Tagesmutter - lieber nicht?

Hallo zusammen,
ich hab mal ne Frage. Naja, eigentlich mehrere Fragen.
Wegen schwerer Krankheit war ich leider vor einem Jahr gezwungen, mein Referendariat (als Lehrerin an einer Förderschule) abzubrechen, habe inzwischen eine Tochter bekommen und muss, damit mir der bereits abgeleistete Teil des Referendariats angerechnet wird 2011, spätestens aber 2012 meine Ausbildung wieder aufnehmen. Ich bin also auf Betreuung für meine Tochter angewiesen. Mit einem Krippenplatz siehts eher schlecht aus. Also läufts vermutlich auf eine Tagesmutter hinaus. Allerdings mache ich mir so meine Gedanken - eine Tagesmutter hat (meistens) schließlich keine qualifizierte Ausbidung im pädagogischen Bereich...
Wollte mal Fragen, wie ihr so zum Thema Taesmutter steht, was ihr für Erfahrungen habt, was euch bei einer Tagesmutter wichtig ist, was für oder gegen eine Tagesmutter spricht,...?
Freue mich über Antworten!
Gruß, Alex.

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Hallo,

also Niklas (fast 19 Monate) wird ab 01.04.2011 zu einer TaMu gehen. Wir haben eine ganz tolle gefunden und wir freuen uns auf diesen neuen Abschnitt.

Für mich hat eine TaMu einige ganz klare Vorteile:

1. kann sie sich individueller um ein Kind kümmern, weil es weniger Kinder als in einer Krippe sind

2. ist eine TaMu flexibler (ich werde nur 2 Tage die Woche arbeiten gehen)

Das sind meine Top 2 in einer Liste, die ich noch erweitern könnte. Bei uns ist es so, dass die Tagesmütter über das Jugendamt vermittelt werden und sie auch eine spezielle Schulung nachweisen müssen (ich glaube 160 Stunden#kratz) sowie einen
Erste-Hilfe-Kurs. Ich glaube also schon, dass sie grundsätzlich nicht schlechter ausgebildet sind als Betreuer in einer Krippe.

Du kannst dich ja mal mit dem Jugendamt in Verbindung setzen und dich beraten lassen. Vielleicht können die dir ja Adressen von TaMü geben, die du dir mal anschauen kannst. Im Endeffekt wird sowieso meist nach Gefühl und Sympathie entschieden.

LG Mona

8

doch - wenn du den pädagogischen Aspekt nimmst, ist eine TaMu "schlechter" ausgebildet.

Eine Erzieherin hat eine 3järige Ausbildung - und muss vorher sogar eine weitere Basisausbildung (Kinderpflegerin oder Sozialhelferin oder ähnliches) gemacht haben... Da kommen die 160 Stunden Tagespflegekurs nicht dran... (Wenn du das in Vollzeittage umrechnest, sind 160 Stunden EIN Monat...)

Nur ist mir das bei SO kleinen Kindern nicht wichtig. Da ist der individuelle Part der Betreuung für mich viel wesentlicher.

LG
Frauke

2

Hallo Du,

ich lebe zwar in Schottland, arbeite hier aber als Tagesmutter. Ich bin mir nicht sicher wie es in Deutschland laeuft, aber ich musste eine Schulung machen, die mich auf die Taetigkeit vorbereitet hat, ein 1.Hilfe Kurs ist Pflicht und ich werde jedes Jahr von der CareCommission inspiziert, die kontrollieren, wie ich mit Eltern komuniziere, was ich mit den Kidnern unternehme etc etc., ich habe ein Zerifikat ueber Lebensmittelhygiene und nehme regelmaessig an Fortbildungen teil.
Ich kann sehr individuell auf meine Tageskinder eingehen, die in meinen Tagesablauf integriert werden. Einkaufen gehen, Putzen, Meerschweinchen sauber amchen... an allem nehmen die Tageskinder teil und haben so einen Tagesablauf, wie sie ihn auch bei ihren Eltern haben wuerden. Und ich bastel, backe, koche und spiele viel mit den Kindern, wir machen Musik und Puzzle, wir lesen Geschichten, haben eine Stelle an der wir Dekorationen aufbauen (z.B. Herbstblaetter etc). Ich wuerde meine Kinder immer eher zu einer Tagesmutter geben, meistens sind es Frauen, die selber Muetter sind - und die haben oft mehr Verstaendnis und Gefuehl fuer die Beduerfnisse der Kinder und auch der Eltern als jemand, der das ganze vielleicht nur "an der Uni gelernt hat". - wenn Du verstehst wie ich das meine!
Liebe Gruesse
Sabine

