Guten Abend meine Lieben,
Ich schreibe im Namen einer guten Freundin, deren Sohn im September 5 wird.
Ihr Lebensgefährte (und Ziehvater des Jungen) muss im November als Soldat nach Afghanistan. Dass das nicht ganz ohne ist wissen wir inzwischen alle.
Auf meine Frage ob sie es dem Kleinen schon erzählt hätte meinte sie sie wüsste gar nicht wie sie das machen soll. Der Kleine hängt unheimlich an ihm und sie haben ihm bisher gerade so erklärt was er eigentlich arbeitet. Und dabei viel nicht einmal das Wort "Krieg". Nun meinte sie sie überlegt ob sie dem Kleinen nicht einfach irgendwie sagen solle dass M. einen langen Urlaub machen würde. Ich persönlich denke, dass das der falsche Weg ist und habe ihr das auch gesagt. Denn sollte (was wir nicht hoffen wollen) doch was passieren, wie will sie dem Jungen plausibel machen, dass M. verletzt (oder schlimmeres) ist? Meiner Meinung nach sollte sie bei der Wahrheit bleiben, oder zumindest nah dran. Denn wenn M. wirklich ein halbes Jahr weg ist weiß ich, dass sie sich unendlich viele Sorgen machen wird (logisch eigentlich) und das wird auch am Kind nicht spurlos vorüber gehen. Der merkt doch dann das was los ist.
Nun aber das eigentliche Thema: Wie würdet ihr ihm erklären dass M. für (evtl) ein halbes Jahr nach Afghanistan in die übelste Gegend muss?
Vielen Dank im Voraus fürs Lesen und Antworten.
LG vom
Wie einem Kind Auslandseinsatz (Bundeswehr) erklären?
Da gibts ein sehr gutes Buch, siehe hier:
http://www.bundeswehr.de/portal/a/bwde/service/medien-tipps?yw_contentURL=/C1256EF4002AED30/W26SXD8S874INFODE/content.jsp
kann ich nur empfehlen !
LG Moni
Hallo,
ich kann dir sehr gut aus eigener Erfahrung berichten da mein Mann erst am 30.05 aus Afghanistan zurück ist.
Ich selber habe zwei Kinder die Große ist im März 4 geworden der kleine ist 1 Jahr alt.
Wir haben es der Großen so erklärt das der Papa für längere Zeit zur Arbeit in ein anderes Land muss um den Menschen dort zu helfen. Zu der Zeit wo mein Mann unten war gab es gerade die tödlichen anschläge und sie hat schon mitbekommen wenn ich gweint habe, ich habe aber versucht sie Möglichst aus der Sache raus zuhalten
Von Krieg haben wir da garnichts gesagt weil ich denke das die Kinder schon verängstigt.
Was sie möglichst machen sollte mal mit dem kleinen was malen oder basteln oder Bilder machen die dann dem M. geschickt werden. Das hilft dem kleinen und die Zeit für den Mann wird etwas leichter.
Wir haben auch im Kiga bescheid gegeben wenn ihnen Veränderungen auffallen sollen sie bitte sofort bescheid geben.
Wenn du noch fragen hast kannst du mir gerne schreiben.
Ich wünsche deiner Freundin das alles gut geht und er wohlbehalten zurück kommt.
LG Nicole
Guten Abend,
als mein Mann vor vier Jahren für vier Monate in den Kosovo flog, hatten wir zwar noch keine Kinder, trotzdem war die Situation nicht leicht. Deine Freundin muss dem Kleinen die "Wahrheit" sagen, da man in der Familie überhaupt nicht verheimlichen kann, wo der Papa ist. Jeder fragt nach, jeder will wissen, wie die Situation im Moment dort ist und und und.....Mein Mannn und ich haben uns täglich über die web-cam gesehen. Wie will Sie Ihrem Sohn erklären, dass der Papa eine Uniform im Urlaub trägt. Blöd sind die Kleinen ja nicht. Ich würde definitiv nichts von Krieg erzählen. Ich würde sagen, dass er lange und weit weg muss um zu arbeiten.
LG Verena6
Hallo Hase!
Der Papa meiner Tochter (3,5 Jahre) ist auch Soldat und war schon öfter in Afghanistan.
Etwas von "Urlaub" zu erzählen ist nicht gut! Wir haben unserer Maus gesagt,daß Papa ganz weit weg fliegen und dort arbeiten muß.PUNKT!
Nichts von "Krieg" oder "gefährlich" oder sowas!!
Wir haben unregelmäßig telefoniert und uns Briefe geschrieben...
Bis jetzt fahren wir ganz gut so.Ich hab ihr auch auf der Weltkarte gezeigt,wo der Papa is-und sie findet´s toll!
Wünsch deiner Freundin viel Kraft und gute Nerven!!!
Lg,Schniefnase
Hallo,
mein Mann muss auch immer wieder ins Ausland,ist zwar nicht bei der Bundeswehr aber egal.
Ich sage meinen beiden immer, der Papa muss da und dort arbeiten. Ich sag nicht ob es dort in dem Land gefaehrlich ist oder so.
Damit begnuegen sie sich. Ich wuerde ihm nicht erzaehlen, dass dort im Land kriegsaehnliche Zustaende sind, wuerde nur das Land erwaehnen. Was wir aber fast taeglich machen ist anrufen ueber Skype.
Momentan ist er im Oman, war aber schon in Suedafrika, Nigeria,Russland, Venezuela, Jemen und Saudi.
Und bald muss er in den Libanon und Lybien.
Gruss
Yvonne
Hallo,
ich würde dem Jungen sagen, dass sein Ziehvater in Afghanistan arbeiten muss und das die Menschen dort seine Hilfe brauchen. Aber auf keinen Fall würde ich sagen, dass es dort gefährlich ist. Damit kann ein Kind nicht umgehen. Auf evtl. mögliche Verletzungen würde ich überhaupt nicht eingehen. Das kann man erklären, wenn es passiert.
Gruß
Sassi