Wie Aktiv sind Eure 4 jährigen Jungen? ( Wegen ADHS)

Hallo Ihr Lieben,

Also , ich hätte gerne kurz umgefragt, wie Aktiv Eure 4 jähr. Jungen sind, beziehungsweise ob mein Sohn da so abschweift.

Ich habe eine Tochter mit Diagnostiziertem ADS, und sie ist aber nicht hyperkinetisch, also genau das gegenteil, sehr still. Mein Sohn ist 4, und er ist sehr zappellig, heißt: Er kann schlecht still sitzen, NUR wenn ihn etwas interessiert oder fesselt. Er konnte schon mit 8 mon. sprechen und schnell ganze Sätze bilden. Er kann Stundenlang toben, und ist sozusagen nicht kaputt zu bekommen. Im Kindergarten kann er sich gut anpassen, er hält sich sehr gut an Regeln, ist sehr Sozial und ein immer freundlicher Junge. Er tüftelt gern Sachen zusammen und auseinander, hat aber mit der Konzentration keine Schwierigkeiten. Im gegenteil, er bekommt viel zu viel mit, kann sogar im Schlaf sofort aufstehen und mir Fragen beantworten. Er ist schnell unterfordert und dann wirkt er Ruhelos. So habe ich nie an ADHS geglaubt, und heute war ich beim Kinderarzt wegen etwas anderem. Und er meinte, wir sollten ihn testen lassen, da er sehr sehr flink und Aktiv ist. Bei der U 8 hatte der Arzt das schon gesagt. Ich kenne die typischen ADS Symptome sehr gut, aber er ist überhaupt nicht unkonzentriert, ich habe eher das Gefühl, er ist so hyperaktiv wenn er gerade Geistig unterfordert wird. Er hat z.B als Baby nie richtig geschrien, war immer Pflegeleicht, und leicht erziehbar ohne Trotzphase etc.

Muß man gleich an ADHS denken? Klar, die Möglichkeit bestünde, aber sind nicht alle 4 jähr. sehr in bewegung? Im Kindergarten gilt er als sehr hilfsbereit, sehr mutig und selbstbewusst, hält sich an regeln, ist nur immer in bewegung.

Erzählt doch mal von Euren..

#danke

LG, Julia

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Für mich klingt die Beschreibung eines Hochbegabten. Die können nämlich durch Unterforderung ähgnlich hibbelig und sich "daneben" benehmen wie Kids mit ADHS. Was meinst du? Ist er glücklich, wenn du ihn forderst? Er selbst Sachen herausfinden, -tüfteln kann?

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Ja, wenn ich mich Stundenlang mit ihm beschäftige, mit ihm tobe, ihm Aufgaben zuteile, dann wirkt er Rundum Glücklich. Obwohl er immer Glücklich wirkt, er hat selbst bei Krankheit wie schmerzhafter Angina etc. auch immer Scherze auf Lager, und gute Laune. Also eine sehr hohe Frustrationstoleranz, würde ich es nennen. Ich finde, für das typische ADHS passt er nicht ganz ins Bild. Er haut z.B. keine Kinder ( gut, das ist auch Erziehung denk ich), ist in Forderungssituationen sogar sehr sehr ruhig. Da kann er richtig still sitzen. Er ist für 4 schon sehr selbstständig, wenn ich ihn zum Beispiel frage, wie das Essen war kommt: " Excellent" anstatt lecker. Und so reden wir hier nicht, das sagt er von sich aus. Er ist Sprachlich schon immer weiter gewesen, auch was richtig schwere Wörter angeht. Und alles Technische interessiert ihn total. Wo muß ich mich da hinwenden?

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Hallo Julia!

Laß mal seine Intelligenz testen!
Wenn Du den anschein hast er ist unterfordert, denke ich mal das es daran liegen könnte.
Bei uns haben auch immer alle gesagt er ist hyperaktiv #klatsch , und was ist, er war seinen Kindergartenkollegen weit voraus und deshalb sein verhalten. Bei uns wurde es auch so mit 4 Jahren festgestellt, aber Max war im sozialverhalten auffällig (weil er mit den Gleichaltrigen nicht so viel anfangen konnte). Mit 4 Jahren war er schon auf dem "Stand" von einem 6-jährigen.

