Unterschiedliche Libido- was darf man erwarten?

Ich halte den Text bewusst geschlechtslos weil das Thema unterschiedliche Libido ja Männer wie Frauen betrifft.

Gegeben ist eine Beziehung in der einer der beiden immer weniger Lust auf Sex hat. Die Quantität und die Qualität vom Sex neben seit Jahren an. Der Partner mit der "normalen" Libido spricht das Thema seit Jahren an und es passiert nichts.
In einem erneuten Gespräch kam raus, dass der andere Partner aich noch keine Sekunde mit dem Thema "geringe Libido " beschäftigt hat. Also kein googeln nach dem Thema, einlesen, Bücher, ggf arztbeauch (hormoncheck), Youtube Videos oder sonst was...

Wie man hier im forum oft liest, kommt diese Kombi ja oft vor und ich kann mir auch vorstellen, dass es auch für die Person die kaum mehr Lust hat schwierig ist. Aber darf man nicht als Partner erwartet, dass der andere sich wenigstens mit dem Thema beschäftigt?
Für mich wäre das ehrlich gesagt selbstverständlich. Ich persönlich fühle mich verletzt und es zeigt mir, dass mein Partner überhaupt kein Interesse hatte überhaupt etwas zu ändern.


Wie seht ihr das? Vielleicht würde mir auch die andere Seite helfen: warum ist es so schwierig sich wenigstens mit dem Thema zu beschäftigen?

Auch wenn es paradox klingt: außerhalb vom Schlafzimmer läuft es eigentlich ganz gut.

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Ich finde, dass das auch ein wenig darauf ankommt, wie man zu Beginn so war.

Mein Mann und ich sind über 20 Jahre zusammen. Ich habe die weitaus größere Libido als er. Immer schon. Klar, die ersten Wochen sprudeln die Hormone über, aber das lies ganz ganz schnell nach.

Ich habe gelitten, gebettelt, geredet, alles dafür getan. Aber er IST und WAR eben immer so. Man kann einen Menschen doch nicht ändern, jeder ist da eben anders.

Was soll man denn da lesen? Wie bekomme ich mehr Lust? Da gibt es doch nicht wirklich was. Mein Mann hat bei einer UrologenKontrolle mal Blut abnehmen lassen. Da hieß es auch, er könne mal Testosteron testen (aber nur kurz, weil zu jung), was rein gar nichts gebracht hat. Und auch da hat man uns gesagt: jeder Jeck ist anders.
Was man da recherchieren und lesen soll erschließt sich mir nicht. Dann könntest du ja genauso gut recherchieren, wie du weniger Lust bekommen kannst.

Anders sieht es aus, finde ich, wenn sich die Libido innerhalb einer Beziehung ordentlich ändert. Dann finde ich es selbstverständlich, dass man dem auf den Grund geht.

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Zum thema: was soll man da lesen?

Mir ist bewusst, dass das kein einfaches Thema ist. Ich erwarte ja nicht, dass sie aich täglich mehrere Stunden damit beschäftigt aber mein Partner hat ja absolut nichts gemacht. Es könnte ja durchaus eine hormonelle Störung vorliegen.
Er/sie verfolgt zwei Strategien:
1. Entweder es wird von selbst besser
2. Oder mein Partner gewöhnt sich daran und hört irgendwann auf zu nerven.

Ich finde das hslt echt daneben. Gäbe es bei mir etwas was stört, dann würde ich mich damit beschäftigen. Lesen oder mal ein Video gucken tut ja nicht weh. Nichts zu machen ist für mich ein respektloses Verhalten

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Daher die Frage: war derjenige/diejenige schon immer so? Dann ist es so. Oder kam es plötzlich? Dann kann man was tun.

Groß belesen muss sich da keine Erwachsene Person, denke ich. Dass da ein Urologe/frauenarzt was zu sagen könnte weiß man ja.

Und dazu glaube ich, dass es in den allerseltensten Fällen hormonelle Probleme sind (gegen die man oft nichts tun kann).

Ich glaube, Männern ist das Thema oft unangenehm. Sie zweifeln an der Männlichkeit.
Und vielen Frauen eben egal. Zumal man je nach Partner auch nicht so wahnsinnig viel was davon hat.
Reden finde ich deutlich wichtiger, aber das scheint bei euch ja auch nicht zu klappen.

Was für Videos sollen denn da helfen?

