Initialen in Herzchen geschrieben habe, ist eigentlich echt ein Wunder. Gesagt habe ich's nie, weil er war 4 Jahre älter, ich war 14,15 und so bliebs beim "heimlich" schwärmen. Er ist dann irgendwann zum studieren weggezogen, man hat sich nicht mehr täglich (Bushaltestelle, Dorf...) gesehen und irgendwann ging dann das verknallt sein weg.

Bis ich dann mit 17 auf ein berufliches Gymnasium in der nächsten Großstadt ging und ihn zufällig wieder getroffen habe, weil er im direkten Umfeld meiner Schule studierte. Wir haben dann angefangen miteinander zu reden, alles war super, ich hab ca eine Woche gebraucht um mich wieder zu verknallen, er hatte eine Freundin.. dann wieder weniger Kontakt, er hat sich getrennt, während ich meinen 1. Freund hatte und kurz danach hatte er die nächste Freundin. Also es lief NIE etwas zwischen uns. Ich fand ihn immer toll, er war super nett, aber wir sind uns nie näher gekommen und ich habe einfach phasenweise mal mehr, mal weniger (je nach Kontaktmenge, die nach seinem Studium hauptsächlich online statt fand) vor mich hin geschwärmt.

Irgendwann war auch mein Abi dann vorbei, mein FSJ & ich bin fürs Studium umgezogen, der Kontakt wurde noch weniger, brach irgendwann ab und ich habe meinen jetzigen Ex Partner kennen gelernt, mich verliebt, wir sind zusammen gekommen, zusammen gezogen, haben unseren Sohn als absolutes Wunschkind bekommen und ich dachte wirklich, dass das "DER EINE" für mich ist. Letztendlich habe ich erfahren, dass ich von den gemeinsamen 10 Jahren seit der Geburt unseres Sohnes unregelmäßig betrogen wurde und dann war dieses "DER EINE" Gefühl auch ganz schnell weg. Es folgte fast ein Jahr starker Liebeskummer, das Gefühl "für immer alleine zu bleiben" und alles war ne riesige Katastrophe. Während es das letzte halbe Jahr dann wirklich richtig bergauf ging. Unser Verhältnis hat sich entspannt, es gibt eine gute Regelung mit unserem Sohn, der inzwischen mit der Situation auch gut klar kommt & Vorteile sieht (2 Kinderzimmer...), ich habe wieder mit Sport angefangen & im Job läuft es auch besser denn je. Also es ging mir wirklich richtig gut.

Ich war dann Anfang November in meinem Heimatdorf um eine Freundin zu sehen, die auf Familienbesuch da war, musste noch kurz tanken & habe meinen damaligen Schwarm wieder gesehen. Er hat mich dann angesprochen, weil ich zu sehr mit einem "scheiße, sieht der gut aus!" Gedanken beschäftigt war und wir haben uns dann eine Stunde vor der Tankstelle unterhalten, super verstanden und am Ende Nummern ausgetauscht.

Und seit da ist bei mir das Drama riesig.. wir haben uns 3 mal auf einen Kaffee getroffen (freundschaftlich), teils stundenlang telefoniert, wir schreiben fast täglich... Ich hab mich wieder KOMPLETT ins schwärmen verloren (es lief wirklich noch nie etwas.), bis er gestern am Ende des Telefonats meinte, dass er wohl sein komplettes Studium über in mich verliebt war und es sich nie getraut hatte, es mir zu sagen, weil wir uns "ja sooo lange kennen" und ob ich das wirklich nie gemerkt habe, dass er jetzt aber wieder weiß, wieso er das damals war. Und das hat er erzählt, 10 Minuten nachdem er mir mitgeteilt hat, dass er jobbedingt erstmal für 2 Jahre das Land verlassen wird.

Und ja. Jetzt sitze ich gerade frustriert da.. ich hab mich wirklich wieder gefühlt wie mit 17. Und in einem Film würde ich zum Flughafen hinterher fahren, ein Liebesgeständnis ablegen und sie wären glücklich bis ans Lebensende.. aber in der Realität fühlt es sich irgendwie.. scheiße an. Ich weiß nicht, was ich sagen soll, für mich klang es nach einem "hey, ich steh auf dich.", vielleicht wars aber auch nur ein nettes Kompliment... Aber gleichzeitig haben wir uns fast ein Jahrzehnt nicht gesehen.. er verlässt bald das Land, ich hab einen Sohn, einen Job, mir ging es gerade besser... Gleichzeitig das komische Gefühl dem Ex gegenüber, dass ich jetzt wieder jemanden gut finde, den ich auch vor ihm gut fande, obwohl ich WIRKLICH dachte, dass ich mein Leben mit meinem ex verbringen werde und irgendwie fühlt es sich unfair meinem ex gegenüber an.. gleichzeitig kann ich nicht aufhören, an den Mann zu denken, muss lächeln, wenn eine Nachricht kommt und ich weiß absolut nicht weiter...

Soll ich ihm etwas sagen? Obwohl er bald das Land verlässt? Bleibe ich ruhig, genieße einfach den Kontakt und hoffe, dass es so bleibt? Frage ich nach einem Date, bevor er geht? Ich weiß wirklich nicht, wie ich damit umgehen soll.. und ich komme mir wirklich vor wie mit 14, als ich mich das erste Mal verliebt habe..

Bearbeitet von Eigentlich Erwachsen
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Hoffe mit dir, dass er sich meldet :)

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Bearbeitet von Eswirktwieder
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Er hat dir die Vorlage geliefert:
Sag ihm, dass du ebenfalls verschossen warst.

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Ich würde ebenfalls unbedingt die Karten für den Tisch legen. Ihr könnt euch doch besuchen, Kontakt halten whatever. Aber ihr eiert schon so lange rum, das ihr da mal klar Schiff machen solltet.
Du verschenkst nichts. Du würdest nur einfach ehrlich sein. Er war es doch jetzt auch endlich.

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Ich würde definitiv etwas sagen. Du weißt, dass er nicht abgeneigt ist, du bist nicht abgeneigt - ja, er verlässt bald das Land. Aber ja nicht endgültig. Ja, Fernbeziehungen muss man wollen. Aber du wirst ihm doch eh weiter nachschmachten, also probiert es doch einfach, um endlich das „was wäre, wenn“ zu durchbrechen ;)