Psychologische Untersuchung

Hallo,

mein Sohn ist 5 Jahre alt, wird im November 6.
Er war ein Frühchen bis zum Alter von 3 Jahren aber war alles "unauffällig".
Da er mit 3 kaum gesprochen hat, dann auch hauptsächlich in seiner eigenen Sprache, hat er Paukenröhrchen gesetzt bekommen. Die Hörfähigkeit lag bei 30%. Ca. ein halbes Jahr später fing er dann an richtig zu sprechen, er spricht heute verständlich, hängt aber logischerweise immer noch ein wenig zurück, bekommt aber Logopädie, Sprachförderung und noch eine spezielle Förderung im Kiga.
Er ist ein ziemlicher Dickkopf, wenn ihm etwas nicht passt, wird er schnell bockig und kann dies u.U. auch lange durchziehen. Natürlich passiert das zu Hause wie auch im Kiga oder bei seinen Fördereinheiten.
Weil sein Kopfumfang ziemlich groß ist, wurde uns zu einer umfangreichen Untersuchung geraten, dafür lag er drei Tage im Krankenhaus und wurde von oben bis unten untersucht, EEG, EKG, Kernspin, diverse Blutuntersuchungen, Sitzungen beim Heilpädagongen, Ultraschall der Organe und und und.. Die Kinderärztin hat dies auch nur mit Murren bewilligt weil sie einfach sagt, er hat einen "westfälischen Kopf" möchte aber ungern etwas übersehen. Der Kindergarten und die Frühförderung sind der Meinung, das mit ihm etwas nicht stimmt, weil er teilweise so bockig reagiert, das wäre nicht normal und andere Kinder würden das nicht machen, er stellt dann wirklich auf stur und steigert sich da dermaßen rein, dass alles Reden nichts bringt. Solche Situationen sind zu Hause auch, selten und dann auch nicht so lange wie vom Kiga beschrieben, aber sie sind da. Mit Blick auf die Einschulung im nächsten Jahr sehen der Kiga und die Frühförderung das problematisch und suchen meiner Meinung nach, nach medizinischen Problemen. Was der arme bisher schon über sich ergehen lassen musst und schlauer sind wir dadurch auch nicht, weil alles unauffällig war.. Jetzt wurde ich heute nochmal drauf angesprochen ob wir nicht zum Psychologen wollen.. Ich weiß nicht, aber mir reicht es im moment echt. Nicht falsch verstehen, ich will natürlich nur das Beste für mein Kind, aber zum einen ist das die Kinderärztin die das überhaupt nicht schlimm findet und der Meinung ist, das ist eben sein Charakter und das wird sich geben, auf der anderen Seite sind da der Kiga und die Frühförderung die mir das Gefühl geben, mein Kind sein nicht normal.. Mein Mann meint ich rege mich zu sehr auf und würde nur nicht wollen dass da was ist, bzw. dass er auf eine Förderschule kommt, so wie es schon vorgeschlagen wurde, weil er sich ja immer quer stellt und die meinen würden, er würde dass dann in einer normalen Schule nicht packen. Heute durfte ich mir dann auch noch anhören, als ich mich erdreistete zu fragen, was ist denn wenn es nichts medizinisches ist, dann müsste ich eine Erziehungsberatung in Anspruch nehmen weil das mit den Hausaufgaben bestimmt nicht klappen würde..
Wehre ich das wirklich zu sehr ab, oder rege ich mich da jetzt doch zu Recht drüber auf? Ich möchte meinem Kind eigentlich nur die Untersuschungen wieder und wieder ersparen, wir rennen die letzten Monate von Arzt zu Arzt und es hat nichts gebracht und wir zu Hause haben diese Schwierigkeiten mit ihm ja gar nicht.. Ich bin momentan echt ratlos, denn ich will wie gesagt wirklich nur das Beste für ihn...

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Du hast völlig Recht!

Ich habe mit meinem Kind ähnliche "Probleme", verweigere aber Therapien. Die wollen alle, dass ein Kind der Norm entspricht - und wehe, wenn nicht! Dann geht der Förder- und Therapiewahn los! Ich mache das jedenfalls nicht mit.
Warum sich über ungelegte Eier aufregen?
Man wird schon sehen, wie das in der Schule wird und kann dann entsprechend reagieren.

Ich habe übrigens dem Datenaustausch Kindergarten-Grundschule nicht zugestimmt. Mein Kind soll unvorbelastet in die Schule gehen.

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Dem habe ich leider zugestimmt, ich habe denen aber heute auch zu verstehen gegeben dass ich mich vehement gegen eine Förderschule wehren werde, er ist nicht dumm!
Habe aber eben auch von der Kinderärztin erfahren dass ein Schilddrüsenwert wohl nicht in Ordnung war, da muss ich dann in zwei Wochen nochmal hin, evtl. gibt es da einen Zusammenhang. Ich hab einfach nur das Gefühl dass die heutzutage an allem mäkeln was nicht der Norm entspricht... Ich frag mich dann nur immer, ist mein Kind so schlimm? Und die Frage muss ich mir eigentlich sofort selbst mit NEIN beantworten, denn hier zu Hause ist er nicht so und es kommt vll. alle zwei Monate in der Förderung mal vor, dass er dicht macht und auf stur stellt und die stellen das echt so dar, als wäre das ständig so.. Das macht mich echt wütend

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>>Ich hab einfach nur das Gefühl dass die heutzutage an allem mäkeln was nicht der Norm entspricht... <<

Genaus ist es! Und es wird immer schlimmer. Ich finde diesen Artikel recht gut: http://www.zeit.de/2009/32/Das-therapierte-Kind-32

