Offene Ehe, Erfahrungen??

Folgendes: meine Frau und ich sind beide Ende/Mitte vierzig... 2 Kinder, junge Teenager.. unser sexleben war bis vor ungefähr 2 Jahren wirklich sehr gut, uns beiden war sex wichtig.
Ich hatte eher etwas mehr Libido, aber auch sie hatte oft Lust..
Na gut, alles Normal dass nach 15 Jahren Beziehung der sex weniger wird. Aber seit 2 Jahren ungefähr ist es so, dass für sie der sex immer unwichtger wird. Vor ca einem Jahr habe ich sie darauf angesprochen, seit da sprechen wir oft über dieses Thema.. meiner Frau ist es nicht so aufgefallen, ihr fehlt nichts, alles sei bestens.
Nur wurde ich fast immer abgewiesen, wenn ich den Anfang machte.. wir einigten uns darauf, dass sie auf mich zukommt, weil mich die ständigen Abweisungen etwas nervten, was Sie dann wiederum nervte.
Wir haben auch sehr viel über die gesamte Beziehung gesprochen, viel an uns gearbeitet.. wir lieben uns sehr, sind ein tolles Team... und trotzdem wird es mit dem sex immer weniger, weil sie nur sehr selten auf mich zukommt. Sie weiss dass das mir sehr fehlt... im Moment vielleicht alle 20 Tage. An der Qualität liegt es nicht, jedesmal nachdem es dazu gekommen ist meint sie ja auch wir sollten öfters.. aber dann passiert lange einfach nix mehr. Sie kann sich irgendwie nicht mehr so aufraffen.
Irgendwie kommen wir in diesem Punkt nicht weiter.
Die Ehe zu öffnen, wäre eine Variante... hatten wir schon mal diskutiert vor einem Jahr ca, aber damals kam es für uns beide nicht in Frage... jetzt denke ich wieder darüber nach, weil sich nichts ändert trotz allen Bemühungen.
Ich habe aber angst, meine Frau erneut darauf anzusprechen... und ich hätte Angst, dass das der Anfang vom Ende sein könnte.
Sex ist nicht das wichtigste, aber es war - und ist mir sehr wichtig, und ich frage mich ob es das schon gewesen ist... es macht mir sehr zu schaffen. Ich will meine Frau sicher zu gar nichts drängen, aber ich finde dass auch ich ein Recht darauf habe, ein erfüllendes sexleben zu haben...

Wer hat Erfahrungen mit einer offenen Ehe? Negative und Positive?
Ich möchte nicht heimlich fremdgehen, aber ich erwische mich schon auch mal mit dem Gedanken dazu...
Wir vertrauen einander...
Bitte um eure Erfahrungen und eure Geschichte... vielen Dank

Bearbeitet von Snowshoe
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kurze Frage: Dir ist schon bewusst, dass Deine Frau relativ sicher bereits im hormonellen Umschwung ist und sich das, ohne dass sie es "möchte" oder bewusst lenkt, Einfluss auf ihre Libido hat? Die "Wechseljahre" als solche werfen ihre Schatten bereits in den frühen 40ern voraus. Da wäre jetztz meine Frage: Was kann/soll sie denn daran ändern? "rechtfertigt" das eine offene Ehe?

Wie wäre es denn, wenn Du Dich mal mit dem beschäftigst, was in einer Frau in diesem Alter so ansteht...und was da noch kommen kann, wie es den Frauen damit geht etc. und wenn ihr besprecht, dass Deine Frau mal den Hormonstatus checken lässt....

Vielleicht ist sie auch einfach nur geschafft...auch das Leistungsniveau und die Nervenstärke schwankt in diesen Jahren. kannst Du sie irgendwo mehr unterstützen, ihr mentale Last abnehmen etc? Ich bin auch Mitte 40 und allein die mentale Last, die man mit sich herumträgt, wenn man für Mann, Kinder und sich selbst denken muss...die zieht häufig jeden Reißverschluss zu. Von den Begleiterscheinungen des langsam einsetzenden Umschwungs mal ganz zu schweigen.

