Neues Baby und Tochter 3 1/2 dreht durch!Wirklich normal???

Hallo Ihr Lieben,

also ich habe heute folgendes Problem:
Meine Große 3 1/2 Jahre jung ist normalerweise ein eher zurückhaltendes Kind, was andere Kinder angeht.
Hat vorher noch nie groß gehauen, war nie wirklich aggressiv, hat gerne mit den Ihr bekannten Kindern gespielt, brauchte aber immer eher eine Zeit um mit neuen Kindern warm zu werden und war bei neuen Situationen eher zickig, so von wegen "das will ich jetzt aber gar nicht". Wir haben immer viel Wert darauf gelegt, dass sie sich bei hauenden Kindern eher verbal wehrt, oder eben zu uns kommt, bzw. jetzt im Kindergarten zur Erzieherin geht, wenn etwas ist.
Liah machte aber wohl weder das eine noch das andere. Sie schwieg.
Nun ist sie seit August diesen Jahres im Kindergarten und hatte große Anlaufschwierigkeiten. Große Trennungsangst mit weinen und festklammern. Ist jetzt schon besser geworden und klappt fast immer ohne weinen jetzt. Leider hat sie gleich zu Anfang mehrfach einen auf den Deckel bekommen und kam weinen nach dem Kindergarten auf mich zu. Jedoch hat sie auch hier nichts zu den Kindern gesagt oder ist auch nicht zur Erzieherin, wollte sich auch nicht trösten lassen und weinte allein in einer Ecke. (Schrie und trampelte bei dem Versuch sie zu trösten, deshalb ließen sie Ihr die Zeit)
Nun lief es wie gesagt schon etwas besser und sie erzählte von der ein oder anderen "Freundin".
Lief auch freudig zum Kindergarten hin und erzählte vom malen etc...
Das machte mich zuversichtlich. Nun haben wir Mitte Oktober Familienzuwachs bekommen und die ganze Welt steht wieder Kopf!
Liah mag Ihren kleinen Bruder, ist aber eben nicht mehr sie selbst. Sie richtet Ihre Eifersucht auch nicht gegen Ihren Bruder, sondern wie ich finde eher gegen sich selbst. Man liest ja so tolle Sachen wie die großen Geschwister mit einbinden, wenn man was mit den Kleinen macht. Aber Liah z.B. lässt sich gar nicht locken. Will in dem Moment wo ich stille gar nicht neben uns sitzen. Im Gegenteil sie dreht dann total durch und macht Sachen die absolutes Tabu sind. Flutet das Badezimmer, erst gestern setzt sie sich an den gedeckten Kaffeetisch und schüttet sich ein Glas Apfelschorle ein bröselt Lebkuchen, Sahne und Kuchen mit hinein, matscht alles auf den Tisch, den Boden und ins Gesicht und die Haare, anschließend geht sie ohne ein Wort ins Kinderzimmer. Das ganze passierte still und leise so dass ich es während des Stillens gar nicht bemerkte. Erst später dann und das wird langsam zum Problem. Wenn das einmal am Tag passieren würde, wäre es ja kein Ding, aber sie macht fast jedesmal etwas wenn ich stille, den Kleinen Wickel oder bade etc... Sie ignoriert einfach alles was ich Ihr erkläre auch im ruhigen komme ich gar nicht mehr an sie heran.
Sie schaut mir nicht mehr in die Augen, sonst konnten wir immer richtig schön reden, wenn es ein Problem gab.
Jetzt tobt sie sofort los und ich könnte mich auch mit der Wand unterhalten. Ich strenge mich wirklich an Ihr gerecht zu werden und die Zeit wo Lennard lieb ist mit Ihr zu verbringen, Ihr etwas vorzulesen, zu spielen oder einfach mal zu reden, aber ich komme kaum noch dazu, weil ich wirklich viel damit zu tun habe Ihr Chaos zu beseitigen. Auch jetzt wo eigentlich Mittagsruhe ist (sie muss nicht schlafen aber eine Ruhezeit einhalten)
Hat sie nun das Waschbecken geflutet und mir eine volle Klorolle ins Klo gestopft und mit der Bürste hinterher. Es gehen auch einfach tausend Sachen schief die sonst wunderbar funktionierten und was natürlich noch hinzu kommt, sie verfällt auch immer mehr in die Babyrolle, klaut Schnuller und legt sich auf das Stillkissen, sagt sie kann sich nicht mehr allein an- und ausziehen.
Ich meine mir ist bewusst, dass diese Aktionen und das Verhalten aus der Eifersucht resultieren und der Tatsache, dass nicht mehr Ihr allein meine Zeit und Aufmerksamkeit gehört und sie tut mir auch sooo leid, dass sie da so viel zu bewältigen hat im Moment und ich strenge mich an immer ruhig zu bleiben, aber manchmal
weiß auch ich nicht mehr weiter, weil ich nur noch rede und erkläre und ich das Gefühl habe, dass es eher noch schlimmer wird.
Auch im Kindergarten wird sie jetzt wieder auffällig, dass sie wieder mehr rum zickt und wenig Kinder an sich heran lässt. Auch wenn die Erzieherinnen etwas sagen, starrt sie sie nur an und macht es später dann trotzdem wieder.
Sie ist wirklich auf der einen Seite super sensibel, teilt im Moment aber auch ohne Ende aus.
Habe immer die Angst, dass sie fast daran zerbricht und ich weiß nicht ob das Verhalten noch normal ist, oder schon etwas für den Psychologen. Habe das Gefühl ich muss mehr mit Ihr schimpfen im Moment, als dass ich sie loben kann, wobei ich schon kleine Sachen oder Fortschritte bis in den Himmel lobe, damit sie sich auch mal besser fühlt und ich sage Ihr ganz oft wie sehr ich sie trotzdem lieb habe und wie stolz ich auf sie bin, etc...
Nur ich kann Ihr schlechtes Benehmen ja auch nicht ignorieren und Ihr alles durchgehen lassen, nur weil die Zeiten jetzt härter sind oder???
Finde diesen Mittelweg soooo schwer gerade eben!!!
Werde jetzt mal mit Liah zum Sport und hoffen dass Ihr Bruder weiter schläft, damit ich mal wieder Zeit mit Ihr verbringe :-)