LG
Sandra mit Ben (1 Jahr) und Max (fast 7 Jahre)

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So würde ich es auch einschätzen, Sandra! Er ist nicht so typisch hyperaktiv, also die ADHS Kinder die ich kenne, die sind wirklich immer nur am zappeln etc. und er kann durchaus sehr still sein. Er ist auch nicht unmotorisch wie viele ADHS Kinder, er ist sehr Sportlich ( er liebt ihn sehr) und hat auch nicht unbedingt dieses Trotzige Verhalten. Einen Sturrkopf ja, und zwar sehr, aber nicht das er Aggressiv ist. Er spielt aber überwiegend gern mit Mädchen, warum auch immer, aber im Sozialverhalten ist er eher auffällig weil er auf jeden zugeht, und fragt wie es denn geht. Sogar den Apotheker, Busfahrer etc. Zudem sehr anhänglich und hoch sensibel, und Du hast Recht, er findet vieles langweilig im Kindergarten. Malen oder Basteln mag er garnicht. Dann hatte er diesen Delfin 4 Test, und da hatte er die höchste Punktezahl, also Sprachlich redet er auch wie mit 6 Jahren. Wohin muß ich mich wenden?

#danke

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Also wir wurden damals zum Kinder- und Jugendpsychololgen überwiesen von unserem Kinderarzt, das geschah aber auch nur auf unser verlangen hin (weil es niemand so ernst nahm.)

viel Erfolg

LG
Sandra

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Klingt wie mein Sohn: ADS und Hochbegabung.

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Wir kennen uns ja bereits, Barbara!
Das könnte auch sein, das er anders ist, habe ich schon immer gemerkt. Nur nicht gewagt an Hochbegabung zu denken. Kann man so früh schon Testen lassen? Wenn ja, wohin wende ich mich am Besten?

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Uns war das nicht so wichtig, deshalb haben wir es nicht testen lassen, bis die Routinetests zum ADS anstanden mit fünfeinhalb Jahren. Hat ja auch keine Konsequenzen, es ist ja keine Krankheit, besonders schlau zu sein! Ich habe nur immer darauf geachtet, dem Kind intellektuell ordentlich was zu knabbern zu geben, weil ich festgestellt habe, dass er dann viel ruhiger und zufriedener ist. Er hat schon ewig einen Leseausweis in der Bücherhalle, den er sehr nutzt, wir machen regelmäßig Ausflüge in Museen, das Planetarium, zum Aquarium, in klassische Konzerte, wir fahren Freunde im Ausland besuchen... Da wir auf dem Land wohnen, mache ich das im Verborgenen, sonst isolieren wir uns von den fussballspielenden Tupperwarefamilien. Seine Hobbies: Lesen, Ballet, Reiten, Kochen. Und Fahrrad fahren liebt er sehr. Für die meisten anderen Kinder interessiert er sich nicht, hat aber zum Glück wie ich das Talent, das nur selten durchblicken zu lassen, was dazu führt, dass er trotzdem viele Freunde hat. Ich bin selbst hb, deshalb kann ich ihm nachfühlen, wie es ist, wenn man vor Langeweile schon körperliche Schmerzen bekommt ;-) Das Gezappel ist dank Medikinet allerdings weg. Übrigens ist Jonathan sprachverzögert und wirkt auf Außenstehende eher dumm, er spielt auch damit, sich blöd zu stellen und einem dann völlig abgefahrene Theorien um die Ohren zu hauen, und er hat dann meistens Recht. So, wie Du Deinen Sohn beschreibst, war ich als Kind, ich habe durch die Hb das ADS sehr gut kompensieren können, zumindest bis etwa zum 12. Lebensjahr.

Die ersten Intelligenztests wurden in der Pädaudiologie gemacht (als Bestandteil der AVWS-Diagnostik), er testete in den meisten Bereichen um die 130 für den Wahrnehmungsquotienten - für Fünftklässler. Unfassbar, bei einem Kind mit Hörproblemen. Dort kam "V.a. ADS und V.a. Hb" heraus. Das Gesundheitsamt hat ihm "herausragende kognitive Leistungsfähigkeit" bescheinigt, die KJP hat die Tests wiederholt, ein Mal mit, ein Mal ohne Medis. Wohl gemerkt, bei Jonathan handelt es sich um ein Kind, das ins Hörgeschädigteninternat eingeschult wird, bei ihm vermischen sich Schwerhörigkeit, ADS und Hochbegabung. Das ist noch Mal anders.

Mein Tipp: Immer Futter für die Birne anbieten, beizeiten auf ADS testen lassen, jeden Tag Sport.

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Klingt genau wie mein Sohn. Der ist auch ein richtiger Grashüpfer, schon immer#huepf. Hochbegabt? ADHS oder ADS? Ich würde sagen, ein aufgewecktes und bewegungsfreudiges Kind. Aber ich bin natürlich kein Arzt. Bevor man Kinder aber irgendwie einen Stempel aufdrückt... was würde sich für dich ändern wenn du eine dieser "Diagnosen" bestätigt bekommen würdest? Lass ihn doch einfach seinen Weg finden und fördere ihn nach seinem Maßstab - wie jedes Kind!