Ich finde Deine Sichtweise sehr ...eingeschränkt, darf man das so sagen? "Sex ist nicht das Wichtigste" und zeitgleich sind da Gedanken von offener Ehe und heimlichen Fremdgehen....umgangssprachlich: triebgesteuert. mehr fällt mir dazu gerade nicht ein. Ich persönlich finde diese Gedanken und wie Du die Dinge hier so niederschreibst erschreckend.schon sehr "Ich-bezogen".

Ein "Recht" auf irgendwas haben, hm...ja, Deine Frau hat doch aber auch ein Recht auf Verständnis und Entgegenkommen, zumal es ja scheinbar durchaus eine Korrelation mit dem Alter zu geben scheint....wenn vorher alles gut war.

In deinem Alter muss ich Dir ja auch nicht erklären, dass es diverse Formen der körperlichen Nähe gibt. Deine konkreten Bemühungen gehen jetzt aus dem Text nicht hervor...aber für ne gestresste mittelalte Frau ist es manchmal einfach viel schöner, ein warmes Bad eingelassen zu bekommen, ein Gläschen Wein/Bier, schöne Musik....und im Anschluss kannst Du sie mit ner Massage/EIncremen, weis der Geier belohnen, da ist sie entspannt, es gibt körperliche Nähe und die Chance auf Schnickschnack ist recht hoch...höher als wenn man ihr in der Küche an den Hintern greift, beim Kochen/Putzen mit Fummelei behelligt oder sie versucht abends, abgespannt auf der Couch zu überzeugen. Ne Fußmassage am Abend, einfach mal fest umarmen, ohne dass man Absichten kommuniziert oder vorwürflich wird, weil es nicht so läuft wie man es gerade hätte....das ist schon auch viel wert. Wenn man einmal in einer ablehnenden Position gefangen ist, weil man zu oft bedrängt wurde, dann braucht es oft viel Einfühlungsvermögen und Zeit, bis man aus dem sofortigen Zumachen wieder rauskommt.... bin jetzt nicht sicher, ob ne offene Ehe in der Konstellation wirklich förderlich ist.

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Genau solche Antworten habe ich erwartet... trotzdem danke.
Ja, ich koche, ich wasche ab, ich unterstütze wo ich kann... massiere, kuschle... und Wertschätze!! Ich sorge alleine für das einkommen... Haushalt macht sie, ich helfe aber mit, wie gesagt, wir sind ein gutesTeam... das mit den Wechseljahren ist mir auch voll bewusst... ich beschäftige mich viel damit, habe auch Bücher darüber gelesen... sie selber sagt, sie braucht das nicht.
Am "mental load" liegt es sicher nicht, sagt sie selber...
Wir hatten Kriesen, und ich hatte in denen mehr zu verarbeiten als sie...

Fakt ist, ihr ist sex nicht mehr so wichtig, und dass sie das nicht ändern kann, weiss ich auch.
Es ist mir auch klar, dass in so einem Fall für meinen Part wenig Verständnis aufgebracht wird...

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Doch, es gibt Verständnis. Ist bei mir auch so und bei vielen anderen.

Nur keine pauschale Lösung.
Man hat vllt. In den Jahren verlernt liebevoll miteinander umzugehen.
Fur meinen Teil versuche ich wieder Dinge zu tun, welche wir auch am Anfang unserer Beziehung getan und gesagt haben. Der Alltagstrott muss wieder raus. Aber da müssen beide mitziehen und das sehen. Offen und ohne Vorwürfe die eigenen Gefühle äußern, und das immer wieder, kann helfen.

Ich würde nichts außerhalb der Beziehung machen. Das wäre der Anfang vom Ende.
Eine Ehe ist harte Arbeit und das merkt man in der Phase. Davon laufen macht Dich nicht glücklicher - im Gegenteil.

