Mann hat seit Jahren kaum mehr Lust auf Sex

Hallo zusammen! Ich bin seit 20 Jahren mit meinem Mann zusammen, 17 davon verheiratet; wir haben 2 Kinder (im älteren Teeniealter) und so einiges zusammen überstanden. Wir haben unsere Eigenheiten und "Päckchen" aus der Vergangenheit, aber während ich diese immer wieder in Therapien aufgearbeitet habe, hat mein Mann seine einzige Therapie als sinnlos abgebrochen. Zu Beginn unserer Beziehung hatten wir oft und intensiv Sex, und auch wenn ich das Gefühl habe, dass sich-fallen-lassen ihm schwer fällt, war es für uns beide wichtig und erfüllend (das hat er so kommuniziert). Über die Jahre wurde es weniger, auch durch die Kinder und diverse Stressfaktoren; ich hätte fast mal eine Affäre gehabt und nachdem wir uns wieder zusammen gerauft hatten, war ich eine Weile bedrohlich krank: Brustkrebs samt OPs und Chemo etc. haben mein Leben vor rund 10 Jahren für immer verändert. Nicht zuletzt, weil die Wechseljahre durch die Therapien ziemlich abrubt vorverlegt wurden. Trotzdem hatten wir auch damals noch relativ regelmäßig Sex. Seit mehreren Jahren jedoch so gut wie gar nicht mehr. Er sagt, es fehlt ihm absolut nicht. Also er hat insgesamt keine Lust, auch nicht auf SB oder mit Jmd anderem. Obwohl ich immer wieder angesprochen habe, wie sehr mir das Gefühl von Begehrtwerden und körperlicher Nähe fehlt, ändert sich nichts. Paartherapie lehnt er ab. Stattdessen versucht er, mir anders zu zeigen, dass er mich liebt - aber bei mir kommt das nicht an, weil ich mich mittlerweile ungeliebt und vor allem komplett unattraktiv finde. Wenn wir dann doch mal Sex haben, kann ich mich nicht fallen lassen, weil ich denke, das macht er jetzt nur mir zuliebe und eigentlich will er nicht. Sex mit Jmd anderem will ich aber nicht, aus verschiedenen Gründen. Jetzt bin ich 48 und frage mich, wie ich damit klar kommen soll, viele Jahre meines Lebens so verbracht zu haben - und ich frage mich, ob und wie ich das weiter machen will / soll. Irgendwelche Tipps?

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Das Problem mit wenig Lust auf Sex zieht sich hier durch alle Altersgruppen und ist wohl auch Mentalitätssache. Mein Partner ist ein Stück über Ü 50 und war mal sexuell mehr als überaus aktiv, allerdings vor meiner Zeit. Er braucht Sex einfach nicht mehr lebensnotwendig.
Ich bekomme von ihm alle Wärme und liebevolle Zuwendung, die ich mir nur wünschen kann, aber sein Sexinteresse ist auf Null. Trotzdem kuscheln wir mit ganz viel Gefühl und Nähe.
Sex ist ein Grundbedürfnis aber die Sehnsucht nach Nähe und Verstandenwerden auch, da ich hier sehr viel bekomme und ich den Mann mehr liebe als jemals frühere Partner, habe ich mich entschieden. Es gibt sicher nur wenig Beziehungen, in denen man alles perfekt bekommt, was man sich wünscht. Das muss jeder für sich selbst entscheiden, womit er leben kann.

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Hallo,

mein Mann möchte seit 10 Jahren keinen Sex mehr, auch nicht mit anderen Frauen. Wir haben viele Gespräche darüber geführt, aber es hat sich nichts verändert.
Durch seine vielen Körbe hatte meine Selbstbewusstsein sehr gelitten und ich habe alleine eine Therapie gemacht, weil er keine wollte. Meine Therapeutin meint, dass Sex ein Grundbedürfnis ist. Deshalb hatte ich zum ersten Mal in meiner Ehe Sex mit einem anderen Mann, mit dem ich einige Monate eine schöne Freundschaft plus geführt habe.

Vielleicht solltest du darüber doch mal nachdenken.

VG und alles Gute

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Sehe ich genauso, ich war kürzlich erstaunt, als eine Bekannte zugab, den Sex aus der Ehe ausgelagert zu haben, um eine Trennung zu vermeiden, eine Freundschaft + also, mit einem anderen Mann. Dabei darf allerdings keine Eifersucht im Spiel sein, auch Swingerclubs können eine Alternative sein.

Du musst ein klares Gespräch mit Deinem Mann führen und dabei müssen alle Karten auf den Tisch. Das ist wahrscheinlich unangenehm, aber nicht zu vermeiden. Mit 48 auf Sex zu verzichten ist verschenkte Lebenszeit und das muss Dein Mann auch einsehen.

Ich kenne sehr viele Beziehungen, die am Sex gescheitert sind, viele Mitte - Ende 50.

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KLare Gespräche gab es schon einige. Mir geht es, denke ich, gar nicht so sehr um den körperlichen Akt (da kann ich mich auch mit mir selbst beschäftigen), sondern um den Ausdruck von Nähe und Begehrtwerden - und das will ich eigentlich nicht mit Jmd anderem. Trau ich mir auch irgendwie nicht zu...

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Also wenn du ein Mann wärst würde jetzt kommen:
- hilfst du denn auch genug im Haushalt.
- gibst du ihm auch tagsüber das gefühl geliebt zu werden ohne das es direkt um sex geht

Etc...


Hilft natürlich wenig. ;)

Wie sieht es bei ihm körperlich aus. Hat er zugenommen? Wie sieht es bei ihm mit Sport aus? Vieles hängt bei den Männern vom testosteronspiegel ab. Da kann bauchfett echt aich negativ auswirken.
Wie sieht es mit Medikamenten aus? Auch die (gerade Blutdruck senkende mittel) können die Libido stark verringern. Aber auch Antidepressiva.

Die Frage zu seiner Gesundheit wären dementsprechend sehr wichtig zu wissen.

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Körperlich verändern wir uns beide, ich sage mal, altersentsprechend, inkl. etwas mehr Wärmedämmung.... aber dick sind wir Beide nicht. Sport - er ist eher Läufer, ich eher Schwimmer, für Beides haben wir nicht regelmäßig genug Zeit. Medikamente nimmt er keine, ich tatsächlich sehr niedrig dosiert Antidepressiva.

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Aber das sind doch schon zwei Faktoren:
1. Depression
2. Antidepressiva

Beides hat Auswirkungen auf die Libido

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Irgendwie ist es auch schade, dass du dich nur geliebt fühlst, wenn ein Mann dich sexuell begehrt?
Vielleicht versuchst du deinen Mann und seine Liebessprache wirklich ernst zu nehmen? Er versucht dir zu zeigen, dass er dich liebt,wird dann aber auch irgendwie von dir aufs Sexuelle reduziert?

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Interessanter Punkt, so hab ich das tatsächlich noch nicht gesehen...