Hilft euch denn, wenn ihr an der Paarzeit schraubt? Seit die Kinder Teenager sind, haben wir uns wieder neu entdeckt. Neue Hobbys, oft abends essen gehen oder morgens frühstücken. Das schafft Nähe, Erfahrung und meiner Meinung nach auch Lust.

Bearbeitet von Paradoxine
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Ich glaube, es kommt etwas darauf an, wie sich die Libido im Laufe der Beziehung entwickelt. Wenn jemand immer schon weniger Lust hatte, lässt sich kaum etwas ändern... und der mit mehr Lust hat sich ja auch darauf eingelassen. Es gibt einige in meinem Umfeld, die sich damit arrangieren konnten.

Schwieriger wird es, wenn nur der eine Partner an Libido verliert.. leider ist es bei uns so.
Wir sind 15j zusammen, 2 Kinder und ca . 13 Jahre verheiratet..
Am Anfang hatte meine Frau und ich z T. fast täglich Lust, in den letzten Jahren wurde es deutlich weniger.. mitlerweile haben wir im Schnitt noch alle 10 Tage sex. Ich hätte gerne mehr...
Wir haben in letzter Zeit viel darüber gesprochen. Meine Frau meint, der sex sei immer noch perfekt, ihr fehlt nichts... ausser dass sie noch weniger Lust hat, wenn sie merkt dass es mir Quantitativ zu wenig ist... es setzt sie unter Druck.
Sie findet sonst alles toll, und auch ihr kommt es nicht in den Sinn, sich mit dem Libido Verlust zu beschäftigen, da aus ihrer Sicht ja alles bestens ist.
Wenn du keinen Hunger hast, denkst du auch nicht ans Essen...
Nur schon das darüber reden setzt sie unter Druck...
Ich kann (noch) damit leben, weil sonst sehr viel passt. Aber etwas mehr Verständnis für denjenigen mit mehr Lust wäre aus meiner Sicht schon mal ein erster Schritt...
Leise leiden, oder etwas ändern und nach Lösungen suchen... ich weiss auch noch nicht, wo es hingeht...

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Bei uns ist es inzwischen auch ungefähr alle 10 Tage. Aber die Quantität ist es nicht alleine... es fehlt total die Leidenschaft. Man merkt einfach, dass mein Partner kaum Lust hat.
Zur Libido Veränderung über die zeit:
In den ersten zwei Jahren hatten wir alle zwei Tage Sex und vor allem war es sehr aufregend. Wir haben viel ausprobiert. Es ging auch mal über zwei Runden etc. Danach ging es zuerst mit der Quantität runter (ca 1 mal die Woche) und danach wurde einfach immer mehr Dinge wegestrichen, was wir vorher quasi ständig gemacht haben. Mein Partner hatte nur noch Lust auf 0815 Sex und immer das gleiche.
Diesen Zustand ist jetzt bei uns sicherlich 7 Jahre so und in dieser Zeit habe ich es oft angesprochen. Seitdem hat sich bei der Qualität nichts getan und die Quantität ist nochmals leicht runter gegangen. (Was aber auch an den Kindern liegt. Wobei ich hier betonen möchte, dass unsere Sex Probleme nichts mit den Kindern zu tun haben und schon vorher bestanden)

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Bei uns ist es aber so, dass meine Frau (und auch ich) mit der Qualität sehr zufrieden ist... im Gegenteil, sie meint sogar wir hätten jetzt besseren Sex als vor Jahren (wir hatten vielleicht eine Flaute wo es Qualitativ nicht ganz so prickelnd mehr war...)
Wir hatten vor ca. einem Jahr eine üble Ehekriese, die wir gut überstanden haben... in diesem Zusammenhang hatten wir auch beide gelernt, offen über sexuelle Bedürfnisse zu sprechen. Und v.a. ich habe viel an mir gearbeitet, auch unser sex leben wieder aufzupeppen... was auch meiner Frau sehr gefällt! ...nur Quantitativ geht es trotzdem eher noch mehr zurück, was ich nicht wirklich erklären kann.

Jedesmal nach dem wir sex haben, findet sie auch wir sollten öfters.. aber da ich seit längerem fast immer abgewiesen werde wenn ich die Initiative ergreife, haben wir uns mittelfristig darauf geeinigt, dass sie auf mich zukommt... nur leider passiert das viel zu selten (manchmal 1x pro woche, kann aber auch 20 Tage sein)
...und mit dem habe ich immer mehr mühe...

