Hallo Ihr Lieben,
ich bin noch ganz geschockt. Wir waren heute früh mit unserer Kleinen (wird im Dezember 5) zur jährlichen Routineuntersuchung beim Kinderzahnarzt. Bisher war immer alles wunderbar in Ordnung. Heute eröffnet uns die Zahnärztin plötzlich, dass die Kleine in vier Backenzähnen Karies hat, in einem so extrem, dass bald sogar der Nerv betroffen sein wird. Röntgenbilder hat sie gemacht und dann eine Zahnsanierung unter Vollnarkose vorgeschlagen.
Kennt das jemand? Wie kann es sein, dass sich die Zähne innerhalb von einem Jahr so dramatisch verschlechtern? Sie putzt sich zweimal täglich die Zähne, mittags im Kindergarten und abends zu Hause. Da wir noch zwei kleinere Kinder haben, habe ich allerdings nicht konsequent jeden Abend nochmal alles nachgeputzt ... das hätte ich mal tun sollen.
Mein Mann hat allerdings auch extrem schlechte Zähne und viel Gold im Mund, so dass ein Teil eventuell Veranlagung ist.
Und die Zahnsanierung? Muss ich mein Kind dazu unter Vollnarkose setzen lassen? Hat jemand sowas schon mal gemacht?
Und was kann ich tun, damit sowas in Zukunft nicht nochmal passiert? Die Zahnärztin meinte Zahnseide - aber kann eine Fünfjährige schon Zahnseide benutzen?
Danke
Anne
4 1/2 jährige hat plötzlich Karies ?!
Ich habe auch schlechte Zähne und das an meine Tochter weitergegeben. Sie hat Karies und benutzt sogar ne elektrische Zahnbürte. Es gibt bei dm so Zahnseide Sticks. Damit kommt sie vielleicht eher klar als mit Seide am fahden.
Sie putzt morgens gar nicht?
Und geht man nicht 2x pro Jahr zum Zahnarzt? Zahnseide benutzen wir übrigens schon seit meine Tochter 18 Monate alt ist. War von der Zahnärztin so empfohlen (engstehende Zähne)
Egal, hilft dir ja jetzt nicht weiter. Zahnsanierung geht unter Vollnarkose, ja. Und klar können sich Zähne binnen einen Jahres so stark verschlechtern. Ich guck bei jedem Zähneputzen meiner Tochter ganz panisch im Mund umher auf der Suche nach einem Löchlein... wir haben so einen Zahnarztspiegel zuhause. Bin da allerdings etwas sensibel weil ich selbst so viele Löcher in den Zähnen hatte als Kind (mangelnde Mundhygiene)
lg
Danke. Da bist Du deutlich vorbildlicher als ich! Mit der Zahnseide werden wir gleich mal anfangen. Engstehende Zähne sind bei uns wohl auch eines der Probleme.
Nein, morgens haben wir die Zähne bisher nicht geputzt, lt. der Zahnärztin reicht zweimal am Tag. Fand ich auch sinnvoll, weil wir immer direkt nach dem Frühstück aufbrechen müssen und man so schnell nach dem Essen die Zähne auch nicht putzen soll. Oder putzt Ihr vor dem Frühstück wie die Erwachsenen?
Ja, normalerweise geht man 2x im Jahr zum Zahnarzt. Machen wir normal auch, haben das diesmal nur wegen des Babys etwas schleifen lassen. Andererseits war ja bisher auch immer alles ok, und ich war einfach nicht davon ausgegangen, dass sich das so schnell ändern kann.
Ist mir schon klar, dass ich bestimmt nicht alles richtig gemacht habe, wenn meine Töchter Löcher in den Zähnen hat. Aber das Ausmaß hat mich doch erschreckt. Wir müssen uns bessern.
Wir frühstücken, dann waschen, meistens noch ein bisschen rum kuscheln, anziehen und dann Zähne putzen zum Schluss. Also nicht vor dem Frühstück hat doch keinen Sinn. Frühstück ist auch die einzig "süße" Mahlzeit meiner Tochter (Kakao, Marmelade) deshalb bin ich da extrem mit Zähneputzen.
