Hallo liebe Urbianerinnen,
heute war ich mit meinem Sohn Lukas (3) bei der Kinderchirurgin.
Er hat von Geburt an eine leichte Vorhautverengung. Lt. unserem Kinderarzt (den ich jedoch aus anderen Gründen wechsle) ist es eine leichte Verengung, die sich seiner Meinung nach zu 100 % bis zum 6 Lebensjahr auflösen wird.
Heute kam dann der Schock! Es handelt sich um keine leichte Verengung sondern um eine richtig starke. Das Löchlein das ihm zum pinkeln bleibt ist sehr klein. Mich wundert, dass er nicht mehr Probleme damit hat. Ja, er hatte bereits eine sehr schmerzhafte Entzündung und mehrmals gesagt, dass es ihm weh tut. Als ich es heut hab anschauen lassen, hat mir die Ärztin auch gesagt, dass die Hautprobleme die er seit kurzem wieder hat auch mit der Phimose zusammenhängen können.
Ich habe heute die Kinder gesehen, die aus dem OP kamen und hab nun wahnsinnige angst davor. Auch vor der Narkose.
Kann mir jemand etwas Mut machen, denn ich habe schon Beiträge gelesen, die sehr schlimm ausgingen. Bin sehr verängstigt.
Danke für`s "zuhören".
LG
Silke
Phimose
Hallo Silke!
Wir haben im September die OP gehabt. Bei Gideon war das Löchlein auch ganz ganz klein, er hatte aber zum Glück keine Probleme, aber gemacht werden mußte es. Wir haben eine Teilbeschneidung machen lassen. Wir mußten einen Tag vor der OP zum Kinderarzt, der nachguckte, ob Gideon operationsfähig ist. Am OP Tag waren wir um 7 im Krankenhaus und es wurde ambulant gemacht.
Das Aufwachen war nicht so toll, Gideon muß in so einer Art Schockzustand gewesen sein und hat nur geschrien und war kaum zu beruhigen. Nach 1 Stunde ging es aber zum Glück wieder. Nach 5 Stunden durften wir nach Hause. Nachsorge war folgendermaßen: 3 mal am Tag Vorhaut zurückziehen und eincremen, war eine Lokalbetäubung und alle 2 Tage Kamillesitzbad. Ist alles gut verheilt, mußen nach 3 Monaten nochmal zur Nachkontrolle. Nachteil an der ganzen Geschichte war, daß Gideon immer noch in die Windel macht, weil er, wie er selber sagt, seinen Pullermann nicht mag....
wir wurden vorher vom Chirurgen und vom Anästhesisten ( schreibt man das so?) über alles aufgeklärt und die Schwestern auf der Station waren auch ganz lieb. Ich kann Dir jetzt leider nur einen Bericht liefern, wie es quasi rein technisch bei uns war, die Angst kann ich Dir leider nicht nehmen, ich hatte auch ganz schönen Bammel, aber es hilft ja nichts, wenn es gemacht werden muß...
LG
Sandra
Hallo Sandra!
Was Du beschreibst, ist leider kein Einzelfall, allerdings höre ich es zum ersten Mal nach einer TEILbeschneidung.
Mitunter reagieren Jungen nach einer Komplettbeschneidung heftig, weil sie in den meisten Fällen überhaupt nicht auf diesen Anblick vorbereitet sind (wie sollten sie auch).
Das Schreien kann aber natürlich auch andere Ursachen gehabt haben. Dolle weh tun sollte es eigentlich nicht, wenn man (der Arzt) z. B. schon während der Narkose/OP medikamentös für eine adäquate Schmerzausschaltung nach dem Aufwachen sorgt.
Wie viel Haut wurde denn bei Deinem Sohn entfernt, wenn ich fragen darf? Keine Angst, ich denke jetzt nicht an eine detaillierte Beschreibung – mir geht es darum, ob das OP-Ergebnis optisch deutlich sichtbar ist oder nicht.
Und wie ist er damit zurecht gekommen, dass nach einer Teilbeschneidung die Vorhaut zeitnah regelmäßig bewegt werden muss?
Manche Jungen – und das sind leider keine Einzelfälle – finden das „Ergebnis“ einer Beschneidung hässlich, widerlich o. ä. Das sollte man ERNST nehmen. Das ist kein „dummes Kindergerede“.
