Kindergarten! Fast ein Jahr rum und es klappt nicht.

Guten Morgen!!

Finn geht jetzt 11 Monate in den Kindergarten. Der Start war schon schwer für ihn.
Er hat sich in dem Jahr noch nicht wirklich eingewöhnt. Er spielt nicht mit anderen Kindern usw.! Es ist einfach schwer für ihn. Wenn dann spielt er nur mit einer Erzieherin.

Heute morgen sollte er nach 2 Wochen Sommerferien wieder in den Kindergarten. Mein Mann fuhr in hin und wollte noch ein paar Spiele mit ihm spielen, damit der "Start" nicht so schwer für ihn ist. Aber es war nichts zu machen. Als er nach einer halben Stunde fahren wollte brach Finn in Tränen aus. Es war meinem Mann einfach nicht möglich den Kindergarten zu verlassen.

Und die Erzieherin steht daneben neben und unternimmt nichts. Klar, die Erzieherin kann sich auch nicht nur um unser Kind kümmern. Aber er ist eigentlich das einzige Kind in der Gruppe, welches so Schwierigkeiten hat.

Mein Mann hat unseren Sohn wieder mit nach Hause gebracht.

Ich möchte auch keine Sonderbehandlung dort. Aber es wäre doch nicht zu viel verlangt, wenn sie sich gerade mal ein wenig mit im beschäftigt, damit er ein wenig abgelenkt ist.

Mir kam der Gedanke, Finn im Kindergarten abzumelden. Es ist mir vollkommen klar, dass es nicht der richtige Weg wäre.
Aber ich weiß auf der anderen Seite auch, dass er dort nur die Zeit absitzt und sehr traurig ist. Er fügt sich einfach nicht in die Gruppe ein.

Und es macht mich sehr traurig, wenn ich ihn mittags abhole und sehe, dass andere Kinder schön miteinander spielen und mein Sohn irgendwo in der Ecke sitzt oder steht und dem Geschehen einfach nur zusieht.

Macht es Sinn ihn weiter zu "quälen"?

Ich weiß auch nicht, was ich noch machen soll.
Gespräche mit den Erzieherinnen habe ich auch schon geführt. Aber da kommt auch keine Hilfe oder irgendwelche Tipps.

So, mußte mich jetzt einfach mal ausheulen.


LG Carmen

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huhu,

kinder lernen das spielen mit anderen kindern erst ab einem gewissen alter. es ist völlig normal, wenn er noch alleine spielen möchte.

dass euer finn nach dem urlaub startschwierigkeiten hat, ist klar. ich denke aber, es ist falsch, den abschied von euch dann so in die länge zu ziehen.

er hätte es vielleicht leichter gehabt, wenn der papa sich kurz verabschiedet hätte. mein großer würde auch weinen, wenn ich oder der papa erst noch mit ihm spielen und dann plötzlich weggehen will.

klar ist es von den erzieherinnen schwach, wenn sie da nicht helfend eingreifen.

wieder mit nach hause nehmen ist problematisch, euer kind merkt sich das und kann eventuell versuchen, immer wieder mitgenommen zu werden.

also gib eurem kind noch ein wenig zeit, das spielen mit anderen kindern kommt noch und abschiedsschmerz gibts immer mal am morgen.

alles gute

claudia

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Was hätte es genutzt, wenn mein Mann sich verabschiedet und geht und Finn rennt rennt im quer durch den Kindergarten hinterher? Was sollte mein Mann machen?

Die Tür schnell zwischen ihm und unserem Sohn zu zu drücken und einfach zu gehen wäre auch nicht der richtige Weg gewesen.

Mir war es ja auch klar, dass es Finn heute umso schwerer fällt nach den 2 Wochen daheim. Aber man hätte ihm dabei helfen können.

Klar, dass er wieder mit nach Hause kam war vielleicht nicht sonderlich gut. Aber mein Mann sah keinen anderen Weg. Wenn die Erzieherin auf Finn eingegangen wäre, hätte es ja geklappt.

