Schielen - Auge abkleben

guten abend,

bei meiner großen tochter haben wir auch abkleben müssen, weil das linke auge schlechter war, wir haben es ne ganze weile gemacht und es wurde auch besser, also kleb das auge ab, es hilft wirklich.
wegen ner op würd ich mir mal ne 2. meinung einholen von nem arzt der nicht mit deiner augenärztin zusammen arbeitet.
eine op bringt nicht immer etwas bei meiner mittleren ist es so, dass sie auf dem einen auge schielt wenn sie keine brille auf hat, ich wollt es auch operieren lassen und war bei uns in der uni und die sagten mir, man kann das operieren, aber es würde immer wieder kommen. ich hab mich dann gegen die op entschieden.

ich drück dir die daumen, dass nicht operiert werden muss

Hallo,
vielleicht kann ich dir ein bischen weiterhelfen. Ich bin Arzthelferin in der Augenheilkunde, mit Fachbereich OP.
Wir haben auch eine Sehschule, nur leider ist das nicht ganz mein Fachbereich u. ich habe bis jetzt auch nur Schiel Ops bei Erwachsenen mitgemacht. Aber ein bischen weiss ich schon!
Also, das Abkleben ist ganz wichtig! Nur so kann das schlechte Auge besser sehen lernen. Das muss auch bis zu einem gewissen Alter korrekt durchgeführt werden, da das Auge dann seine Sehkraft nicht mehr verbessern kann; leider weiss ich das Alter nicht mehr. Dann bleibt das Auge schlechter.
Das Auge wird dann operiert, weil es sich alleine nicht in die richtige Position bringen kann. Viele Kinder bekommen eine Brille, dann stellt sich das Auge gerade, aber sobalt sie ab ist, rutsch das Auge wieder ab.
Deshalb werden die Muskeln unter der Bindehaut korregiert u. in die Richtige Position gebracht. Dann bleibt das Auge gerade, auch wenn keine Brille mehr getragen wird.
Rutscht das Auge ohne eine Op immer ab, dann wird die Sehkraft auf diesem Auge schlechter, weil es ja so zusagen.
Die Op selber ist gar nicht so schlimm! Dauert ca. 1 Std.
Hoffe ich konnte helfen.
Alles Gute!

Lg Yve

Hallo,

ich bin Orthoptistin in Elternzeit und habe bis dahin in einer Sehschule bei einer niedergelassenen Augenärztin gearbeitet.
Ist Dir das Schielen selbst schon aufgefallen? Wie oft schielt er am Tag? 'Und wenn erschielt, schielt dann immer das gleiche Auge oder wechselt das?
Ist das beidäugige Sehen vorhanden (mußte er auf eine Karte mit schwarz-weiß Punkten schauen und hat er die Figuren darauf erkannt?)?
Wie groß ist der Schielwinkel?

Das sind alles Fragen, die beantwortet sein müssen, bevor Dir jemand etwas dazu sagen kann.

Abkleben ist dann nötig, wenn häufig das gleiche Auge in die Schielstellung abrutscht. Es wird in dem Moment abgeschaltet (in der Fachsprache: exkludiert), damit es nicht zu störenden Doppelbildern kommt. Dies wiederum führt dazu, dass das Schielauge an Sehkraft einbüßt. Während des Abklebens muss das schlechte Auge fixieren und wird so trainiert, dass die Sehkraft wieder ansteigt. In diesem Alter -bei nicht zu hoher Sehschwäche- sind die Chancen noch ganz gut.
Wie ist denn der Sehtest ausgefallen? Wie viel sieht er denn mit dem schlechteren Auge?

Eine Operation ist dann vonnöten, wenn das Schielen mehr als 50% des Tages auftritt und somit die Gefahr besteht, dass das beidäugige Sehen verlorengeht bzw. die einseitige Sehschwäche sich verstärkt. Ist dies nicht der Fall (schielen weniger als 50% des Tages), würde ich abwarten und häufig (alle drei Monate) die Kompensationsfähigkeit (wie gut er die Augen parallel halten kann) und das beidäugige Sehen sowie die Sehschärfe prüfen und erst bei Verschlechterung operieren.
Die Operation wird nur bei Schielwinkeln >5° überhaupt durchgeführt. Vorher wird vermutlich das Auge mal drei Tage am Stück abgeklebt, damit es in den maximalen Schielwinkel rutschen kann und man den Maximalwert herausbekommt. Die Operation selbst dauert ca. 1/2 bis 1 Stunde und wird bei Kindern in Vollnarkose durchgeführt. Dabei wird nur ein Bindehautschnitt gemacht und dann das Auge so gedreht, dass der Arzt an die Aguenmuskeln gelangen kann. Diese werden dann beim Innen schielen innen nach hinten verlagert und außen gefaltet (je nach Schielwinkel an einem oder beiden Augen). Nach der OP istdas Auge rot und die Bindehaut geschwollen, dieSchmerzen halten sich in Grenzen. Meist toben die Kinder spätestens am nächsten Tag wieder rum. Ca. 1 Woche kein Kindergarten und ein paar Wochen icht schwimmen gehen. Kontrollen nach OP nach 1 Woche, 2 Wochen und drei Monaten. Erst dann kann man den letztendlichen Effekt der OP beurteilen.

Solltest Du noch Fragen haben, schreib mir gern über VK.

LG

Andrea

Hallo,

bei mir als Kind war es so,

dass meine Mutter den Augenarzt immer wieder geefragt hat, wegen Abkleben. Der weigerte sich total. Sei nicht nötig etc.

Als ich in die Schule kam, bekam ich eine Folie auf die Brille. Ganz abkleben sei nach dem 5. Lebensjahr nicht mehr möglich und hätte man vorher dringend machen müssen. Derselbe Arzt, der sich immer geweigert hatte und nun meinte, dass das geholfen HÄTTE.

Nun ja, in den Herbstferien, schon in der Schule, wurde ich dann operiert. Mein Nacken dankt es mir, da ich mir in der Schulzeit eine falsche Körperhaltung angewöhnt hatte.
Die Op war gut und notwendig. Allerdings hätte ich das Pflaster - es ist einen Versuch wert!!! - vorgezogen.

Aus Erfahrungsberichten anderer Kinder hieß es, die wenigsten hätten Probleme damit je jünger sie seien. Eltern taten ihre Kinder eher Leid.
Von mir kann ich sagen, es ist was dran. Da ich die Folie, die das gute Auge nur verschleierte, extrem schmerzhaft empfand, steckte ich mir Pappe zwischen Brille und Auge. So deckte ich das Auge ganz ab und es tat kein bisschen weh