Hallo ihr!
Meine Kleine (3 Jahre) ist jetzt seit zwei Wochen im Kindergarten, in einer Schnuppergruppe.
Das heißt 3 Tage in der Woche je 3 Stunden. Die erste Woche ging es noch. Mein Mann hat sie hingebracht und ist nach 15 min gegangen und sie hat wohl nicht geweint. Er mußte das sie erste Woche machen weil ich stark erkältet war. Jetzt die zweite Woche habe ich sie gebracht.
Am ersten Tag bin ich nach ner halben Stunde gegangen. Ich habe mich verabschiedet und ihr gesagt, ich schaue ihr noch kurz beim Spielen zu und dann gehe ich. Ich habe noch gehört das sie als sie es merkte kurz geweint hat, dann gings aber.
Zweiter Tag: Ich bin mit ihr hin (muß unsere Lütte, 9 Monate auch mitnehmen), wollte gehen und sie hat dolle geweint. Nach ner 3/4 Stunde wollt ichs dann noch mal versuchen und wollte gehen. Sie hielten sie schreiend und um sich schlagend fest und sagten mir ich solle doch jetzt gehen, das wäre besser für sie. Ich ging schweren Herzens weil ich dachte die wissen schon was sie tun.
Seit dem Tag will sie nicht mehr hin. Man sagte mir beim Abholen gesagt es täte ihr nicht gut wenn ich den Abschied so hinauszögere, sie hätte lange GETOBT. Ich solle mich beim Abschied kurz halten.
Dritter Tag: Ich hab sie reingebracht, ihr gesagt das ich heute gleich gehe, man hat sie wieder zurückgehalten. Diesmal beruhigte sie sich wohl schneller.
Nun zu mir, ich weiß nicht wie ich das nächste Mal reagiere wenn sie mein Kind wieder einfach so festhalten brüllend und mir sagen dass ich gehen soll. Ich dachte es gibt eine Eingewöhnungsphase, das man erst mal dableibt und dann nach Absprache mit dem Kind und Erziehern geht. Die Abwesenheit langsam steigert. Auf sowas war ich nicht vorbereitet. Und ich kann mir nicht vorstellen das es auf die Art und Weise gut sein kann die Trennung so hart und schnell erzwingen zu wollen. Ich habe jedenfalls das Gefühl dass es nicht erwünscht ist das ich bleibe. Mein Kind will nach wie vor nicht mehr hin.
Auf eure Meinungen bin ich gespannt.
Grüße von Karu
Eingewöhnung Kindergarten
Meine Meinung ist: Ich würde es so nicht machen.
Ich bin aber auch nicht in der Situation. Meine Tochter geht nämlich ohne Eingewöhnungszeit die vollen 5 Stunden fröhlich hin und weint nie!!! Entweder, weil sie vom Typ her so ist oder weil ich sie wirklich intensiv vorbereitet habe.
Wir war denn deine Vorbereitung? Habt Ihr viel gesprochen? Die Erzieherinnen beim Namen genannt? Hast Du sie ermuntert, laut und deutlich zu sagen, was sie braucht. Z. B. auch beim Metzger selbst zu sagen, dass sie die Wurst möchte oder auf dem Spielplatz selbst Spielzeug zurück holen lassen, was ihr jemand weggenommen hat usw?
Wir haben ein Kindergartenbuch zu Hause. Und haben ihr immer wieder erzählt dass sie ja bald hinkommt. Es gab einen Kennenlern"tag". Der eigentlich mehr eine Kennenlern"stunde" war. Da fand sie total schön und ich sollte gehen!! Vielleicht ist noch zu erwähnen das wir fünf Tage im Urlaub waren und sie dort für zwei Stunden in einer Betreuungseinrichtung abgegeben haben, auch im Hinblick zum schon mal gucken wie sie sowas mitmacht. Die Sache lief total schief. Sie hatt wohl nur geweint und keiner hat uns angerufen!! Ob ihr das noch im Hinterkopf ist? Das ist zwei Wochen vorm Kindergartenantritt gewesen. Sie weiß wohl aber auch noch immer den Namen der Erzieherin nicht, sie weiß es nicht erzählt sie. Sie hatt auch vorher nicht regelmäßig Kontakt zu anderen Kindern gehabt weil wir auch in einen kinderlosen Nachbarschaft wohnen. Na ja einmal die Woche Kinderturnen. Sie kam auch die letzen zwei Tage zurück ausm Kiga und hatte nichts gegessen und wohl auch nichts getrunken in den 3 Stunden.
