Hallo Ihr Lieben,
nun muss ich mal Euren Rat einholen. Meine Tochter Emilia wird Ende August 3 Jahre alt. Seit mehreren Monaten interessiert sie sich total für Buchstaben, Zahlen, fürs Lesen, Schreiben und seit kurzem auch für´s Rechnen.
Ich habe von mir aus nie mit diesen Themen angefangen, sie fragt einfach, wie der oder der Buchstabe heißt und möchte ihn dann schreiben. Inzwischen liest sie auch die ersten Wörter und rechnet im 5er-Bereich.
Nun habe ich für ihren Geburtstag eingekauft und stand vor den schönen Vorschul-Übungsheften. Ich weiß genau, dass sie daran einen RIESEN Spaß hätte. Aber eigentlich möchte ich sie in diesen Bereichen nicht richtig fördern. Sie ist doch erst 2!!! Was soll sie denn dann noch in der 1. Klasse lernen? Ich habe die Hefte dann nicht gekauft.
Zur Zeit handhabe ich es so, dass ich ihr ihre Fragen beantworte, aber von mir aus nicht mit Lesen-, Schreiben- und Rechnenlernen anfange.
Wie handhabt Ihr das mit Euren Dreijährigen, die entsprechende Interessen haben? Fördert Ihr sie oder "lasst Ihr es laufen"?
Danke für Antworten!
Maria mit Emilia (knapp 3 Jahre alt) und Bauchzwerg (28. SSW)
Was macht Ihr, wenn Eure dreijährigen lesen lernen wollen?
Hallo
fördere sie solange sie das möchte.
lg
Meine Tochter ist 4. Sie hat momentan Spaß am "Schule spielen".
Sie will Unterricht, schreiben und rechnen.
Wir spielen dann, ich schreibe Buchstaben und sie schreibt sie nach. Rechnen tun wir mit den Fingern oder mit Stiften.
Ihr macht es Spaß und das wars. Bei uns ist es eine Phase weil die Schulkinder aus dem Kiga verabschiedet wurden.
Wenn sie so was möchte, dann machen wir das spielerisch und fertig. Von uns aus geht das auch nicht, warum auch?
Ich handhabe das auch so. Mein Sohn stand neulich mit mir im Aldi, da gab es ein Uhrenspiel um für (ab) Fünfjährige die Uhrzeit zu lernen.. und er diskutierte so lange mit mir, bis ich es gekauft habe. Er wird am Sonntag vier.
Zuhause spielen wir das nun eben ohne Anleitung, er gibt mir eine der Spieluhren und nimmt selbst eine. Dann sagen wir uns volle Stunden und stellen die ein. Es ist also ein Spiel, nichts weiter und ich fange von mir aus auch nicht damit an.
D.h. was vom Kind kommt ist okay und kann durchaus beantwortet werden, Materialien würde ich aber nicht kaufen oder das Spiel von mir aus fordern.
Er hat ebenfalls schon Interesse an Buchstaben und Zahlen, rechnet mit Fingern, zählt gerne Dinge usw.
Das Einzige, was ich kaufe ist das Bussi-Bär-Heft, das liebt er über alles und da finden sich auch kleine Rätsel und Spiele, die er leidenschaftlich gerne macht. Für mich sind eher die netten Geschichten wichtig, zum Vorlesen. Das Plastikspielzeug nehme ich in Kauf, das gabs halt in meiner Kindheit noch nicht dazu.
Hallo Maria,
mein Sohn ist zwar noch nicht so weit, aber ich möchte dir trotzdem antworten.
Kinder lernen gern und haben Spaß daran. Ich würde das nie unterbinden, sondern auf Fragen antworten.
Lehrer in der Schule (ist auch mein Gebiet) sollten Wege finden, Kinder dort abzuholen, wo sie sind und dementsprechend zu unterrichten.
Du solltest nur darauf achten, dass deine Tochter sinnvoll lernt und nicht nur "auswendig". Also sie sollte verstehen, was sie rechnet (am besten mit Material). Die Buchstaben sollte sie als Laute kennenlernen, die den einzelnen Graphemen zugeordnet werden.
Unterdrücke nicht ihren Wissensdurst, aber mach auch nichts, wenn sie nicht fragt.
Das ist meine Meinung
Liebe Grüße
Laura
Meine Tochter fing auch in dem Alter damit an. Sie kannte mit 3 schon das komplette Alphabet (Großbuchstaben) und bald auch die Kleinbuchstaben. Das fiel ihr nicht schwer.
