Hallo,
ich habe gerade so einen brass auf meine Tochter. Vor ab ich bin absolut gegen Misshandlung, aber ich habe es getan. Ich habe ihr eine Ohrfeige verpasst.
Aber heute war das Fass super voll und noch mehr. Seit sie 4 geworden ist ca. vor einem Jahr spinnt die total rum. Zum Beispiel:
Wenn sie Ihren Willen nicht bekommt, fängt sie an zu schreien wie eine Sirene. Oder wenn sie was machen soll wie Zimmer aufräumen etc. Ignoriert es oder macht alles andere was sie soll. Oder wenn sie sich anziehen soll, braucht sie Ewigkeiten. Wir müssen Sie laufend ermahnen und Konzequenzen androhen. Und selbst wenn wir das durch ziehen, gibt es wieder Geschrei, dann wird sie wieder ruhiger und dann kommt sie und entschuldigt sich und verspricht hoch und heilig es nicht mehr zu machen oder zu hören. Und ich möchte so gerne meinem Kind glauben, aber es ist nur noch eine Masche damit wir nicht mehr böse auf sie sind und so streng sind.
Mittlerweile sage ich Ihr auch das Ihre Entschuldigung ernst gemeint sein müssen und das Sie nicht wieder dasselbe macht.
Meine Frage:
Wie lange bestraft Ihr eure Kinder ? Einen Tag, oder nur ein paar Minuten.
Mir tut es in der Seele, und ich möchte auch mich schnell mit Ihr wieder verstehen.
Aber ich weiss keinen Ausweg mehr. Und heute bin ich zuweit gegangen. Den ganzen Tag war sie schon nicht lieb (gab freche Antworten) ist meinen Eltern sogar aufgefallen. Und mein Vater der seine Enkelin über alles liebt und sie viel beim Ihm darf, hat heute Mittag schon gesagt es reicht jetzt. Und das soll was heissen. Ich verstehe nicht wenn sie Aufgaben bekommt (wie anziehen) sie nicht konsequent zu ende machen kann, sondern immer wieder alles andere toll findet. Sie kann sich super mit anderen Dingen lange beschäftigen, sie träumt sehr viel und sie lenkt sich leicht von ihren eigentlichen Aufgaben ab. Zu einem bestimmten Mass ist es auch normal, aber ich empfinde es mittlerweile zuviel.
Heute abend sollte sie sich den Schlafanzug anziehen, ich habe sie mehrmals ermahnt und dann hatte ich die Faxen dicke und habe gesagt jetzt kann sie nackig schlafen, da fing sie so anzuschreien an. Sie hat alles zusammengebrüllt. Da habe ich ihr eine verpasst. Aber sie hörte nur kurz auf und fing wieder an, bin dann aus dem Zimmer habe das Licht ausgemacht.
Ich bin ratlos. Sie muss heute nackig schlafen. Ich habe das Gefühl ich komme an sie nicht mehr ran. Ich liebe sie sehr, aber momentan läuft irgendwas schief.
Vielleicht hat für mich jemanden einen Rat, was das beste wäre.
Für alle die die über mich jetzt herfallen werden, zur Info ich bin nicht perfekt und werde es auch nicht sein, aber ich versuche einen Teufelskreis durchzubrechen und es besser zu machen. Aber Lösungen wurden mir nie vorgelebt und lässt mich immer wieder kämpfen.
mengesonnenschein + Monster 4 J. + Mini-Monster 8 M.
Ich erkenne meine Tochter und mich nicht mehr wieder ????
Hallo,
vielleicht solltest Du (das ist sicherlich leichter geschrieben als getan) das ganze einfach etwas lockerer sehen. Lass Sie doch, wenn sie den Schlafanzug nicht anziehen will. Geh weg, lass sie schreien und atme tief durch! Manchmal ist es einfach ein Teufelskreis: Das Kind will irgendwas nicht, Mama "meckert", Kind schreit, dadurch Mama schlecht gelaunt/genervt (Kind übrigens auch), dann geht der Tag schon so weiter. Ich empfehle Dir, klare Ansagen/Diskussionen/Konsequenzen nur in den Fällen zu machen, in denen es wirklich darauf ankommt. Schlafanzug nicht anziehen? Dann nicht, ist doch ok - mit 4 muss man ja auch schon mal was selbst entscheiden dürfen, auch wenn es Unsinn ist.