Ich habe Finn auch schon öfter mal dagelassen und er hat geweint. Dann hat sich aber eine andere Erzieherin schnell mit ihm beschäftigt und ich bin gegangen. Und mir wurde auch jedes Mal versichert, dass er wieder schnell aufgehört hat zu weinen.

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Meine Antwort wäre die gleiche gewesen, wie die meiner Vorschreiberin.

Aber da Du jetzt nochmal genauer beschreibst, wie (oder eben nicht!) die Erzieherin reagiert hat.

Ich kenne die Situation von beiden Seiten - meinem Sohn fällt es an vielen Tagen auch schwer, mich gehen zu lassen.
Außerdem kenne ich als Erzieherin die Situation auch mit anderen Kindern.


Daß Dein Mann und Dein Sohn einfach so der Situation überlassen wurden, war völlig falsch!
Wenn mein Sohn ein paar Minuten quengelt, sich an mich hängt usw., dann kommt eine Erzieherin und nimmt ihn mir ab, versucht ihn abzulenken - und ich gehe dann sofort.
Genauso mache ich es bei Kindern, die morgens (oder eben nach den Ferien) Schwierigkeiten haben.
Die Minute, das Kind zu nehmen, hat man immer (wenn auch nicht sofort, aber eben nach 3-4 Minuten sicher!) und dann kann man es, gegebenfalls auf dem Arm, beruhigen, während man sich auch wieder um anderes kümmert.

Im KiGa meines Sohnes funktioniert das auch, wenn mal eine Erzieherin aus einer anderen Gruppe oder ein Springer da ist! #pro


Was Du jetzt konkret tun kannst, weiß ich auch nicht wirklich.
Auf jeden Fall, sprich nochmal mit der Erzieherin (oder allen Erz. aus der Gruppe) - und sollte sich wieder nichts ändern, sprich mit der Kitaleitung.
Es sollte das Ziel von allen sein, daß es den Kindern im Kindergarten auch gut geht!

LG, sapf

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Hast Du Deinen Sohn mal gefragt, was ihm am Kindergarten nicht gefaellt? Das Verhalten der Erzieherin ist nicht richtig, sie haette versuchen muessen, ihn ins Spiel zu integrieren.

Aber das Kind wieder mit nach Hause nehmen, ist auch keine Loesung.

Arbeitest Du?

Claudia

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Ja, ich habe Finn schön öfter gefragt was ihm nicht gefällt. Aber er gibt mir keine richtige Antwort darauf. Finn ist ein schüchternes Kind.

Ich schätze mal, dass es ihm dort zu laut ist, zu viele Kinder usw.! Es sind 25 Kinder in einem sehr kleinen Raum. Was allerdings nur noch ein paar Wochen so ist, da im Nebengebäude umgebaut wird und die große Gruppe dann dort einzieht. Und Finn kommt in eine andere Gruppe mit nur 10 bis 15 Kindern.

Ich habe die Vermutung, dass er vor andern Kindern "Angst" hat. Er ist lieber für sich alleine.

Mir ist klar, dass es nicht gut war, ihn wieder mit nach Hause zu bringen. Aber meinem Mann blieb quasi nichts anderes übrig.

Ja, ich arbeite. Aber ich bin in der glücklichen Situation, dass ich von zu Hause arbeiten kann.

3

Hallo!!!

Mein Sohn geht jetzt in sein drittes Kindergartenjahr (4,5 Jahre) und grade nach den Ferien ist es auch für ihn immer noch schwer. Das erste Jahr musste ich immer noch bleiben und ein Bild malen (zum Glück war ich daheim, weil seine Schwester grade geboren war). Jetzt muss ich nur noch winken am Fenster, aber auch das macht er nie allein, ich muss immer jemanden ansprechen, der mit ihm winkt.