Drück euch die Daumen dass alles gut geht
Hallo Anne,
meine Tochter wird im November 5 und hatte auch schon in zwei Zähnen Karies.
Die wurden ohne Narkose gebohrt und gefüllt, meine Tochter fand das überhaubt nicht schlimm und erzählt jedem das Bohren nicht schlimm ist (was ich auch nicht gut finde).
Aber ob jeman anfällig für Karies ist oder nicht ist sehr stark Veranlagung.
Wir haben von Anfang an mit dem Zahnarzt gesprochen da ich selber auch sehr schlechte Zähne hatte und ein mal sogar eine Wurzelbehandlung an Milchzähnen.
Er meinte damals wir sollen mit einer Elektrischen Zahnbürste 2 mal täglich Putzten, die Kinder können vorputzen aber selbständig frühestens ab 6 besser mit 8 Jahren, bis dahin sollte man IMMER nachputzen.
Meine Tochter hatte drotzdem schon zwei löcher und der Zahnarzt meinte sie hätte einen sehr weichen Zahnschmelz der Karies fast nicht vermeiden ließ.
Ich kann mir allerdings nicht vorstellen das es bei deiner Tochter inerhalb eines Jahres so weit gekommen ist. Denn so schnell wird ein Loch nicht größer.
Ich würde es erstmal ohne Vollnarkose probieren, denn eine Vollnarkose ist ja auch nicht ohne, Michlzähne haben so gut wie keine Nervern, nur sehr weit unten daher kann man im normalfall die 3 Zähne ohne Betäubung machen und die Milchzähne sind auch sehr weich das es sehr schnell gebohrt ist. Bei dem einen wo der Nerv getroffen ist braucht man aber aufjeden fall eine Betäubung.
Ich würde es abhänig machen von deiner Tochter, wenn sie so sehr Angst hat und sich dagegen wehrt würde ich dann doch eine Vollnarkose machen, denn sonst kann es sein das sie ihr Leben lang panische Angst vorm Zahnarzt hat und das find ich es dann auch nicht wert.
Alles Gute
Melanie
Hallo Anne,
Karies wird häufig von Erwachsenen an Kinder übertragen, und zwar wenn der Schnuller oder Löffel abgeleckt wird, wenn man das gleiche Besteck oder Glas benutzt, und auch wenn man seinem Kind einen Kuss gibt.
Wir achten da ziemlich genau drauf, d.h. wir haben ein separates Besteck, mit dem das Essen meiner Tochter zerkleinert wird und machen es nicht mit unserem. Sie darf nicht aus meinem Glas trinken, etc.
Küsschen kriegt sie aber trotzdem
Hier weitere Infos zur Kariesübertragung: http://www.tk-online.de/tk/zaehne/vorsorge-bei-kindern/uebertragung-von-karies/24520
Da du schreibst, dass dein Mann sehr schlechte Zähne hat, könnte ich mir so eine Übertragung bei Euch schon vorstellen. Besprich das doch mal mit dem Zahnarzt.
LG
Nadine
hallo,
ich will dir keine vorwürfe machen, ich denke du fühlst dich selber schon schlecht genug.
wichtig ist generell das putzen der eltern oder zumindest das nachputzen. da ich auch nicht so tolle zähne habe, bin ich bei meinem 5jährigen sehr konsequent. ich putze morgens und abends und im kiga putzt er selber. ich sitze dazu vor ihm und wir putzen min. 2 min. er kennt das schon ewig so, deshalb macht er gut mit.
zahnseide benutzen wir nur ab udn an mal, damit er sich dran gewöhnt. allerdings mache auch ich das, denn so fingerfertig ist er noch nicht. aber geübt hat er auch schon mal vor dem spiegel.
generell sind seine zwischenräume aber groß, so dass ich durch quer putzen mit der bürtse alles sauber bekomme.
vielleicht solltet ihr euch nen plan machen und immer einer eurer tochter die zähne nachputzen.
lg
Oh je...wir haben das gleiche auch schon durch, leider.
