Hallo zusammen,
mein Sohn wird am 29.9. 6 jahre alt - in Ba-Wü müsste er demnach schon mit 5 Jahren zur Schule gehen (Stichtag ist der 30.9.).
Ok, er wird bald darauf 6, doch ich finde es dennoch zu früh und würde ihn gerne zurückstellen lassen.
In unserer Grundschule gibt es zudem die Möglichkeit, Kinder halbjährig einzuschulen und mir wäre es wesentlich lieber, wenn er erst im darauffolgenden Februar zur Schule müsste.
Kennt sich jemand mit den Rahmenbedingungen aus? Die Schuluntersuchung wird bei ihm positiv ausfallen, denn er ist kognitiv sehr weit.
Bitte schreibt jetzt nicht, dass doch alles ok ist und er zur Schule soll, wenn er kognitiv weit ist - für die Schule zählen ja aber auch andere Dinge.
Welche Möglichkeiten habe ich als Mutter? Oder muss ich mich der Entscheidung/Empfehlung des Schularztes beugen?
Herzlichen Dank vorab!
Liebe Grüße
Alexa.
Schulpflicht bei 5-jährigen und Möglichkeiten der Zurückstellung
Hallo ,
also dieses Thema ist für mich ein rotes Tuch !
Wir kommen nämlich auch dahin , mit dem Unterschied das unsere Tochter mit 5 eingeschult werden soll und im darauf folgenden Dezember erst 6 wird.
Mir hat jemand gesagt das wenn die Kinder für Schulreif erklärt werden , man als Eltern keine Chance hat sie zurück zu stellen .
Das kann und will ich mir nicht vorstellen.
Denn unsere Tochter wird definitiv NICHT mit 5 eingeschult und wenn ich dafür an die Decke gehen muss.
Ich kann dich da also absolut verstehen.
Ich denke richtig Auskunft geben kann dir da nur das zuständige Schulamt.
Ich finde man soll den Kindern nicht so früh soviel Verantwortung aufbrummen , die müssen sie noch früh genug erlernen.
Ich denke aber mit unserer Einstellung werden wir hier auch Gegenwind bekommen , aber da steh ich drüber .
LG Monika
Danke für Deine Antwort!
Es beruhigt mich ja, dass Du es ähnlich sieht und ich nicht alleine da stehe - viele meinen nämlich: "Sei doch froh, dass Dein Sohn so weit ist und schon in die Schule kann,..." und übersehen dabei, dass nicht allein die kognitive Kompetenz eines Kindes wichtig ist.
Aber bei Euch ist es ja nocch extremer - im Dezember erst 6 und trotzdem muss sie schon im August zur Schule? Aus welchem Bundesland kommst Du?
LG
Alexa.
Aus NRW .
Gut wir haben noch ein paar Jahre Zeit , aber trotzdem .
Es ist wie du sagst , nicht nur die kognitive Kompetenz zählt.
Ich verstehe das auch nicht , aber ich kann dir sagen , ich werde auf die Barrikaden gehen und alles versuchen und wenn ich vor Gericht gehen muss.
LG
Hallo Alexa,
ich glaube irgendwo gelesen zu haben, dass bei Schulpflicht du wenige (wenn nicht zu sagen keine) Möglichkeiten hast, um das Kind zurückzustellen, wenn nichts gravierendes dagegen spricht (Entwicklungsverzögerung oder so was in der Art). Wenn du aber sagst, er ist kognitiv ziemlich weit, dann hast du schlechte Karten, glaube ich.
Vielleicht sieht das aber jemand hier anders.
LG,
Natalia
Hallo Alexa,
also ich bin auch aus BW und mein Sohn war letztes Jahr auch als Musskind mit Geburtstag 15.9 da der Stichtag ja in BW 30.9 ist.
Wir wußten lange nicht was wir machen sollen, denn kognitiv war er auch soweit. Das Problem bei ihm war das er immer alles hinterfrägt, bei jedem 2.Satz warum/weshalb, er zudem noch eher unruhig ist und es ihm schwer fiel sitzen zu bleiben, sehr impusliv ist und gerne dann auch beleidigt ist (wenn was nicht so läuft)....