Dabei hat er Freunde. Er wird aber nie gerne in den Kiga gehen. Wenn er da ist gehts und nachmittags will er nie heim.

Ich habe immer versucht, Kinder einzuladen (er geht auch ungern zu anderen allein, Geburtstagseinladungen sind Horror für mich). Seit seine Schwester da ist , ists was besser, aber vorher wollte er mit andern Kindern nix zu tun haben.

Versuchen die Erzieher denn, ihn im Spiel mit anderen einzubeziehen? Bei uns hatten wir auch einen Jungen, der es schwer hatte, da hat die Erzieherin sogar eine Mutter gebeten, ihn zum Kindergeburtstag einzuladen. Mag Dein Sohn denn ein Kind, von dem er mal erzählt?

Abmelden würde ich keinesfalls, eher erwägen, einen andern Kiga zu nehmen, eventuell würde ihm ein Neustart helfen.

LG

Schnuckimama

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Hallo!

Danke für deine Antwort.

Eine der Erzieherinnen versucht Finn irgendwie einzubinden und auch anderen Kindern näher zu bringen. Aber es hilft Finn nicht wirklich.

Ich weiß, dass eine Abmeldung der falsche Weg wäre.
Nur ob es in einem anderen Kindergarten besser wäre? Zumal ich von dem anderen Kindergarten vor Ort nicht viel halte.

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Hallo

Hast du mal dran gedacht das der Kindergarten nicht zu deinem Kind paßt?

Ich kenne eine Mama die hat ihr Kind aus unserem Kiga rausgenommen weil es da nicht klappte.

In einem anderen Kiga klappte es super.

Unser Kindergarten ist klasse mein Sohn geht gerne aber da paßte es irgendwie nicht.

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Danke für deine Antwort.

Nein, daran habe ich noch nicht gedacht.

Aber ich weiß nicht, ob ein Wechsel viel bringen würde. Finn ist generell sehr schüchtern und hat meiner Meinung nach "Angst" vor anderen Kindern.

Auch wenn wir mal zum Spielen verabredet sind. Es ist schon dann ein Krampf Finn ins Auto zu bekommen. Er möchte einfach nicht zu anderen Kindern und ist lieber für sich alleine.

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Musst du denn nicht arbeiten? Dann wäre es natürlich möglich, ihn noch ein Jahr daheim zu lassen. Aber ob er sich dann besser eingewöhnt, ist natürlich fraglich. Das ist natürlich ein seltener Fall, dass sich Kinder auch nach so langer Zeit nicht eingewöhnen. Woran kann es liegen? Wird er geärgert? Spielen die Kinder nun erst gar nicht mehr mit ihm, weil er anfangs so schüchtern war? Gibt es in eurer Nähe einen anderen Kindergarten, den ihr euch mal anschauen könntet?

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Ich arbeite. Aber ich habe das Glück, dass ich das von zu Hause machen kann.

Ich denke, eine Abmeldung wäre nicht der richtige Weg.

Finn wird nicht geärgert. Ich denke, die anderen Kinder spielen nicht mit ihm, weil er zu schüchtern ist und sich quasi gg. alles wehrt. Die anderen Kinder haben schon quasi Freundschaften geschlossen.

Es gibt zwar einen anderen Kindergarten hier im Ort, aber von diesem halte ich nicht viel.

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hi Carmen!

Ich kann schon verstehen, dass du die schwierige Eingewöhnung deines Sohns im Kindergarten sorgenvoll betrachtest. Aber glaub mir: ihr tut ihm keinen Gefallen damit, ihn abzumelden. Denn irgendwann muss er ja auch in die Schule und da kannst du ihn nicht einfach abmelden, wenn er dort nicht mitmachen mag und weint. Dann lieber jetzt durch diese harte Lehre durch als in 3 Jahren.

