Hallo zusammen,
mein Mann ist seit knapp elf Jahren bei der Bundeswehr und kommt immer nur am Wochenende nach Hause - manchmal auch erst nach zwei/drei Wochen, je nach Lehrgang oder Übung ect....
Das war alles soweit okay, auch dachte ich dass sich unsere Tochter ganz gut damit arrangieren kann - sie kennt es ja auch nicht anders dachte ich.
Aber seit einiger Zeit - sie wird im Nov. vier Jahre- ist es sehr schwierig für sie. Freitags freut sie sich total und muss ihm alles sofort erzählen, kriegt sich kaum noch ein. Sonntags fahren wir ihn immer zur Bahn, da verabschiedet sie sich auch noch ganz normal von ihm - alles ist okay....bis sie im bett liegt.
Sie fängt herzzerreissend an nach ihm zu rufen "Pappi Pappi.....ich will dass mein Pappi hier ist, die ganze Familie zusammen" Ich kann ihr in den Momenten gar nicht so richtig helfen und bin regelrecht hilflos.
Sie hat ihn auch schon gefragt warum andere Papis jeden Tag Zuhause schlafen und er nicht. Er versucht das zu erklären, so dass sie es kapiert aber ich weiss nicht, ob sie das schon so verstehen kann.
Ich habe Angst dass sie unglücklich ist und mache mir Sorgen, sie könnte irgendwelche seelische Schäden davontragen. Manchmal fängt sie einfach bitterlich zu weinen an und sagt Sachen dass wir sie nicht lieb hätten was natürlich nicht stimmt. Und das obwohl sie vom Wesen ein durch und durch fröhliches und aufgeschlossenes Kind ist - in mir melden sich Alarmsirenen und frage mich, wie ich das abwenden kann.
Ich dachte eigentlich immer, sie wäre ein rundum glückliches Kind, wir kuscheln jeden Tag, unternehmen sehr viel zusammen und ich versuche den fehlenden Teil unter der Woche so gut es geht zu ersetzen - was mir natürlich nicht gelingt. Ich kann den Papa nicht ersetzen.
Letztes Jahr war mein Mann vier Monate im Einsatz, vielleicht sitzt das noch so tief in ihr drin und sie entwickelt in ihrem Alter schon Verlustängste.....
An diesem Wochenende war sie mit dem Papa komplett alleine - ich war auf der Wiesn - und die beiden hatten auch ganz tolle drei Tage. Vielleicht hat es das Ganze nochmal verstärkt.......
Wie ist oder war das bei euch ? Wie habt ihr das gehandelt und wie sind die Kinder damit umgegangen ?
Das Wort "Berufssoldat" steht auch noch im Raum - was sich nächstes Jahr entscheiden wird.
Ich mache mir echt Sorgen und bräuchte ein paar Erfahrungsberichte - danke !
liebe Grüße
Sabrina
Frage an Soldatenfrauen...
Hallo Sabrina,
Mein Mann ist auch bei der Bundeswehr, aber seit bald 5 Jahren an einem Standort, nur 1-2x im Jahr ist er weg... jetzt haben wir gerade 3 Wochen hinter uns.
Mein Sohn (wird im Dezemer 4 Jahre alt) tut sich in solchen Situationen auch sehr schwer.
In der 1. Woche hat er völlig am Rad gedreht, und auch viel nach dem Paaaapi gerufen.
Danach wurde es besser, als Papa wieder kam, hat er sich gefreut wie Bolle.
Warum wohnt ihr denn nicht am Standort ?
Ich habe mir bei unserer Hochzeit geschworen, das ich immer mit ihm gehen werde (natürlich nicht ins Ausland... logisch). Ich habe schon 2x meine berufliche Zukunft aufgegeben um bei meinem Mann zu sein, auch jetzt mit den Kinder, würde ich bei jeder Versetzung mit umziehen, damit wir zusammen sein können.
Mein Mann muss sich auch in der nächsten Zeit entscheiden ob er BS werden will... seine beruflichen chencen "draussen" sind gut und deshalb wird er der Bundeswehr wohl den Rücken kehren... mir und den Kindern zuliebe, damit wir bald wieder "eine Heimat" haben.
Sorry das ich dir keinen Rat geben kann
Ganz liebe Grüsse an Dich !!!
Steinchen mit Kids
Ich danke dir für deinen Kommentar. Das mit dem Umziehen habe ich bis jetzt noch nicht als nötig empfunden, zumal er ohnehin -sollte Berufssoldat nicht klappen - nur noch ein Jahr hätte. Bis vor ein paar Wochen war das alles auch noch völlig okay. Erst seit kurzem ist das in manchen Momenten so schwierig geworden uns sollte sich das nicht bessern, werde ich mit dem Gedanken spielen, den Wohnort zu wechseln.
Ich hoffe es ganz ehrlich jedoch nicht, dass ich diesen Schritt gehen muss, sie hat hier alles was sie braucht- ein Netzwerk an Omas und Opas, ihr heissgeliebter Kindergarten und ihre Freunde. Ich habe meine feste Arbeit, in der ich so gut wie unkündbar bin und hätte natürlich grosse Angst vor dem Ungewissen, was da mit einem Umzug auf mich zu käme.
