Eingewöhnung nach Berliner Modell im Waldorf

Hallo zusammen,

wir machen gerade die Eingewöhnung mit unserem Sohn (2 Jahre) an dem Waldorf-Kindergarten bei uns um die Ecke. Wir waren Anfangs sehr begeistert von der Einrichtung, was sich in den letzten Tagen jedoch ziemlich gedreht hat.
In dem Waldorf wird nach dem "Berliner Modell" eingewöhnt, was sich ganz gut angehört hat, aber sich nun gar nicht gut "anfühlt".

Die ersten Tage waren noch ok. Meine Frau saß auf einem Stuhl und David spielte in Ruhe und hatte keinerlei Probleme. Der erste Trennungsversuch ging dann aber ziemlich daneben: David las gerade ein Buch auf dem Boden und kniete sich auf das Buch. Die Erzieherin meinte, er sollte das doch lassen und als es ihm zu bunt wurde, ging er zu meiner Frau: "Mit Mama lesen". Nachdem er dann bei meiner Frau saß und las, meinte die Erzieherin, meine Frau sollte jetzt raus gehen. Meine Frau ging also raus und nach nicht einmal 1 Minute wurde sie wieder reingerufen. David liese sich nicht beruhigen, hieß es. Er sah jedoch nicht sonderlich verweint aus und meine Frau hat ihn auch gar nicht gehört.
Aus unserer Sicht: Erst David "anmeckern" (im Grunde ok, aber nicht, wenn man gleich einen Trennungsversuch machen will) und dann ein total schlechter Zeitpunkt zum Rausgehen. Keine Versuche ihn zu beruhigen, sondern gleich nach der Mutter rufen. So wird das ja nie was.
Und so läuft es auch in den letzten Tagen. Keiner kümmert sich um ihn. Keine Erzieherin gibt ihm Anreize, sich mit ihr zu beschäftigen. Er spielt zwar schön alleine oder mit anderen, aber geht eben immer wieder zu "Mama", um ihr etwas zu zeigen oder vorlesen zu lassen. Wenn dann ein Trennungsversuch gemacht wird, wird dieser nach wenigen Sekunden/Minuten abgebrochen.
Uns wundert das nicht: Keiner beschäftigt sich mit ihm, warum sollte er also da bleiben wollen? Nach wenigen Sekunden meckern/heulen wird gleich die Mama gerufen und nach Hause gegangen, warum sollt er also dableiben wollen?

Wir sehen hier also absolut keine Fortschritte. Die Erzieherinnen mögen ja alle lieb und nett sein, aber irgendwie haben wir nicht den Eindruck, dass die wirklich einen Plan verfolgen und dass sich die Eingewöhnung über Monate hinwegzieht.


Lief das bei Euch so? Sind wir zu ungeduldig mit den Erzieherinnen? Wir haben keinen Zeitdruck, denken aber, dass es nicht besser wird, je länger sich das Ganze zieht und es dann nur im Chaos endet.

Grüße
SODL

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Hey,

ich hab meine Kleinen auch im Waldorf eingewöhnt.

Das Berliner Modell ist das normal an fast allen Kitageseinrichtungen u. nicht Waldorf spezifisch.

Ich kenne es allerdings trotzdem anders.

Normalerweise gehen die Eltern dann wirklich für eine gewisse Zeit weg und man schaut wie das Kind reagiert. Komisch das Eure Erzieherinnen nicht warten oder eingreifen wenn es gar nicht mehr geht.

Allerdings hat meine Freundin sowas ähnliches erzählt aus einem normalen KIGA, da wurde sie nach 15 min wieder angerufen und ihr Sohn war ganz normal hat gar nicht gweint sondern anscheindend nur nach ihr gefragt...

Bei uns im Waldorf konnte man sich soviel zeit lassen wie man wollte ( war auch nicht so gut....finde ich).
ABer man sollte sich schon von Anfang an aus dem Spielgeschehen versuchen rauszuhalten und nur dabeisitzen.