Aber danke schon mal.
hallo!
was die erzieherinnen praktizieren ist grausam und total unprofessionell. einer der größten irrtümer in der frühkindlichen erziehung ist der, dass kleinkinder trennungen lernen könnten. das gegenteil ist der fall: je mehr trennungen man einem kind abverlangt, dass sich von seiner bezugsperson nicht trennen möchte, desto schlimmer wird das geschehen für seine psychische entwicklung.
ein weiterer großer (und folgenschwerer) irrtum scheint zu sein, dass "erzieherinnen wissen, was sie tun".
solch eine harte trennung, wie du sie beschreibst, mag den erzieherinnen ihre arbeit erleichtern, deinem kind allerdings und eurer beziehung führt es erheblichen schaden zu.
deine tochter tobt. was anderes soll sie machen, wenn subtilere äußerungen ignoriert werden?
wieviel gefühl und vernunft muss man ausschalten, um zu glauben, dass ein um sich schlagendes und weinendes kind von der mutter getrennt werden muss? das geht absolut nicht gegen dich!
im gegenteil, wenn ich höre, dass diese erzieherinnen den abschiedsschmerz deiner tochter deinem zögerlichen verhalten anlasten, möchte ich jeder einzelnen ihre ausbildung aberkennen lassen.
diese autoritäre haltung, dieses willen-brechen dient ausschließlich einem zweck: das kind gefügig/ leicht erziehbar zu machen, auf kosten seiner selbst-entwicklung. ich lese in diesem forum zu ähnlichen themen mehrfach täglich: "da muss das kind durch!" - da möchte ich meterweit kotzen!
in dem sinne: erspar deinem kind und dir weitere pein, und suche euch eine einrichtung mit liebevollem qualifiziertem personal.
liebe grüßen
regina
klar, wenn das kind von anfang an unter eine glaskuppel gesetzt wird und dann mit drei jahren da plötzlich das erste mal raus soll ist das natürlich grausam. das liegt aber dann an der mutter, die sich verzweifelt an das kind klammert und ja gar nicht zulässt, dass es anderes entdeckt. für ein paar stunden in den kindergarten zu gehen ist weder grausam noch für ein drei jähriges kind zu viel verlangt! wenn das die mutter der erziehung nach nicht möglich macht, erzieht sie meiner meinung nach aus egoismus soziale krüppel! sorry, aber von der sorte hab ich schon genügend kinder kennengelernt. wie gesagt, mein sohn hatte in weitaus jüngerem alter keine probleme damit, obwohl wir eine sehr enge bindung haben. er vertraut mir aber und hat gespürt, dass ich ihn loslassen kann und ihm nichts passiert und deshalb hat er auch losgelassen.....
wenn du deinem kind jegliche trotzigkeit durchgehen lässt ist das deine sache. grenzen setzen hat für mich nichts mit brechen des willens zu tun. gerade kinder in dem alter wollen wissen wo ihre grenzen sind. und die soll man natürlich nicht mit gewalt durchsetzen aber mit konsequenz. im leben wird es immer regeln geben.
aber wie gesagt, jedem das seine....
es geht hier einzig darum, wie (in diesem falle wenig!) einfühlsam mit dem trennungs- und bindungsverhalten eines kindes umgegangen wird.
die vorgeschichte kennen wir nicht, ist aber auch nicht relevant. denn: wird einem kind, dessen loslösungsprozess noch nicht genügend fortgeschritten ist (warum auch immer) eine harte trennung zugemutet, ist dieses erlebnis immer traumatisierend!
da gibt es keine zwei meinungen.
anbei: zwischen grenzen setzen und regeln verhandeln besteht ein himmelweiter unterschied, vergleichbar etwa mit dem zwischen diktatur und demokratie.
aber jedem das seine...
