Normale(!) Grippeimpfung für Kleinkinder? Pro und Contra?

Hallo,

ich habe 2 kleine Töchter (3 Jahre und knapp 2 Jahre) und überlege, ob ich sie gegen die Grippe (nicht Schweinegrippe!) impfen lassen soll...

Habe aber gehört auch den normalen Impfstoff gegen Grippe gäbe es für Kleinkinder ab 1 Jahr nich nicht so lange...

Habt ihr Erfahrungen gemacht und würdet ihr es empfehlen?
ICH z.B. lasse mich jedes Jahr impfen und deshalb überlege ich halt, ob die Kinder nicht auch geimpft werden könnten/sollten...

#danke für Tipps!

77ena

1

hallo,

ich hab mal was kopiert:


"Prinzipielle Probleme der Grippeschutzimpfung

Die große genetische und immunologische Variabilität des Grippevirus stellt für die Impfstoffentwicklung ein bisher ungelöstes Problem dar:

es ist unvorhersehbar, wie genau das Grippevirus der kommenden Saison aussehen wird und damit der entsprechende Impfstoff zusammengesetzt sein müsste. Die WHO veröffentlicht jährliche Vorhersagen, die dann die Grundlage für die internationale Impfstoffproduktion bilden. Dass diese Vorhersagen die Zuverlässigkeit anderer aus Bereichen des täglichen Lebens (Wettervorhersage...) nicht übertreffen zeigte die Saison 2003/2004 – hier war das für die Grippeerkrankungen schließlich verantwortliche Virus im Impfstoff schlicht nicht enthalten. Dementsprechend schlecht war dann auch die Wirksamkeit der Vakzine: der Schutz gegen grippale Infekte („influenza-like illnesses“) war kaum nachweisbar (MMWR 2004), der gegen eine Influenza im engeren Sinne lag bei Erwachsenen bei 50%, bei Kindern bei deutlich weniger als 50% (MMWR 2004).

Der Koordinator der Impfabteilung in der renommierten Cochrane-Organisation, Thomas Jefferson, résumierte dieses Dilemma in einer aktuellen Veröffentlichung vom Oktober 2006:

* „Der optimistische und selbstsichere Ton bei der Vorhersage der Viruszirkulation und der Wirkung von inaktivierten Impfstoffen ist bemerkenswert und entspricht nicht der tatsächlichen Beweislage. Die Ursachen hierfür sind wahrscheinlich komplex und wohl auf eine chaotische Mischung von Interessenskonflikten und Konflikten mit der Wahrheit zurückzuführen“ (Jefferson 2006).

Die wissenschaftlichen Belege für die Wirksamkeit der Impfung fallen mehr als dürftig aus - in einer Literaturübersicht kommt das arznei-telegramm (arznei-telegramm 2004;35;120-2) zusammenfassend zu folgenden Aussagen:

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Bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen unter 65 Jahren ohne Vorerkrankungen ist eine Reduktion der "ohnehin seltenen Komplikationen" nicht belegt. Bei Erwachsenen läßt sich auch kein Einfluß auf die Anzahl der Krankheitstage mit Arbeitsunfähigkeit nachweisen, in dieser Gruppe schätzen die Autoren Komplikationen gar als "extrem selten" ein.
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Bei Kindern lässt sich das Risiko einer Influenzaerkrankung zwar verringern, Studien über eine Verminderung von schweren Verläufen, Komplikationen oder gar Todesfällen liegen jedoch nicht vor.
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Bei Patienten über 65 Jahren senkt die Influenzaimpfung das Komplikations- und Sterblichkeitsrisiko - aufgrund der schlechten Qualität der zugrunde liegenden Untersuchungen hält das arznei-telegramm "eine systematische Überschätzung des wahren Effektes [für] möglich". Neueste Übersichtsarbeiten finden nicht einmal einen Einfluss auf die Sterblichkeit dieser Altersgruppe (Rizzo 2006)
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Speziell bei Asthmapatienten finden sich Hinweise auf eine Verschlechterung der Lungenfunktion durch die Grippeschutzimpfung - Beweise für einen Nutzen der Impfung für diese Patientengruppe (besonders auch für asthmakranke Kinder) fehlen, entsprechende Studien können keinen diesbezüglichen Effekt der Impfung nachweisen.