Ich bin dann von selber irgendwann nach nenbenan gegangen und hab es so versucht. Oder mein Kleiner ist alleine mit nach draussen ohne mich. Richtig schnell ging es dann als ich angefangen habe zu arbeiten und mein Mann ihn dann hinbringen musste...;-)


LG maike

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achja, und die Erzieherinnen haben auch wirklich erst angerufen wenn das kind ne gewisse zeit NICHT mehr zu beruhigen war.

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Bei Jungs finde ich 2 Jahre noch zu frueh fuer den Kindergarten....wenn es anders geht natuerlich nur.

Ich finde auch, dass Eltern sowenig wie moeglich im Kindergarten sein sollten. Ich weiss es ist hart sein "Baby" dazulassen, bei Fremden, allein, weinend.....aber ohne Eltern findet sich das Kind viel schneller in die Gruppe ein.
Wenn die Kleinen spueren dass Mama/Papa draussen ist, loesen sie sich nicht.

Bei uns war es am ersten Tag 30min und dann jeden Tag etwas laenger, so dass er merkt, ich komme immer wieder....es hat lange gedauert aber so war es fuer uns beide das Beste.
Sonst haette ich wahrscheinlich auch den Erziehern reingeredet, die anderen Kinder finden es doof dass die Mama mit da ist etc

Sprecht mit den Erziehern, ob das immer so verlaeuft, oder fragt andere Eltern....

alles Gute

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Warum ist bei Jungs noch mit zwei Jahren zu früh für den Kindergarten?
Das kann ich nicht nachvollziehen.

Mein Sohn kam mit zwei Jahren in den Kindergarten und hatte keinerlei Probleme, hat sich rasant in der Kindergartenzeit entwickelt.

Meine Tochter kam mit drei in den Kindergarten und hatte bis zum letzten Tag im Kindergarten Probleme sich zu lösen. In der Schule ist das jetzt kein Problem mehr.

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Hallo,

mein Tochter ist zwar schon älter und geht mittlerweile in den großen Kindergarten, aber ich dachte vllt erzähl ich mal kurz unsere Geschichte.

Mit knapp zweieinhalb kam meine Tochter in eine Vorgruppe, dort wurde es auch so gemacht, dass die Eltern mitkommen. Als Elternteil konnte man selbst entscheiden wielang man dabei ist. Es wurde sogar eher begrüßt wenn die Eltern dabei blieben - möglichst lang. Die Vorgruppe fand zweimal in der Woche statt und nach ein zwei Wochen habe ich meine Tochter allein gehen lassen. Das ging eine Weile gut, bis sie das erste mal krank war. Dann ging das Theater los, mein Kind hat geschrien und gebrüllt. Sie war fast gar nicht zu beruhigen. So bin ich wieder mit und hab mich in Etappen verabschiedet. Mein Kind war aber nie wirklich glücklich wenn ich ging, ich hatte nie das Gefühl sie freue sich auf die Vorgruppe. Das Ganze ging ein gutes dreiviertel Jahr und ich hatte schon schrecklich Bauchschmerzen vor dem Neuanfang im großen Kindergarten.

Denn der große Kindergarten praktiziert keine Eingewöhnung mit Eltern. Er vertritt eher die Meinung, dass Kinder sich sehr schwer tun, wenn Eltern zu lange dabei sind. Ich habe meine Tochter am ersten Tag hingebracht und sollte eigentlich noch eine halbe bis ganze Stunde dabei bleiben. Meine Kleine wurde von ihrer Bezugserzieherinn und mindestens 10 anderen Kinder begrüßt und hat mich nach zehn Minuten hinausgeworfen. Ich war total von den Socken, da meine Tochter sich eher schwer tut mit einer neuen Umgebung und ihr bis dato fremden Menschen.