3

Hallo,

also Helene geht seit dem 01.11. diesen Jahres zu Ihrem Tagesvater und sie liebt es! Ich finde es auch schöner, er hat ebenfalls eine Tochter, die 2 Monate älter ist als Helene und noch zwei Jungs, die im Herbst 1 Jahr geworden sind und ich muss sagen, die Gruppe ergänzt sich super!

Ich hätte mir Helene gar nicht in einer Krippe vorstellen können, so ist die Betreuung doch viel schöner und individueller.

Und was die Qualifizierung betrifft:

1. ist er vom Jugendamt zertifiziert und ausgebildet und
2. habe ich auch keine Qualifizierung im pädagogischen Bereich, sondern bin einfach "nur" Mama!

LG

Anne

4

Hallo,

wir haben unseren Großen mit 10 Monaten in eine Krippe gegeben, jetzt ist er schon 4 und wir haben die Entscheidung nie bereut.
Er kennt sich dort gut aus, kennt ErzieherInnen und Kinder schon lange und kommt super zurecht.

Gegen eine Tagesmutter hätte für mich persönlich gesprochen, dass die Betreuung ausfällt, wenn die Tagesmutter krank ist.
Das die gegenseitige Kontrolle der Betreuungspersonen wegfällt, wenn mal ein Erwachsener nicht gut zu Kindern ist (ich weiß nicht wie ich es ausdrücken soll)
Des Weiteren wollte ich keinen Wechsel der Bezugspersonen in den ersten Jahren, dass hat bei uns in der Kita super geklappt.
Zudem fehlt mir bei Tagesmüttern die Ausbildung. Ich finde nicht, dass eine 4jährige Ausbildung mit einer Qualifikation durch Schulung zu ersetzen ist.
Auch das "Selbst-Mama-sein" als Qualifikation reicht mir nicht aus, ich kenne viele Mütter, die das erstmal zu garnichts befähigt.

Grundsätzlich entscheidet aber das Gefühl und du solltest dir vielleicht einfach mal ein paar Sachen anschauen!
GrussGruss und alles Gute!

5

Hallo,

ich war lange Tagesmutter obwohl ich keine Erzieherin bin oder eine andre Ausbildung in dieser Richtung habe.
Die Frage ist doch was erwartest Du von einer/Deiner Tagesmutter ? Du musst "nur" schauen das ihr auf der gleichen Wellenlänge seit und im Grunde die selben Ideen von Erziehung habt.

Da ich immer mehr Anfragen hatte als ich Kinder aufgenommen habe denke ich das ich da recht richtig lag. Mein "Konzept" war "Bewegung" ich bin überhaupt keine Bastel Mutti aber es macht mir nicht s aus mit 3 Kindern gleichzeitig einen Spielplatz zu besuchen, bei Regen stundenlang im Wald Blätter und Steine anzuschauen und zu sammeln, Plätzchen zu backen und hinter 2 Stunden mit den Kindern die Küche zu putzen.

Ich denke für Kinder kann eine Tagesmutter ein sehr sinnvolle Ergänzung sein wen Du mit den Eltern auf einer Wellenlänge liegst. Dann ist eine Ausbildung nicht mehr so wichtig. Ich hielt zB die eine Erzieherin meiner Tochter für eine totale Niete Ausbildung hin oder her.