vg, regina
in erster linie musst du loslassen können. wenn du schon sagst du würdest lieber mit ihr da bleiben hört sich das für mich so an als hättest in erster linie du das problem und das merken die kinder. die wissen genau welche knöpfe sie drücken müssen. je weniger du eine riesen geschichte daraus machst, desto einfach ist es für das kind und auch für dich. mein sohn ist seit er knapp ein jahr ist in einer betreuung bzw. kinderkrippe, jetzt kindergarten. wir hatten das problem nie. weil ich ihn losgelassen hab und ihm erst gar nicht das gefühl vermittelt habe, es ist was super komisches, dass er da jetzt hin geht.
ich kann verstehen, dass es nicht erwünscht ist, dass du bleibst, denn das bringt für die eingewöhnung gar nix. dann lieber das kind wieder früher abholen. dazu kommt, dass die anderen kinder evtl. unruhig werden, weil sie nicht verstehen warum vom einen kind die mama mit da ist und ihre eigene nicht. wir hatten bei uns in der krippe auch eine mutter, die nicht loslassen konnte. die eingewöhnung hat bei ihrem kind 8 wochen gedauert. bei keinem anderen war das so. sie saß auch immer mit da und hat ihr kind bemitleidet, so kam es einem zumindest schon fast vor.
dazu kommt, dass wenn dein kind schreit und tobt und merkt, dass es mit dieser methode bei dir durchkommt, dann brauchst dich auch nicht wundern, denn da wird das immer schlimmer...
überdenke das mal alles und ich wünsch euch viel erfolg
Vielen Dank für alle eure Meinungen.
Ich habe mir eure Ansichten durchgelesen und mir nun meine eigene Meinung über das Ganze bilden können. Wir werden am Montag um ein Gespräch im Kindergarten bitten, wo wir zum Ausdruck bringen werden das da wohl mit der Eingewöhnungsphase (welche es überhaupt nicht gab) einiges schiefgelaufen ist. Ich werde mitteilen, dass ich, wenn meine Tochter wieder derartig reagiert, die harten Maßnahmen mit dem "Entreißen" nicht mehr mittragen werde.
Es mag Kinder geben die keine Eingewöhnung brauchen, am ich verlange von so einer Einrichtung dass sie das individuell nach jedem Kind ausrichten müssen. Es ist mein Kind und ich weiß das es so meinem Kind so schadet. Sie trinkt dort nichts, sie ist dort nichts. Sie folgt mir seit dem Vorfall auf Schritt und Tritt und lässt mich nicht mal alleine auf Toilette gehen. Sie sagt ein anderes Kind habe sie mehrmals geschubst und es hat keine etwas gesagt. Wenn dort mal etwas passieren sollte (was ja nun mal keiner ausschließen) kann, werde ich nicht das Gefühl haben sie von Vornherein mit einem guten Gefühl da gelassen zu haben. In meinen Augen gibt es kein Gegenargument warum keinem Kind ein "langsamer Start" möglich gemacht werden sollte. Wird meine Meinung zu diesem nicht von der Einrichtung mitgetragen, werde ich die Konsequenz ziehen, sie dort rauszunehmen. Ein Kind mit 3 Jahren braucht andere Zuwendung als ein 5-jähriges,ist es dort nicht möglich drauf einzugehen tut es mit leid. Diese Leistung wurde mir zugesagt und dafür bezahle ich.
Mein Kind wird keiner mehr mit Gewalt festhalten!!!
Und ich frage mich ernsthaft was in dieser Gesellschaft passiert ist, das wir uns gezwungen sehen derart lieblos (immer im Hinblick auf das Verwöhnen können, Tyrannen erziehen) mit unseren Kindern umzugehen. Lernen sie mit der Situation umzugehen oder lernen sie sich zu verstellen? Ein Kind geht im Teenageralter plötzlich los und knallt Menschen ab und die Eltern kennen ihr Kind gar nicht so. Es hat ja auch sein Leben lang so tun müssen als würde es sich nach außen hin problemlos fügen können. Ich will jedenfalls kein Kind was kommentarlos Folge leistet und gehorcht, dass erinnert mich doch zu sehr an alte Zeiten.
Danke an Regina!
Nachdenkliche Grüße
von Karu