Und vielleicht hat Dein "Monster" auch noch ein bisschen an der Ankunft des "Mini-Monsters" zu knabbern. Mini-Monster ist zwar, wie Du schreibst, schon 8 Monate alt, aber gerade in dem Alter werden sie ja noch mehr zur Persönlichkeit, erobern Raum (Krabbeln etc.), so dass Dein großes Monster vielleicht auch erst seine Rolle neu finden muss.
Alles Gute für Euch!
rain72
hey,
geh doch mal zu einer erziehungsberatung. da sitzen familientherapeuten, die mit dir alles durchgehen, dir dein fehler aufzeigen und lösungen erarbeiten. oder dir sagen, in wie weit das verhalten deiner tochter doch normal ist.
im augenblick gehen bei mir im umfeld auch viele zu so etwas. nicht, weil schlimme dinge passieren, aber es ist gratis, vertraulich und es hilft. allein schon mit jemandem darüber sprechen hilft sehr gut, ohne das da etwas wäre, was man ändern müßte
ich gehe alle 2 wochen, weil wir henris schlafproblem in den griff bekommen wollen und ich einfach mal angestauten ärger wegreden kann. die können dir bei allem helfen. es ist echt wie eine therapie-stunde beim psychiater
*lg*
p.s:hauen geht garnicht, das was folgte auch nicht(nur für alle die sich jetzt fragen, wie ich ohne sie zu verurteilen, antworten konnte)
Hallo,
das mit der Erziehungsberatung werde ich mal versuchen, vielleicht können mir richtig helfen.
Vielen lieben Dank für den Tip.
Gruss mengesonnenschein
Hallo,
ich habe den Eindruck, dass Du vielleicht manchmal etwas viel von Deiner Tochter erwartest. Sie soll ihr Zimmer allein aufräumen, sich schnell anziehen und auch sonst lieb sein und nicht schreien.
Meine Tochter wird zwar erst drei und ich habe noch keine Erfahrung mit Kindern im Alter Deiner Tochter, aber ich meine, gelesen zu haben, dass Kinder bis zum Schulalter ihr Zimmer gar nicht allein aufräumen können. Es überfordert sie einfach und sie lassen sich viel zu schnell ablenken. Was wäre so schlimm daran, wenn Du ihr ein bißchen hilfst? Man kann dabei auch ein Lied anstimmen: "Aufräumen, aufräumen ist jetzt dran und jeder hilft, so gut er kann!" oder einen Wettbewerb daraus machen.
Auch beim Anziehen könntest Du ihr behilflich sein oder sie loben, wenn sie es allein macht.
So, wie Du es beschreibst, sagst Du zu ihr, sie soll sich anziehen/aufräumen und verläßt dann den Raum. Um Deine Aufmerksamkeit wieder zu erlangen, macht sie eben genau das Gegenteil und schreit noch dazu. Das mag für Dich unlogisch klingen, da Du ja dann böse auf sie bist, aber für Kinder ist es ja erstmal egal, ob die Aufmerksamkeit positiv oder negativ ist.
Ich kann mir auch vorstellen, dass Eifersucht auf das kleine Geschwisterchen eine große Rolle spielt, schließlich muß sich das auch nicht alleine anziehen, wird gewickelt, gefüttert usw.
Vielleicht versuchst Du es mal mit mehr Verständnis für ihre Situation (ich weiß, das sagt sich leicht) und gehst mehr auf sie ein und lobst sie selbst für Dinge, die sie eigentlich schon lange kann.