Im Kiga die Erzieherinnen meinten wir sollten einschulen, die Koopertionslehrerin meinte es wäre unsere Entscheidung.. aber sie kann mir gleich sagen, das Kinder wie er es einfach schwerer haben da sie immer alles versuchen zu hinterfragen und zu verstehen.. Die Lehrerin hat mir deutlich gesagt für diese Kinder haben sie keine Zeit, mit dieser fragerrei usw. stört er nur und darauf können sie bei Klassengrößen von bis zu 25Kindern nicht eingehen.. Ok das dazu..
Der Schultest war ok soweit, außer das er sich da nicht so gut konzentrieren konnte. Kinderarzt meinte schulreif.
Daraufhin haben wir ihn nochmal testen lassen bei der Frühförderung, wo rauskam das wir in einschulen lassen sollten..
Nach langen schlaflosen Nächten haben wir dann doch entschieden, das wir ihn ein Jahr zurückstellen. Sprich in die Grundschulförderklasse (manchmal sagt man, Vorschule, Schulkindergarten usw.) zu machen. Ich meine er war zum beginn ja noch nichtmal 6Jahre, dazu noch sein Problem mit langem ruhigen sitzen und daher auch das konzentrieren, sein impulsives Verhalten....
Wir hatten am Schluß die Wahl. Bei uns war es durchaus so das wir entscheiden bzw. mit entscheiden konnten was wir nun machen. Obwohl er hätte laut den tests in die 1.klasse können.
Aber wie Du ja schon geschrieben hast. Zur Schulreife gehört noch einiges mehr als das kognitive.
Da bei uns hier z.b sehr wenige früher eingeschult werden, wäre mein Sohn z.b immer einer der allerjüngsten gewesen.
Es mag wohl arg unterschiede geben wie das Mitspracherecht der Eltern ist, aber würde es dennoch mit nachdruck versuchen, wenn Du wirklich bedenken hast..
Im Nachhinein kann ich sagen. Es war die beste Entscheidung die wir für ihn treffen konnten. Denn ein Jahr ist in diesem Altern noch eine Ewigkeit und da reifen die Kinder nochmal ungemein.
Lg, Sandra
Hallo und herzlichen dank für die ausführliche Antwort!
Schön, dass Ihr die Möglichkeit hattet, die richtige Entscheidung für Euren Sohn zu treffen!
Was wird denn in einer Grundschulförderklasse gemacht? Gehen die Kinder dann nicht weiter in den Kindergarten (ist das also quasi der "Ersatz"?)?
Danke!!!
LG
Alexa.
Hallo Alexa,
also bei uns hier besteht für die schulpflichtigen Kinder nicht die Möglichkeit noch ein Jahr im Kiga zu bleiben. Entweder wirklich einschulen oder GFK.
Die GFK ist bei uns mit an der normalen Grund und Hauptschule und die haben da genauso Unterricht wie die Erstklässler.. Mein Sohn hat 3 x die Woche von 8.30-12Uhr Schule und 2 x die Woche 7.40-12Uhr. Da ich morgens arbeite geht mein Sohn schon in die verläßliche Grundschule, da ist er sicher betreut (egal wenn mal Schulstunden ausfallen würden) von 7.30-13Uhr...
In der GFK werden bei uns nur die Zahlen von 1-9 gelernt aber Buchstaben direkt nicht. Es wird viel noch gemalt und Schwungübungen usw. gemacht. Hausaufgaben haben sie auch meist alle 2 Tage.
Sie lernen schon den ganzen Schulalltag, haben Sport, Musik usw. gehen aber auch öfter mal raus, machen Experimente usw.
Lg, Sandra
Hallo,
meine Tochter ist am 30.09. geboren. Von der Schule aus hätten wir sie nach dem Schulspiel problemlos zurückstellen können (allerdings wohnen wir in Bayern). Hauptgrund war für die Lehrer, dass sie so zierlich und schüchtern ist (war aber auch eine ungewohnte Situation). Meine Tochter wollte jedoch unbedingt in die Schule. An sich läuft es schon gut, man merkt aber natürlich, dass andere Kinder teilweise ein Jahr oder mehr älter sind.
LG bluehorse