Hallo,
ich muss mich heute einfach mal an Euch wenden. Gestern haben wir nun die Diagnose Lungenkrebs bei meinem Vater erhalten. Dementsprechend war meine Nacht und ich sitze heute hier im Büro und kann garnicht richtig denkne oder arbeiten...
Was mich auch schon letzte Nacht beschäftigt hat ist, wie bringe ich meinem 4-jährigen Sohn bei, dass der Opa schwerk krank ist und wahrscheinlich nicht mehr lange zu leben hat. Ich muss dazu sagen, das mein Sohn 3x die Woche von seinem Opa vom Kiga abgeholt wurde und auch ständig bei meinen Eltern ist. Mein Papa hat immer sehr ausgiebig, liebevoll und sehr geduldig mit ihm gespielt usw.
Ich kenne mich leider nicht mit Krebs aus und weiss nicht, wie der Krankheitsverlauf ist, möchte aber meinen Sohn irgenwie die Situation verständlich machen.
Ich kann es selbst noch garnicht richtig fassen und versuche mich im Internet schlau zu machen, aber wie ich mich gegenüber meinem Sohn verhalten soll weiss ich nicht - soll ich einfach so tun als wäre nichts? Morgen schon muss mein Vater ins KH, wäre also dann plötzlich weg...
Habt ihr vielleicht schon mal so etwas durchgemacht und könnt mir ein paar Tipps geben wie ich ihn langsam darauf vorbereiten könnte, evtl. sogar auf das schlimmste?
LG
Moni
Opa hat Krebs - wie 4-jährigem vorbereiten
Ich würde ihm nur sagen, dass der Opa sehr krank ist. Mit der Lebensdauer würde ich gar nicht kommen. Kinder haben dafür noch kein wirkliches Gefühl. Ich würde ein Kleinkind niemals auf den Tod vorbereiten von einem nahen Angehörigen.
hallo,
also meine mama starb letztes jahr mai an bauchspeicheldrüsenkrebs.sie starb aber innerhalb von ein paar wochen.und so ging es wirklich alles schnell,sie wurde schwächer,lag nachher nur noch im bett und schlief oder war schwach.
wir haben den kindern,(damals 3 1/2 und 1 1/2)oder eher der großen,erklärt das oma schwer krank ist,mehr nicht.
sie waren montags noch mit bei meiner mama,donnerstag ist sie verstorben,da haben wir erklärt das oma nun im himmel ist,es ihr viel,viel besser geht und sie von dort nun auf die beiden aufpasst.
nikolaus ist mein papa dieses jahr verstorben,er lebte seit sommer in einem pflegeheim,er bekam 14 tage vor seinem tod,den dritten schlaganfall und konnte von da nicht mehr laufen,selbst trinken bzw essen usw.
die kinder waren trotzdem noch mit bei ihrem opa,als er gestorben ist,haben wir ihnen erklärt,das er nun wieder mit oma zusammen ist,und er nun mit auf sie aufpasst und er sich nun auch wieder viel besser fühlt.
und wenn sie an opa und oma denken(z zt oft,da sie die besuche bei opa,alles 2 tage vermissen) gehen sie ans fenster und gucken in den himmel,und reden mit den beiden.
alels gute und ganz viel kraft wünsche ich euch.
lg
tokessaw
Hallo.
Erstmal lass dich und tut mir leid für deinen Vater.
Ich würde auch mit ihm darüber reden. Der Opa muss ins Krankenhaus, weil er schwer krank ist. Er hat doch sicher schon Anzeichen dafür gehabt. Oft gehustet oder so. Daher wird der Kleine ja schon etwas mitbekommen haben, dass der Opa krank ist. Vom Tod würde ich auch noch nichts sagen. Das versteht er zeitlich noch nicht, also er hat noch kein richtiges Zeitgefühl, was "nicht mehr lange" heisst. Erst, wenn ihr merkt und dein Sohn wird ja sicher auch viel mehr mitbekommen, als dir lieb ist, dann langsam vorbereiten. Das eben manche Menschen nicht mehr gesund werden und dann eben sterben. Aber erst, wenn es soweit ist. Das würde ihn jetzt überfordern.
Viel Glück.
LG Hermina
Hallo
ich würde auch nicht groß reden, ihm einfach sagen, dass der Opa sehr krank geworden ist, und nun ins KH muss. Könnt ihr ihn heut nochmal besuchen? Ihn auf den Tod vorbereiten geht nicht. Sollte dein Vater wirklich sterben müssen, kannst du es ihm danach erklären. Kinder sind in solchen Dinge GsD viel unbedarfter als wir Erwachsenen, denn sie wissen davon in der Regel nix. Und das ist auch gut so!