LG eine traurige Danny die sich um Ihre Große sorgt!

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Hallo,

ach je, das hoert sich ja furchtbar an!
Ich denke, Dein Mittelweg ist schon richtig. Du solltest weiterhin versuchen, sie einzubinden. Zum Beispiel während des Stillens ein Buch lesen, ein Puzzel machen etc. Ausserdem würde ich versuchen, alles aus dem Weg zu räumen, wo sie Mist machen kann. Ich würde z.B. NIE einen gedeckten Kaffeetisch unbeaufsichtigt lassen. Und schliess das Bad ab, stell das Klopapier hoch etc.

Dein Kleiner ist jetzt ein paar Wochen alt. Vielleicht macht es bei Deiner Grossen jetzt gerade klick, dass das Baby BLEIBEN wird. Vielleicht ist der Spuk in ein paar Wochen wieder vorbei ...

Bei meinen Kids war das nie so extrem, ich denke, weil die Abstände enger sind.

Alles Gute!
J.

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Hi Danny,
als wir unsere 2. Tochter bekamen (Abstand 16 Monate), meinte die Hebamme, ihrer langen Berufserfahrung nach wäre das Thema Eifersucht am schlimmsten, wenn der Abstand etwa 3 Jahre beträgt. Denn dann ist das Große eben schon so richtig daran gewöhnt, immer im Mittelpunkt zu stehen. Dann hat plötzlich das Baby immer Vorfahrt, und das ist hart! Ist das Große deutlich älter, kann es mit der Situation besser umgehen.
Insofern würde ich sagen, Deine Erfahrungen sind nicht ungewöhlich und waren zu erwarten.
Ich kann Euch nur raten, ganz massiv auf die Große zuzugehen und ihr alleine weitaus mehr Zeit zu widmen, als es vor der Geburt der Fall war und als es jetzt der Fall ist. Ich schreibe "Euch", denn das ist nicht nur Dein Problem.
Reduziert die Kindergartenzeit, Dein Mann soll einige Partnermonate in Anspruch nehmen, z.B. nur noch halbtags arbeiten und sich die Nachmittage über voll der Großen widmen. Klar, das bedeutet finanzielle Einbußen, aber durch das Elterngeld sollte es hoffentlich tragbar sein.
Wir haben es so gemacht, sehr erfolgreich. Allerdings nicht ganz vergleichbar - Abstand war eben deutlich kleiner und die Große war noch nicht im Kindi. Aber was besseres fällt mir halt nicht ein. Man sollte die Bedürfnisse der Großen nicht unterschätzen, sie wird es Euch bestimmt danken.
LG

