soziale/emotionale Reife - weiß nicht mehr weiter

Hallo zusammen!

Ich mache mir momentan große Sorgen um unsere Tochter (5 1/2). Wir sind im Juni umgezogen, sind jetzt wieder näher an meiner Famile (vorher 6 Stunden entfernt, nun 1 Stunde).

Unsere Tochter hatte schon immer Probleme sich von mir zu lösen. Im Kindergarten, wenn sie mit Freunden verabredet war, beim Kinderturnen etc. Nun wird es aber immer schlimmer. Seit August ist sie im neuen Kindergarten, wurde wirklich herzlich aufgenommen, hat auch recht schnell 2 Freundinnen gefunden die mit ihr nächstes Jahr zur Schule kommen, nette Erzieherinnen etc etc. Sie ist aber trotz allem unglücklich und unzufrieden.

Morgens fängt es schon an dass sie mir mit dicken Tränen mitteilt, dass sie nicht in den Kindergarten möchte weil es dort soooooo langweilig ist. Im Kindergarten gibt es dann richtig Drama inklusive an mir festklammern, weinen, das volle Programm. Eine Erzieherin nimmt sie dann immer an die Hand und sie winken mir dann noch zusammen hinterher und laut Erzieherin ist dann auch nach 2 Minuten alles gut. Sie beschäftigt sich hauptsächlich mit malen und schreiben. Alles andere ist recht kurzweilig, heisst vielleicht mal 5 Minuten mit ihren Freundinnen in der Puppenecke, aber dann hat sie keine Lust mehr. Wenn ich sie mittags abhole macht sie einen sehr zufriedenen Eindruck.

Zuhause angekommen geht das Drama weiter. Sie weiss nichts mit sich anzufangen und möchte gerne von mir unterhalten werden. In ihrem Zimmer spielt sie eigentlich gar nicht, erzählt viel mit mir, möchte basteln (nicht alleine, ich mache dann mit...nach 10 Minuten hat sie keine Lust mehr), und fängt letztendlich dann an mit schreiben, lesen und rechnen. Dabei hat sie Geduld, konzentriert sich über einen wirklich langen Zeitraum. Sie schreibt Wörter, liest kleine Geschichten, schreibt Telefonnummern aus der Verwandschaft auf (und das richtig!), rechnet mit verschiedenen alten Schulbüchern die sie von meinen Schwestern bekommen hat.
Wenn Freundinnen hier sind wissen sie nicht was sie spielen sollen, meist endet das ganze im Streit. Dabei ist unsere Tochter diejenige die das Kommando führt. Wenn sie allerdings zu den Freundinnen nach hause geht ist das gleiche Drama wie im Kindergarten. Ich soll dabei bleiben, sie weint, klammert sich an mich. Wenn ich weg bin spielen sie schön miteinander.

Seit 2 Wochen ist noch dazugekommen, dass sie sich in die Hose macht, sich dann schämt, nichts sagt und den ganzen Nachmittag mit nasser Hose rumläuft. Auf nachfragen von mir wieso das passiert ist sagt sie, sie wusste nicht dass sie muss.

Sie ist extrem wissbegierig in gewissen Themen wie Führungen in Schlössern, Museen, am Wochenende waren wir in einem Kloster. Sie hört über einen langen Zeitraum aufmerksam zu, danach erzählt sie mir alles nochmal und malt dazu passende Bilder und ist richtig begeistert. Auch wissenschaftliche Themen interessieren sie und sie sieht sich Bücher zu bestimmten Themen an oder lässt sich von ihrem Papa was erklären. Wenn ihr Leben also aus Geschichte, Wissenschaft, Schreiben und Rechnen bestehen würde, wäre sie wohl ein glückliches Kind.