Bearbeitet von Stenz
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Du schreibst, dass ihr bis jetzt sehr gut miteinander reden konntet. Dann sprich das Thema nochmal an. Lieber erstmal versuchen zu reden, statt schon ans fremdgehen zu denken.
Du sagst selbst, dass ihr so ein tolles Team seid, dann besprecht das Thema wie ein tolles Team und findet einen guten Kompromiss mit dem ihr beide leben könnt.

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Hi,

ich kann dich verstehen. Bin in einer ähnlichen Situation, allerdings weiblich. Ich finde es bedenklich an offene Ehe zu denken. Verstehe aber was der Wunsch dahinter ist. Die Frage ist wirklich, ist es dann das Ende ? Weil es ist nicht nur Sex was du mit einer anderen Person teilst, auch wenn es nur darum gehen mag. Aber jeder weiß das es dort Treffen gibt, Gespräche, gemeinsame Zeit usw. Damit muss man umgehen können. Und ich vermute das wäre nicht gut für eure Ehe. Und ob du wirklich jmd anderen in euer Leben lassen möchtest ? Vlt kannst du nochmal mit deiner Frau reden ? Und wenn es nur um Sex geht, warum dann zb nicht ein Bordell besuchen? Weil es dort unpersönlich ist. Nur eine Dienstleistung. Vlt wäre deine Frau damit einverstanden. Also die Frage ist, was dir wirklich fehlt.

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Danke für deine Antwort.
Bordell kommt nicht in Frage.. meine Frau wäre da wahrscheinlich sogar aufgeschlossener als ich... aber sorry, das ist nix für mich...
Ich könnte mir höchstens vorstellen, eine "Beziehung" auf rein sexueller basis, falls meine Frau auf einmal findet, dass das Thema sex für sie gelaufen ist... aber ehrlich gesagt hoffe ich immer noch das wir da wieder mehr zusammen kommen... auch wenn es im Moment immer mehr in die Falsche Richtung geht.
Hoffnung macht mir, dass wir sonst sehr viel Nähe haben, und allgemein einen liebevollen und ehrlichen Umgang miteinander haben.

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Schön das Du NOCH nicht Fremd gegangen bist. Behalte das auch bei.Gedanken in diese Richtung sind normal.
Aber spreche mit deiner Frau darüber, schaltet da echt einen Gang zurück.
Fantasie und Realität sind zwei Paar Schuhe.

ich lebe ein einseitige offene Ehe. Es waren viele Gespräche notwendig. Da mein Mann oft an sexuelle Dysfunktion leidet, haben wir sehr selten Geschlechtsverkehr miteinander. Bis ich den außerehelichen Geschlechtsverkehr genießen konnte , das dauerte.
Aber es kann funktionieren. Das Gespräch ist das a & o und ja die Beziehung/Ehe sollte eine gute Basis haben.

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Danke für deine Erfahrungen...
Ja, unsere Ehe hat ein sehr starkes Fundament. Das Thema Fremdgehen ist auch nicht neu bei uns... ihr ist es leider einmal passiert. Wir hatten damals eine Kriese... ist aber voll verarbeitet und verziehen.. Sie war auch eigentlich nicht auf der suche nach sex. Unsere Ehe hat es ausgehalten und das Fundament wurde noch stärker.

Habt ihr euch gegegenseitig auf offene Ehe geeinigt? Wie geht es deinem Partner damit?

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Ich sag' Dir mal frei heraus - wenn Eure Partnerschaft sonst sehr gut läuft, wenn Nähe und Zärtlichkeit da ist und ein, zwei Mal im Monat für beide erfüllender Sex... und wenn es obendrein zwei Jahre lang nicht gelaufen ist und vorher 15 Jahre gut für beide... dann ist der Schritt, an den Partner heran zu treten mit dem Anliegen, die Ehe zu öffnen, sehr weitreichend. Er ist ja quasi gleichbedeutend mit dem Eingeständnis, dass man keine Hoffnung hat, das ganze noch auf partnerschaftlicher Ebene zu lösen oder zu checken, ob das ganze eine Phase ist. Na klar kann man sagen: Du hast den Punkt ja oft gemacht und für Deine Frau passt es offenbar so, und die "Dringlichkeit" des Anliegens ist ihr entweder nicht bewusst oder sie verdrängt sie. Und irgendwann ist Reden auch kontraproduktiv, baut eher Druck auf, lässt beide sich schlecht fühlen.

