Hallo,
ich habe ne Tochter von 2,5 Jahren daheim die mich momentan den letzten Nerv kostet.
Wegen der kleinsten Kleinigkeit kann der Zwerg sowas von trotzen und ich komme nicht ran an sie.
Als Beispiel:
Gestern Spätnachmittags kommt meine Maus von Oma und Opa, ist gut gelaunt, hatte wie immer eine schöne Zeit bei den Großeltern und sogar etwas geschlafen. Es ist nichts aufregendes passiert. Alles war gut.
Auf einmal Geschrei, die Kuh (Stofftier) ist noch bei Oma und Opa. Ok, kann ich verstehen, großer Verlust, große Tränen, wir also Opa angerufen ob er uns bitte die Kuh bringen kann. Opa lieb wie er ist, setzt sich ins Auto und fährt die Kuh zu uns. Mein Kind ist zufrieden, und ich kann sie bettfertig machen. Creme ihr das Gesicht ein. Dann seh ich das Tratra schon auf mich zukommen.
"Ich wiiiiiiiiiiiiiiillllllllllllllllllllllll alleineeeeeeeeeeeeee!!!" Also Kind die Tube in die Hand gedrückt, versuchs alleine. Helfen darf ich eh nicht, und mein Mäuschen gerät in Rage, weil die Cremepunkte im Gesicht nicht Recht sind und Creme verreiben aber auch nicht.
Es wird gemotzt, geschrieen, geheult und sie bekommt nichtmal mit, daß Opa in der Zwischenzeit mit der Kuh vorbeikam.
Tobendes Kind, leicht genervte Mutter, und ein schnell flüchtender Opa.
Ich also wieder hin, versucht mein Kind zu beruhigen, zeige ihr die Kuh und wer hätte gedacht, mein Kind kann noch lauter schreien. Meine Ohren klingeln und ich versuch dem Gebrülle sinnvolle Sätze zu entnehmen. Ergebnis "ich will aber alleine die Kuh holen!!!!"
Das höre ich jetzt ununterbrochen in einer Lautstärke, daß ich denke die Nachbarn stehen gleich vor der Tür. Kein Beschwichtigen, kein Schimpfen, kein Ignorien hilft. Ich komme an meine Tochter nicht ran und meine Nerven liegen bald blank. Wie besessen tobt sie im Gang und kommt dann auf die glorreiche Idee, sie geht alleine zu Opa und Oma und holt die Kuh alleine! Wohlgemerkt dieselbe Kuh, die sie unterm Arm trägt.
Ich kurz überlegt, laß ich den kleinen Tobsuchtengel zu Oma und Opa stapfen, mal sehen wie weit sie geht. So verlockend es klingt, bringt mich der Gedanke an die lärmbelästigten Nachbarn und die Aussicht ein Kind in Schlafanzug und Stoppersocken, mit Kuh unterm Arm bei den jetztigen Temperaturen im Dunkeln auf der Straße laufen zu lassen davon ab und sperr die Tür zu.
Was soll ich sagen, ihr werdet es euch sicher schon denken, die nächste Stufe im Tobsuchtsanfall ist erreicht. Mein sonst so liebes Töchterchen, tobt wie eine Wilde, hängt an der Türklinke und will raus. Wohlgemerkt mit Kuh unterm Arm.
Ich gebe auf, sage ihr noch, daß ich ins Schlafzimmer gehe und wenn sie wieder normal mit mir redet, kann sie gerne kommen. Also sitz ich, an meinen Mutteraufgaben gescheitert, gefühlte Stunden, tatsächlich wohl 15 Minuten auf dem Elternbett und Kind tobt unten. Bis ich aus dem doch schon viel leiser werdenden Geschrei ein "ich will mit Papa die Kuh holen. Ich habe Papa lieber" vernehme. Das saß, hach tut das einem Mutterherz gut, "ich habe Papa lieber".
Wir also Papa, der ausgerechnet heute Spätschicht hat, in der Arbeit angerufen. Meine kleine Tochter, die sonst am Telefon kaum ein Wort rausbekommt, klagt ihm ihr Leid, und siehe da, sie beruhigt sich und kommt sogar zu mir kuscheln. (ich habe keine Ahnung was mein Mann anders gemacht hat als ich! Seine Beschwichtungen und "Geht doch nicht" klangen wie meine)
Nach dem Telefonat seufzt mein kleines Mädel nochmal auf, läuft los, kommt mit 4 Kuscheltieren aus ihrem Bett an und schaut mich mit einem Blick an, der sowas von gottvertrauend ist, das Mama nie im Leben jetzt Nein sagen wird und meint "Mama, Papa Bett schlafen. Aufitragen, Susanna ist ein bissel müde. "
Tja weder sie noch ich haben die Kraft für weitere Auseinandersetzungen. Sie darf also in Mama-Papa-Bett, kuschelt sich an mich und schläft sofort ein.