Andrea

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Hallo Andrea,

Wenn wir die Diagnose ADHS bekämen, würde dies schon einiges ändern. Evtl. Medikamente für später, diese Kinder brauchen einen anderen Tagesablauf und unter anderem Therapien.

Hochbegabung würde erklären, warum ihm oft zu langweilig in der Kita ist, und spätestens bei der Schulwahl und Förderung hätte man Bewegungsfreiheit. Denn diese Kinder fallen Negativ auf, wenn sie dann unterfordert bleiben.

Ich liebe ihn so, wie er ist. Aber leider ist es die Umwelt, die diesen Kindern auch die Stempel aufdrücken will. Das will ich vermeiden, denn bei meiner Großen wurde ADS sehr spät diagnostiziert, was für die Kinder nicht Positiv ist.

LG, Julia

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Der Sohn meiner Freundin ist mit Sicherheit hochbegabt, das Schlimmste was man ihm antun könnte wäre eine eigene Schule. Vergesst doch bittte nicht die soziale Komponente, und dass auch 8-jährige Genies im Grunde nur 8-jährige sind, mit allen Problemen und Träumen...Zu schnell macht man bei sog. Hochbegabten die Kindheit kaputt!
ADHS wird meiner Meinung nach sehr oft und sehr schnell diagnostiziert - am besten immer wenn ein Kind nicht "von der Stange" ist. Dein Sohn ist sozial und kommt gut mit anderen klar, sagst du, und wenn ihn etwas interessiert, dann kann er sich konzentrieren. Na prima, was willst du denn da ändern? Lass ihn doch in Bewegung sein. Mein Süßer geht jetzt zum Fußball und zum Schwimmen (damit bekomme ich ihn zwar immer noch nicht müde, aber er hat viel Spaß dabei). Besser als einen nassen Sack Zuhause, der nur vor dem Fernseher klebt und sich nicht bewegen will. So was kenne ich aus dem Bekanntenkreis...

Ich wünsche euch, dass ihr an fähige Menschen geratet, die euch weiterhelfen können. Sag doch mal Bescheid, wenn du Näheres weißt. Würde mich sehr interessieren.

Andrea

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Hallo,

also ich würde weder gleich auf ADHS, noch auf Hochbegabung tippen, damit ist man nämlich heut zu Tage sehr schnell. Ich würde nicht testen lassen, was hast Du davon, was hat Dein Sohn davon? Meine Tochter ist auch so ne Schnelle, immer in Bewegung, zeitig geredet und gelaufen, sehr intellegent, aber von Hochbegabung würde ich nie sprechen. Die verhalten sich anders, bringen sich über Nacht lesen und Schreiben bei, können von alleine rechnen, und nicht nur das 1 x 1. Wenn sich Dein Sohn, wenn er etwas macht, was Ihn interessiert, voll und ganz darauf konzentrieren kann, mußt Du eben sehen, daß er immer beschäftigt ist, ist bei meiner Tochter genau so;-)

LG

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Nein, also zu vorschnell wird die Diagnose nicht gestellt. Man durchläuft viele Hürden, und macht viel mit. Allerdings wird es zu schnell vermutet, so sehe ich es.

Rechnen machte ihm schon immer Spass, da kann er schon ne Menge.

Was es mir bringen würde? Das habe ich in anderen Threats bereits erwähnt. Man kann zumindest besser mit den Lehrern etc. die Vorgehensweise durchgehen.

Immer beschäftigen bewegt sich ja auch auf dünnerer Barriere, denn woanders wird das nicht gemacht, und dann reagiert er mit Unruhe etc.

LG, Julia

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Hallo Julia,
Kinder die unter anderem Schwierigkeiten mit dem Bewegungsdrang haben, sind zu schnell in der Falle des Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS).Viele Kinder sind in Behandlung mit Medis oder kurz davor für das Zappelphilipp-Syndrom.
Bei uns war es ähnlich, bis ein neuer Kinderarzt feststellte, dass unser fast 6 Jährige einen Magnesiummangel hat. Nach ca. 4 Wochen Therapie mit Magnesiumpräparaten stieg seine Leistung deutlich an und der aktive Bewegungsdrang ab.
Damit meine ich, dass ein Kind nicht immer gleich hochbegabt sein muss, wenn der eine oder andere Entwicklungsschub schneller ist als bei anderen gleichaltrige Kids.
Da Du die Tests mit Deiner Tochter nun schon kennst, weißt Du, dass man so kleine Kinder eh nicht testen kann. Bleibt nur Deine Beobachtungen und Geduld. Biete ihm Vereinssport, Musikschule, Englisch for Kids usw. an. Bei uns ist es der Schwimmverein, der gut ist für zuviel Aktivität.
Wie man an unserem Beispiel sehen kann, sind nicht alle aktiven Kids gleich ADHS Kinder, sie werden zu schnell zu solchen abgestempelt.
Ich hoffe, Dir weitere Denkweisen aufgeführt zu haben. Ich wünsche Euch ganz viel Kraft, Geduld und Ausdauer.
Liebe Grüße Melli

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Hallo!