Seitdem sind fast zwei Monaten vergangen und sie liebt ihren Kiga.....

Ich muß jedoch sagen, dass ich absolutes Vertrauen zu den Erzieherinnen meiner Tochter habe und sie mich definitiv anrufen würden wenn irgendetwas mit meiner Tochter wäre.

Gruß

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Hallo!

Wenn ich hier immer mal wieder lese, was für ein Brimborium um die KIGA Eingewöhnung gemacht wird, frage ich mich, wie mein Sohn seine Kindergartenzeit nur überlebt hat!#zitter

Unsere Eingewöhnung nach dem 08/15 Modell sah so aus, das wir 3 Nachmittage je 2 Stunden zum schnuppern da waren.

Kinder in den einen Raum, Mamas in den anderen. Am zweiten Nachmittag war die Verbindungstüre zu, ebenso am dritten.

Drei Monate später begann die KIGA-Zeit. 8.30 Uhr gebracht, 12.15 Uhr wieder abgeholt.

Die erste Zeit manchmal mit Tränen, die SOFORT versiegten, sobald Mama aus dem Blickfeld war.

Keine Dramen, kein stundenlanges Geheule und NIE den Ausspruch vom Sohnemann, das er da nicht mehr hinwill.

Fertig.

Manchmal ist kurz und bündig eben besser.

Gruß

misses_b

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Genauso haben das unsere Erzieherinnen auch gesagt - und was soll ich sagen, es klappt wunderbar und ist auch irgendwie nachvollziehbar!

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Hallo,

unsere Kindertagesstätte arbeitet auch mit diesem Modell.

Als unsere Tochter in die KITA kam war sie 16 Monate alt, vielleicht ändert dies etwas an der Vorgehensweise. Meine Tochter, die Erzieherin und ich waren alleine in einem Raum, also ohne den Rest der Gruppe.

Nach ein paar Tagen in denen wir uns immer wieder gemeinsam in dem Raum aufgehalten hatten und die Erzieherin spielerischen Kontakt zu ihr gesucht hatte, machten wir kurze Trennungsversuche von wenigen Minuten. Das klappte auch immer gut. Diese Versuche wurden nach und nach immer länger, bis es dann letztendlich den ganzen Tag klappte.


Auch jetzt, da meine Tochter in die Gruppe der "Großen" (sprich Kindergartenkinder) gewechselt ist, hat sie auch wieder eine Bezugserzieherin die ihr besonders zugewand ist und sie auch tröstet, falls morgens doch mal die Tränchen kullern. (Kommt auch bei "Großen" hin und wieder mal vor...:-()

Ich muss auch sagen, dass es für mich als Mutter ganz wichtig ist, dass ich weiß, dass es jemanden gibt der sie in den Arm nimmt und sich bei Bedarf gezielt um sie kümmert und vor allem gerade bei Schüchternheit gezielte Spielangebote macht.

Ich kenne mich zwar nicht 100% mit der Waldorfpädagogik aus (wir sind in einem "üblichen" städtischen Kindergarten), aber gerade da hätte ich jetzt eine gezieltere Zuwendung erwartet.

Viele Grüße

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Bei uns lief das leider ganz anders.
Wir hatten gar keine Eingewöhnungszeit, was aber daran lag, dass mein Mann und ich keinen Urlaub bekommen haben in der Zeit.

Aber das gute war dann, dass der Kindergarten schon seit Mai einmal die Woche eine Spielgruppe mit den neuen Kindern gemacht hat, wo die Kinder sich schonmal kennenlernen konnten und die letzten Wochen vor dem KiGastart waren die Kinder dann zu der Spielgruppenzeit in ihren neuen Gruppen.

Da war Niko schon immer alleine, von Anfang an.
Die erste zwei Wochen sass ich noch mit den anderen Mütter im Nebenraum und dann ist seine Tagesmutti mitgegangen, aber auch nur bis zur Gruppen/Spielgruppentür und dann war er da alleine.