Okay, ich gebe dir Recht, die Erzieherin dürfte in dem Moment des Abschieds mehr auf ihn eingehen, vielleicht ein kleines Verabschiedungsritual mit ihm zusammen aufbauen und jeden Morgen durchspielen (z.B. winken gehen und dann ein Bild für Mama/Papa malen, das Finn dann mittags mit nach Hause bringt). Schlagt ihr das doch mal in einem Elterngespräch vor!

Aber andererseits macht ihr es Finn natürlich auch nicht gerade leicht, wenn ihr den Abschied jedesmal mit "noch etwas zum Eingewöhnen gemeinsam spielen" in die Länge zieht. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass sich die Kinder schneller wieder beruhigen, je schneller und konkreter (und je positiver) der Abschied der Eltern ist. Wenn ihr natürlich schon mit zerknirschtem Gesicht sagt "so, Finn, ich geh dann mal, bis heute Mittag", dann ist es für Finn sicher schwerer, Abschied zu nehmen, als wenn ihr ihn strahlend an beide Hände fasst, ihn direkt anschaut und ihm freudestrahlend verkündet"so, Finn, spiel schön, ich freu mich auf nachher." Und dann bitte freudestrahlend winkend abdackeln!

Dass Finn (noch) nicht mit anderen Kindern spielt, ist ja mit 3 Jahren noch nicht soooo ungewöhnlich. Aber sicher wird sich das jetzt langsam einstellen. Vielleicht könnt ihr ihn unterstützen, indem ihr selbst auch am Nachmittag Kontakt zu anderen Kindergartenfamilien sucht. Fragt doch im KiGa (vielleicht auch im Rahmen eines Elterngesprächs) mal nach, mit welchen Kindern er sich - wenn überhaupt - gern beschäftigt (oder fragt Finn doch mal, welches Kind er ganz gern mag). Und dann versuch doch mal, sich mit diesen Müttern/Vätern und ihren Kindern auch mal am Nachmittag zum Spielen zu verabreden. Vielleicht zum Start bei euch, damit Finn einen "Heimvorteil" hat. Wenn er auf diesem Wege das ein oder andere Kind besser kennen lernt, wird er sich vielleicht auch mehr auf den KiGa freuen, weil er dann dieses Kind dort wieder sieht.

Ich bin mir sicher, ihr bekommt das bald in den Griff. Du wirst sehen, wenn du mit einer positiven Einstellung daran gehst, dann wird es sicher bald zu einer Besserung kommen.

LG
cori

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Danke für deine Antwort.

Nein, eine Abmeldung ist nicht der richtige Weg. Das weiß ich eigentlich selber. Gerade weil er so schüchtern ist, denke ich, tut es ihm gut unter anderen Kindern zu sein.

Die Sache mit dem gemeinsamen Spiel morgens wurde uns von der Erzieherin vorgeschlagen. Dann wäre es für Finn leichter.
Es ist eigentlich auch eine Ausnahme unsererseits. Eigentlich geben wir ihn ab und verabschieden uns dann von ihm. Aber nicht mit "zerknirschtem Gesicht". Das wäre ja falsch.

Falls er dann weint, nimmt die andere Erzieherin, die heute morgen leider noch nicht da war, ihn und lenkt ihn ab. Nach kurzer Zeit hat er sich dann auch beruhigt.

Wir haben außerhalb von Kindergarten einige Kinder mit denen wir uns regelmäßig treffen. Aber Finn hat darauf gar keine Lust. Er sitzt dann immer bei mir auf dem Schoß anstatt mal mit den Kindern zu spielen. Er ist lieber für sich alleine. Was mich natürlich auch ein wenig traurig macht. Da ich ein wenig Angst habe, dass er durch sein Verhalten ein Einzelgänger oder Außenseiter wird.

LG Carmen

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Tja, Carmen,

letztlich ist es doch so, dass man einem Kind, das als "Einzelgänger" veranlagt ist, noch so viel Kontakte angedeihen lassen kann - er wird dadurch nicht zum "Herdentier".