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War es denn von Anfang an so? Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass ich weniger Lust auf Sex mit meinem Partner habe, wenn die Beziehung nicht gut läuft. Am Anfang ist immer alles super, aber je mehr Stress im Alltag und Streit dazu kommt umso weniger Lust habe ich dann.
Auch wenn man im Alltag zurecht kommt, sollte man sich die Frage stellen, ob noch Zärtlichkeiten, nette Worte, sexuelle Anziehung da ist. Meines Erachtens nach entwickeln sich viele Beziehungen im Laufe der Zeit mehr zu Freundschaften oder WG´s in denen man gut zurecht kommt, aber in denen auch kaum noch "Leidenschaft" füreinander da sind.
Vielleicht schaust Du mal etwas genauer in Euren Alltag. Kann man da etwas verändern, dass wieder mehr Freude, Zärtlichkeiten und Leidenschaft ins Leben kommt, dann kommt der Rest oft von alleine.
Wenn der Partner keine Lust hat sich mit dem Thema zu beschäftigen, dann scheint er zu ahnen woher es kommt.

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Also wenn ich Google „wie bekomme ich mehr Lust“ kommt doch nur Quatsch bei rum. Und Videos? Zu was? Das ist ein netter Gedanke, aber irgendwie zu einfach gedacht.

Ja, ich finde auch das man sich mal gesundheitlich checken kann. Hat mein Mann gemacht nach 15 Jahren, aber rein gar nichts gebracht. Er IST eben so.

Es gibt ja nun viele andere Gründe. Stress, unzufrieden mit sich selber, unterschiedliche Vorstellungen von Sex, zu wenig Nähe,…ach da fällt mir noch mehr ein.

Bei uns habe ich deutlich mehr Lust. War aber (bis auf die kennenlernzeit) immer schon so. Ich weiß, dass er mich liebt, mich attraktiv findet. Aber es ist eben so.

Du kannst dir doch auch keine Videos angucken a la „wie bekomme ich weniger Lust“?

Das wichtigste ist und bleibt, im Gespräch zu bleiben. Offen und ehrlich äußern (nicht immer und mit Druck) was man sich wünscht, was einem fehlt, was früher toll war und man vermisst. Und man sollte sich selber ins Zeug legen.
Und gemeinsame Zeit, die finde ich auch super wichtig. Sich diese gemeinsame Zeit frei zu schaufeln hilft uns oft. Ist im Alltag aber schwer umzusetzen.

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Also ich hsbe gerade mal ein paar Youtube Videos mir angesehen und es waren da sehr gute dabei. Interessant fand ich Beispiele von einer sexual Therapeutin die erzählt hst, dass eine Frau keine Lust mehr auf ihren Partner hatte weil er einfach für sie selbstverständlich war. Sie wusste, dass er sie nie verlassen würde und alles für sie tut. Für eine Partnerschaft ist das natürlich super aber sexuell hst sie das Interesse an ihm verloren. Ich glaube, dass das bei uns in der Tat ein Faktor sein könnte. Unf genau deshalb bemüht sich mein Partner auch nicht etwas zu ändern. Er/sie weiß, dass ich die Beziehung nicht beenden würde...

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Da haben wir zwei unterschiedliche Meinungen. Wenn man nur lange genug sucht, findet man zu allem was vermeintlich passendes.

Für mich ist diese Aussage zB völliger Quatsch und das genaue Gegenteil der Fall.

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Geh mal 3 Beiträge runter unter deinem. Da hab ich meine Meinung zu gesagt. Ich finde leider wird der mit der geringeren Libido immer die Hebel in der Hand haben und das zu Unrecht. 10 Tage sind da ja noch ok. Die TE 3 Beiträge unter dir hat ihren Mann fast 2 Jahre nicht ran gelassen.
Da scheiden sich die Geister. Ich persönlich finde man muss Kompromisse finden und keinen Ego Trip fahren

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Hi,

ich kann dir sagen das es bei uns auch das Problem der unterschiedlichen Libido gibt. Ich glaube das ist sogar super oft der Fall. Meinen Partner interessiert es, nur ändern kann er nichts daran. Er war auch beim Arzt. Testosteron zu niedrig. Ich denke er kann nichtmal etwas dafür. Da helfen auch keine Tabletten usw. Du musst dich eher fragen was du tun kannst damit es dir besser geht? Wie kannst du damit leben, wenn du dich nicht trennen möchtest? Ich denke mal offene Ehe käme nicht in Frage ? Mein Mann macht einmal im Monat etwa mit, mir zu liebe. Der Sex ist dann auch gut. Ich denke das Problem ist das du dich gekränkt und ungeliebt oder unattraktiv findest, wenn der Partner so ist. Dies sollte man nicht persönlich nehmen. Ich musste das auch lernen. Wenn ansonsten alles läuft und die Kommunikation gut ist, würde ich für mich selbst einen Weg finden. Kann er/sie dich nicht anders befriedigen?