So und jetzt kommt ihr, soweit ihr bis hier gelesen habt. Was macht man in so einer Situation? Gibts ein Schlüsselwort wie ich zu meinem tobenden Kind vordringen kann? Schafft ihr es solche Situationen zu umschiffen. Ist das normal? Hört das wieder auf? Und wenn ja, wann?
Habe ich schon erwähnt, daß ich meinen lieben, unkomplizierten Sonnenschein wieder haben will.
lg
Silvia, die heute schon wieder drüber Schmunzeln kann.
Trotzalter, habs mir nicht so schlimm vorgestellt
"Ich will alleine die Kuh holen!!!"
SUUUUPER!!!!
Das erlebe ich auch ständig. Heute z.B. ging es darum, wer die Kindergartentasche zum Auto trägt, mit dem Resultat, dass Nr. 1 (3 3/4) mit der Tasche nochmal zurück zur Haustür läuft, um dann mit der Tasche erneut zum Auto zu laufen.
Wenn ich das nicht zugelassen hätte, hätte es sicher Gebrüll, wie von Dir beschrieben, gegeben - morgens um 7:00 mitten auf der Strasse, wo die halbe Nachbarschaft noch schläft.
Vielleicht hilft es Dir schon, zu hören, dass es uns allen so geht! Und was kann man tun?
1.) Toben lassen. Tür zu, vielleicht zwischendurch mal nach dem Kind sehen, aber ansonsten einfach warten. Gefühlte Stunden, aber real meist nur ein paar Minuten.
2.) Variante Papa. Mach Dir keinen Kopf, wenn so Sprüche wie "hab Papa lieber" kommen. Mein Mann und ich machen oft die Erfahrung, dass, wenn es bei dem einen qualmt, der andere deeskalierend eingreifen kann. Geht halt leider nur, wenn beide da sind.
3.) Ablenken. Nimm ein anderes Stofftier und sag "Hallo Kuh, das ist ja prima, dass Du wieder da bist ...."
Und zu Deiner Frage, ob das wieder aufhört: Vielleicht ... vielleicht auch nicht. Aber irgendwann ziehen die Kinder zu Hause aus, und spätestens dann habe ich nix mehr damit zu tun.
Uns allen viel Geduld und starke Nerven,
J.
Hallo!! Als ich deinen Beitrag gelesen habe, dachte ich , man der könnte von mir sein. Nur ist es bei uns der Hundi
Ich werde auch fast wahnsinnig. Ich habe aber 3 Kinder. Es ist aber wirklich nur unsere Marie so ansträngent!!!
Ich muß dann auch als ein paar min aus dem Raum um wieder runter zu kommen. Den von schlagen und schreien halte ich nichts. Auch wenn ich echt manchmal auf 180 bin.
Bist also nicht allein. Bin aber mal gespannt wie andere das problem lösen.
LG Melanie
au man, ja so sind sie eben
doch, ich kenne so ein verhalten auch.
und es ist oft sehr gut einen tausch zu machen, also mama gegen papa oder andersherum.
neue person, neues glück
bei uns hat es so mit gut 4 ziemlich komplett aufgehört.
ein schlüsselwort gab es nicht und umschieffen?
ja, manchmal hat es geklappt, aber oft nicht,
weil die auslöser immer sehr, sehr überraschende waren.
also ich habe immer versucht, die sache nachzuvollziehen.
WARUM will sie überhaupt WAS genau?
manchmal findet man eine kompromißlösung,
ansonsten habe ich auch getröstet, gesagt,
daß ich verstehe, daß sie dies und jenes will,
daß es mir auch leid tut, daß sie nun enttäuscht ist usw.
Hallo,
mein Sohn ist im Oktober 4 geworden und dreht seitdem wieder richtig auf und das wirklich jeden Tag und auch nicht nur einmal.
Ich dachte auch, dass es mit 4 mal langsam ruhiger werden würde, aber Pustekuchen!
Außerdem hat sich die "Qualität" der Wut extrem geändert, früher konnte ich noch mit Ablenkung arbeiten, das geht jetzt gar nicht mehr.