Wenn Gideon „seinen Pullermann nicht mag“, weil er anders aussieht, dann ist das ein Signal, dass Du beachten solltest. Man muss das nicht dramatisieren, es aber auch nicht einfach übersehen. Man kann daraus nämlich lernen, dass auch sehr kleine Kinder durchaus wissen, was sie schön oder weniger schön finden, dass sie eigene Vorstellungen haben, wie etwas sein soll und wie es auf gar keinen Fall sein soll und natürlich nehmen sie auch ihren eigenen Körper wahr, im Idealfall sind sie stolz darauf, im schlimmsten Fall finden sie ihn oder Teile davon „nicht schön“.
Der Junge mit der „komischen“ Brille hat ein ähnliches Problem, ebenso wie das Mädchen mit Sommersprossen, über das ihre 5jährigen Altersgenossinnen vielleicht lachen …
Sie alle sehen irgendwie oder irgendwo am Körper anders aus – die Reaktion ihrer Umwelt ist entscheidend dafür, wie sie (die Kinder) mit ihrem Anderssein umgehen werden. Kinder können grausam sein, aber sie denken dabei nicht tiefgründig nach. Eltern müssen das im Auge haben und für die Kinder mit denken und manchmal müssen Eltern ahnen, wenn etwas passiert ist oder ihr Kind sich nicht wohl fühlt.
Es ist sehr gut und ganz viel wert, dass Gideon SAGT, was ihn stört. Wenn aber niemand hört, was er sagt, dann wird er irgendwann einfach kein Wort mehr darüber verlieren.
Was stört ihn denn? Das Aussehen seines „kleinen Mannes“ (das so bleibt) oder die Wunde (die verheilt und nicht so bleibt)?
Dass er mit 3 noch Windeln trägt, würde ich (noch) nicht überbewerten. Es ist spät, aber nicht zu spät. Kinder entwickeln sich nicht immer nach Norm. Er kann trotzdem noch Professor werden oder Astronaut oder Fußballer oder wovon auch immer er träumt. Die ganze Welt steht ihm offen.
WENN er allerdings mit 3 Jahren DESHALB noch in die Windeln macht, weil er Angst hat, auf’s Klo zu gehen oder dass er selbst oder jemand anderes seinen „nicht schönen“ Pullermann sieht, DANN ist das ein Signal für die Eltern, sich eingehender mit der Sache zu befassen.
Ich möchte Dir keine Angst machen und ich weiß ja auch gar nicht, ob sich das so verhält, aber wenn es so ist, dann solltest Du ganz behutsam versuchen, darauf hin zu wirken, dass der Kleine wieder eine positive, selbstbewusste und stolze Einstellung zu sich selbst findet.
Für DICH ist Gideon sicher der wertvollste Mensch auf der Welt. Es kommt aber auch darauf an, dass er selbst gut von sich denkt und sich gut fühlt.
In seinem Alter ist das ganz wichtig, weil nämlich in der sog. „phallischen Phase“ (ich glaube, den Begriff hat Siegmund Freud geprägt), Jungen beginnen, ihre Geschlechtlichkeit zu entdecken – und wenn dann dort etwas anders ist (was sich ja nun nicht mehr ändern lässt), dann kommt es eben darauf an, wie man das dem Kind vermittelt und erklärt.
Daher raten Kinderpsychologen in der Zeit um das 3. Lebensjahr von einer Beschneidung ab, während die Urologen sozusagen ab 2 Jahren Beschneidungen zumindest für möglich halten, wenn sie medizinisch indiziert sind. Und so macht halt jeder sein Ding für sich, ohne über den Tellerrand zu blicken …
Nix für ungut, das sind nur so Gedanken, die mir eingefallen sind, als Du von Gideon erzählt hast.
Viele Grüße!
Markus
Hallo Markus!
Das Schreien nach der OP war sicher nicht vor Schmerzen, wir haben dafür gesorgt, daß er diese zusätzliche Betäubungsspritze bekommt, die den Schmerz noch zurückhält, ich nehme mal an, daß er einfach erschrocken war über die ungewohnte Umgebung, das einfach "Wegsein" etc.
ich kann schlecht abschätzen, wieviel Haut weggeschnitten wurde, aber es ist alles so gut verheilt, wenn man es nicht weiß, sieht man gar nichts, Gideon kann eigentlich nicht erschrecken wg. des Anblicks.