LG,
Jessi + Mausi (fast 3) und Bauchzwerg (22. SSW)
Vielen Dank für deine Antwort,
aufräumen muss sie auch nicht allein, eigentlich räume ich auf und sie quatscht sich raus oder ignoriert. Mit den Wettbewerben etc. "fällt" sie auch nicht mehr darauf rein. Wo sie kleiner war hat es gut mit dem Aufräumen geklappt, doch jetzt wird sich dann in eine Ecke gesetzt und nichts wird gemacht. Sie muss auch nicht jedesmal aufräumen, aber sie sollte doch schon in der Lage sein, nur die Barbiesachen wegzuräumen. Oder nur die Bücher, und dann wenn sie fertig ist, vielleicht das nächste , während ich den schlimmsten Wust beseitige.
Beim Anziehen will sie keine Hilfe,sie ist doch "Gross". Also lass ich sie, sie fängt aber an zuschreien wenn ich sie anziehen möchte und ausserdem möchte ich sie eigentlich bestärken das sie es kann. Denn das erwarte ich von normalen 4jährigen schon, das sie sich anziehen können. Sie legt aber auch sehr viel wert darauf. Beim Anziehen schmeisst sie mich sowieso meisten raus und ich respektiere es.
Sie muss nichts alleine machen, aber 1. möchte sie es teils und 2. möchte ich Ihr Vertrauen geben das nicht immer meine Hilfe braucht.
Lieben Gruss mengesonnenschein
Wenn es so ist, dann solltest Du sie vielleicht wirklich machen lassen. Also nackt schlafen, mit Pyjama in die Kita usw. Sie wird bestimmt schnell merken, dass das ziemlich doof ist, außerdem macht das Schreien und nicht Anziehen ja gar keinen Spaß mehr, wenn Mama nicht darauf reagiert.
Beim Aufräumen könntest Du vielleicht in ruhigem Ton mit ihr vereinbaren, dass Sie die Barbies wegräumen muß und Du sie ansonsten für einige Zeit (z.B. 1-2 Tage) wegnimmst. Das würde ich dann auch ohne große Worte umsetzen.
Du hattest in Deinem ersten Thread auch noch gefragt, wie lange wir unsere Kinder bestrafen. Bei uns gibt es eigentlich, sofern möglich, keine Strafen, sondern Konsequenzen. Also kein Süßigkeitenverbot o.ä., sondern wenn sie schreit oder haut, spiele ich nicht mehr mit ihr. Oder wenn sie beim Anziehen bockt, kann sie sich eben nicht allein anziehen oder eben nicht mitkommen.
Mit Umsetzung der Konsequenz ist die Sache dann für mich auch meist erledigt, ich bin also nicht den ganzen Tag noch sauer.
LG,
Jessi
Hallo,
das hört sich alles sehr traurig an. Wahrscheinlich bist du im Moment einfach total überlastet und wahrscheinlich auch überfordert. Versuche dir mit Hilfe von andern Menschen (Oma, Opa, Babysitter) regelmäßige Auszeiten in deinen Tagesplan einzubauen.
Mein Rat: Versuche dich nicht in Machtkämpfe mit deiner Tochter einzulassen, sondern zeige ihr jeden Tag deine Liebe und Gelassenheit. Sie ist 4 Jahre und hat ein kleines Geschwisterchen, sie darf das alles tun, was du oben geschrieben hast. Das nennt man in anderen Worten auch einfach Grenzen austesten und das machen ganz viele Kinder, die einen heftiger die andern weniger heftig. Deine Aufgabe ist es mit Gelassenheit und viel Liebe diese Grenzen aufzuzeigen. Wie gesagt, deine Tochter verhält sich wie viele andere Kinder in diesem Alter, sie testet Grenzen und das darf sie. Was nicht sein darf ist deine Reaktion. Du bist Erwachsen und du solltest deine Grenzen kennen und du darfst deine Grenzen nicht überschreiten. Sollte es dennoch einmal passiert sein (wie oben beschrieben), dann musst du dich bei ihr entschuldigen und ihr erklären, dass du sehr wütend warst und dass du dich ganz falsch verhalten hast und dass es dir sehr leid tut. Diese Info muss deine Tochter bekommen, denn Erziehen heißt Vorleben.