Aber zu sagen, man "packt" all das, was mit Sex einher geht - Bindungsaufbau, Hormone, Lust, Erfüllung, Vertiefung, Vorfreude, Befriedigung - weitgehend "außerhalb" der Ehe, das erfordert nach meinem Dafürhalten - jenseits aller Moralvorstellung, sondern auch vom Risiko her - eine sehr tiefe Liebe und sehr großes Vertrauen und kann eine ansonsten gut funktionierende Ehe auf Augenhöhe. Zu sagen: Einer hat nun mal große Libido, der/die andere nicht, das reicht meiner Meinung nach nicht und birgt große Risiken. Aber da kann man drüber streiten. Hier landet man in Diskussionssträngen ja relativ flott bei "Wenn das nicht hilft, bleibt nur die Trennung oder die Ehe öffnen".

Ansonsten finde ich es sehr gut, dass Du das Thema reflektiert angehst. In vielen Partnerschaften werden ja Fakten geschaffen und die Ehe ist offen (eine(r) geht fremd, der/die andere weiß es, aber es wird geduldet und verschiwegen), aber eben tabuisiert.

Und vielleicht ein letztes - hast Du denn überhaupt Vorstellungen, wie das konkret laufen soll? Das hilft, Dir auch die Risiken bewusster zu machen und auch, wie viel Zeit und Mühe die Suche und Pflege von einer Bettgeschichte in einer offenen Ehe kostet. Die Ratio Männer vs. Frauen auf der Suche nach reinen Bettgeschichten ohne Interesse an echter Partnerschaft ist extrem männerlastig.

Bearbeitet von ClackClack
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Bearbeitet von Klaus26129
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Vorab, ich habe keine Erfahrungen damit, aber es meinem Mann mehrfach vorgeschlagen.

Ich kann deine Perspektive komplett verstehen und lass dich hier nicht zerhacken von manchen Antworten. Du fühlst, was du fühlst. Und das ist okay. Du möchtest all das mit deiner Partnerin. Sie will oder kann nicht. Auch das ist okay.

Ihr habt also nicht viele Möglichkeiten..

Ich denke viel über dieses Ehe öffnen nach. Aber ich komme immer wieder zu dem Punkt, dass ich meinen Mann will, die körperliche Nähe zu ihm. Vertrautheit spielt dabei eine große Rolle.

All das bekommt man ja nicht sofort mit einem neuen 'Partner'. Das muß doch wachsen und ist dann doch mehr ein Abenteuer/ eine Affäre. Und daher würde ich mich eher klar trennen.

Aber das ist nur meine Meinung und überhaupt nicht als Kritik zu verstehen.

Alles Gute!

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Vielen Dank für deinen Beitrag...
Also trennen möchte ich mich nicht, wir lieben uns..
Ich weiss nicht, ob mir das meine Frau auch mal vorschlägt zum die Ehe öffnen, weil für uns beide sex immer wichtig war... im moment hoffe ich noch, dass es wieder besser wird.
Und ja, ich begehre meine Frau, und möchte mit ihr sex
...aber ich bin mir auch sicher, dass ich ohne oder mit sehr wenig sex nicht glücklich bin!
Wie hat dein mann auf dein Angebot reagiert? ...will dein Mann, oder Du keinen Sex mehr?

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Ich bin diejenige, die sexuell sehr verhungert. Seit 13 Jahren und ich habe immmmmerr gehofft, das Gespräch gesucht, leider ohne Erfolg.