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Hallo,
das Problem ist einfach, dass sie Angst hat, Mama und Papa könnten Sie nimmer so lieb haben. Die ganzen Sachen, die sie anstellt. Warum glaubst Du macht sie das? Um Dich zu ärgern? Nein, sicher nicht. Sie sucht Deine Aufmerksamkeit. Und sie ist sicherlich Eifersüchtig. Vielleicht hätte sie auch gern die Nähe wie der kleine Bruder... Unsere Kinder sind im Januar 06 und im Mai 09 geboren. Also ähnlicher Abstand. Aber wir hatten das Problem gottseidank nicht. Wobei ich aber auch nur 6 Wochen gestillt habe, weil mir das Stillen einfach zu stressig war. Hört sich blöd an. Aber unsere Kleine wollte alle zwei Stunden trinken und das dauerte jedesmal eine Stunde. Das konnte ich dann nicht wirklich geniessen. Und der große Bruder kam auch viel zu kurz. Milch hatte ich dann eh fast keine mehr. Also war´s relativ schnell erledigt. Wobei es ja nicht unbedingt am Stillen liegen muss. Aber deine Kleine ist anscheinend schon sehr eifersüchtig. Ich würde jetzt nicht allzu hart mit ihr ins Gericht gehen. Denn ich denke der Schuß geht in der momentanen Situation total nach hinten los. Dass Geschwister wieder ein wenig Babyhafter werden ist denk ich mal normal. Unser Kleiner wollte auch wieder nen Schnuller obwohl er denn seit seinem zweiten Geburtstag nicht mehr hatte. Und ich hab nachgegeben. DAs waren ein paar Tage und dann hat er es von selber wieder lassen. Das gleiche dann beim Fläschchen. Unsere Hebamme hat uns sogar gesagt, man sollte die Kleinen auch mal an der Brust "probieren" lassen, wenn sie das von selber möchten. Fand ich persönlich etwas komisch. Aber als unser Kleiner mal sagte, dass er das auch möchte, dann hab ich das mal zugelassen. Wobei ich ihm schon erklärte, dass das nur für Babies ist. Aber er probierte einmal und dann nie wieder. Die Hebamme sagte nämlich, dass den Kindern dann die Mumi gar nicht mehr schmeckt. Bei den meisten zumindest. In jedem Fall solltes Du wirklcih Fingerspitzengefühl zeigen. Auch beim Anziehen wäre ich ihr behilflich. Sie sieht ja tagtäglich mit wieviel Fürsorge Du Dich dem Baby widmest. Und Kinder mit 3 Jahren verstehen das nicht auf anhieb, dass das nur für Babies gilt. Ich würde daher ihren Wünschen momentan schon etwas verstärkt nachgeben. Sie braucht schließlich auch erst mal Zeit, sich an alles zu gewöhnen. Schließlich hat sich bis vor kurzem Alles noch um sie gedreht. Und Du schreibst ja selber, dass sie hauptsächlich auffällig wird, wenn Du den Kleinen wickelst, badest oder stillst. Also wenn er Deine volle Aufmerksamkeit hast. Mag sie denn gar nicht irgendwie mithelfen? Also beim Baden zum Beispiel. Ist anfangs zwar schwer, aber man muss die Geschwisterkinder in dem Alter schon "ranlassen". Also nicht die ganze Zeit ermahnen, dass sie das und jenes nicht dürfen. Sicher muss man vorsichtig sein. Aber zuviel Vorsicht kann echt Problematisch werden. Und versuche echt, dass Du nicht lauter wirst. Auch wenn das schwer ist. Aber gerade jetzt