Nur...wenn ihr dieses Umfeld einfach nicht reicht, muss ich ihr Glück über alles andere stellen.
Ich bin mir unsicher, ob ich nicht vielleicht professionelle Menschen um Rat fragen soll oder ob das noch ne Stufe zu hoch ist und ich übertreibe.....
Schwierig...vielleicht frage ich einfach mal eine Heilpädagogin wie sie das einschätzt, ohne meine Tochter damit persönlich zu konfrontieren.
lieben Gruß
Wir haben die Zeit seit ein paar Monaten hinter uns.Meine Tochter hat auch sehr darunter gelitten,das Papa immer weg war unter der woche,sie wird im nov. 5 jahre alt.
Mein Mann hat sich gegen den Berufssoldaten entschieden und studiert gerade über die BW,damit er danach noch besserer Jobchancen hat und darüber bin ich sehr froh.
Davor ging es immer so,das er unterwegs war über die 5 jahre.Ob es Schäden bei den Kindern hinterlässt,weiss ich auch nicht,aber ich denke,umso älter sie werden,je mehr verstehen sie das.Ist halt für alle nicht immer einfach.
lg Julia
Hallo
Gottseidank sind diese Zeiten vorbei.Mein Mann war 12 Jahre dabei und ich viel alleine.Jetzt ist er Beamter und kommt jeden Tag heim.
Die Kinder haben ihn zwar vermisst aber die haben jeden tag mit ihm telefoniert.
lg
Hallo!
Ja,das kennen wir auch.Mein Mann war,als ich mit unserem Kleinen schwanger war,fast das ganze Jahr weg.Er hatte ständig Lehrgänge etc.Wenn er mal zu Hause war,hing William wie eine Klette am Papa.Wehe der Papa hat den Raum verlassen,da fing er sofort an zu schreien und hatte Angst das der Papa wieder weg geht.
Die Kinder fragen ständig nach Papa.Wenn er weg ist,müßen wir den Papa ganz oft anrufen.
Mein Mann hat sich dagegen entschieden BS zu werden.Die BW ist einfach kein Familienfreundlicher Arbeitgeber.
LG
Mascha mit William 3,5 und Henry 2
ist das beim bund nicht so, dass die familie mit am stuetzpunkt wohnt?mein mann ist soldat bei der us army und wir wohnen bei ihm.
Hallo,
ich habe es noch vor mir, mein Mann fängt jetzt erst an mit der bundesrwehr.
Ihr habt es noch gut und sieht ihn am wochenende.
Meiner wird in afghanistan eingsetzt und wird 5 monate wenn nicht länger eingesetzt, aber ich habe das glück das er 2 monate hier ist.
Ich habe auch einen 3,5 Jahre alten Sohn und frage mich wie es wird.
Ich muss jeden Tag angst um ihn haben, afgh. ist kein ungefährliches Land.
Gruß Khatera
Auch ich kenne das nur zu gut.
Mein Mann war insgesamt 8Jahre bei der Bundeswehr.Als ich SS wurde hatte er dann den Auslandeinsatz(5mon).Als seine Tochter geboren wurde,war er ganze 3Wo zu Hause.
Doch dann; Lehrgänge,Wochenend-dienste,Kochen in Hütten.......
wir sahen ihn ganz selten.
Unsere Tochter war zwar noch ganz klein,aber hing an ihrem Papa,wenn er da war.
Das erste Wort war Papa.
Als sie dann größer wurde,weinte sie sogar wenn er ging.
Dann wurde sie mit 15mon große Schwester,alleine mit zwei kleinen Kindern war sehr sehr anstrengend,alleine Einkaufen,Haushalt blieb auf der Strecke....
(beides sind auch Frühgeburten,was es nochmal schwieriger machte).
Wir hatten sehr oft das Thema hochziehen(Allgäu),aber das wollte mein Mann nie.
Also beschloss er wieder zu uns zu kommen,die Bundeswehr aufzugeben.Das ist jetzt 1Jahr her
Er hat es nie bereut und wir sind super glücklich.Zwar ist er immer noch Koch und auch am Woend hat er mal Dienst,aber für die Kinder ist es das schönste das er hier ist.Die Kleine hat es zwar nicht so mitbekommen,aber die Große,man sieht es ihr an,ist sehr sehr glücklich darüber.
Ich finde auch schön,das wenn er da ist,was mit ihr ganz alleine macht,da sieht sie das der Papa doch auch da ist.
Verlustängste finde ich gerade in dem Alter sehr ausgeprägt.
Lg
Diana mit Chiara Michelle 3,5J+Alessia Sophie 2J
Guten Morgen,
mein Mann ist seit dem Anfang unserer Beziehung bei der Bundeswehr (2003).