Er schreit auch so laut, dass ich oft denke, die Nachbarn schicken mir mal das Jugendamt vorbei. Weil es klingt, als würde er geschlagen (NEEEEEIIIIIINNNNN, Mama, NEEEEEEEIIIIIIIIIIIIINNNNNNNNNNNNNN, nicht machen!) Dabei rede ich nur mit ihm, und er schreit dann diese Sätze zurück . Gehauen wird bei uns nicht.
Wenn er aus der Wut raus ist, reden wir drüber, er sagt mir dann, warum er so wütend war und was ihn geärgert hat.
Auslöser sind immer Kleinigkeiten: er will zuerst aus der Tür, er will die Tür aufmachen, die Schuhe müssen genau SO stehen, sonst zieht er sie nicht an, es sind 2 mm zuwenig Saft im Glas, er will nur an einer bestimmten Stelle die Straße überqueren und nicht über die Ampel gehen usw.
Ich denke, diese Kleinigkeiten sind nur für mich Kleinigkeiten, für ihn bedeuten sie so eine Art "Ordnung" und wenn jemand (meistens ich) von außen in diese "Ordnung" eingreift, fühlt er sich vielleicht verunsichert bzw. in seiner Eigenständigkeit gestört.
Übrigens: er ist nur außerhalb des Kindergartens ein Wüterich. Dort hat er ein normales Sozialverhalten. Typisch, oder?
Aber ich muss zugeben, es ist sehr anstrengend, aber er tut mir auch leid, weil er diese extremen Ausbrüche hat und so oft in dieser Wut gefangen ist.
LG
hallo,
ja, angeblich geht es irgendwann um 4 nochmal los,
war bei uns auch so,
deshalb schrieb ich mit GUT 4.
meine tochter ist jetzt 5,5 und ich weiß echt nicht mehr haargenau, wann es aufgehört hat (verdrängung eben )
##
Außerdem hat sich die "Qualität" der Wut extrem geändert, früher konnte ich noch mit Ablenkung arbeiten, das geht jetzt gar nicht mehr.
##
ja, das klappt echt nur, wenn sie noch recht klein sind.
war bei uns auch so.
mit 4 haut das nicht mehr hin, schon lange nicht mehr.
##
Wenn er aus der Wut raus ist, reden wir drüber, er sagt mir dann, warum er so wütend war und was ihn geärgert hat.
##
ja, so habe ich das auch immer gemacht,
erstmal abwarten, bis ein kind überhaupt wieder aufnahmefähig ist, im wutanfall sickert einfach nichts durch.
##
Auslöser sind immer Kleinigkeiten: er will zuerst aus der Tür, er will die Tür aufmachen, die Schuhe müssen genau SO stehen, sonst zieht er sie nicht an, es sind 2 mm zuwenig Saft im Glas, er will nur an einer bestimmten Stelle die Straße überqueren und nicht über die Ampel gehen usw.
##
oh man, ja solche sachen kenne ich auch
aber es ging wirklich vorbei.
heute sagt sie einfach, was ihr nicht paßt "ach man, da sollte aber mehr in das glas." zieht einen flunsch,
ich sage, daß ich das ja nicht wußte und sie das eben selbst machen soll und thema erledigt.
##
Ich denke, diese Kleinigkeiten sind nur für mich Kleinigkeiten, für ihn bedeuten sie so eine Art "Ordnung" und wenn jemand (meistens ich) von außen in diese "Ordnung" eingreift, fühlt er sich vielleicht verunsichert bzw. in seiner Eigenständigkeit gestört.
##
ja, den eindruck hatte ich bei uns auch immer.
ob nun ordnung, weiß ich nicht,
aber zumnidest so eine genaue vorstellung und erwartung, wehe es kommt anders
##
Übrigens: er ist nur außerhalb des Kindergartens ein Wüterich. Dort hat er ein normales Sozialverhalten. Typisch, oder?
##
keine ahnung, ob es typisch ist, aber bei meiner tochter war es auch so.
wahrscheinlich macht die häusliche vertrautheit so locker ,-)
##
Aber ich muss zugeben, es ist sehr anstrengend, aber er tut mir auch leid, weil er diese extremen Ausbrüche hat und so oft in dieser Wut gefangen ist.