Ich kann dir übrigens nachvollziehen, wie hilflos du dich fühlst. Meine Freundin hat vor ein paar Wochen dieselbe Diagnose bekommen, sie hat einen 5,5-jährigen Sohn. Letzten Mittwoch hatte sie die erste Chemo. und wir hoffen einfach, dass sie zu den paar Prozent gehört, die die Krankheit besiegen!
Ich wünsche dir viel Kraft! Recherchier nicht zu viel im Netz, das macht einen nur völlig verrückt. Man findet leider meist nur negative Statistiken, wenig positives, grade bei dieser Krebsart.
alles alles Gute. wenn du dich austauschen magst, gern per PN.
LG ANja
hi,
es gibt nicht schlimmeres, als das Kind nicht vorzubereiten...
ich war 5 als meine Mutter krank wurde.
sie war oft im Krankenhaus, bekam chemo
aber alle sagten, sie würde wieder gesund
als ich 7 war, erzählte mir eine Freundin im Schulbus, dass meine Mutter tot ist
mittags traute ich mich nicht zu fragen, ob das stimmt.
also fragte ich meine Tante, ob wir mal zur Mama fahren.
die sagte dann nur "die Mama ist im Himmel"
man muss ja nicht sagen, dass der Opa sterben wird,
aber wenn das Kind fragen hat, muss darauf eingegangen werden.
und wenn es sicher ist, dass er den Krebs nicht besiegen kann, sollte man das Kind auch darauf vorbereiten.
ich wünsche dem Opa der TE und natürlich deiner Freundin alles gute, und dass sie es schaffen, die Krankheit zu besiegen.
lg
Sunny
Hallo,
du tust ja so, als wäre dein Vater schon tot. Er hat eine Diagnose - womöglich sogar eine Prognose - aber mehr doch nicht.
Sag deinem Kind die Wahrheit. Der Opa ist krank und muss womöglich ins Krankenhaus. Ihr werdet ihn dort besuchen.
Alles andere ist spekulativ. Es gibt Nachsorge für Lungenkrebspatienten, die bräuchte es nicht, wenn jeder dran sterben würde.
Infos gibts hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Bronchialkarzinom#Leitlinien.2FEmpfehlungen_zu_Diagnostik.2C_Therapie_und_Nachsorge
Gruß Marion
Huhu,
mein Opa hatte auch Lungenkrebs, und heute geht es ihm wieder super.
Also abwarten und nicht aufgeben!
LG Doreen
Hallo,
mein Vater ist Ende Oktober an Lungenkrebs gestorben.
Zehn Monate zuvor hatte er bereits einen Schlaganfall und war von da an pflegebedürftig.
Meiner Tochter hatte sich mit der Bettlägrigkeit gut abgefunden. Auch damit, dass er nicht mehr sprechen konnte bzw. nur sehr wenig.
Nach der Krebsdiagnose dauerte es keine acht Wochen bis er verstarb. Noch 3 Tage vor seinem Tod waren wir noch bei ihm. Da war er schon nicht mehr ansprechbar, vor allem wegen dem Morphium.
Isabel hat es von Anfang an mitbekommen, wie sich sein Zustand verschlechtert hat. Für sie war es "normal", auch schon weil er ja zuvor längere Zeit erkrankt war.
Als er tot war, habe ich ihr erklärt, dass die Ärzte ihm nicht mehr helfen konnten und der Opa schlimme Schmerzen hatte und er jetzt im Himmel ist und nun wieder laufen usw. kann.
Auch habe ich ihr deutlich gesagt, dass der Opa sie lieb hat und sie das nicht vergessen soll und er auch immer bei ihr ist.
Sie hat ein wenig geweint und dann war es auch gut.
Auf seinen Tod selbst habe ich sie nicht vorbereitet. Wäre auch nicht gut gewesen, wenn sie meinen Vater ständig darauf angesprochen hätte. Er war schließlich erst die letzten zwei Wochen nicht mehr ansprechbar.
Ich wünsche Dir und Deiner Familie alles Gute und viel Kraft.
LG
Kerstin
Erstmal gaaanz feste gedrückt
Wir selber haben leider das gleiche Problem. Fredrik´s Lieblingsoma hat Bauchspeicheldrüsenkrebs, leider mit denkbar schlechter Prognose.
So richtig weiß er es noch nicht, bekommt aber mit, daß wir oft sagen, daß sie krank ist und immer mal im Krankenhaus ist. Ich denke, so wird er schonmal langsam darauf vorbereitet, daß etwas nicht so ganz stimmt.
Die Mama meiner Tagesmutter ist vor einigen Jahren auch an Krebs gestorben, da war ihre Tochter auch in dem Alter. Sie meinte, man soll versuchen, die Kinder noch so oft es geht, die Großeltern sehen und auch im KH besuchen zu lassen. Sie hat ihre Tochter damals auch mitgenommen, als es zu Ende ging und im Nachhinein fand das ihre Tochter auch gut. Sie redet immer noch oft davon und daß sie es schön fand, sich verabschieden gekonnt zu haben.