Wenn du dich wieder einmal in einen Machtkampf mit deiner Tochter verstrickt haben solltest, dann versuche da raus zukommen, indem du nicht auf dein Recht zu bestehen versuchst, sondern indem du dich an alle schönen Dinge erinnerst, die du mit ihr erlebt hast. Wenn du es schaffen solltest diese frei von irgendwelchen Vorwürfen mit viel Liebe laut zu äußern, dann wirst du überrascht sein, wie schnell sich das Verhalten deiner Tochter ändert.
Beispiel: Sie will den Schlafanzug nicht anziehen. Anstelle zu schimpfen erzählst du ihr von ihrem ersten Schlafanzug, du zeigst ihr wie klein er war und erzählst davon, wie du ihn ihr angezogen hast und davon wie sie dich dabei angelächelt hat. Du erzählst ihr wie stolz du warst, als sie sich das erste Mal ihren Schlafanzug selbst angezogen hat und wie ihr gelacht habt, als sie versucht hat mit den Armen in die Hosenbeine zuschlüpfen,....(natürlich echte Erlebnisse aus euerm Leben) Mit großen Augen wird sie dich anschauen und wenn du dann nebenbei erwähnst, dass du noch schnell das Licht in der Küche ausmachst, während sie sich den Schlafanzug anzieht und du ihr danach, wenn sie im Bett liegt noch ganz tolle Erlebnisse aus euerm gemeinsamen Leben erzählst, dann wette ich hat sie den Schlafanzug angezogen, bevor du aus dem Zimmer bist
Nochmal in Kurzform: Keine Machtkämpfe mehr, dafür ganz viel Liebe und Gelassenheit und viele, viele schöne Geschichten aus euerm Leben.
Achja und jede Phase hat eine Ende
Du schaffst das.
Alles Liebe
Jollymax
Hi
ich will jetzt nicht über dich herfallen, ABER dein Kind ist erst 4!!!!!
Was erwartest du eigentlich?? Klar möchte man am liebsten ein Kind das tut was man ihm sagt und immer lieb ist, aber da bräuchtest du dann besser eine Puppe. Kinder in dem Alter haben solche Phasen, sie entwickeln immer mehr ihren eigenen Willen und wollen den natürlich auch durchsetzen. Und das probieren sie mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln, Schreien Bocken Schlagen ect. ...und glaub mir ich sprech aus Erfahrung, ich hatte das mit meinem Großen und mit meinem Mini hab ichs gradeben durch. Klar darf man ihnen deswegen nicht alles durchgehen lassen, sie wollen ja wissen wie weit sie gehen können, aber in dem , ich würde mal sagen "Entwicklungsschub" brauchen sie auch besonders viel Halt. Jaime hat wenn er nicht grad am austicken und schreien war , ganz viel Mamakuscheln gebraucht. Und wenn er sich entschuldigt hat er es in dem Moment auch ernst gemeint, wie deine Tochter bestimmt auch. Auch wenn er 10 Min später wieder gezickt hat.
Vielleicht siehst du das ganze auch im Moment so extrem weil da ja auch noch dein Baby ist dass dich braucht?
Hab Geduld mit ihr, das geht wieder vorbei, auch wenn man manchmal mit den Nerven am Ende ist, sie braucht dich als liebe Mama, die nicht nur von ihr verlangt dass sie funktioniert, sondern die sie auch nach so einem "Terror" in den Arm nimmt und ihr sagt dass sie sie trotdem lieb hat.
lg, gute Nerven und viel Geduld
brigge
Hallo,
ich habe nicht viel Zeit deshalb mal nur kurz ein Aspekt, der mir teils ein wenig geholfen hat: im "Trotzalter" werden die Kinder selbst von ihren Gefühlen "übermannt" und sind davon überfordert. Wahrscheinlich ist deine Tochter an der Stelle auch einfach selbst überfordert und weiß nicht wohin damit. Oft sehe ich meine Tochter als "Täter" - aber teilweise ist sie sicher einfach nur "Opfer" ihrer starken Gefühle, die sie selbst noch nicht einordnen kann
Vielleicht kannst du den Gedanken ja mal etwas weiterdenken und durchdenken
Grüße,
Sonja
Hallo,
mein Sohn wird zwar erst im Oktober 4, aber was du hier beschreibst, genauso ist es im Moment auch bei uns zu Hause! Ich kann sagen was ich will, er hört absolut nicht und macht genau das Gegenteil von dme was man ihm sagt, und dabei lacht er immer wieder....da kann man schon an die Decke gehen!