Dann hab ich ihr auch erklärt, wie man dann richtig liest, also die Buchstaben zum Wort zusammenzieht. Das ist allerdings der schwierigste Teil am Lesenlernen. Zwischenzeitlich verlor sie das Interesse am Lesen etwas. Mit 4,5 oder 5 kam es wieder, da brachte sie es dann fertig, zwei oder drei Buchstaben zu einer Silbe zusammenzuziehen. Das war ihr aber offenbar zu mühsam. Sie ist jetzt 6,5 Jahre, wird in ein paar Wochen eingeschult und kann noch lange nicht flüssig lesen. Silben oder kurze Wörter gehen, wenn sie sich bemüht. Schreiben versucht sie manchmal, vom Prinzip her weiß sie auch wie's geht. Meist soll ich ihr ein Wort vorschreiben oder lautieren, ganz allein schreibt sie selten was.
Also ich denke, es handelt sich bei Lesen/Schreiben/Rechnen um Kulturtechniken, wo nicht nur die Schule, sondern auch die Eltern die Verantwortung dafür tragen, dass ihr(e) Kind(er) sie erlernen. Wenn meine Tochter Interesse zeigte, habe ich sie folglich immer unterstützt/gefördert, aber keinen Druck meinerseits ausgeübt oder versucht, sie zu "drillen". Ich habe aber auch nicht versucht, sie zu bremsen.
Bis zur Einschulung haben die Kinder noch die Freiheit, selbst zu entdecken/bestimmen, mit was sie sich wann beschäftigen wollen. Wenn ein Kind schon früh Interesse an einer bestimmten Sportart oder einem Musikinstrument zeigt, unterstütze ich das ja genauso. Und da sagt ja auch keiner: lass das lieber, dann wird sie sich im Musikunterricht in der Schule oder im Schulsport/Schulschwimmen sicher langweilen. Gerade mit dem Schwimmen ist es auch so: viele in ihrem Alter haben das Seepferdchen, manche schon das Bronze-Abzeichen, einige andere können aber überhaupt noch nicht schwimmen... Und manche können halt schon lesen, andere (wie sie) sind vielleicht kurz davor, und wieder andere interessieren sich nicht die Bohne für Buchstaben.
Hallo,
das könnte Heli sein... Lesen lernen finde ich okay, Rechnen und Schreiben würde ich an deiner Stelle lieber den Fachleuten überlassen - aber das ist meine Meinung. Auch beim Lesenlernen würde ich dir raten, dass du dich erstmal schlau machst, wie Kinder am besten Lesen lernen, damit du sie auch wirklich förderst und ihr nicht für später Steine in den Weg legst.
Ich weiß nicht, ob es noch andere auffällige Dinge gibt, aber: Auch wenn es hier nicht gern gehört wird: ich lege dir den Weg zu einer Beratungsstelle ans Herz, um die Kleine auf eine mögliche Hochbegabung zu testen. Das geht ab etwa 4 Jahren. Denn auch wenn es hier gerne mal so hingestellt wird: das Verhalten deiner Tochter ist nicht normal, sondern besonders.
Sollte eine Hochbegabung bescheinigt werden, könnte bspw. auch die Kita (falls deine Tochter in eine geht oder eben wenn sie dann später geht) auch Sondermittel beim Sozialamt beantragen, um ihren speziellen Bedürfnissen gerecht zu werden.
LG Berna
Liebe Berna,
witzig, dass Du das so schreibst. Ja, Emilia ist auch in anderen Bereichen auffällig und die Kinderärtzin sowie die Erzieherinnen im Kiga vermuten eine Hochbegabung.
Das habe ich hier aber nicht geschrieben, weil man dann immer als übermotivierte und übergeschnappte Mutter hingestellt wird.
Allerdings leben wir hier SEHR ländlich, so dass ich befürchte, wir haben kein sonderlich gut ausgebautes Netz an Beratungsstellen. Wäre denn das SPZ ein Ansprechpartner? Aber die Beratung bräuchte ich dann vor allem in Hinblick auf den Schuleintritt (wann? wo?) und da habe ich ja noch in den nächsten 2 Jahren Zeit.
Aber Danke für den Tip!
Maria
Hallo,
ich wohne in Rostock und hier gibt es an der Uni eine Begabungsstelle. Ich habe letztens gerade mit meiner Professorin über meine Tochter gesprochen. Sie meinte, wenn sie sich so weiter entwickelt, sollten wir sie so bald wie möglich testen lassen. Hier bei uns wäre bspw. der 30.06. der Einschulungsstichtag, aber evt. sollten wir uns an den Gedanken einer vorzeitigen Einschulung gewöhnen.