bewirkst Du da genau das gegenteil. Das Baby schreist Du ja schließlich auch nicht an oder? Ich hatte am Anfang immer voll das schlechte Gewissen meinem Sohn gegenüber. Unsere Kleine hatte am Anfang extrem viel geweint und dementsprechend viel hab ich sie rumgetragen. Aber ich hab unserem Sohn immer erklärt, dass seine Schwester Bauchschmerzen hat und deshalb soviel weint, weil sie sich ja noch nicht anders ausdrücken kann und noch nicht so groß ist wie er. Er hat sich immer einsichtig gezeigt. Bin ich auch froh. Aber am Anfang hatte er sich auch immer unmöglich benommen als wir BEsuch bekamen. Das war dann seine Art und weise aufmerksamkeit zu erregen. War nach ein paar Besuchen vorbei. Aber ich hab ihn einfach lassen und sein Verhalten weitmöglichst ignoriert bzw. ihm einfach gesagt, dass ich das nicht gutfinde was er macht. Du könntest ja Deiner Tochter vielleicht mal sagen, dass es eigentlich ein Eigentor für sie ist, wenn sie soviel unfug macht. Weil wenn Du dann immer damit beschäftigt bist, ihren "saustall" aufzuräumen, dann hast Du dafür auch weniger Zeit für sie. Weißt wie ich mein? Wenn der Kaffeetisch nicht verwüstet wird, sondern so bleibt wie er ist, dann kannst Du nach dem STillen mit ihr ein Puzzle bauen oder was sie halt sonst gerne macht. Da Du aber leider die Schweinerei beseitigen musst, geht das jetzt nicht. Irgendwie so. Es ist schon wichtig, dass man mit den großen Geschwisterkinden ganz bewusst Zeit verbringt. Und das auch so entspannt wie irgendwie möglich. Wenn das auch manchmal nicht ganz einfach ist. Kannst DU den kleinen vielleicht mal abgeben? ISt früh ok, aber Zeit für Dich und Deine Tochter wär schon wichtig. Und das mit dem Kindergarten wird sich auch wieder geben. Ich denke mal dass eine 3-jährige sich generell noch nicht voll verbal äußern können muss. DAs kommt schon noch. Und das GEzicke wird sich auch wieder legen. Ich denke einfach, dass sie viel Zeit braucht um sich an die neue Situation zu gewöhnen. Vor allem wenn sie sensibel ist so wie Du schreibst. Und vor allem Geduld und Einfühlungsvermögen.... Gib ihr etwas nach und zeig ihr Dein Verständnis. Ich glaub das ist das aller wichtigste. Und langfristig gesehen auch das Beste ;-)
Alles Gute!
simaic

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Hallo, mein Großer war auch so alt als letzes Jahr unser Zwerg kam. Mit seinem Bruder ging er total lieb um, aber sonst #augen Zudem nässte er wieder ein und kratzte sich die Kopfhaut blutig #schock
Was hilft: Die Zeit, die Du mit Deiner Großen verbringst, immer wieder betonen: "Jetzt ist Deine Zeit". Und dann das Baby mal "links liegen" lassen. Laß den Zwerg ruhig mal meckern und spring nicht sofort auf. Genauso ist z.B. die Stillzeit "Babys Zeit". Ich hab da nicht dem Großen vorgelesen o.ä. sondern war nur für das Baby da. Es hat dem Großen sehr geholfen, dass er "seine" Zeit hatte, wo er genau wußte, dass er da die absolute Nr. 1 ist. Genauso hat er es schnell akzeptiert, wenn Babys Zeit war.