##
ja, ganz genau so sehe ich das auch.
auch die kinder leiden dabei und sind total unglücklich mit ihren gefühlen.
ja, es kann einen auch wahnsinnig machen und trotzdem tut es einem so leid.
aber eines ist sicher:
irgendwann hört es auch auf
Hallo,
ich musste erstmal herzhaft lachen
mein mittlerer ist frisch 3 und sowas ist leider mehr als normal
sie wissen ja dann selber nicht wohin mit ihren gefühlen
können alles alleine und wehe nicht
kein sinn fürs warten etc etc
bei uns läuft es nicht grossartig anders als bei euch
hallo,
ich kann mich dem nur anschließen, ich musste herzhaft lachen. Ich kenn dieses Verhalten. Wenn mein Großer so gewesen wäre, dann hätte ich bestimmt kein Kind mehr...! Egal wo ich hingehe, er sagt vorher schon "Paul-Marcin lieb!" Er ist ein Frechsack! Er schlägt, beißt, rennt weg. Er wird Nikolaus 3 Jahre alt. Aber dann wenn alles vorbei ist, dann kommt er an und sagt, Mama lieb! Aber Mama ist dann mit den Nerven am Ende. Und das Schlimmste ist, das meine Beiden (3 Jahre und 10 Jahre) wie Hund und Katze sind. Keiner gönnt dem Anderen etwas. Sie spielen nicht zusammen, nichts. Nur Geschrei. Mein Paul (3 Jahre) ist nur am diskutieren (gut reden kann er nicht). Aber ich weiß, mit rund 4 Jahren ist dann der Spuk vorbei. Er ist nicht jeden Tag so. Ich muss sagen, ich schleppe meinen Kindern alles vor den A....! Ich bemuttere sie von vorn bis hinten und gedankt wird es mir, besonders vom Großen nicht! Aber da bin ich selbst Schuld.
Aber über deinen Bericht musste ich Lachen, denn das kenne ich zugut!
Aber es wird besser!
Liebe Grüße Nicole
Hallo.
Ich habe auch erstmal herzlich gelacht!
Ich kenne das genauso. Bei meinenm Großen ( bald 6) hat es geholfen, wenn ich ihn ignoriert habe. Toben, schreien lassen, dann wirds wieder.
Beim Mittleren (wird bald 4) war der Trotz schon heftiger. Da hat auch meist nur ignorieren geholfen. Draussen natürlich nicht. Da musste ich dann öfter mit einen schreiendes Bündel unterm Arm aus dem Einkaufsladen raus.
Bei beiden ist es jetzt vorbei. Wenn dem Großen was nicht passt, geht er in sein Zimmer, kommt irgendwann wieder raus und dann kann man mit ihm reden.
Am schlimmsten finde ich nr 3 ( ist 2 j und 3 mon), der hat sich das wunderbar von seinen großen Brüdern abgeguckt und übertifft sie um Längen.
Da muss ich aufpassen, dass er uns nicht haut, beisst, Sachen schmeisst, oder Sachen vom Tisch fegt. Und auch alles, weil er alles alleine machen will, oder er nicht gewickelt werden will... Ich versuche schon ihn viel alleine machen zu lassen, mit einbeziehen, soweit das in seinem Alter möglich ist, aber das geht nicht immer. Manche Sachen muss ich machen, kann er nicht mitentscheiden usw. Dann versuche ich ihn abzulenken, klappt aber nicht immer. Was auch manchmal wirkt ist, wenn ich etwas völlig überraschendes mache womit er nicht rechnet. Das ist dann das daneben legen und auch schreien, weinen und schön mit trotzen. Dann guckt er und ist so erstaunt, dass er seinen Bock vergisst, dann kann ich ihn auch schnell ablenken.
Ein Patentrezept gibt es nicht, immer wieder probieren, was helfen könnte. Und was super hilft - anderen Eltern gehts genauso.
Weiterhin viel Geduld und Humor, das wünsch ich uns allen,
Danke für eure aufbauenden Worte!
und JA, es tut echt gut zu hören, daß bei anderen auch weltmeisterlich getrotzt wird.
Mein kleiner Trotzkopf hat mir übrigens vorhin beim Plätzchen backen geholfen. Auf einmal kommt sie strahlend angerannt, umarmt mich mit mehlverschmierten Hände: "Mama, ich habe dich soooooo lieb!"
Da ist die schlimmste Trotzerei doch gleich nur noch halb so schlimm und schon fast vergessen, --- war gestern Abend was...
liebe Grüße und uns alle viel Geduld und wunderschöne Momente, die alles wieder wett machen.
Silvia