Bis zu Samaras Geburt war er auch öfter auf Lehrgängen, aber da hab ich Vollzeit gearbeitet und war "alleine"
Seit Samaras Geburt im März 2005 war er nur selten weg, und da war sie noch so klein, daß sie es nicht mitbekommen hat.
Als sie 1,5 Jahre alt war, sind wir von Baden-württemberg nach Hamburg gezogen, da er dort sein Studium über die BW macht
Mavie kam in HH zur Welt, somit kannten beide Kinder bis Juni diesen Jahres auch nicht anders, als daß Papi IMMEr da war
Anfangs hatten wir beschlossen, wir ziehen immer alle mit. Aber DIESER eine Umzug im Juni fiel beiden Kindern so unendlich schwer, daß wir entschieden hatten, lieber eine WE-Ehe zu führen in der Nähe unserer Verwandten, als daß die Kinder jedesmal aus ihrem Umfeld (schule etc) gerissen werden.
Wir haben uns nun ein Haus in unserer alten Heimat gekauft und sind glücklich so wie es ist.
Ende des Jahres wird mein Mann fertig sein mit dem Studium und vorerst wieder hier eingesetzt.
Wielange weiß man nicht. Irgendwann muss er auch in einsatz.
Ob er mal BS werden möchte nach den 12 Jahren, weiß er auch noch nicht.
Die Kinder weinen die ersten tage immer nach Papa, aber das legt sich relativ schnell wieder. Weil ihre Großeltern in der Nähe sind und sie jederzeit dorthin können. Das hilft ungemein gegen den Trennungsschmerz
Liebe Grüße,
Gabi mit Samara (4,5), Mavie (2,5) die jetzt im KiGa sind und Zippi (38.SSW)
Hallo!
Ich bin zwar keine Soldaten-Frau aber eine Soldaten-Tochter.
Mein Dad war schon Berufssoldat als ich auf die Welt kam!
Seit ich denken kann, bis zur Pension (vor ein paar Jahren) habe ich meinen Dad nur in Uniform gesehen...
Er war als ich klein war sogar weit weg stationiert und kam nur alle 2 Wochenenden nach Hause.
Ich habe auch immer geweint als er wieder gefahren ist aber genauso habe ich mich auch gefreut ihn wieder zu sehen.
Die Wochenenden waren immer wunderschön!!!
Ich habe ein super Verhältnis zu meinem Dad - nichts aber auch garnichts hat das Verhältnis, dadurch das er oft nicht da war gestört.
Ich war immer total stolz auf meinen "Papa" - wollte als ich 18 war sogar in seine Fusstapfen treten...
Mach Dir bitte keine Sorgen um Deine Kleine sie wird auch problemlos mit einem Papa groß der bei der Bundeswehr ist!
Guck mal, meine Tochter sieht ihren Papa auch nur alle 2 Wochen weil wir getrennt sind. Und sie freut sich immer tierisch auf ihren Papa!
Gaaaanz lieben Gruß
Petra & Joelina 5 1/2
Hallo Sabrina,
mein Mann ist Berufssoldat und wir haben zwei kleine Töchter. (knapp 4 Jahre und 9 Monate) Bisher sind wir immer mit umgezogen. Emily wurde in ihrem Alter bereits zweimal aus ihrem gewohnten Umfeld herausgerissen. Und da sie der letzte Umzug vor zwei Jahren so mitgenommen hat, haben wir uns entschieden, dass wir uns irgendwo niederlassen müssen, wo die Kinder und ich uns ein soziales Umfeld aufbauen können, das wir dann nicht alle 2 Jahre wechseln müssen. Wir haben uns jetzt in der Nähe von Köln ein Haus gekauft und ziehen im November um. Tja auch bei uns wir es über kurz oder lang auf eine Wochenendbeziehung hinauslaufen. Aber wir denken, dass dies allemal besser ist, als ständig umziehen zu müssen, Freunde zu verlieren etc. Auch ein Umzug an den Standort kann nicht garantieren, dass Papa sein Kind immer sieht. Es kommt immer auf die Verwendung an. Mein Mann hat in den letzten zwei Jahren morgens um 5.30 Uhr das Haus verlassen und kam abends um 21 Uhr nach Hause. Da war Emi längst im Bett und hat den Papa somit auch nur am Wochenende gesehen. Ich denke, dass sie sich eher mit der Situation als mit ständigem Wohnungswechsel arrangieren kann, auch wenn das manchmal schwer fällt. Sie hat jetzt, wo sie älter wird, auch immer mal wieder "Papa-Phasen". Sie fragt viel nach ihm, ist traurig wenn er nicht da ist und ich erkläre ihr dann, wo der Papa ist und was er macht. Meistens hilft das. Ich glaube nicht, dass Deine Maus Schäden davon trägt. Vielleicht könnt ihr den Papa mal an seinem Standort besuchen? Dann wird die Situation vielleicht greifbarer.
Ich wünsche Euch alles Gute!!
Susan
P.S. Du kannst Dich auch gern über VK melden. Mit Leidensgenossen lässt es sich immer besser sprechen...