Weiß mir mittlerweile auch keinen Rat mehr. Ich hoffe, dass diese Phase bald vorüber geht!!
Lg
Hallo!
Also ich mache seit einer geraumen Zeit genau das Gleiche durch. Einerseits ist es eine normale Phase, andererseits - und das ist in meinen Augen eine logische Konsequenz - liegt es am kleinen Geschwisterchen. Nicht, dass das Kleine was dafür könnte, aber man muss sich eben mal vorstellen, was in dem großen Kind vorgeht. Es war immer allein, deine Große ja bereits 3 Jahre, und dann kommt Mama und meint: Du bekommst ein Geschwisterchen. Möglicherweise wollte es deine Große sogar gern. Ja und dann kommt alles anders, als sich das Kind gedacht hat. Mama hat auf einmal einen dicken Bauch, kann nciht mehr ganz so viel machen. Mama kauft plötzlich so viele Sachen für das Baby und scheint mich dabei ganz zu vergessen
Klar, du wirst mir jetzt sagen: Das stimmt ja nicht. Wir haben uns immer um unsere Große gekümmert und ihr viel Liebe gegeben. Ja, das wird auch so sein und dennoch dämmerte deiner Großen wohl so langsam, was auf sie zu kommt ...
Und dann war das Baby da. Und dann?:
Alle kommen, um das Baby zu sehen. Das ist ja soooo süß. Mama geht ständig hin, wenn es schreit (also schrei ich auch einfach, damit meine Mami zu mir kommt), Mama streichelt es ständig und ist immer für das Kleine da (ich will aber, dass meine Mama nur für mich da ist - ich war zuerst da), ständig muss ich aufpassen, damit ich dem Kleinen nicht weh tue, nicht zu laut bin, wenn es schlafen will. Ich darf ihm nix wegnehmen, meinen Ärger nicht äußern, wenn es MIR was weggenommen hat (also das, was Kinder dann eben machen: schreien, schubsen, stoßen, hauen usw.), ich muss alles ganz schnell machen (dabei macht Mama bei dem Baby alles und es macht gar nix).
Als Noah kam, war Joel knapp 2; konnte schon recht viel allein und ich hab ihn sicher auch sehr gefordert. Unbewusst hab ich ihm wahrscheinlich auch echt zuviel abverlangt, in Anbetracht der Situation, plötzlich Rücksicht nehmen und teilen zu müssen. Sein Verhalten war nur eine logische Konsequenz: Entweder benahm er sich zunehmends wie ein Baby, krabbelte, wollte die Flasche (wobei ich den Kleinen stillte), brabbelte nur noch, statt zu sprechen usw. oder er benahm sich einfach nur daneben: schrie rum, bekam Wutanfälle vom Feinsten, rannte mir in Geschäften weg, machte überhaupt grundsätzlich nur das Gegenteil dessen, was ich ihm auftrug, richtete seinen ganzen Frust gegen den Kleinen, indem er immer genau das tat, was er nicht durfte: hauen, schubsen, runterdrücken ... Je älter Noah wurde, umso schlimmer wurde Joels Verhalten.
Und wir haben es unbewusst nur noch gefördert, indem wir ihn ständig ermahnten, ihn schimpften, immer mehr von ihm verlangten, weil er doch der Große ist, weil er das doch schon kann usw. usf.