Einen Kinderersthilfekurs habe ich gemacht und finde ich auch wichtig. Die Wiederbelebung bei einem Kind ist anders als bei Erwachsenen und auch die rechtlichen Aspekte ob und wie man ein Kind verarzten kann/darf/muss sind sehr interessant und nicht außer acht zu lassen. Zumindest war das vor 7 Jahren so. Ob sich da etwas geändert hat weis ich nicht.

LG dore

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Hi Alex,

mein Sohn ist mittlerweile 4 und war seit er 5 Monate alt war bei einer Tagesmutter. Ich halte das bei den Winzlingen auch für die bessere Betreuung als eine Krippe, weil es individueller und wie ich finde, auch meist liebevoller ist.
Wir hatten bis er in den Kiga ging 2 Tagesmütter, die erste 2 Jahre und die zweite 6 Monate (umzugsbedingt)
Meine Erfahrungen waren duch die Bank gut und ich denke, man sollte bei der Auswahl vorrangig auf seinen Bauch hören :-)

Viel Erfolg

LG
TT

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ich würde (wenn ich es vermeiden kann) Kinder unter 2 Jahren nicht in eine Krippe sondern immer zu einer TaMu geben. Es ist immer die gleiche Bezugsperson (in Krippen wechselt das ja aufgrund der Arbeitszeiten schon mal), es sind weniger Kinder, es ist persönlicher. Felix ist mit 1 Jahr bei der TaMu super gut klar gekommen - als er mit 2 in die KiTa gewechselt ist, hat er sich sehr schwer getan...

Ähnlich wie einen KiGa musst du eine TaMu natürlich sorgfältig aussuchen. Die Zeit muss man halt investieren...

Was wichtig ist? Die Pflegeerlaubnis- klar... Die stellt die Grundqualifikation da. Darüber hinaus war mir wichtig, dass im Haus nicht geraucht wurde und dass die Chemie zwischen mir und der TaMu stimmt...

LG
Frauke

9

Hallo!

Mein Sohn hat bei seiner Tagesmutter eine zweite Familie gefunden - ich würde es immer wieder so machen!

Ich selbst habe auch keine pädagogische Ausbildung und halte mich für eine durchaus fähige Mutter. Es hat mir völlig ausgereicht, dass die Chemie zwischen der Tagesmutter, ihren Kindern und uns gestimmt hat. Die Pädagogik kommt noch früh genug ins Spiel.

LG Claudi

10

Ich kann mich auch noch bei den positiven Erfahrungen bzgl. TaMu einreihen.
Meine Kleine ist mit 17 Monaten zur TaMu gekommen - eine Krippe wäre für mich in dem Alter noch nciht in Frage gekommen.
Außerdem: Ich arbeite zwei Tage die Woche bis 18/18:30 Uhr - so lange hat hier keine Kita auf... Und ich denke, du wirst im Referendariat auch mal Konferenzen haben, Elternsprechtage, Projekttage...Da wirst du eine flexible Betreuung brauchen.

Die meisten Jugendämter arbeiten mit qualifizierten TaMü zusammen - erkundige dich mal!
Wichtig finde ich, dass das die TaMu selbst auch Mutter ist - einfach um die Sorgen ums Kind besser verstehen zu können.
Im Idealfall hat sie natürlich Kinder im gleichen Alter wie deine Tochter.

Wichtig ist, dass du dir Zeit nimmst mit der Auswahl (und wenn du dir 10 TaMÜ anguckst, es muss einfach passen und du musst ein gutes Gefühl haben!!) und auch mit der Eingewöhnung. Wenn du zum Schuljahresbeginn 2011/2012 wieder anfangen willst, würde ich jetzt bald mit ersten Infos/JuA etc. beginnen und dann auch schonmal ein paar TaMü "angucken".

Nachteil ist leider: Wenn TaMu krank = keine Betreuung (oder aber Ersatz-TaMu, auch nicht so dolle...)

Viel Glück!!