Neuanfang Sex

Das Thema Sexualität ist aus verschiedenen Gründen sehr schwierig bei uns. Wir waren eine Zeit bei einer Sexualtherapie. Mir hat diese nicht so wirklich geholfen. Die Gründe und das Ausmaß dieser Schwierigkeit sind sehr tiefgründig und selbst für mich schwer greifbar, daher möchte ich diese hier gar nicht thematisieren.

Aktuell hatten wir eine lange "sexpause"

Nun bin ich inzwischen an einem Punkt angekommen, an welchem ich spüre, dass ich dennoch ein Bedürfnis zu Sexualität habe. Das war mir nicht immer so klar.

Vor ein paar Jahren haben wir eine offene Beziehung ausprobiert welche wir ein wenig genutzt haben, sind aber nicht mit x anderen Menschen und Bett gegangen 😅( ich sollte vielleicht dazu erwähnen, dass wir schon sehr lange zusammen leben und wir vom jeweils anderen die erste Beziehung sind. Ich selbst bin Anfang 30)
Auf gewisse Weise hat mir dieses offene gut getan, aber es hatte eben auch seine negativen Seiten.
Inzwischen kann ich mir sowas (zumindest aktuell) nicht mehr vorstellen, sondern möchte lieber an unserer Sexualität arbeiten.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich mich schnell irgendwie "vorgeführt" gefühlt habe wenn ich ohne Kleidung vor meinem Mann saß/lag. Der Gedanke daran, dass jemand meinen Körper gut finden könnte und es genießt etwas mit ihm "zu machen"( egal in welcher Form), das kann ich mir irgendwie nicht vorstellen und ekelt mich fast an.
Genau so ist da ein gewisser ekel davor den anderen zu berühren. Und dennoch gefällt es mir in meiner Fantasie mit Sexualität zu spielen, jemandem auf diese Weise zu gefallen und auch der Gedanke das ein Mann mir gefällt und ich Spaß daran habe ihn zu berühren.

Ich glaube, dass es mir lange Zeit (und auch jetzt noch etwas) schwer fiel zu begreifen, was Sexualität eigentlich für mich bedeutet und wie ich diese gestalten möchte.
In letzter Zeit habe ich mal meine Fantasien und Gedanken beobachtet und fällt stark auf, dass ich "dominiert" werden möchte. Das meine ich nicht im Sinne von peitsche o.ä. sondern das der Partner die Führung übernimmt, eine gewisse Kontrolle und ich mich dennoch sicher fühle.

Mein Mann ist allerdings ein Typ, der eher liebevoll, zum Teil sogar unsicher agiert. Ein Vorspiel mir Streicheleinheiten langweilt mich eher.
Und wenn er versucht da etwas selbstbewusster zu sein und eine gewisse Führung Vorzugeben, wirkt es fast lächerlich auf mich.
Es tut mir so leid es so beschreiben zu müssen, aber leider ist es so.
Ich weiß, dass es innerlich nicht nur der "kleine liebe junge" ist. Aber es kommt eben nicht so richtig "rüber" und durch die Komplikationen in der Vergangenheit fühlt er sich unsicher bin dem was er tut/machen soll
Ich kann mich dann nicht darauf einlassen, nicht fallen lassen und habe häufig das Gefühl, dass ich das ganze negativ wahrnehmen !muss! Und auch so vermitteln muss.
Es war ja schließlich ganz lange so 🫣

Jetzt wo wir eine Zeit keinen Sex hatten, habe ich Abstand von der Situation gewonnen. Ich möchte Sex, (auch) mit ihm ! Ich habe sogar 2,3, 4 x einen Moment gehabt in welchen er in meinen fantasien aufgetaucht ist 😅 ...manchmal zugegebenermaßen nicht alleine 🙈 manchmal schon... ☺️

Ich glaube vorher war dieser Druck einfach da und das "verbotene/nicht natürliche" war verlockender.
Sex mit dem eigenen Mann wirkte in meinen Gedanken langweilig für mich und in meinen fantasien waren immer andere Männer, manchmal auch Frauen 🤭

Ich merke aber jetzt, dass diese Pause etwas im Kopf bei mir bewirkt. Vielleicht habt ihr Tipps wie es nun gut weiter gehen kann und wir hier nun endlich einen guten Neuanfang finden ? Im Leben würde ich übrigens nicht auf ihn zugehen und Sex zu meinem Thema machen, also sagen das ich welchen möchte oder gar sagen dass ich diese Fantasien hatte. Grundsätzlich finde ich unsere Kommunikation sehr sehr offen und stabil, aber dieses Thema ist sehr sensibel.