Nebenwirkungen der Impfung

Insgesamt ist die Sicherheit der Grippeschutzimpfung – gemessen an ihrer breiten Anwendung – auffallend schlecht untersucht. Jefferson beurteilt die meisten der existierenden Studien als methodologisch schlecht, sie umfassten meist nur geringe Teilnehmerzahlen und wiesen meist systematische methodische Fehler auf (Selektions-Bias) (Jefferson 2006).

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Bei Kindern existierte nur eine einzige, ältere Untersuchung mit 35 (!) Teilnehmern.
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Selbst für Senioren seien insgesamt nur 5 Studien veröffentlicht mit einer Laufzeit von jeweils maximal 7 Tagen und insgesamt 3000 Teilnehmern.

Angesichts dieser Situation verwundert es fast, dass trotzdem so viele und verschiedenartige UAWs im zeitlichen Zusammenhang mit der Influenzaimpfung aktenkundig sind:

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Das Gesamtrisiko, nach einer Grippeimpfung an einem sog. Guillain-Barré-Syndrom (GBS) zu erkranken ist im Vergleich zu einer dT-Impfung 4-fach, für eine schwere Verlaufsform des GBS sogar 8-fach erhöht (Geier 2003).
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Sogenanntes Oculorespiratorisches Syndrom (ORS), bestehend aus Augenrötung, Atembeschwerden oder Gesichtsschwellung verschiedener Dauer (De Serres 2003, Scheifele 2003, Skowronski 2003)
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Verschlechterung der Lungenfunktion bei Asthmatikern (die sind aber eine erklärte Zielgruppe der Impfung!) (Nicholson 1998). Eine aktuelle Literaturübersicht kommt zu dem eindeutigen Ergebnis, dass die pauschale Empfehlung der Grippeschutzimpfung für Asthmatiker einer wissenschaftlichen Grundlage entbehrt (Cates 2003).
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Pneumonitis (Lungenentzündung) nach Grippeschutzimpfung (Johnston 1998) - gerade vor dieser Komplikation einer Grippe-Infektion soll die Impfung aber schützen.
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Haemorrhagische Perikarditis (Herzbeutelentzündung) (Godreuil 2003)
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Sogenannte „Leukozytoklastische Vaskulitis“, eine autoimmunologische Gefäßentzündung, die sich an der Haut und den Nieren manifestiert und vor allem ältere Impflinge betrifft – auch diese sind ja eine der erklärten Zielgruppen der Grippeschutzimpfung (Yanai-Berar 2002, Travadia 2003), Meningoencephalitis (Entzündung von Gehirn und Hirnhäuten) (Blanco 1999)
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Erblindung durch Schädigung des Sehnerven (Kawasaki 1998)
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Sonstige neurologische Komplikationen wie Multiple Sklerose oder Transverse Myelitis, eine mit Lähmungen einhergehende Entzündung des Rückenmarks (Nakamura 2003)
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Immunologische Nierenentzündung (Glomerulonephritis) (Yanai-Berar 2002)"

aus: www.impf-info.de

lg,

schullek

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Dem gibt es nix mehr hinzuzufügen!#pro

LG Nana

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Hallo!

meine Tochter wird jedes Jahr geimpft, seit sie 1,5 Jahre alt ist! Uns wurde das damals auch empfohlen, wegen Asthma und da sie nicht sehr Widerstandsfähig ist...

Wir machen das jedes Jahr ;-) Ich lass mich auch impfen!