Karies ist (auch) Veranlagungssache und gerade wenn dein Mann sehr schlechte Zähne hat, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass eure Tochter diese Veranlagung geerbt hat. Zudem wird, wie ja schon gesagt wurde, Karies übertragen bei Küsschen, gemeinsamer Nutzung von Besteck oder wenn man bei Babys mal rasch den Schnuller ableckt...Selbst wenn das Baby da noch keine Zähne hat, kann es erstmal schonmal die Bakterien abbekommen, die dann im Mund bleiben können.
Mein Zahnarzt hat mir mal erzählt, dass Karies bei Kindern sehr viel schneller wächst als bei Erwachsenen. Alle Prozesse im Körper laufen schneller ab und somit wächst auch Karies schneller. Daher kann es schon sein, dass innerhalb eines Jahres eine so drastische Verschlechterung stattgefunden hat.
Wie gesagt, wir haben das auch schon durch, obwohl ich immer nachputze, wir Zahnseide benutzen und alle halbe Jahr zum Kinderzahnarzt gehen. Als meine Tochter sehr klein war, hatte ich Karies in einem Zahnzwischenraum, was lange unentdeckt blieb bei Kontrollen. Und in der Zeit muss sie sich angesteckt haben. Auch wenn ich wusste, dass man Löffel nicht ableckt etc. gebe ich zu..ja, ich habe es manchmal getan, wenn der Brei am rumtropfen war und sie durfte auch mal aus meinem Glas trinken etc...Das sind Dinge, die mir beim zweiten Kind natürlich nicht nochmal passieren werden. Da werde ich konsequenter drauf achten.
Irgendwann brach bei ihr wie aus dem Nichts ein Teil von einem Backenzahn ab! Es war Karies im Zahnzwischenraum und da hat man bei normalen Kontrollen bei eng stehenden Zähnen kaum Chancen was zu sehen, man müsste röntgen, was man ohne Grund logischerweise nicht tut. Und als es dann sichtbar war, war es bereits fast am Nerv. Es wurde erst eine Behandlung mit "Mut-und-Kraft-Saft" (klingt nett, ist aber Dormicum, also auch nicht ohne) versucht, da meine Tochter den Saft aber komplett verweigert hat, musste es leider eine Vollnarkose sein. Komplett ohne irgendeine "Benebelung" arbeitet unser Kinderzahnarzt bei so großen Sachen nicht. Er meinte, das macht so gut wie kein Kind mit und man kann natürlich zu viert ein schreiendes, strampelndes Kind festhalten und irgendwie in dem ganzen Chaos, das dann entsteht, die Füllung reintun. Oft könne man aber nicht ordentlich arbeiten, die Füllung fällt kurz darauf raus und das Kind geht nach dem ersten Erlebnis beim Zahnarzt in die Totalverweigerung...(da ich das so auch aus meiner Kindheit kenne, war mir diese Argumentation auch absolut logisch).
Mir fiel die Entscheidung für die Vollnarkose immens schwer, habe hin und her überlegt, mir wurde von den meisten abgeraten, solch einen Irrsinn zu machen...Vollnarkose wegen Karies...Wir haben es trotzdem getan und es war die richtige Entscheidung. Welche Wahl hätten wir auch gehabt? Warten, bis sie extreme Zahnschmerzen hat? Sie war damals knapp 4 Jahre alt und ich bin sicher, den Zusammenhang "Ich muss da beim Zahnarzt durchhalten, damit es aufhört weh zu tun" hätte sie nicht verstanden...Das ist ja ein Gedanke, den auch so mancher zahnarztängstlicher Erwachsener lieber verdrängt und nicht hingeht....).
Sie hat die Narkose gut verkraftet, kann sich an nix negatives erinnern und der Zahnarzt konnte in aller Ruhe den Zahn reparieren (es wurde ein Krone) und in Ruhe röntgen. Dabei wurde an 3 weiteren Stellen Karies im Anfangsstadium in Zahnzwischenräumen gefunden und direkt repariert. Zudem wurden die sehr tief gefurchten Backenzähne versiegelt (sie hat dort Furchen wie andere erst bei den zweiten Zähnen...macht natürlich auch anfälliger). Das alles wurde erst im Rahmen dieser Sanierung gefunden. Hätte man nicht so in Ruhe gucken können, hätten wir wohl ein halbes Jahr später die nächste große Behandlung gehabt....