Ich kenne auch ein Kind, das genau wie dein Sohn lieber bei privaten Spielterminen auf dem Schoß der Mutter sitzt und sich allenfalls mit uns Erwachsenen unterhält - was ich persönlich manchmal recht nervig finde. Schlimmerweise neigen diese Kinder ja auch dazu, recht altklug zu werden, was sie nicht attraktiver für andere Kinder (und Eltern) macht.

Spielt ihr denn privat auch mit Kindern aus seiner Kindergartengruppe? Denn DAS meinte ich eigentlich. So dass er da halt auch private Kontakte aufbauen kann, die ihm im KiGa nutzen.

Wie wäre es mit einem Sportverein, am besten natürlich ein Mannschaftssport, aber dafür ist er fast noch ein wenig zu klein. Kinderturnen wäre eine gute Alternative. Denn da wird ja auch viel mit Partnerübungen und kleinen Gruppen gearbeitet, um das Sozialverhalten zu fördern. Erkundige dich doch ma, wo andere Kindergarteneltern aus eurer Gruppe mit ihren Kids so hingehen. Vielleicht könnt ihr euch da anschließen.

LG
cori

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hallo,

also wenn ein kidn sich nach 11 monaten noch nicht eingewöhnt hat, dann würde ich auch mehr als nachdenklich sein. und nach lösungen suchen. udn eine abmeldung finde ich da nicht unbedingt den falschen weg. die frage ist n ur, wie es dann weitergehen soll.
wenn du zu hause bist, ist es ja erst einmal kein problem. aber dennoch wäre es für ihn ja gut, wenn er zumindest in dem jahr vor der schule in den kiga geht, damit dann der übergang zur schule nicht so extrem ist.
vielleicht findest du ja eine andere, eventuell private einreichtung, die dir mehr zusagt, eher auf seine bedürfnisse eingeht etc.
schau doich doch einfahc mal um.
ich würde kein unglückliches kind wollen, nur damit er im kindergarten bleibt.

lg

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Danke für deine Antwort!

Eine Abmeldung ist glaube ich der falsche Weg. Ich glaube, dass es damit noch schwieriger wird für ihn.
Dann weiß er, dass er irgendwann sein Ziel erreicht. Er muß nur lange genug darum "betteln".

Eine private Einrichtung gibt es hier leider nicht.

Ich denke, dass ich nochmal ein Gespräch mit einer Erzieherin führen muß.

LG Carmen

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hmm, du kennst dein kind am besten. das ist es eigentlich, was ich damit sagen wollte. wenn du absolut der meinung bist, der kindergarten ist der richtige für ihn udn auch der richtige weg, dann ist das so.
wir hatten für unseren anfang eine krippe, die vorher gut schien. und das ende vom lied: ein total verstörtes kind und nach 4 monaten die abmeldung. dann hatten wir eine liebe tagesmutter (nach 2 monaten pause und zur ruhe kommen) bis er drei jahre alt war und dann kam er in einen kindergarten der nun wirklich toll ist! eingewöhnung war fast gar nicht nötig und er geht eigrntlich immer gerne hin. wir hatten zwischendurch auch kleiner probleme, aber die haben wir immer mit den sehr lieben erzieherinnen in den griff bekommen. nichts großartiges.

ich denke ausserdem nicht, dass dein sohn strategisch ein ziel verfolgt. so logisch kann er noch gar nicht denken. er fiolgt nur seinen gefühlen und das macht es eigentlich um so schwerer. denn er scheint wirklich unglücklich zu sein. wären es keine 11 monate würde ich das nixht so gravierend finden. aber so...
ganz wichtig finde ich es, dass man die sorgen der kinder ernst nimmt. udn das tut ihr. auch wenn viele der meinung sind, ihr hättet ihn dalassen solllen. das hätte auch ich nicht getan. ich bin bisher immer gut damit gefahren aujf die gefühle meines auch nicht so einfachen kindes zu achten und zu reagieren. und ich denke nicht, dass man durch 'nachgeben' in dieser situation etwas erzeiherisch falsches tut.