Das Ganze hat bei uns dann relativ schnell gut geholfen, aber trotzdem hat es sich über ein halbes Jahr hingezogen, bis alles sich eingespielt hatte.

Liebe Grüße, Katja

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Hallo Danny,
#liebdrueck leider weiß ich nur zu gut aus eigener Erfahrung wie schlimm die Eifersucht eines "großen" Geschwisterkindes sein kann. Als ich Deinen Beitrag gelesen habe dachte ich Du schreibst von unserem Sohn 3,5 Jahre. Er ist im Dezember großer Bruder geworden und hatte teilweise noch heute ganz stark mit Eifersucht zu kämpfen. Allerdings sind solche Eifersuchtsattacken heute zum Glück eher selten, aber sie kommen noch vor :-(. Bei ihm richtete sich die Eifersucht auch nie konkret gegen seine kleine Schwester. Denn die liebt er vom ersten Augenblick an über alles. Zum Glück! Bei uns richtete sich die Eifersucht in erster Linie gegen "die böse Mama, die das Baby mit nach Hause gebracht hat". Mein Mann hatte zwar auch deutlich unter der Eifersucht zu leiden aber nicht so extrem wie ich. Zum Glück ist unsere Tochter ein absolut liebes Baby von der ersten Stunde an. Außer wenn sie mal Hunger hat, einen Zahn bekommt oder krank ist, weint sie nie. Sie hat bis August immer 2h geschlafen, 2h wach..... die erste Zeit noch mehr. Ich habe meinen Haushalt, Einkäufe erledigt wenn unser großer im Kiga war, so dass ich wirklich jede Minute die unsere Kleine geschlafen hat intensiv mit ihm verbracht habe. Wir haben gebastelt wie die Weltmeister, Salzteig gemacht, gelesen, also wirkliich viel. Ich hatte nie eine Minute zum Verschnaufen. Aber sobald die Kleine dann Aufmerksamkeit braucht zum Stillen etc. war es wie bei Euch. Es wurde nur Blödsinn gemacht, auf den Sesseln geturnt, im Essen gematscht. Zeitweilig lagen meine Nerven echt blank. Dachte in meiner Naivität, dass das Baby anstrengend wird, sowohl mein Mann als auch ich hatten nie mit so einer Wesensveränderung unseres sohnes gerechnet. Hinzu kam, dass er dann auch noch von der Krippe in den Kiga kam. Wobei das wirklich super geklappt hat. Allerdings denke ich gewisse Veränderungen wie Schlagen, gewisse Ausdrücke hängen bestimmt ursächlich mit dem Kiga zusammen. Zuvor hat unser Sohn uns nicht einmal gehauen, beschimpft..... Teilweise ist es mir echt schwer gefallen Ruhe zu bewahren. Die Ausdrücke habe ich weitestgehend ignoriert, das hat geholfen. Gegen die Aggression gegen uns haben wir versucht mit gutem Zureden in den Griff zu bekommen. Er hat dann auch häufig gesagt bring das Baby wieder weg....... Nach 6 Monaten glaube ich hat er erst realisiert das Baby bleibt für immer, von dem Tag an ging es besser. Warum, ganz ehrlich wir haben keine Ahnung. Waren nur froh, über sein verändertes Verhalten uns gegenüber. Ab und zu kommen heute noch unterschwellige Eifersuchtsattacken hoch, die wir aber mittlerweile ganz gut im Keim ersticken können. Bringt wohl die Zeit mit sich. Zwischendurch wird er halt mal wieder selbst Baby, muss gefüttert werden, braucht eine Flasche etc.. Gehen wir darauf ein, ist der Spuk am folgenden Tag auch schon wieder vorbei. Anfangs wollte ich z.B. nicht, dass er plötzlich einen Schnuller mochte...., da haben wir dann immer wieder diskutieren müssen. Irgendwann haben wir uns gedacht mal sehen was passiert wenn wir ihm diese Dinge gewähren. Meist kommt er dann schon nach kurzer Zeit an und sagt ih zum Schnuller, Flasche....