Aus welcher Gegend kommt Ihr?Ich kann euch nur raten, zu einem guten Kinderzahnarzt zu gehen, der auch mit erfahrenen Narkose-Ärzten zusammenarbeitet. Und da deine Tochter schon etwas älter ist, kommt vielleicht eben auch Dormicum-Saft oder Lachgas in Frage. Bei uns ging das vor 1 1/2 Jahren nicht, weil wir in einer sehr schwierigen Phase waren...heute würde es vermutlich gehen. Lotet halt die Möglichkeiten aus, die es gibt. Und mache dir keine Vorwürfe. Ändern kannst du es eh nicht mehr, nun muss es halt repariert werden und für die Zukunft wirst du aus diesem Erlebnis sicher lernen.
LG
Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Unsere Tochter hat auch sehr eng stehende Zähne, was wohl auch der Grund ist, warum der Karies so lange nicht erkannt worden ist. Zum Glück hat sie wenigstens keine Schmerzen. Anders herum wäre ich bei Schmerzen natürlich eher beim Arzt gelandet.
Mittlerweile glaube ich fast, dass wir um eine Vollnarkose nicht mehr herumkommen. Eine zweite Meinung dazu würde ich aber schon ganz gern einholen. Wir wohnen in München und waren mit unserer Kinderzahnarztpraxis bisher immer zufrieden (war ja bisher auch nie was). Die Kinderzahnärztin hat uns auch geraten, bloß nicht zu einem "normalen" Zahnarzt zu gehen, da die Probleme mit Milchzähnen dort wohl oft verharmlost werden (fallen ja eh raus). Ganz so extrem wird es wohl nicht sein, aber vielleicht suche ich mir eine zweite Kinderzahnärztin als Alternative. Anders herum wird die mir höchstwahrscheinlich dasselbe sagen. Repariert werden müssen alle vier Zähne und anschließend müssen wir deutlich besser Zähne putzen.
Danke nochmal und viele Grüße!
Ja, holt Euch eine zweite Meinung, aber ich denke auch, die Antwort wird identisch sein. Und ich würde Euch auch raten, zu einem richtigen Kinderzahnarzt zu gehen. Ich würde nicht mal sagen, dass normale Zahnärzte die Milchzähne vernachlässigen, aber sie können nicht so gut auf Kinder eingehen.
Wir sind bei diesen Ärzten in Berlin: www.kidsdocs.info. Die sind echt gut und oft stehen Autos aus ganz Deutschland (und teilweise auch aus Polen) auf dem Parkplatz der Praxis. Vielleicht gibt es eine ähnliche Praxis in München?
LG
Hi Anne,
eine 4,5 jährige kann sich die Zähne noch nicht richtig alleine putzen - da muß man immer nachhelfen. Im Kiga bist Du ja auch nicht dabei und daher ist es schon wichtig, daß Du wenigstens einmal am Tag sie Zähne Deines Kindes nachputzt - am besten abends. Leider ist es aber nicht nur ein Problem der Zahnhygiene, sondern es ist tatsächlich so, daß manche gute und manchen einfach eine schlechte Zahnsubstanz haben. Umso wichtiger ist es, daß man dann noch besser putzt.
Ich würde die Zähne nicht in Vollnarkose machen lassen. Meine Tochter bekam mit ca.4 Jahren auch die erste Füllung und das ohne Betäubung. Daß bei dem einen Zahn jetzt innerhalb von einem Jahr der Karies bis zum Nerv runtergegangen sein soll klingt für mich auch etwas merkwürdig, wenn ich bedenke wie lange unser ZA sich zeitließ bis sie das Vertrauen meiner Tochter hatte und sie die Zähne behandeln konnte. Ich habe übrigens auch mehrere ZA davor aufgesucht, die Vollnarkose machen wollten. Also vom Entdecken des ersten Loches bis zur endgültigen Beseitigung dieses Loches war sicher fast ein Jahr (und diverse ZA-Besuche) vergangen und das Loch hat sich trotzdem nicht bis zum Nerv durchgefressen.
LG, Anja