lg

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Hallo Carmen,

meine Schwiegermutter hat mir vor kurzem erzählt, dass mein Mann als Kind auch Probleme im Kindergarten hatte. Sie hat ihn kurzerhand wieder herausgenommen und erst ein Jahr später wieder angemeldet, da war er dann viereinhalb Jahre alt. Und hatte nie mehr Probleme, weder im Kiga noch später in der Schule. Damals war das absolut üblich so, da hat keiner befürchtet, dass das Kind irgendwann mal ein sozialer Außenseiter sein wird, nur weil es sich im Kindergarten noch nicht wohl gefühlt hat. Generell war es üblich (zumindest in unserer Gegend), die Kinder eher später als zu früh in den Kindergarten zu geben oder, wenn es nicht klappte, einfach noch ein Jahr abzuwarten.

Warum ich das schreibe? Weil ich das Gefühl habe, heutzutage wird fast schon von Neugeborenen verlangt, dass sie sich sofort in eine Gruppe eingliedern, dort wohlfühlen und freudestrahlend mit allen anderen Kindern spielen. Ich halte davon gar nichts. Natürlich ist es sinnvoll, ein Kind ein oder zwei Jahre vor der Schule in den Kindergarten zu geben, um es an eine Gruppe zu gewöhnen.

Aber es gibt einfach Kinder, die entweder die Bezugsperson noch sehr brauchen, oder aber gar kein großes Interesse daran haben, ständig in einer Gruppe anderer Kinder zu sein. Die die ganzen Begleiterscheinungen (Lärm, Unruhe, Trubel) verabscheuen und sich viel wohler fühlen würden in einer ruhigen und reizärmeren Umgebung.

Ich habe zwei Kinder - eins, das den Trubel gerne mag und sich immer freut, wenn andere Kinder zu Besuch sind, und eins, welches von Anfang an lieber alleine oder mit mir zusammen war, oder mit einem speziell ausgewählten anderen Kind. Das war auch im Kindergarten so. Mein Sohn ging zwar in den Kindergarten, weil er es halt musste, aber er war lieber zuhause, und im Kindergarten hat er sich sehr oft allein beschäftigt oder sich an eine Erzieherin gehängt und sich mit ihr unterhalten. Sein Glück war vermutlich, dass die Erzieherin ihn sehr gerne mochte und auf ihn eingegangen ist und akzeptiert hat, dass er so ist wie er ist.

Heute ist mein Sohn in der Schule, und obwohl er schon wesentlich offener geworden ist, zieht er sich auch immer noch gerne zurück und liest oder beschäftigt sich mit Sachthemen wie Weltraum, optische Täuschungen (gerade sein Lieblingsthema) etc.

Das muss im Übrigen nicht nur negativ sein. Was die kognitive Entwicklung angeht, ist er ziemlich weit, und er hat ein fast unheimliches Gedächtnis. Sicher gibt es auch etwas an deinem Sohn, was die Kehrseite dessen ist, dass er im Kindergarten ruhig und zurückgezogen ist und viel beobachtet - oder?

Fühlt sich dein Sohn definitiv unwohl damit, dass er nicht mit anderen spielt? Fühlt er sich generell unwohl im Kindergarten? Mein Sohn ging nie besonders gerne hin und spielte viel allein oder mit den Erzieherinnen - aber es war in Ordnung, die Erzieherin sagte, er bräuchte einfach die Gruppe nicht und sei mit sich selbst zufrieden. Er war nicht unglücklich dadurch. Wenn ein Kind aber unglücklich ist und mit den anderen gerne spielen möchte, es aber nicht hinbekommt, dann würde ich mir Strategien überlegen, um ihm die Kontaktaufnahme zu anderen zu erleichtern. Da sollte dann auch die Erzieherin entsprechend einwirken.