Ich weiß, dass eine weitere Therapie vielleicht Sinn macht

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Zunächst einmal solltest du wissen, dass die meisten Menschen Sexphantasien haben. Sie dienen dazu sich selber auf Touren zu bringen und haben oft wenig damit zu tun, was man im RL auch tatsächlich umsetzen würde. Ich selber stelle mir ab und an vor, mich von einer Gangbang durchnudeln zu lassen, auch wenn ich mir zu 100% sicher bin, dass ich mich im RL niemals als ein benutzbares Lustobjekt zur Verfügung stellen würde. Meine Phantasien kann ich nämlich jederzeit so steuern, dass es für mich stimmig ist, was in der Realität nicht unbedingt der Fall wäre. Sexphantasien sind etwas Gutes und auch völlig normal, solange einem bewusst ist, dass es eben nur Phantasien sind um sich anzuturnen.

Du darfst auch deinem Partner von deinen Phantasien erzählen, solange du nicht von ihm erwartest, dass er sich darauf einlässt. Dein Mann ist eher der sanfte, romantische Typ. Logisch wirkt er lächerlich, wenn er versucht dominant zu sein. Es passt nicht zu ihm und er wirkt dann auch nicht autentisch. Ganz abgesehen davon, dass er sich dabei nicht wohl fühlt, er sich unter Druck gesetzt fühlt und dann womöglich "versagt". Das wäre für euer Sexleben kontraproduktiv.

Du sagst, es ist für euch beide die erste Beziehung. Hattet ihr denn auch auf sexuellem Gebiet wenig Erfahrungen?

Du scheinst Probleme mit deinem Körper zu haben aber auch mit intimität ganz allgemein. Ist dem so? Kannst du dich denn in der Zwischenzeit etwas besser fallen lassen? Kannst du mit Händen und Mund bei ihm auf Forschungsreise gehen ohne dass es dich ekelt? Was genau ekelt dich? Ist dein Mann überhaupt sexuell attraktiv für dich? Merkst du, dass deine Phantasien davon handeln, wofür du dich im RL nicht durchringen kannst?

Sorry wegen der vielen Fragen. Ich versuche nur eurem eigentlichen Problem auf den Grund zu gehen und auch dir ein paar Gedankenanstösse zu geben. Manchmal liegen die eigentlichen Probleme ganz woanders als da wo es scheint.