Das Zurückschieben mag er überhaupt nicht.
Ja, es ist schon schön, daß Gideon sagt, daß ihn etwas stört, leider sagt er mir oder uns nicht, WAS GENAU ihn stört. Er sagt, er möchte nicht auf die Toilette, aber er sagt einfach nicht warum. Sein großes Geschäft macht er teilweise dort, aber sein kleines eben nicht, deshalb vermute ich auch, daß das tatsächlich was mit der Beschneidung zu tun hat. Und da liegen meine Ängste. Wie Du schreibst, ist es wichtig, dieses ernstzunehmen, weil das Kind sonst irgendwann nichts mehr sagt, wenn man es nicht hört, tolle und einfühlsame Aussage übrigens, dieses Gefühl kenne ich sehr gut aus meiner eigenen Kindheit und möchte nicht, daß mein Kind dieses Gefühl von mir vermittelt bekommt.
Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll. Er will partout nicht auf die Toilette, aber ich setze ihn trotzdem hin, nicht in einem stündlichen Rhytmus oder so, sondern nach dem Aufstehen oder vor dem Insbettgehen. Gleichzeitig frage ich mich, ob das nicht auch wieder zu viel Zwang ist.....
Auf alle Fälle fand ich Deine Worte ganz ganz toll und freue mich, daß Du mir diese Gedanken mitgeteilt hast; vielleicht fällt Dir ja noch ein, was mir helfen könnte, positiv auf Gideon einzuwirken, damit er seinen Pullermann eben wieder mag.
LG
Sandra
hallo
mein sohn hatte auch das problem,aber seid der OP ist alles super.
Er hatte vorher sehr oft alles entzündet und wund,auch schmerzen beim wasser lassen.
Nach der Op hat es noch ein wenig gebrannt aber schon nach kurzer zeit war alles ok.
Sind froh das wir das gemacht haben.
gruss
und alles alles gute aishwarya
ich waere mit der Beschneidung sehr zoegerlich wenn Dein Sohn nicht staendig Probleme hat. In diesem Alter loest sich die Vorhaut bald von der Eichel und man kann auch erstmal mit Salben versuchen, den Prozess zu unterstuetzen und er kann selber in der Badewanne versuche ein bisschen die Vorhaut zu dehnen (das hat bei uns der Arzt mit Sohnemann und meinem Mann besprochen). Hier steht alles zur Vorhaut und Vorhautproblemen:
http://www.phimose-info.de/component/option,com_remository/Itemid,0/func,fileinfo/id,24/
LG
Catherina
Hallo Silke!
Zunächst mal möchte ich noch einmal nachfragen, damit hier nichts übersehen wird:
Du sprichst von „Hauptproblemen“, die Dein Sohn „wieder“ hat und die von der Ärztin mit der Phimose in Verbindung gebracht werden.
Was sind denn das für Probleme, wenn ich fragen darf?
Lukas hat die Vorhautverengung „von Geburt an“. Das ist aber gar nichts Außergewöhnliches, sondern absolut normal, solange der Junge damit keine Probleme hat. Fast alle Jungen haben bei der Geburt eine verengte und zudem mit der Eichel verklebte Vorhaut.
Was ich an Deiner Stelle noch mal ganz gezielt und hartnäckig hinterfragen würde, ist, WESHALB die Ärztin zuerst von einer leichten und nicht behandlungsbedürftigen und PLÖTZLICH von einer „schlimmen“ Phimose spricht.
DU als Mama, die den Jungen täglich sieht, scheinst die „dramatische Verschlimmerung“ ja nicht bemerkt zu haben. Und da ich mir sicher bin, dass Du die Entwicklung Deines Sohnes sehr aufmerksam beobachtest, würde es mich doch sehr wundern, wenn Du ausgerechnet hier etwas übersehen hättest.
Also:
Wie „schlimm“ ist es denn WIRKLICH?
Hat Dein Sohn eine entzündete Vorhaut?
Kann er normal pullern (kräftiger Strahl, oder tröpfelt es nur)?
Kommt das mit dem „Aua!“ öfter vor oder war es einmalig?