Ich würde also an deiner Stelle versuchen herauszufinden, ob dein Sohn unglücklich ist, weil er gerne mit den anderen spielen will, es aber nicht hinbekommt - in dem Fall könnte ihm die kleinere Gruppe wirklich helfen. Oder ob er einfach nicht das Bedürfnis nach Spielkameraden hat. Dann würde ich kein Problem damit haben, ihn noch ein Jahr zuhause zu behalten, sofern es dir beruflich möglich wäre. Du kannst ja einen oder zwei Termine pro Woche wie musikalische Früherziehung oder Sportgruppe für ihn ausmachen, damit er ein bisschen unter Kindern ist. Oder wie wäre es, er würde jeden Tag nur zwei Stunden in den Kiga gehen? Das alles würde ich mir in Ruhe durch den Kopf gehen lassen.

Vielleicht gibt es bei euch in der Nähe auch einen guten Waldorfkindergarten. Wäre das bei uns so gewesen, hätte ich meinen Sohn definitiv dort angemeldet. Weil einfach in einem (guten) Waldorfkindergarten sehr auf die Atmosphäre geachtet wird und darauf, dass die Kinder nicht reizüberflutet werden. Gerade ruhigere Kinder sind sehr gut dort aufgehoben und werden manchmal mehr als Individuum angenommen wie in anderen Einrichtungen. Ist keine allgemeine Regel, aber es lohnt sich, sich mit diesem Gedanken näher auseinanderzusetzen.

Ich hoffe sehr, dass wir in unserer heutigen Gesellschaft wieder mehr erkennen und lernen, dass Kinder nicht in Schemata passen und auch nicht passen müssen!

Noch ein Nachtrag: Ich habe mir wg. meines Sohnes auch immer viele Gedanken gemacht. Er ist jetzt 8 und immer noch so, dass er die große Gruppe nicht braucht. Aber wenn er will, dann stellt er sich vor eine Gruppe hin (eine Schulklasse und die dazugehörigen Eltern) und zieht alle in den Bann mit einer Aufführung (Zaubershow), die er so gut präsentiert, dass alle fasziniert von ihm sind. Er kann das wirklich gut und mit viel Charme und Selbstbewusstsein. Ein sozialer Außenseiter ist er dadurch noch lange nicht, aber er sucht sich die Leute, mit denen er zusammensein will, aus - einfach in einer Gruppe zu sein, weil da andere Kinder sind, ist nicht seins. Und das ist keine Erziehungssache, mein jüngster Sohn war und ist da ganz anders.

lg
K.

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Vielen Dank für deine Antwort.

Ich glaube nicht, dass Finn unglücklich ist, weil er mit anderen Kindern spielen möchte aber es irgendwie nicht klappt.
Er will glaub ich lieber alleine sein oder halt mit einer Erzieherin spielen.

Ob es wirklich gut wäre, ihn noch ein Jahr zu Hause zu behalten...?! Ich weiß es nicht. Ich hoffe irgendwie, dass es ihm gut gut und er irgendwann "auftaut".

Einen Waldorfkindergarten haben wir leider nicht in der Umgebung.

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Hallo,

na, das ist doch schon mal etwas - dass es nicht daran liegt, dass er gerne mit anderen Kindern spielen möchte, es aber nicht schafft, mit ihnen in Kontakt zu treten. Sondern dass er das nicht möchte - was wesentlich weniger problematisch ist!