Ich kann dir konkret nicht wirklich weiter helfen. Aus eigener Erfahrung kann ich Dir nur raten versuche Ruhe zu bewahren (auch wenn es manchmal echt schwer fällt), es wird mit der Zeit besser.

Bei uns ist es bis auf wenige Attacken wirklich richtig toll geworden. Allerdings habe ich mich zwischenzeitlich gefragt wie man das hinbekommt wenn man nicht so ein super pflegeleichtes Baby hat wie wir. Unsere Tochter hat wirklich nie große Aufmerksamkeit gefordert. Abends hatte ich dann manchmal ein schlechtes Gewissen das sie durch die Eifersucht so untergeht. Wir haben dann immer abends ganz innig gekuschelt, Babymassage und solche Dinge gemacht. Halt all das was man am Tag macht wenn man nicht so einen kleinen/großen Tyrannnen ;-) zu Hause hat.

Übrigens hat unser Sohn auch nie wirklich Interesse gehabt beim Wickeln oder Baden zu helfen. Das wird jetzt erst für ihn interessant. Darf ihr helfen Zähne putzen, sitzt mit auf der Wickelkommode und lenkt sie ab, damit sie sich windeln läßt... Aber das Interesse hat er erst seit ca. 4 Wochen.

Ganz liebe Grüße
knutchen

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huhu,

mein großer sohn niclas (4) ist im august auch großer bruder geworden.

er hatte es anfangs besonders schwer, weil sein papa wenige tage vor der geburt ungeplant in der klinik war und als er gerade wieder zuhause war, musste ich in die klinik, notkaiserschnitt, dann musste ich mit dem baby nach 5 tagen in die kinderklinik...

anfangs dachten wir, er käme trotzallem gut mit der neuen situation klar.

er ist sooo liebevoll mit seinem bruder, er liebt ihn, sorgt sich rührend um ihn und ich darf nichts alleine machen, wickeln, waschen, baden usw. er möchte überall dabei sein.

mit dem stillen hat er oftmals probleme. einmal kam er mit dem papa aus dem KIGA nach hause, sah mich, wie ich stillte und weinte bitterlich.

er verstößt gegen jede regel, macht einen mist nach dem anderen und auch sachen, die er früher niemals gemacht hätte. er mag sich nicht mehr alleine anziehen usw.

auch ich hab mir große sorgen um ihn gemacht und er tat mir sooo leid.

hier im forum hat mir ein mädel geschrieben, dass die kinder die grenzen und regeln bewusst brechen, um zu sehen, ob sie noch bestehen. das gibt ihnen sicherheit, so seltsam das klingen mag. denn das baby hat ihre welt durcheinander gebracht.

ich hab viel mit niclas geredet und wir kuscheln noch mehr als vorher.

ab und zu fragt er mich aus dem nichts heraus, ob ich ihn nicht mehr lieb hätte usw.

es nagt sehr an ihm und obwohl er sich so sehr ein geschwisterchen gewünscht hat, tut es mir sehr weh, wenn ich sehe, wie schwer es für ihn zu sein scheint.

mein mann hat glücklicherweise 2 partnermonate genommen, sodass wir die ersten monate gemeinsam für niclas und das baby da sein konnten. so war es möglich, dass mal er und mal ich nur mit niclas zeit verbracht haben, also ohne baby.

ich denke, wir müssen den großen einfach zeit geben und ihnen immer wieder die sicherheit vermitteln, dass sie unsere großen schätze sind.