Wenn der Junge Schmerzen hat, dann muss man (Frau) was tun, das ist ganz klar. Mit einer einmaligen oder auch mit seltenen Vorhautentzündungen muss aber jeder Junge irgendwann mal rechnen, ganz einfach deshalb, weil das Vorhautgewebe, vor allem das der inneren Vorhaut an der Spitze sehr empfindlich ist. Eine m. E. verhältnismäßige Reaktion wäre hier, das Abheilen der Entzündung zu unterstützen (Salbe), nachdem man ihre genaue Ursache kennt (die muss nämlich gar nicht in der Phimose zu suchen sein – ein Infekt, Pilz oder eine kleine Verletzung haben ähnliche Folgen).
Hat man Zeit (sind also nicht ständig Schmerzen vorhanden oder Probleme beim Urinieren), dann kann man Salben einsetzen, um den natürliche Prozess der Vorhautablösung von der Eichel oder der Weitung der Haut zu unterstützen.
Muss es schnell gehen, z. B. weil der Kleine ständig Schmerzen hat, dann kommen vorhauterhaltende Operationen in Betracht. Sie belasten das Kind weniger als die (leider immer noch) übliche Beschneidung, sowohl körperlich-funktionell, wie auch psychisch und hinsichtlich der Heilung. Und es sieht hinterher natürlich aus, im besten Fall sieht man gar nix.
Eine Operation ist immer eine Belastung für das Kind. Es gilt auch hier, dass man den Eingriff so gering wie möglich, so umfassend wie nötig hält.
BEVOR Du an OP denkst, frag‘ Dich doch erstmal durch, WAS genau überhaupt gemacht werden soll.
Überlege mal ganz in Ruhe, welche dringenden Probleme dafür sprechen, Deinen Sohn möglichst schnell zu operieren.
Kommst Du zum Schluss, dass es eigentlich SO dringend nun auch wieder nicht ist, dann kannst Du entweder warten oder versuchen, Deinem Jungen mit einer „sanften“ Salbenbehandlung zu helfen.
Das, was Du gesehen hast (die Kinder, die aus dem OP kamen), muss ja nicht das sein, was bei Deinem Sohn geplant ist. Außerdem hast Du da natürlich Mitspracherechte – der Arzt kann ja nicht einfach so festlegen, was mit Deinem Kind passieren soll.
Lies mal in dem Elternratgeber, den Cathie als Link eingestellt hat. Dann schreib Dir ganz viele Fragen auf, zu Hause, wenn Du nicht so aufgeregt bist, dann vergisst Du nichts – und stell‘ diese Fragen dem Arzt und geh‘ dort erst weg, wenn alle Fragen beantwortet sind.
Wenn Du unsicher bist, geh‘ noch zu einem zweiten Arzt.
WENN sich herausstellen sollte, dass Dein Kleiner operiert werden muss, was ich angesichts Deiner Worte eigentlich nicht glaube, dann findest Du im Elternratgeber auch ein Kapitel darüber, wie Du den Jungen auf die OP vorbereiten und wie Du ihm die Zeit nach der OP erleichtern kannst.
Du kannst also ganz viel selber tun – Du kannst nochmal abwägen, wie dringend es wirklich ist, Du kannst entscheiden, ob Du es erst „sanft“ versuchen möchtest oder OB überhaupt und WIE und WANN operiert werden soll und Du kannst Deinem Kind helfen, WENN wirklich operiert werden sollte und wenn Du noch Fragen hast, dann kannst Du auch jederzeit schreiben.
Lass‘ Dich nicht unter Druck setzen, auch nicht unter Zeitdruck.
Hilft Dir das ein bisschen?
Viele Grüße!
Markus
Hallo Markus,
erst einmal möchte ich mich bei Dir für Deine ausführliche Antwort bedanken.
Ich werde den Elternratgeber studieren.
Natürlich möchte ich auch nicht versäumen, Deine Fragen zu beantworten, nachdem Du Dir so viel Zeit genommen hast mir zu antworten.
Ich weiss nicht genau wie schlimm es wirklich ist. Lukas hat nur bis dato vermieden seinen Penis anzufassen. Er ist seit kurzem sauber. Beim Wickeln hat er immer ein extremes Gezeter gemacht. Er schrie manchmal als ob er wirklich starke Schmerzen hat wenn man ihn berührte. Dann wiederum hat er keinen Ton von sich gegeben.