Es hat mein Selbstwertgefühl sehr kaputt gemacht und die Ehe ist es inzwischen.
Er ist sehr introvertiert und die Gespräche verlaufen im Sand.

Eine Antwort auf meinen Vorschlag gab es nie so richtig. Ich werde 50 und meine Libido ist immer stark geblieben. Das Sexleben war damals großartig und ich vermisse es. Er scheinbar nicht.

Ich lese hier schon jahrelang mit. Alle Vorschläge zu Sex ist nicht alles, bringen nichts, wenn der Wunsch nach Sex so groß ist. Da kommt wirklich irgendwann Frust auf.

Deshalb weiß ich für mich, dass es keinen Sinn macht zu hoffen. Ich möchte nicht darauf verzichten.

Unser Fundament ist auch nicht stabil und ich weiß nicht, wie lange wir das noch schaffen...

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Ich habe meinem Mann auch eine einseitige offene Ehe vorgeschlagen weil ich nicht mehr so oft möchte/kann. Mein Mann leidet natürlich darunter.

Ich habe mich von dem Gedanken befreit, Exklusivrechte an einem anderen Menschen zu haben. Wir Menschen sind größtenteils einfach nicht auf dauerhafte monogame Beziehungen ausgerichtet.

Ich hab gelernt, Sex und Liebe zu trennen. Natürlich kann man beides vereinen und es ist wunderschön. Aber Sex ist halt auch ein körperliches Grundbedürfnis und das möchte auch gestillt werden.

Ich bin mir sicher dass das unsere Ehe retten würde, aber mein Mann möchte keine offene Ehe. Zudem ist es nicht so einfach als Mann eine Frau nur für Sex zu finden.

Ich hab leider keinen Ratschlag für dich, außer mit ihr zu sprechen und alles etwas sachlicher zu sehen.

Bearbeitet von Bienchen-15
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Das mit dem 5 Gang Menü ist sicher ein gutes Argument. Weiters ist etwas neues (ein neuer Körper) natürlich auch aufregend. Sich ein sehr gefährliches Spiel.

Aus Gesprächen habe ich erfahren, dass Frauen mit geringerer Libido vielfach nach den Wechseljahren noch eine geringere Libido haben. Also erwarte dir keine Wunder....

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Hi, habe keine Erfahrungen damit gemacht. Ich persönlich stelle mir das aber auch echt schwer vor weil ich angst hätte, mich dann neu zu verlieben. So ehrlich bin ich dann doch... gerade wenn es über Jahre nur Wasser und Brot gab weiß ich nicht was passieren würde wenn mir eine andere Frau einen 5 gänge Menü präsentieren würde. ;)

Ich habe so angst vor der Menopause. Meine Frau hat jetzt schon recht wenig Lust. Wir reden viel aber das kernproblem ist halt, dass die Person mit einer geringen Libido einfach kein Problem hat.
Keine Ahnung wie man dieses Problem lösen kann. Auch beim Sexleben muss man Kompromisse machen aber wenn immer nur ein Partner diese machen muss, dann kann es echt schwer werden. Ich hoffe inständig, dass die Libido bei meiner Frau nicht noch weiter nachlässt.

Nochmal zum Thema offene Ehe. Für mich persönlich gäbe es nur die Option für eine Trennung. Ich wil meine sexuellen wünsche innerhalb einer Partnerschaft ausleben.

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Und wer gibt dir die Garantie eine neue Partnerin zu finden mit der du bis an dein Lebensende Sex hast so wie du ihn willst?

Nehmen wir mal die ersten 3 Jahre raus, da ist man und vor allem Frau auf einem Peak.

Willst du dich dann wieder trennen? Und wieder neu auf die Suche machen?