alles gute

claudia + niclas 16/06/05 + lucas 18/08/09

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Hallo,

das Meiste haben meine Vorschreiberinnen schon gesagt.
Bei uns ging es teilweise auch hoch her als der Kleine kam (sind auch 3,5 J auseinander)

Ich habe mal etwas gelesen was ich ganz treffend finde wenn man die Großen besser verstehen will.
Stell Dir vor Dein Mann kommt heim und sagt:
In neun Monaten kommt eine neue Frau, mein Schatz. Die letzten Jahre waren so schön mit Dir, Du weißt, ich liebe Dich!
Du bleibst meine Beste, Liebste...und du wirst sehen wie ihr euch vertragt. Also ändert sich nichts, du bleibst die Größte, mein Schatz. Und ich werde dich lieb haben wie bisher!
Was würdest du denken?#aerger
Den großen Geschwistern geht es nicht anders!

Es ist nicht einfach, den Mittelweg zu finden und man schafft es nicht immer allen gerecht zu werden.
In der Theorie hört sich das immer einfach an, aber es gibt leider leider kein Patentrezept.

Ich wünsche Euch viel Kraft und gute Nerven!
Tess

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Hallo Danny...

Erst mal HGW zum Nachwuchs...

Joshua wurde mit 3j5m großer Bruder.... Ich hatte Panik, als wir aus dem KH heim sind.. Wir haben den Großen dann erst mal bei den Schwiegis abgeholt... Dort sagte er dann zu uns: Das Baby kann hier bleiben...

Zu Hause hatte ich auch total die Angst.. Aber es war unbegründet... Joshua war super lieb zu Steven... Ich habe mir den 2. Sonntag nach der Geburt Zeit genommen für Joshua... Hatte eine Radtour mit ihm gemacht... Wir waren 2 Stunden unterwegs.. Haben Obst gefuttert und gespielt.... Für ihn war es klasse....

Dann ging mein Mann wieder arbeiten... Wenn Steven schlief, spielte ich auch intensiv mit ihm... Auch so binde ich ihn heute noch immer mit ein... Mitlerweile dürfen die 2 zusammen baden... Ok, mein Bad ist dann überflutet, aber die Kinder glücklich....

Wie eine Mama eben schon schrieb. Die Kinder schauen, ob die Grenzen noch da sind, die sie vorher auch hatten... Und wir haben es so gehandhabt, dass er immer eine Konsequenz bekommen hat, wenn er Mist gemacht hat.... Und dadurch war der Spuk meistens nach 1-2 Tagen schon wieder vorbei... Ich habe es ihm nicht durchgehen lassen, wenn er Mist gemacht hat...

Auch jetzt testet er immer mal wieder seine Grenzen... Ich zeige sie ihm wieder und am nächsten Tag wird es meisten wieder besser....
Ich bin allerdings der Meinung, dass das auch Einzelkinder machen... Die Kinder testen ja generel immer wieder ihre Grenzen......

Aber mal ein Tipp für dich bzw euch: Nehm dir Zeit für die Große, wenn der Papa da ist... Baden kannst du morgens, wenn die Große im Kiga ist... Somit brauchst du nicht noch mehr intensive Zeit mit dem Baby, wenn die Große da ist....
Und was wichtig ist: Schraube die Ansprüche im Haushalt zurück... Lass den Haushalt Haushalt sein und nutz die Zeit mit den Kindern... So habe ich es am Anfang auch gemacht.. Und ich habe insgesamt 3 MOnate gebraucht bis ich Kinder, Haushalt und Kochen unter einem Hut hatte... Aber mir war eben wichtig, dass die Kinder nicht zu kurz kommen....

Steven ist nun mitlerweile fast 8 MOnate.. Und mobil... Joshua spielt gerne mit ihm und das finde ich mitlerweile super... Ich lasse ihn auch mal aufpassen *zwinger*... Dabei ist er dann total stolz.....

LG Fusselchen + Joshua *21.10.05 + Steven *23.03.09