Der Kinderarzt hat mir gesagt, dass er sich sicher ist, dass sich die Vorhautverengung -wobei er gesagt hat, dass er es nicht einmal Vorhautverengung nennen würde- seines erachtens von selbst geben wird. Ich bin dann gestern noch zu einer Kinderchirurgin gefahren die hat sich das dann angesehen und mir zur OP geraten, da Lukas höchstwahrscheinlich nicht daran vorbeikommen wird. Sie sagte, dass das Löchleins sehr eng ist und sich auch schon Talg drunter gebildet hat (kleines, erbsengrosses Knötchen).
Sie sagte, dass das Problem mit der Haut (trocken, juckend und schuppig) schon des öfteren bei Kindern mit Phimose vorgekommen ist. Das hat er aber auch erst seit ca. 2 Wochen. Er wurde zwar mit einer leichten Neurodermitis geboren, die sich aber nach dem Zahnen verabschiedet hat. Jetzt hat es auf einmal wieder angefangen.
Lukas hatte im Herbst auch eine Entzündung. Die kam aus heiterem Himmel. Auf einmal ist sein Schnippel auf dreifache Grösse angeschwollen und knallrot geworden. Er hat geschrien wie am Spieß. Mit einer Cortisonsalbe ging es dann schnell wieder weg.
Beim Pinkeln hat er keine Probleme, ausser dass sein Strahl leicht zur Seite geht. Der Strahl ist meiner Meinung nach in Ordnung.
Mein Mann hat mir grade erzählt, dass Lukas heute seinen Penis sogar leicht angefasst hat. Ach noch was, die Ärztin hat die Vorhaut so weit es ging zurückgezogen und er hat keine Miene verzogen.
Der Termin ist am 10.03.08. Ich hab also noch etwas Zeit.
Ich hoffe nochmal von Dir zu hören, da Du Dich auf diesem Gebiet scheinbar sehr gut auskennst.
Danke
Silke
Hallo Silke!
Na, wenn der Termin erst im März ist, dann kannst Du doch vorher versuchen, mit Salbe etwas zu erreichen. Damit schlägst Du möglicherweise „2 Fliegen“ mit einer Klappe, denn 1. KÖNNTE es sein, dass sich bereits bis dahin Erfolge zeigen und 2. gibt es ja vielleicht eine Salbe, die, zusätzlich zur Elastizität der Vorhaut, auch noch etwas für die Hautfeuchtigkeit bzw. das Feuchthaltevermögen der Haut tut. Sofort fällt mir hier nur Bepanthen ein, aber vielleicht gibt es ja eine geeignete Hormon- oder Kortisonsalbe, die schwerpunktmäßig auch in diese Richtung wirkt – ich muss mich da nochmal genau mit den Inhaltsstoffen befassen.
Die Knötchen, die Du fühlen kannst, nennt man „Smegmaperlen“, obwohl es eigentlich weder Smegma noch Talg ist. Diese Gebilde sind keimfrei und erfordern keine besondere Behandlung. Ich schicke Dir per VK mal ein Statement eines Kinderarztes – dort wirst Du auch diese Aussage finden. Geht leider nicht öffentlich wegen Werbung.
Wenn die Vorhautöffnung weit genug ist, dass der Urin ungehindert abfließt, ohne dass der Junge dabei Schmerzen hat oder pressen muss, reicht das aus.
Wenn Dein Sohn sowieso zu Hautproblemen neigt, dann sollte man vielleicht auch dort ansetzen. Sowohl Neurodermitis als auch Phimose sind Erscheinungen, die durchaus zusammen durch einen Hautarzt behandelt werden können. Vielleicht solltest Du beides in einer Hand von einem geeigneten Hautarzt, statt vom Urologen oder Kinderarzt untersuchen lassen?
Wohin geht’s denn in Urlaub?
Nein, nicht erschrecken – ich bin nicht neugierig. Ostseeluft hilft gegen Neurodermitis – nicht selten sogar dauerhaft.