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Hm, du könntest auch genau andersrum denken und dich fragen, was du schon gemacht hast, um deine Libido runterzuschrauben. Was hast du denn dazu gelesen? Würdest du Hormone nehmen, um weniger Lust zu haben? Ist ja auch wenig partnerschaftlich, den Partner permanent mit seiner Unlust zu konfrontieren und ihm diese als Mangel, den man beheben soll, vorzuhalten.

Lustigerweise definieren nämlich immer die Menschen, die mehr Lust haben, sich als Norm, die der andere erfüllen soll.

Sich ohne Libido damit beschäftigen zu sollen, wie man mehr Lust bekommt, ist in etwa so reizvoll, wie ohne Appetit einen Kochkurs zu machen oder sich nicht müde ins Bett zu legen. Man kann das machen, sicher, dem Partner zuliebe. Aber man verrät immer auch sich selbst und die eigenen Bedürfnisse.

Menschen haben nun mal unterschiedlich viel Lust, die einen mehr, die anderen weniger… blöd ist, wenn sich da zwei ungleiche Menschen in einer monogamen Beziehung aneinanderketten und dann noch den Fehler machen, die Unterschiedlichkeit als Anschlag auf das eigene Ego zu interpretieren.

Sexualität ist eben etwas anders, als sich auf Mindestandards bei der Grundordnung zu einigen. Man kann sich sicher auf 3 Mal saugen die Woche einigen, aber es wäre doch reichlich schräg, sich auf 3 Mal Sex die Woche zu einigen, oder?

Nach vielen Jahren Beziehung bin ich mir sicher:
Man kann den anderen nicht verbiegen. Und man hat auch kein Recht dazu. Und das Anderssein des anderen hat nur sehr sehr selten etwas mit der eigenen Person zu tun.
Daher mein Rat: Akzeptiere deinen Partner wie er ist oder geht getrennte Wege.

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Es liegt an den Hormonen. Zu wenig Testosteron etc. Aschwaganda steigert Testosteron! Und ist pflanzlich und SEHR potent.

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Hm, ich würde es nicht rein auf die Hormone reduzieren. ich habe beispielsweise einen sehr hohen Testosteron-Spiegel und hatte phasenweise auch sehr viel Lust. Durch äußere Umstände ist meine Lust aber so masssiv zurückgegangen, dass ich mittlerweile sehr gut auf sexuelle Interaktion verzichten könnte. Der Testosteron-Spiegel ist aber nach wie vor hoch.

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Wieso wird eigentlich immer von dem Part mit geringerer Libido verlangt etwas zu ändern?

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Weil in einer Partnerschaft kaum bis keine Lust mehr auf den Partner zu haben natürlich zum partnerschaftlichen Problem wird, weil das bedeutet dass man für den Partner kaum bis keine leidenschaftlichen Gefühle mehr hat. Und wenn man keine Lust mehr auf den Partner verspürt, dann stimmt oft in der Beziehung etwas nicht oder körperlich (hormonell etc).

Für viele wie mich ist Sex wichtig in einer Beziehung. Ich möchte keine Freundschaft oder WG. Ich möchte eine Liebesbeziehung körperlich und geistig. Wenn ich merke der Partner hat kaum noch Lust auf mich ja dann würde ich die Beziehung überdenken je nach Ausmaß der Zeit ohne Sex (bei 10 Tagen jetzt nicht unbedingt wobei mir das an sich auch zu selten wäre aber wir kennen hier ja auch weit aus andere Beispiele).

Bearbeitet von Wolke77777
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Aber genauso gut kann der Partner mit höherer Libido überlegen, wie er seine Libido verringern kann. Warum muss immer nur einseitig der Partner mit geringerer Libido an sich arbeiten? Das ist eine eindeutige Schuldzuweisung.

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