Ich weiß aber echt nicht, ob ich das auch so machen würde. Andererseits gehen Kinder ja wirklich anders damit um. Man macht sich am Ende viel zu viele Gedanken darum.
Auf jeden Fall drücke ich Euch die Daumen, daß ihr gar nicht erst soweit kommt und der Krebs vielleicht besiegt wird. Es gibt doch da schon sooo viele Möglichkeiten.
Ines
P.S.: Falls Ihr EUch informieren wollt - ich finde die Internetseite vom Krebs Kompass sehr informativ.
Und dann gibt bei der Deutschen Krebshilfe noch diverse "blaue Hefte", die man sich kostenlos schicken lassen kann.
Hallo Moni,
ich kann mir vorstellen wie du dich fühlst. Wir haben das gleiche diesen Sommer durchgemacht. Meine Schwiegermutter hat im August die Diagnose Rippenfellkrebs bekommen.
Alles ging sehr schnell und wir haben Elias, auch 4 Jahre alt, immer die Wahrheit gesagt. Oma ist sehr krank. Er hat es ja mitbekommen dass sie immer schwächer wurde. Als sie dann richtig im Sterben lag haben wir ihn nicht mehr mit ins Krankenhaus genommen. Er sollte sie so in Erinnerung behalten wie er sie immer erlebt hat. Ich war mit Elias fast täglich bei ihr als sie noch fit war.
Sie ist dann im September gestorben. Hat sich aber komplett aufgegeben und wollte keine Chemo mehr. Sie war 75 Jahre alt. Als es dann soweit war haben wir Elias erklärt, dass Oma sehr krank war und es ihr im Himmel jetzt besser geht. Sie ist jetzt bei Opa und passt von dort oben auf ihn auf. Es ist fast erschreckend wie leicht 4jährige das verarbeiten. Sie können es sich nicht richtig vorstellen. Auf den Friedhof geht er nicht mit. Das lehnt er ab! Ich laß ihn dann. Ist ja auch schwer zu verstehen :
liegt sie jetzt hier im Boden oder ist sie oben im Himmel. Wir beten jeden abend und denken dann ganz fest an sie!
Ich vermisse sie auch furchtbar und weine grad während ich dir schreibe.....Wie gesagt, 4jährige verarbeiten das recht gut.
Ich will dir aber keine Angst machen dass es so schnell geht. Ich kenne jemand der hat seit 5 Jahren Lungenkrebs und lebt den Umständen entsprechend sehr gut. Hat die Chemos gut vertragen und kann ganz normal leben mittlerweile. DAs gibts auch!!!!
Ansonsten viel Kraft für die bevorstehende Zeit! Sei stark für dein Kind! Ich drücke dir ganz arg die Daumen. Vielleicht ist es nicht so schlimm . Die Medizin kann heute echt was!!
Viele Grüße und schöne Weihnachten!
Ich umarme Dich!
ULI
Hallo Du,
erstmal tut es mir schrecklich leid, dass ihr da jetzt durch müsst. Es wird bestimmt eine schwere Zeit für Euch. Sorry, dass ich Dir da nichts anderes sagen kann.
Wir haben Ende Februar für meinen Vater die Diagnose kleinzelliges Bronchialkarzinom bekommen, fünf Wochen später ist er verstorben. Unser Sohn war da 2,5 und ein totales Opa-Kind. Die beiden haben sich mind. zwei mal in der Woche gesehen und viel zusammen unternommen. Philip war anfänglich mit im KH und ist noch mit Opa Rollstuhl gefahren. Die letzten Tage habe ich ihn nicht mehr mitgenommen, so sollte er ihn nicht in Erinnerung behalten.
Auf den Tod würde ich ihn nicht vorbereiten, vielleicht wird ja alles wieder besser und dein Vater hat noch Zeit. Meine Cousine lebt schon sechs Jahre mit Lungenkrebs. Es geht also auch anders.
Wir haben auch gesagt, dass der Opa jetzt krank ist und im KH versucht wird, ihm zu helfen. Als mein Vater gestorben ist, habe ich es Philip gesagt und auch, dass Opa jetzt keine Schmerzen mehr hat usw. und die Ärzte ihm nicht helfen konnten.
Philip stellt sich seinen Opa jetzt auf einer Wolke vor wo dieser auf ihn aufpasst.
Wir reden oft über Opa aber Philip vermisst ihn auch nicht so sehr. Zum Glück, davor hatte ich am meisten Angst, dass er ständig nach ihm fragt. Macht er manchmal und dann sprechen wir natürlich über ihn und lustige Dinge, die die beiden gemacht haben. Es wird aber seltener.
Ich wünsche Dir und vor allem Deinem Vater alles Gute und viel Kraft.
LG