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Über das was du da schreibst habe ich mir nie so genau Gedanken gemacht. Das Fantasie und RL nicht immer eine Übereinstimmung finden und ich nicht genau das, was in meinem Kopf vorkommt so auch brauche oder möchte. Guter Punkt !
Bei ein paar Dingen bin ich mir sicher, dass es auch im RL aufregend für mich wäre.
Es geht aber auch gar nicht unbedingt um die Fantasie an sich, sondern mehr um die Art und Weise wie er sich verhält. Es kommt auch auf meine Stimmung an, aber ich finde es schon aufregender und sexuell attraktiver, wenn er die Dinge in die Hand nimmt und "führt".
Ich habe das mal angesprochen bei ihm (wonach er versucht hat es umzusetzen und eben in meinen Augen nicht "erfolgreich" war)
Er weiß, dass ich das nicht in ihm sehe und er sagt, dass er halt auch "anders kann". Ich glaube da sind wir wieder an dem Punkt Fantasie...
Ich kann mir vorstellen, dass er in seinem Kopf vielleicht auch dominant sein kann und steht vielleicht auch ein bisschen darauf, aber in der Praxis ist er dabei unsicher und eher schüchtern.
Ich glaube das ist ne Typsache. Kann man sowas lernen ?
Ich könnte es mir grundsätzlich vorstellen, nur ist die Frage, ob der Zug nicht bereits abgefahren ist, weil ich ihn zu gut kenne. Ich hoffe du verstehst was ich meine.
Angenommen er wäre in einer ganz neuen Beziehung, könnte er sich ganz neu zeigen auf diesem Gebiet und würde dabei viel authentischer wirken.
Natürlich möchte ich nicht, dass er eine neue Beziehung beginnt und auch ich nicht.
Es nur so ein Grundgedanke. Vielleicht würden wir es ja auch hinbekommen uns da auf 0 zurück zu setzen und neu kennenzulernen. Die Frage ist nur wie.
Es ist unsere erste Beziehung, die allerdings seit 15 Jahren besteht. Unser Mangel an sexuellen Erfahrungen und die Umstände bei uns , beachten uns irgendwann an den Punkt der offenen Beziehung. Der Vorschlag kam von mir. Ich wollte mich hier weiter entwickeln, wollte meine Sexualität ausleben ohne die Pflicht es (nur) auf einen Menschen zu begrenzen, zumal er ja immer der einzige war und ich mich nie ausprobiert habe.
Kurz vor ihm hatte ich mal ne "Petting-beziehung"
Richtige GV hatte ich dann mit ihm.
Während unserer offenen Beziehung habe ich zwei "intensivere Erfahrungen" gemacht. Das eine wären wenig treffen mit einem Mann der sehr sehr dominant war und mir im Alltag schon fast zu selbstverliebt. Er war dennoch respektvoll in der Sache. GV hatte ich nie mit ihm, aber eben auch Austausch von Fantasien per Handy und auch als ich bei ihm war. Einmal kam es auch zum "Petting".
Ehrlich gesagt denke ich heute manchmal noch an ihn, weil diese Art von ihm "geführt" zu werden mich anzog.
Das andere war ein Mann mir dem ich eine Zeit regelmäßigen GV hatte. Hier konnte ich mich auch nie ganz fallen lassen, aber es dennoch irgendwie genießen, auch weil es eben nicht mein fester Partner war.
Mein Mann hat diese offene Beziehung im übrigen nie für euch genutzt.
Was mich genau anekelt weiß ich gar nicht so genau. Habe ich mich auch schon oft gefragt.
Ist kein Mann attraktiv für mich? Ganz ehrlich ..er gehört nicht zu der Kategorie kann die ich mir malen würde. Allerdings gibt es auch bei ihm Aspekte die ich anziehend und "schön" finde zb
Das er groß und breit gebaut ist. Auch zu diesem Thema machte ich mir häufig Gedanken. Ist er nicht attraktiv "genug"? Wie viel möchtest Attraktivität wirklich aus ? Muss da mein Traummann vor mir stehen damit wed funktionieren kann? Das waren die beiden Männern in meiner offenen Beziehung auch nicht. Der eine Mann hat sogar optisch sehr viel Ähnlichkeit mit meinem Mann gehabt ( auch ein interessanter Punkt wie ich finde 😅)

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Ich glaube übrigens dass dieser Punkt Kontrolle/Fallen lassen und gesteuert werden eine sehr große Rolle bei mir spielt


Ich möchte geführt werden und würde mich nie trauen die Zügel selbst in die Hand zu nehmen.
In meiner Fantasie kommt es dennoch manchmal vor, dass ich ein gewisses maß an Kontrolle/Macht habe, indem ich zb. Damit spiele den anderen zu verführen, auch indem ich mich z.b. ausziehe o.ä

Aber wenn es dann um die aktive sexuelle Handlung geht ist auch in meinem Kopf immer der Mann der jenige der übernimmt

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„Das Thema Sexualität ist aus verschiedenen Gründen sehr schwierig bei uns. Wir waren eine Zeit bei einer Sexualtherapie. Mir hat diese nicht so wirklich geholfen. Die Gründe und das Ausmaß dieser Schwierigkeit sind sehr tiefgründig und selbst für mich schwer greifbar, daher möchte ich diese hier gar nicht thematisieren.“

Nichts für ungut, aber macht doch überhaupt keinen Sinn, dass du danach weiterschreibst. Du willst dich nicht mit dem eigentlichen Problem beschäftigen, aber eine Lösung. Das funktioniert so halt nicht.

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Ich verstehe deine Antwort nicht.
Ich empfinde sie nicht als blöd oder lehne sie ab oder sowas. Ich verstehe sie nur nicht.

Warum möchte ich mich nicht mit dem Problem beschäftigen ? Mache ich das nicht gerade in diesem Moment ?
Habe ich das nicht im Rahmen meiner Therapie(n)?

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Wenn du das im Privaten weitermachst, ist das richtig und löblich, aber wenn du hier die Thematik ausbreitest, ohne das Relevante zu benennen, ergibt das halt keinen Sinn.

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