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Ich erzähle dir mal unsere Geschichte...
Ich bin Mama von 2 supertollen Jungs. Der Große (4 Jahre) ist schwerbehindert, der Kleine (2,5 Jahre) schwerst mehrfachbehindert. Beiden sieht man das äußerlich nicht an. Von Geburt bis April 2009 wurden beide als gesund und normal entwickelt eingestuft. Mai 2009 habe ich den Kinderarzt gewechselt, weil mir verschiedene Dinge aufgefallen waren, die die Kinderärztin als normal abgestempelt hatte. Ich fand es nicht normal, wenn ein Kind jeden 2. Schritt über seine Füße stolpert/hinfällt, obwohl es vorher gut laufen konnte, der Kopfumfang nicht zunimmt, keinerlei Breie/feste Nahrung aufgenommen werden konnte, kein Blickkontakt, keine Sprache, keine Reaktion auf den eigenen Namen,... Ich bin dann zu einer Kinderärztin aus meinen Kindertagen gegangen (als ich mal meine Eltern besucht habe). Sie hat mir einen ganzen Packen Überweisungen mitgegeben und den dringenden Rat, den Kinderarzt zu wechseln. Das erste mal war ich dann beim neuen Kinderarzt zur geplanten U7a meines Großen. Die Kinderärztin kommt rein, sieht die beiden und sagt nur "Oh Gott, das kann ich gar nicht. Da muß ich meinen Mann holen." Ihr Mann ist Kinderneurologe und behandelt die Beiden seit dem. Ich habe an dem ersten Termin eine Überweisung ins SPZ, zur Krankengymnastik, Logopädie und Ergotherapie für beide bekommen - außerdem die Adresse für die Frühförderung. Dem Großen wurden Einlagen angepasst - er hatte (wie sich herausstellte) Knick-Senk-Füße. Nach 20 Stunden Krankengymnastik und permanent Einlagen besserte sich das Gangbild und er fiel nicht mehr hin, nach 50 Stunden Logopädie kann er jetzt 3-4-Wort-Sätze sprechen. Ergotherapie haben wir jetzt das 3. Rezept. Zusätzlich bekommt er 1 x die Woche Frühförderung und hat I-Status im Kiga. Durch die massiven Förderungen und Therapien hat er unheimlich aufgeholt. Er hatte einen Entwicklungsrückstand von 1 Jahr - der ist kleiner geworden. Jetzt hoffen wir auf die beiden nächsten Kigajahre und auf eine Einschulung in die Regelschule - Sprachheilschule wollen wir ihm auch ersparen (mind. 3 Stunden Fahrzeit täglich).
Beim Kleinen sieht das alles anders aus. Er landet permanent im Krankenhaus wegen allen möglichen Sachen. Trauriger Höhepunkt war letztes Jahr im November ein Aufenthalt, wo er ins Koma gefallen ist. Seit dem sind die Ärzte extrem ängstlich. Wenn es nach denen geht, müsste er lebenslänglich im KH bleiben. Wie ich diese Sätze hasse - "Normalerweise könnte er nach Hause, aber aufgrund seiner Vorgeschichte..." Wir können schon gar nicht mehr zählen, wie oft wir schon unterschrieben haben und den Kleinen entgegen ärztlichen Rat mit nach Hause genommen haben. Viele Untersuchungen und eine OP haben wir verweigert (und wie böse wurden wir dabei angeschaut). Nur warum soll er in Narkose gelegt werden, um ein MRT zu machen, wenn man ohnehin weiß, dass er geistig behindert ist. Dazu braucht man kein MRT. Warum soll man eine OP des Schädelknochens (Craniosynostose) vornehmen, wenn das Wachstum sowieso fast abgeschlossen ist. Das kosmetische Ergebnis wird ihn nie stören. Warum soll er im KH zur Beobachtung bleiben, wenn er dort eh nicht überwacht wird und wenn ich mal was frage, wird mir gesagt, dass ich das wissen muß, da ich ihn ja kenne - aufgrund seiner mehrfachen Erkrankungen und Behinderungen kann man das so als Außenstehender nicht sagen. Insbesondere beim Kleinen haben wir gelernt uns auf uns selber zu verlassen. Alle anderen kennen unseren Sohn nicht. Zusätzliche Untersuchungen lehnen wir ab, wenn sich uns nicht ein tieferer Sinn erschließt. Ich lasse meinen Sohn nicht permanent im KH, nur weil die mit ihm Geld verdienen wollen (er ist privat versichert).
Wenn du nicht der Meinung bist, er ist auffällig und deine Kinderärztin auch nicht, dann laß es. Man muß nicht ein Kind kaputtuntersuchen. Mein Opa hat immer gesagt: "Weißkittel suchen so lange, bis sie was finden, was sie behandeln können."

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Oh mein Gott, gegen das was wir und vor allem eure Kinder schon durchmachen mussten, ist meines ja eine "Kleinigkeit".
Natürlich sehe ich ein, dass mein Sohn entwicklungsverzögert ist. Er hatte immerhin 3 Jahre Sprechen und Hören aufzuholen, da hat er jetzt noch nicht den Stand den er normalerweise hätte. Aber daher bekommt er ja Frühförderung, Sprachförderung, ist ebenfalls I-Kind im Kiga usw. ich frage mich nur, MUSS es noch mehr und mehr sein.
Na ja aufgrund des Anrufes der Kinderärztin werde ich jetzt erst einmal die Ergebnisse der Blutuntersuchung abwarten und bei MRT ist wohl auch etwas bei rum gekommen, was meine Ärztin nicht ganz verstanden hat, was der Arzt im Bericht geschrieben hatte.. Das wird geklärt und dann werden wir weiter sehen