Wie wär’s mit einer Mutter-Kind-Kur? Ja, ich weiß, erstmal eine kriegen …
Neurodermitis kann auch psychisch ausgelöst oder begünstigt werden. Das ist jetzt zwar ein sehr weiter und gewagter Bogen, aber wenn ihm die OP so nahe gegangen ist und ausgerechnet in dieser Zeit ein erneuter „Schub“ der Neurodermitis auftrat …
Besprich das am besten sehr bald mal mit einem Hautarzt, er sieht den GANZEN Jungen und nicht nur das losgelöste Problem Phimose. Ob man einen Kinderpsychologen fragen sollte (auch wegen der seelischen (?) Probleme nach der OP) weiß ich nicht, aber wenn ich mir überlege, welche Fachrichtungen ich Dir jetzt schon genannt habe, dann bekommt der Kleine einen „Ärztekoller“. Damit das NICHT passiert wäre die richtige Adresse für Dich vermutlich ein Sozialpädiatrisches Zentrum (SPZ), wo alle Fachrichtungen vereinigt sind und alles an einem Tag in einem Hause und in Absprache der Ärzte gemacht werden kann. DAS geht aber sicher nicht bis 10.3., da die Wartezeiten erfahrungsgemäß sehr lang sind, aber anrufen und fragen kostet ja nix und die Selbstbeteiligung, die man dort u. U. zahlen muss, ist auch erträglich und wird manchmal auch vom Jugendamt übernommen.
Was Du beschreibst nennt man eine Balanitis bzw. Balanoposthitis (Eichel- bzw. Vorhaut-Eichelentzündung). Ursache kann ein Infekt sein, ein Pilz oder eine kleine Verletzung. Je nach Ursache wird behandelt (Salbe, Antimykotika, Antibiotika usw.). Meist dauert diese Entzündung nur 1 – 2 Tage. Die extreme Schwellung sieht erschreckend aus, ich weiß. Aber in solch einer Situation würde eine OP auch nicht helfen, weil für eine OP das Gewebe nämlich erst entzündungsfrei sein muss.
Taucht sowas gehäuft, schmerzhaft im Zusammenhang mit Phimose auf, dann ist dies eine MÖGLICHE Indikation für eine OP – man könnte auch sagen, die OP ist dann MÖGLICHERWEISE das kleinere Übel für den Jungen. OP heißt aber noch lange nicht Beschneidung. Es geht auch anders.
http://www.aerztezeitung.de/medizin/fachbereiche/paediatrie/default.aspx?sid=326430
http://www.universimed.com/frame.php?frame=http%3A//www.universimed.com/stage/networkcenter.php%3Fnw%3D2%26cat%3D%26table%3D%26view%3Darticle%26id%3D10272
Ich denke, wenn der Junge jetzt keine akuten Probleme hat, dann ist der Termin 10.3. ein Zeitpunkt, bis zu dem Du Dir Zeit lassen kannst, eine Entscheidung zu finden und noch weiteren Rat einzuholen.
Wenn Du bis dahin Erfolge siehst, kannst Du den Termin ja auch nochmal verschieben. Wichtig ist halt, dass es dem Kind gut geht, Du nichts riskierst, was sein Wohl gefährden könnte, und Du Dir in Deiner Entscheidung sicher bist – und so wie Du schreibst brauchst DU dazu eben auch etwas Zeit.
Also für den Moment war das erstmal wieder eine Menge an Infos – lies‘ Dich mal da durch und denk‘ drüber nach!
Viele Grüße und ein schönes Wochenende!
Markus
Hallo Silke
Bei unserem Sohn wurde die Phimose vom Arzt schon früh erkannt. Er meinte man könne es erst mal mit Training in der Badewanne versuchen. Als sich nach mehrmaliger Kontrolle mit 7 Jahren immer noch nichts getan hat, riet der Doc zu einer ambulanten OP. Ich bin dann mit meinem Sohn gemeinsam den Weg gegangen. Die OP ist super verlaufen, alles in beruhigender Atmosphäre fürs Kind. Er ist ganz sanft eingeschlafen und aufgewacht als währe er gerade aus seinem Bett gestiegen. Die ersten 2 Tage hatte er noch leichte Schmerzen aber das hat er gut weg gesteckt. Seit dem ist alles gut verheilt und auch die Nachuntersuchungen waren ok.
Also Kopf hoch und keine Angst auch wenn dein Sohn noch etwas jünger ist.