Ich kann dir nur aus meiner eigenen, ganz persönlichen Erfahrung mit meinem Sohn berichten - der auch ein Kind war/ist, welches sehr gerne für sich allein spielt. Und ich denke im Nachhinein, es war falsch, dass ich mir so große Sorgen gemacht habe. Zum einen wird das wesentlich besser, je älter das Kind wird (wenn man es nicht gerade täglich zuhause in der Wohnung einsperrt und gar keine Kontakte zu anderen sucht), zum anderen hat es auch viele Vorteile. Mein Sohn liest sehr gerne, und Schule ist gar kein Problem für ihn, weil er sehr wissbegierig ist. Aber lesen kann man nun mal nur für sich allein, im Normalfall. Kein Wunder, dass er das für sich alleine macht ;-)

Du musst nach deinem Gefühl entscheiden - wichtig ist, auf den eigenen Instinkt zu hören. Ich habe oft sanften Druck ausgeübt, aber immer sehr darauf geachtet, wie weit ich gehen kann, und wann es "kippt". Seine Komfortzone muss man schon ausdehnen, das ist klar - aber ich persönlich bin der Meinung, man muss sehr vorsichtig sein, wenn es um Kinder geht, und auf jeden Fall sehr empathisch. Gerade Kinder fühlen sich schnell ausgeliefert, weil sie eben abhängig von den Entscheidungen sind, die Erwachsene für sie treffen. Ich erinnere mich an Situationen, in die mich meine Eltern gezwungen haben, und die ich gehasst habe und auch heute noch intensive Erinnerungen daran habe. Dabei waren diese Situationen objektiv nicht schlimm - z.B. die Teilnahme an einem Sportverein, zu dem ich gehen musste. Aber für mich war das ganz furchtbar, und ich erinnere mich heute noch an die intensiven negativen Gefühle, die die Situation bei mir ausgelöst hat. Das erspare ich meinem Kind lieber und warte, bis es selbst so weit ist. Und dass die Entwicklung positiv ist und in die richtige Richtung geht, habe ich bei meinen Kind definitiv so erlebt. Aber es ist manchmal besser, abzuwarten, bis das Kind von sich aus so weit ist. Auch, wenn es später ist, als man es gerne hätte.

lg
K.

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Das hört sich ja nicht so schön an.
Aber ich denke auch das es falsch war ihn wieder mit nach Hause zu nehmen.
Kinder merken, dass sie mit ihrem Weinen durchkommen und dann wird es nicht wirklich besser.

Auch solltet ihr nicht noch zum spielen da bleiben. Das macht es dem Kind dann noch schwerer sich zu trennen.

Vielleicht ist ihm die Gruppe wirklich zu groß und zu laut.
Wann kommt er denn in eine kleinere Gruppe?

Ich würde an eurer Stelle auf jeden Fall noch so lange ausharren bis er in die kleinere Gruppe kommt und das auch erstmal ausprobieren.

Vielleicht hilft ihm das schon.
Sprecht nochmal mit den Erzieherinnen.
Vielleicht sollten sie versuchen euren Sohn mehr in Gruppenspiele oder Spiele mit anderen Kindern zu integrieren.

In dem Alter können die Kinder schon lernen miteinander zu spielen.

Ich bin auch immer wieder erstaunt wie schön das zum Teil schon geht, wenn mein Sohn mit dem Nachbarsjungen zusammen ist, oder auch mit seiner besten Freundin aus dem KiGa.

Bleibt dran und gebt nicht auf. Ihn rauszunehmen könnte es für ihn dann noch schwerer machen.

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Das mit dem Spielen war ein Vorschlag der Erzieherin. Es sollte dadurch für ihn leichter sein.

Wenn die Bauarbeiten gut voran gehen, ziehen sie eventuell schon nächsten Monat rüber.

Ich denke ich werde nochmals ein Gespräch mit einer Erzieherin führen. Mal sehen, was diese sagt. Ich werde ihr auch sagen, dass sie ein wenig mehr daran "arbeiten" sollen.

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Gehst du denn mit deinem Sohn zum Turnen oder in einen Musikkurs oder etwas ähnliches? Bzw. triffst du dich mit anderen Müttern und gleichaltrigen Kindern?

Das könnte ihm ja auch helfen sich mit anderen Kindern in einer Gruppe auseinanderzusetzten. Da bist du ja dann mit dabei und würde sich sicherer fühlen.

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