Kiga-Eingewöhnung - und meine Tochter ist mitten in einer Trotzphase..

Hallo,

seit Montag geht meine Kleine (wird am 25.02. zwei Jahre alt) in den Kindergarten. Seit sie 11 Monate alt ist, ging sie zu einer Tagesmutter, und dort war immer alles total unproblematisch.
Immer, wenn wir den Kindergarten vorher mal besucht haben, war sie total glücklich und fand alles sehr spannend. Also bin ich auch frohen Mutes mit ihr da hingegangen...hatte aber die Rechnung ohne meine Maus gemacht. Wir waren um 7:30 Uhr da und ich bin noch eine Stunde dageblieben. Sie hat mich auch die ganze Zeit nicht beachtet, und deshalb habe ich gemeinsam mit den Erzieherinnen beschlossen, dass ich nach Hause fahre und um 10 Uhr anrufe, wie es aussieht. Um 9:40 Uhr klingelte mein Telefon. Ich solle doch bitte wieder in den Kiga kommen, weil die Kleine nur weint und schreit. Okay, ich bin hin und habe ein völlig aufgelöstes Kind vorgefunden. Sie hatte sich auch geweigert, irgendwas zu essen.
Gestern habe ich sie wieder hingebracht und bin um halb neu wieder gefahren. Um 10 bin ich wieder hin (es hatte immerhin niemand angerufen!;-)) und fand meine Tochter zusammen mit der Gruppenleiterin in der Küche, wo sie total verheult saß und gerade ein Stück Schokolade verspeiste...versteht mich nicht falsch, ich habe nichts dagegen, wenn die Kids mal ein Stück Schokolade essen, aber sie hatte wieder nichts gegessen, und ihr dann Schokolade zu geben...naja, ich habe das dann mal auf die schwierige Phase geschoben und nix weiter dazu gesagt. Jedenfalls berichtete die Erzieherin, dass Alida bis 9:30 Uhr nicht geweint hätte. Danach sei aber nix mehr gegangen. Das Problem sei wohl, dass sie sich Spielsachen nimmt, damit spielt und später dann weggeht und sich was neues nimmt. Wenn sie dann ein paar Minuten später wiederkommt, und wieder mit den alten Sachen spielen will, hat sich das schon ein anderes Kind genommen, und dann schreit sie rum und ruft, dass es ihr Spielzeug ist, heult, etc.
Okay, das ist ein Prozess, den sie durchleben muss, aber sie ist auch sonst immer sehr zickig, wenn sie irgendwas machen soll, was ihr nicht in den Kram passt. Aktuelles Highlight ist, dass sie ihre Lego duplo Steine durch die Gegend schleudert, wenn sie es nicht auf Anhieb schafft, sie zusammenzubauen.

Ich weiß echt nicht mehr, was ich noch machen soll. Ich kann ja jetzt auch nicht Ewigkeiten nicht zur Arbeit gehen. Hat irgendwer eine Ahnung, wie ich ihr den Kiga-Start vereinfachen könnte, und ganz nebenbei (haha!) ihre Zickereien in den Griff bekomme?

Bei der Tagesmutter habe ich schon angerufen. Sie sagte, dass die drei Mädels, die sie betreut sich zwar auch untereinander die Spielsachen nicht gegönnt haben, aber da konnte sie natürlich sofort eingreifen, wenn die sich nicht alleine geeinigt haben. Drei kann man ja auch wirklich besser im Blick behalten als 15 Kinder!

glg

schnulli

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Und wenn du erstmal komplett dabei bleibst? Eben um es ihr zu erklären mit dem Spielzeug etc.

Ist die Gruppe nur für Kinder in ihrem Alter oder gemischt?

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Die Gruppe ist eine U3-Gruppe. Sie ist da jetzt die Jüngste, die anderen Kinder sind zwischen 2 und 3,5 Jahre alt.

Ja, komplett dabei bleiben, das hatte ich mir auch schon überlegt, aber das scheint den Erzieherinnen nicht so richtig zu passen. Komisch finde ich halt, dass sie nicht mal nach mir fragt, wenn ich da bin, aber wenn ich weggehe geht gar nix mehr.

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Das ist normal. Mama "greifbar" und Mama nicht da ist eben ein unterschied.

Ich würd erstmal ganz dabei bleiben.

Sagst du ihr denn immer dass du gehst oder gehst du einfach?