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Hallo

ich bin zwar nicht verheiratet aber mein Lieblingsmensch und ich führen in körperlicher Hinsicht ein komplett unabhängiges Dasein, wir leben jeder im eigenen Haus, dazwischen ein großer Garten und das Ganze ist sehr organisch gewachsen. Eben weil wir best buddies und partners in crime waren und sind und wir nicht aus einer klassischen Verliebtsheitsbeziehung kommen. Es gibt keine Eifersucht, kein Nachfragen, keine Vorschriften diesbezüglich. Es bedurfte nicht einmal einer Absparche weil man einander lange genug kennt, das gleiche Sternzeichen und die damit verbundenen Charaktereigenschaften innehat. Und die Biografie des anderen sehr gut kennt und weiß, körperliche Treue war nie eine der Top-Skills des jeweils anderen. Also, alles in allem, eine sehr seltene Konfiguration von Mann-Frau-Beziehung.

Eine klassische Ehe, mit Treueversprechen und allem Pipapo, in eine in körperlicher Hinsicht offene Beziehung zu überführen, stelle ich mir weitaus komplexer vor. Es müssen Absprachen getroffen und eingehalten werden und man weiß nie, was nun wirklich im Kopf passiert, wenn einer von beiden - in Deinem Fall latent eher Du - sich außerhalb mit einem außerehelichen Abenteuer trifft. Das kann, je nach individuellen Gegebenheiten, schwierig werden. Zumal,wie Du schreibst, Sex für Dich noch einen sehr hohen Stellenwert hat. Auch hier der Unterschied, dass mich das Thema nicht mehr wirklich umtreibt. Natürlich weiß ich immer noch einen schönen Frauenkörper sehr zu schätzen und ch nehme die raren Gelegenheiten, die mir das Schicksal schenkt, ggfs. und dankbar an aber ich strebe diesbezüglich nach nichts mehr. Dem sinkenden Testosteronspiegel sei Dank. (Es kann auch befreiend sein, nicht mehr so sehr Sklave seiner Triebe zu sein, auch wenn dabei einem klar wird, man ist nun einfach älter...um nicht zu sagen, alt.)

Das, was sie und ich im Laufe der Jahre über offene Ehen - also eher aus Deiner Konstellation kommend - aus dem näheren und weiteren Umfeld gehört haben, ist sehr gemischt. Letztlich war es oft für den, der einfach das größere Bedürfnis nach Sex hatte, zunächst eine Befreiung: hat aber oft im weiteren Verlauf auch viel an Diskussionen und Streitereien gebracht bis hin zu Trennungen, weil es eben nicht so funktioneirt hat, wie in der Theorie besprochen. Nicht zwangsläufig aber doch schon als ein ENde der Geschichte. Bei anderen wurde das Thema Sex schlicht unwichtiger und die Frage stellte sich einfach nicht mehr.

Letztlich komme ich gedanklich immer zu dem Schluss, dass wir uns eben nicht immer das Beste aus allen Welten zusammenklauben können, wie es uns gerade beliebt. das kann nur, wer niemandem Rechenschaft schuldig ist und das sind die Wenigsten..Wer verheiratet ist, sollte stets im Kopf behalten, er hat sich bewusst für einen Menschen entschieden. Auch wenn man wahrscheinlich zu dem Zeitpunkt, wo man das entscheiden hat, die Dimension der Entscheidung gar nicht absehen kann. Und wenn es dauerhaft diese Unterschiede bei bestimmten Bedürfnissen gibt, muss der eine eben verzichten bzw abwarten, denn natürlich ist nicht alles in Stein gemeißelt. Manchmal kehr die Lust auch zurück oder man nähert sich wieder an..... Oder aber man trennt sich. Was einfach von der Beziehungshygiene her sauberer ist.

Lange Rede, kurzer Sinn: Um das, was Du als solides Fundament Deiner Beziehung bezeichnest, nicht zu gefährden, ist das ehrliche und ergebnisoffene Gespräch mit Deiner Frau in jedem Fall notwendig. Es hilft schon mal, wenn sie weiß, dass nichts ohne ihr Okay läuft und kein Gefühl der Desintegration passiert.

VG

Bearbeitet von conquistador