Hallo ihr Lieben.
Unser Leon wird nächsten Monat 4 Jahre alt und geht seit fast 6 Monaten in den Kiga.
Seitdem hat er sich sehr verändert- Klar, er hat sehr viel gelernt, aber es sind auch einige Dinge hinzu gekommen, die unser Familienleben im Moment beschweren.
Er hört im Moment sehr schlecht auf uns - egal was wir sagen, er sagt immer "nein" bzw. "doch". Er wird richtig böse, schreit uns dann laut an und tut, als würde er uns hauen. Eigentlich sind es immer Kleinigkeiten, z.B, wenn er irgendetwas nicht anfassen soll, oder er sich anziehen soll, oder seinem Bruder das weggenommene Auto wieder geben soll.
Wie reagiert ihr auf Wiederworte? Ich bin da sehr konsequent und ändere nicht meine Meinung, wenn ich ihm etwas gesagt habe, aber es bessert sich nicht wirklich.
Ich bin euch wirklich sehr dankbar.
LG Jessica mit Leon
Wie reagieren??? Sohn gibt ständig Wiederworte und schreit uns an...
Hallo,
ich finde diese vielgerühmte "Konsequenz" etwas fragwürdig. So oft lese ich hier von Müttern, die knallhart und konsequent ihre Entscheidungen durchziehen, aber doch auf keinen grünen Zweig mit ihren Kindern kommen.
Also scheint das ja nicht der goldene Weg zu sein, oder?
Ich denke, dass man Kindern immer einen Entscheidungsfreiraum zugestehen sollte. Was oft hilft: eine Auswahl anbieten.
Beim Anziehen: Möchtest du den roten oder den blauen Pulli? Er darf entscheiden.
Wenn er was wegnimmt: Zeige ihm wie er es richtig macht. Tauschen! Wenn er im Moment so "scharf" ist auf das Auto des kleinen Bruders, soll er ihm im Gegenzug ein anderes dafür anbieten. Dem kleinen Geschwister ist es meistens wurscht.
Nicht vergessen - Widerworte sind normal und wichtig. Kinder sind keine kleinen Befehlsempfänger, sondern haben Mitspracherecht und wollen Ernst genommen werden.
Wenn sie dazu keine Möglichkeit bekommen, schalten sie auf stur.
Und du lebst ihm ja mit deiner (für dich) "Konsequenz" Sturheit par excellence vor.
Also lockerer werden, alles nicht so eng sehen. Und die Angst ablegen, dass dann die Mäuse auf dem Tisch tanzen.
Gruss
Murmel
DAnke für Deine Meinung.
Aber bei dir klingt es so "einfach" was es im Alltag leider nicht ist.
Es geht nicht darum, welchen Pulli er anzieht. Er will sich gar nicht anziehen, egal was ich ihm anbiete. Auch wenn ich ihm beim Ankleiden helfen möchte, schmeißt er sich auf den Boden, weil er eben nicht will.
Es sind aber Momente, wo wir weg MÜSSEN (KiGa, Kranengymnastik etc.)
Leider ist es dem kleinen Bruder auch nicht wurscht, wenn ihm ständig Sachen weggenommen werden, womit er gerade spielt. Der Große macht es nämlich ständig, wo ich wirklich eingreifen muss.
Bin gespannt auf andere Tipps..
LG
Jessica
Nein, einfach ist es nicht. Ich habe selber 2 Jungs von 3,5 und 1,5 Jahren. Es wird sich jeden Tag gefetzt hier.
Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass man es abmildern kann, wenn man Alternativen anbietet.
Gruss
Murmel
Du möchtest sicher keinen willenlosen Befehlsempfänger großziehen sondern einen Menschen mit eigenen Ansichten und der Fähigkeit, diese auch zu vertreten. Das bedeutet in erster Linie, dass er sein "Aber" zunächst einmal vorbringen darf.
Meine Tochter tut das meistens sehr lautstark, zetert und hört nicht mehr auf. Das dulde ich dann nicht und fordere sie auf, mir bitte ruhig und sachlich zu erklären, wo eigentlich das Problem liegt. Tut sie das dann, hat sie oft ganz viel auf einmal zu erzählen, überschlägt sich dabei und fängt an zu stottern. Mitunter unterbreche ich sie und wiederhole erstmal in kleinen Abschnitten, was sie eigentlich möchte. Und dann schauen wir, wo wir uns einigen können.
Oft stellt sich heraus, dass es sich um Missverständnisse handelt. Ich habe z. B. gesagt, dass sie vor dem Essen keine Schokolade mehr essen soll, sie hat verstanden, dass sie gar keine mehr essen darf (aus ihrer Sicht "nie wieder"). Dann klären wir das und ich erlaube ihr Schokolade zum Nachtisch.
Es gibt aber auch so irrationale Wiederworte, wo es einfach nur darum geht zu wiedersprechen. Das merkt man aber auch, wenn man nochmal nachfragt.
Die Basis für mein weiteres Handeln ist also immer erstmal, sie in eine "normale" Stimmung und Tonlage zu bringen und dann zu schauen, wo man sich einigen kann. Eigentlich so als würde man mit einem Erwachsenen diskutieren. Nur mit dem Unterschied, dass ich die Diskussion leite und eben auch Vorgaben mache. Um Dinge wie "Mütze aufsetzen" müssen wir beispielsweise nicht reden. Wir können aber ein Mützenmodell aushandeln und das genügt meiner Tochter dann auch.
Wenn sie schlechte Tage hat, dann zetert sie und hört gar nicht mehr auf. Sie stellt dann alles in Frage und verhält sich wie ein Baby. Und wie ein Baby wird sie dann auch von mir behandelt: Sie bekommt klip und klar gesagt, was sie tun und lassen soll, weil ich weiß, dass jede Verhandlung doch nur zu weiterem Gezeter führt. Ist einfach manchmal so.
Ist ei uns genauso .Wenn Unsere (4) was nicht hören möchte fragt sie immer "Was?", oder beschimpft uns und will ihren Kopf durchsetzen. Ich schimpfe dann immer sie soll nicht so frech sein, dann gehts wieder eine Weile.
Ich handhabe es wie meine Vorschreiberinnen, ich gebe ihr auch eine Entscheidungsfreiheit z.B: beim anziehen was sie gerne tragen möchte oder bei was sie mithelfen möchte. Klappt auch soweit ganz gut und manchmal bin ich ganz froh das sie ihren eigenen Kopf hat und sich nicht alles gefallen lässt- vor allem im KiGa manchmal sehr wichtig!