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Ich denke, das ist ein ganz normales Problem bei der Eingewöhnung. Im Kindergarten gibt es andere Regeln, eine neue Gruppe usw. Die Kinder müssen sich dort erst einfinden,. Auch dass sie in dieser Zeit nicht (oder nur wenig) essen und trinken, ist ganz normal.

Wichtig finde ich, dass deine Tochter von den Erzieherinnen unterstützt wird und das scheinen die ja recht liebevoll auf die Reihe zu bekommen. Dass sie ihr Schokolade geben... na ja, wenn man ein fremdes Kind beruhigen möchte, ist Schokolade manchmal nicht verkehrt. Sie macht bekanntlich glücklich und wenn deine Tochter so Vertrauen zu den Erzieherinnen bekommt, dann ist da vielleicht nicht pädagogisch wertvoll, aber doch wirksam und darauf kommt es an. Also sch*** auf die Schokolade.

So und dann zu den Zickereien: Das wird sich im Kindergarten alles finden, wirst sehen. Es dauert vielleicht eine Weile, aber auch deine Tochter wird lernen zu teilen. Unterstützen kannst Du sie zu hause, indem Ihr Euch viel mit anderen Kindern trefft und Du deiner Tochter immer wieder das Prinzip des Tauschens und Teilens näher bringst. Im Kindergarten müssen die Erzieherinnen die Sache angehen. Das wird schon, keine Sorge.

Ich würde die Zeit einfach immer weiter ausdehnen. Erstmal bis 10 Uhr, dann bis 11 Uhr usw. Irgendwann wird deine Tochter verstehen, dass Du sie auch aus dem Kindergarten immer wieder abholst. Ich würde dir auch raten, das Abschiedsritual so kurz wie möglich zu halten. Für die Kinder wird es meist schwieriger, umso länger es dauert. Versucht etwas zu finden, was den Abschied erleichtert, z. B. winken am Fenster. Und dann rede viel mit deiner Tochter: Warum sie so traurig war und dass sie immer zu den Erziehern gehen kann, wenn sie ein Problem hat, dass die sie trösten usw.

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Das mit dem Teilen und Tauschen versuche ich ihr schon seit Monaten beizubringen. Trotzdem sieht sie alles als Eigentum an, sobald sie es in die Finger bekommt. Das mit dem Treffen mit anderen Kindern...damit sie eben teilen und tauschen lernt bin ich schon sehr früh mit ihr in die Spielgruppe gegangen und habe auch zugesehen, dass wir uns regelmäßig mit anderen Familien mit Kindern treffen. Außer in der Spielgruppe ist dann aber leider meist nur ein anderes Kind dabei, da ich nur Leute kenne, die entweder nur ein Kind haben oder die anderen Kinder sind wesentlich älter und spielen dann natürlich eher selten mit den kleinen Kids.
Wenn sie nur mit einem Kind zusammen ist oder auch mit zweien, klappt es eigentlich ganz gut, das Problem sind die vielen Kinder und die Eindrücke, die auf sie einstürmen. Das bekommt sie irgendwie nicht hin.

Ich rede viel mit meiner Tochter über den Kindergarten. Hört sich blöd an, aber für ihre 23 Monate redet sie extrem gut und viel und da ist es natürlich auch nicht so schwierig, mit ihr zu kommunizieren. Sie sagt, dass der Kindergarten schön ist und die Kinder sind lieb. Immerhin. Sie weigert sich auch nicht, da hinzugehen. Ist ja auch schonmal was.

Das Verabschiedungsritual besteht bei uns eigentlich schon immer daraus, dass ich ihr sage, dass ich arbeiten gehe und sie mir dann einen Kuss gibt und winkt. Seit sie sprechen kann sage ich dann immer "Bis gleich!" und sie sagt das auch und dann ist es eigentlich immer gut gewesen. Nur im Kiga scheint das nicht zu funktionieren.

Das mit dem Ausdehnen ist sicher gut, so hatten wir das auch vor. Ursprünglich war geplant (von den Erzieherinnen), dass sie spätestens morgen bis zum Mittagessen dableibt und ab Montag dort auch ihren Mittagsschlaf macht. Ob das funktioniert? Ich bin mal sehr gespannt. Heute hole ich sie jedenfalls wieder um 10 Uhr ab - vorausgesetzt man ruft mich nicht wieder an...