Wenn du magst, kannst du dich gerne an die Beratungsstelle wenden:
http://www.odysseus-projekt.de
Ich denke, sie könnten dir auch behilflich sein, eine Beratungsmöglichkeit in eurer Nähe zu finden.
LG Berna
Ich finde BREMSEN noch schlimmer als FÖRDERN. D.h. ich beantworte meiner Tochter alle ihre Fragen und wenn sie dann mit 6 ein Atomkraftwerk bauen kann, dann ist es eben so
Die Schule ist in diesem Land sowieso nicht individuell genug. Es wird immer Kinder geben, die in dem ein oder anderen Fach nicht mitkommen oder sich langweilen, weil sie schon weiter sind. Insofern nehme ich darauf überhaupt keine Rücksicht.
Meine Tochter liebt Buchstaben auch sehr und diese Vorschulblöcke löst sie wahnsinnig gerne. Sie ist jetzt 4 und kann alle Buchstaben schreiben und auch schon etwas lesen (nicht auswendig, sie liest sie wirklich). In der Schule wird sie sich dann aber sowieso an die Schreibschrift gewöhnen müssen und Schönschrift lernen. Es gibt doch immer noch was zu verbessern, insofern muss ich sie dann eben in dieser Richtung motivieren.
in der 1 klasse, können fast alles schon schreiben und lesen, jeden falls ist es hier so.
wenn sie was wissen will erkläre es ihr.
Öhm, wo genau wohnt ihr?
Bei uns in der Schule können meistens höchsten ein oder zwei Kinder wirklich lesen (also nicht nur Mama und Papa wiedererkennen). Die meisten Kinder können halt ihren Namen schreiben, mehr nicht!
Richtig lesen kann ein kleiner Teil der Kinder zu den Herbstferien, die meisten habens um Weihnachten rum kapiert, und ein paar brauchen noch bis zum Sommer, um unbekannte Wörter lesen zu können.
Fließen lesen wird erst in der zweiten Klasse erreicht, und selbst in der Dritten tun sich manche Kinder mit fremden Texten noch schwer.
Also wo bitte wohnen die ganzen Wunderkinder? Und warum gibt es dann überhaupt noch eine erste Klasse bei euch???
LG;
Lucy
ich find jetzt nicht unbedingt, dass es wunderkinder sind, nur, weil sie in der ersten klasse schon lesen und schreiben können.
hier in frankreich zb lernen die kinder im kindergarten schon lesen und schreiben und die meisten können und wollen das auch. da wundert sich keiner drüber ;)
Ich würde einfach auf die Fragen antworten.
Ganz wichtig beim Alphabet ist, dass du ihr die Buchstaben so sagst, wie sie GESPROCHEN werden! Beispiel : nicht EM für M odern Mmmmm
ein P ist kein PE sonder eben ein p (kann man schlecht schreiben,aber ich hoffe, du verstehst was ich meine)
Mein Sohn konnte mit drei alle Buchstaben (hat auch im Alter von deiner angefangen zu fragen) und war dann furchtbar frustiert als dass mit dem Lesen nicht geklappt hat. Die fiel uns eben auf, dass wir ihm die Buchstaben so gesagt haben, wie sie im Alphabet heißen, aber nicht, wie sie gesprochen werden.
Unser Sohn hat dann mit 4 angefangen zu lesen, vor der Einschulung dann so Bücher wie Magisches Baumhaus etc. Schreiben konnte er kleine Briefe nach Gehör, allerdings nur in Großbuchstaben, da ich eben nicht irgendwie mit ihm gelernt habe.
Ich würde ein Kind nie ausbremsen, aber auch nicht bewußt in dieser Richtung fördern. Wir haben eine Weile versucht, ihn mit einem Musikinstrument "abzulenken", hat ihm zwar Spaß gemacht, aber Lesen gelernt hat er trotzdem weit vor der Schule.
Natürlich war es dann erst mal schwierig mit der Schule, aber er wurde halt direkt in die 2. Klasse eingeschult und das war gut so.
Mittlerweile ist er 8 und liest immer noch für sein Leben gern (mittlerweile richtig dicke Wälzer).
Gibt deiner Tochter einfach das Futter, das sie braucht. Testen lassen würde ich sie frühestens mit 6 Jahren oder falls ihr einen Test für eine Früheinschulung braucht. Denn die Tests unter 6 Jahre werden hinterher eh nicht anerkannt und außerdem- welchen Unterschied würde es machen zu wissen, ob deine Tochter einen IQ von 125, 13o oder 150 hat? In dem Alter gehts doch nur darum, dem Kind so viel anzubieten wie es selbst möchte.
Liebe Grüße,
Lucy