Ich habe aber momentan wirklich Angst was mit der sozialen/emotionalen Entwicklung passiert. Mir graut es vor nächstem Sommer. Wie soll sie denn zur Schule gehen wenn es jeden Morgen Theater gibt? Irgendwann fangen doch auch die anderen Kinder an sie auszulachen. Das möchte ich gerne vermeiden. Aber wie bringt man einem Kind soziale/emotionale Reife bei? Es sind so viele Kleinigkeiten die gerade passieren, dass ich mit Sicherheit das eine oder andere vergessen habe. Das sie ein schlaues Mädchen ist weiss ich, aber bei seinem eigenen Kind ist man davon natürlich immer überzeugt. Nur langsam steht das Thema Schulanfang vor der Tür, und so wie es momentan läuft sehe ich da wirklich schwarz....

Vielleicht hat jemand von Euch einen Denkansatz oder eine Idee was ich machen könnte um ihr zu helfen. Ich möchte einfach nur dass sie ein fröhliches Kind ist.

Ich weiss, dass der Umzug mit Sicherheit nicht spurlos an ihr vorbeigegangen ist, aber vorher war ihr Verhalten auch schon so, nur eben nicht so extrem.

Ideen? Kritik? Anregungen?

Liebe Grüße,
Sunny

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Hiii

es ist ihr zu langweilig im Kiga würdest da garne hingehen??

habt ihr Spiele für Kinder ab 7 Jahren.

Fühlt sich deine wohler mit älteren Kinder??

lg

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Natürlich hätte ich auch keine Lust wenn mir da langweilig wäre. Aber ist es nicht eher kontraproduktiv ihr zu sagen dass sie dann eben nicht hingehen muss? Geht ja nächstes Jahr in der Schule auch nicht mehr.

Ja wir haben Spiele für Kinder ab 7, die spielt sie auch. Momentan spielen wir Monopoly und eben so Dinge wie Uno. Mit ihrem Papa spielt sie Black Jack. ;-)

Mit älteren Kindern spielt sie toll. Ausdauernd, stundenlang. Die Kinder sind allerdings wesentlich älter. Zwischen 10 und 13 Jahren. Aber die kann sie ja auch löchern mit ihren Fragen. ;-)

3

Da bin ich ja total froh über unser Kinderhaus.

Die fördern ihn da wo er steht.Meine kommt auch nächstes Jahr in die schule obwohl es mir schon graut davor wegen hyperaktiven.

ich habe ein ganz tolles Buch für Vorschulkinder mir besorgt.

lg

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Hallo Sunny,

also ich denke, du hast hier zwei Dinge zu regeln.

1. Abschied nehmen
Durch den Kindergartenwechsel klammert sie jetzt viel. Ziemlich normal... Solch eine Umstellung verunsichert Kinder, manche gehen damit sensibler um, so wie deine Tochter. Hier ist es wichtig, dass du viel Zeit und Aufmerksamkeit entgegenbringst. Mehr kann man da eigentlich nicht raten.

2. Unterforderung deiner Tochter
Ich rede hier ausdrücklich NICHT von Hochbegabung...aber deine Tochter ist mit Spielen für ihr Alter unterfordert. Ich kenne das zu gut, mir gings als Kind genauso!! Was hab ich mich mit Basteln, Puppen usw,. gelangweilt. Mit einem Atlas konnte ich mich dagegen stundenlang beschäftigen. Hier solltest du mit der Erzieherin sprechen, dass sie dein Kind mit Dingen beschäftigt, die sie nicht langweilen.
Ihr sollte da eigentlich was einfallen ;-)


Lieben gruß
Beate

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Hallo Beate,


na ja, sie hatte das Problem ja schon vor unserem Umzug. Nur ist es jetzt eben NOCH extremer geworden. Und es ist kein Ende in Sicht und es gibt scheinbar nichts, was ohre "Not" etwas ohne Mama zu machen kleiner macht. Dan kann die Erzieherin wirklich morgens den Affen machen (und das macht die Gute!), ich kann ihr Belohnung versprechen, es hilft alles nichts.

Ich denke wenn ich die Erzieherinnen bitte mein Kind mit Dingen zu beschäftigen die ihr gefallen ist sowas einfach im normalen Kindergartenalltag gar nicht möglich. Ausserdem hat das irgendwie einen faden Beigeschmack, dieses "Kind auf den hohen Sockel stellen" finde ich....aber vielleicht muss ich da einfach langsam mal von loskommen. ;-)

LG,
Sunny