Meine Tocher ist/war auch auch sehr hibbelig, konnte nicht ruhig sitzen, hat wenig geschlafen, war sehr lebhaft und nicht ruhig zu kriegen etc.

Durch Zufall (sie war im Winter monatelang krank und der Arzt hat daraufhin ein großes Blutbild gemacht) kam heraus, das sie mit der Schilddrüse Probleme hat. Sie nimmt jetzt seit ca. 3 Monaten Tabletten und ist deutlich ruhiger etc. geworden. Also sie ist immer noch lebhaft, muß sich täglich austoben sonst ist sie nicht ausgelastet, aber in vielen Kleinigkeiten ist sie ruhiger geworden.

Ich würde nicht gleich auf ADHS tippen. Das wird meiner Meinung nach heutzutage viel zu oft und grundlos diagnostiziert. Wenn ein Kind lebhaft ist und somit anstrengender ist heißt es gleich: ADHS, Tabletten etc. Weil ein ruhiges Kind viel einfacher ist als ein lebhaftes Kind. Früher war es einfach nur ein Zappelphillip, man hat sich ausgiebiger mit den Kindern beschäftigt und gut war es.

Bei meiner Tochter kann ich auch viel mit dem Essen ausgleichen. Sobald sie Süßigkeiten etc. isst, ist sie gleich viel lebhafter und hibbeliger. Schokoladeneis geht zum Beispiel gar nicht, weil sie da fast ausflippt.

Überlege dir gut, ob Du so einen Test machen willst. Was wäre denn, wenn ADHS diagnostiziert wird? Willst Du dein Kind Tabletten geben, nur weil die Umwelt will das dein Kind ruhiger ist? Solange dein Kind keine Probleme hat, würde ich gar nichts machen! So wie Du schreibst, läuft es doch gut und wenn es in der Schule nicht laufen sollte, kann man immer noch der Sache nachgehen.

Sei froh, das Du so ein tolles, lebhaftes Kind hast und nicht ein Kind das nur "fett und faul" vor dem Fernseher sitzt.

LG janamausi

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Hallo janamausi,

Vielen Dank, für Deine Antwort!

Also was ADHS angeht, so kann ich für uns sprechen, das es KEINESFALLS zu schnell diagnostiziert, oder einfach " so" , abgetan wird. Bei meiner Tochter dauerte es extrem lange, wir sind noch immer in weiterer Diagnostik, und das ganze zusammenleben mit diesen Kindern ist kein Zuckerschlecken. Das wollte ich mal richtig stellen. Wenn es zügig ginge, wären viele Eltern sicher froh. Bei uns dauerte es sehr lang, von den Schulischen Problemen jetzt mal gänzlich abgesehen.

Zu den Medikamenten möchte ich Dir schreiben, das meine Tochter z.B. welche braucht. Aber ob es bei meinem Sohn evtl. irgendwann der Fall sein wird, kann ich Dir hier und heute nicht sagen. Er hat keine Schwierigkeiten im Fähigkeitsbereich, und ich schrieb ja, das er zu sehr konzentriert ist.

Man kann bei ADHS Kindern viel durch Sport und Gruppentherapie machen, aber ebend nicht immer. Nicht jedes Kind nimmt die Therapien gut auf. Es gibt zu viele Formen von ADHS! Und ich glaube eher, das er Geistig einfach sehr wett ist, und wer reagiert da nicht hibbellig wenn man gerade unterfordert ist? Er hat so viele Interessen und Ideen, und ich weiß ihn zum Glück zu fordern.

Probleme sehe ich nur, wenn er irgendwann in der Schule so hibbellig ist, spätestens dann, weiß ich ja was folgt. Ich habe ihn so angenommen, und bei mir ist er komischwerweise auch nicht so aktiv. Da läuft er brav an der Hand ( wenn es mal sein muß), er sitzt mal still etc. Aber auch nur, weil ich ihn zu fordern und fördern weiß. Er ist z.B. auch extremer Frühaufsteher, 5:00 uhr ist er topfitt und erzählt mir was er starten will. Und ich finde das Süß und überhaupt nicht schlimm. Und dann muß ich mir von anderen anhören, das sie damit nicht klar kommen würden, und das wäre ja unnormal da er spät ins Bett ginge.

Einfach hat man es nicht, man muß ein dickes Fell haben, für Kinder die " anders" sind.

LG, Julia