Vielleicht solltet ihr einfach mal mit den Erziehern sprechen und auch darauf bestehen, dass ihr euch mal für eine halbe Stunde/Stunde zurückzieht und wirklich ganz weggeht und sie eben schauen müssen, dass sie klarkommen.

Sonst wird das ja nie was.

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Hallo,

ich habe unseren Sohn auch im WaldorfKIGA eingewöhnt. Allerdings hatten wir es einfacher (glaube ich ;-)), da wir erst 1x pro Woche im Spielkreis waren (da war er ca. 1,5) und er daher die Umgebung und die Erzieherin schon kannte.
Uns wurde dann angeboten, während der Draussenspielzeit (immer mind. ca. 10-11) einfach dazu zu kommen. Wir sind dann meist noch mit hoch in die Gruppe zum Mittagessen und wenn die Anderen zum Mittagsschlaf sind, sind wir heim gefahren.
Kurz bevor er 2 wurde, habe ich ihn das erste Mal alleine dort gelassen (schweren Herzens, mit Handy in der Hand - mir fiel das deutlich schwerer als ihm) und er blieb problemlos dort. Trotzdem wurde ich nach einer Std. angerufen, da er sich weh getan hatte und von den Erzieherinnen nicht beruhigen lassen wollte. Ich blieb dann den Rest der Zeit mit dabei. Am nächsten Morgen hat die Trennung etwas länger gedauert, da er gemerkt hatte, dass ich am Tag vorher gegangen war. Die Erzieherinnen sind aber ganz lieb und lenken ab oder schauen aus dem Fenster (die Eltern können dann nochmal winken) und die Tränen sind dann auch ganz schnell vorbei. Ich höre das ja, wenn ich noch vor der Tür bin, ob er weint oder nicht und habe es auch bei anderen Kindern miterlebt. Meist schaut entweder die ganze Bande aus dem Fenster oder sie sind gerade mitten im Spiel, wo mein Sohn dann auch gleich mitmachen will.
Als ich dann wirklich morgens zur Arbeit gehen musste, habe ich mich auch explizit von ihm verabschiedet, ihm gesagt, dass ich ihn später nach dem Mittagsschlaf wieder abhole und dann hat ihn eine Erzieherin auf den Arm genommen und einbezogen.

Ups, wurde das jetzt lang. Also kurz gesagt: ich finde das Verhalten deiner Erzieherinnen nicht sehr bemüht und einfühlsam. Sie sollten versuchen, deinen Sohn intensiv ins Spiel einzubeziehen, damit er abgelenkt ist. Und wenn du zurückkommen musst, weil er nicht allein bleiben will, würde ich ihn trotzdem die gesamte Zeit da lassen und selbst entweder mithelfen oder ruhig in der Ecke sitzen (wie es den Erzieherinnen besser passt). Er sollte nicht den Eindruck bekommen - ich weine, Mama / Papa kommen und gehen mit mir heim.

Ich drücke euch die Daumen! Unser Sohnemann geht sehr gerne in den KGIA, auch wenn es immer mal wieder Phasen gibt, in denen er länger braucht, um sich zu trennen. Ich wünsche euch, dass es bei euch auch so gut endet!

Viele Grüsse,
Susanne

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Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure hilfreichen und ausführlichen Antworten!
Inzwischen haben wir noch einmal ausführlich mit den Erzieherinnen geredet und nun wird auch besser auf uns bzw. unseren Sohn eingegangen. Inzwischen klappt es auch ganz gut, auch wenn er bisher eher passiv dabei ist. Er schaut immer nur zu... beim Morgenkreis und Händewaschen und so - und der Schnulli ist ständig drin. ;-)
Aber gut - wir fühlen uns zumindest besser aufgehoben und sind froh über die kleinen Erfolge. Wird schon werden! :-)