LG mini-bibo

4

Hallo,

da mich die Grippeschutzimpfung jedes Jahr sehr, sehr krank gemacht hat und sich das monatelang hinzog, lasse ich weder mich noch mal impfen, noch meine Tochter.
LG

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Hallo
Die Empfehlung unseres Kias:
Eltern auf jeden Fall impfen lassen, denn wenn sie eine Grippe bekommen, bricht alles zuhause zusammen (kann ich bestätigen, ich hatte sie schon zweimal). Kleine Kinder nur impfen lassen, wenn sie sehr anfällig oder chronisch krank sind, weil sie es in der Regel gut überstehen.
Fand ich noch sinnvoll, die Überlegung...
LG Paula

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Hallo!

Das kann ich nur bestätigen:

ich hatte im Januar die echte Influenza (trotz Impfung!) und lag 2 Wochen komplett darnieder. So schlecht ging es mir wirklich noch nie#heul.

Charlotte war parallel auch einige Tage krank, mit hohem Fieber, kam aber viel schneller als ich auf die Beine.

Ich weiß noch nicht, ob ich mich dieses Jahr wieder impfen lasse. Letztes Mal hat es ja nix gebracht:-(.

LG

daviecooper + Charlotte (*7.7.2006)

6

Hallo,

denke, das muss jeder selbst entscheiden. Ich lasse mich nie gegen Grippe impfen und tu es Neo auch nicht an. Wir haben auch keine negativen Erfahrungen mit einer Grippeerkrankung bisher gemacht. Ich bin der Meinung, dass man seine Kinder nicht vor jedem Infekt/Viren abschirmen sollte...!

LG Sina

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Hallo,
wir lassen unsere beiden Großen jedes Jahr gegen die Grippe impfen, Kinder unter 1 Jahr impft unser KiA nicht gegen Grippe!
Soweit ich informiert bin gibt es nur einen Impfstoff, also keine Unterscheidung zwischen Erwachsenen- und Kinderimpfstoff!
Bislang haben wir damit nur gute Erfahrungen gemacht (seitdem hatten sie keine schwere Grippe mehr), Nebenwirkungen hatten beide nicht!

Meine Kinder sind aber auch -leider-chronisch krank, ist also wohl auch eine besondere Situation!

LG, hulbi

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Meine Beiden ( 4 und 2 Jahre alt ) sind gegen Grippe geimpft. Sie gehören durch arge Bronchengeschichten auch zur Risikogruppe. Daher wurde es uns dringend empfohlen.

LG olasil

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Hi!

Hab Lukas vor 2 Wochen impfen lassen! Hat super geklappt. Die Konsequenz war ne Bronchitis mit anschliessendem Schnupfen.

Würds trotzdem nächstes Jahr wieder machen!

LG Verena, die sich auch gerne mal impfen lassen würde, wenn sie nicht seit5 Wochen krank wäre mit Lukas ROtznase 3 und Lucy Rotznase knapp 11 Wochen

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Hallo 77ena!

Mein Sohn wird jetzt 4 und ich habe ihn seit seinem 1. Geburtstag eigentlich jedes Jahr gegen Grippe impfen lassen (die Kinderärztin hat uns das empfohlen, da er so anfällig ist und sehr oft Bronchitis oder Mittelohrentzündung hat). Er hat die Impfungen auch immer sehr gut vertragen.

Letztes Jahr haben wir einmal mit der Impfung ausgesetzt und prompt hatte er über Weihnachten die richtige Influenza. Das war die Hölle. Sämtliche Kinderkrankenheiten sind nicht so schlimm wie das. Er hatte eine Woche lang über 40 Fieber, das Antibiotikum hat erst nach 5 Tagen angeschlagen und wir waren alle fix und fertig. Daher habe ich ihn letzte Woche wieder gegen Grippe impfen lassen und das werde ich jetzt jedes Jahr tun. Ich kann nur jedem dazu raten!