Zu guter Letzt fing er auch noch an extrem zu stottern
Wir waren dann bei meinem Papa in der Heimat und dort bekam er deutlich mehr Aufmerksamkeit, besonders von Opa und er war plötzlich nahezu stotterfrei. Kaum waren wir wieder zuhause im Alltag fing er wieder an
Der Durchbruch kam, als ich mich in der Krippe danach erkundigte: Die Erzieher waren verwundert und meinten, nein, er stottert nicht. Eine ganze Woche lang hatten sie ihn dann beobachtet und mir vor einer Woche gesagt: Sie haben eine Dokumentation gemacht und er wäre in der Krippe stotterfrei - 5 Minuten nachdem ich ihn bringe hört er auf und wenn ich ihn hole, fängt er wieder an
Boah, dass mir erst da ein Licht aufging, ist für eine Mutter, die ihr Kind liebt, echt peinlich!
ABER: Ich hab für mich Konsequenzen draus gezogen ...
Ich achte seither mehr auf mein Verhalten und stellte fest, dass es mir unbewusst öfter passiert, dass ich den Kleinen bevorzuge (ihn zum Beispiel öfter auf den Arm nehme, ihn nicht so viel schimpfe, wenn er was macht und dass ich beim Kleinen von Anfang an sehr konsequent war - ihm damit eine Linie gebe, was ich bei Joel damals nicht tat uns es so sehr schwer ist, ihn jetzt konsequent zu behandeln, weil er sich nichts gefallen lässt und eben einfach wieder ausm Zimmer raus kommt, wenn man ihn rein schickt) Naja, ich habe also begonnen, mich viel mehr um den Großen zu kümmern, ihn weniger zu schimpfen, sondern ihm stattdessen zu helfen, ihn öfter zu umarmen, zu loben und auch für bestimmte Dinge zu belohnen, die er machen darf und der Kleine eben nicht!
Du wirst nicht glauben, wie super das klappt. Wenn Noah abends im Bett liegt, setze ich mich über eine Stunde mit Joel zusammen. Wir machen Spiele oder malen. Wir kuscheln noch lange und ich singe ihm was vor. Joel ist viel ruhiger geworden, er stottert weniger (hoffentlich bald nicht mehr ), hört viel mehr auf Ansagen, teilweise nahezu problemlos.
Es war eigentlich auch logisch!!!
Ein Kind ist schließlich nicht einfach so böse und gleich gar nicht mutwillig. Ein Kind ist entweder der Spiegel der Eltern oder es reagiert logisch auf das Verhalten der Eltern ...
Es hätte viel schöner sein können, wenn ich mich mal vorher selbstkritischer verhalten hätte
Ich wünsche euch alles Gute
LG Mandy mit Joel (3,5) und Noah (1,5)
Ich glaube auch, daß Du (ihr) in vielen Dingen lockerer werden solltet. Ich habe auch ne 4-jährige daheim die bockig ist und manchmal das FAß zum überlaufen bringt. Mehr aber regt mich meine knapp 3-jährige auf, die ist nämlich auch so, daß sie wegen jedem Furz heult oder/und schreit Und da werd ich oft zum Hirsch. Ich nehm sie dann und setz sie in ihr Zimmer. Da bockt und schreit sie dann ne Zeitlang rum. Aber sie hört auch nicht auf, weder durch Zureden, noch durch in Arm-nehmen, nix. Alles ausprobiert. Jetzt lassen wir sie einfach.
Ich musste das lernen und bin noch dabei.
Da kommt mir die Bockigkeit der 4-jährigen harmlos vor.
Du hast noch ein Baby um das Du Dich kümmerst. Das kann auch sehr wohl dazu führen, daß die Große sich da "wichtigtuen" will.
Zimmer nicht aufgeräumt (meist helfe ich noch dabei, dann klappt das super), kein Sandmann (o.ä.), nicht angezogen (und wenn ich merke, sie träumen vor sich hin, dann helfe ich halt) ,dann gehts in Unterwäsche in den Kiga (mussten wir bisher noch nicht durchsetzen) usw..
Schraubt mal eure Erwartungshaltung etwas zurück. Vlt klappt es dann besser.
Lg b2