Schweigepflichtentbindung

Guten Morgen!

Unser Kindergarten möchte von allen Eltern eine Schweigepflichtentbindung haben. Dies betrifft den Kinderarzt, Fachärzte, das Jugendamt, die Schule und andere Institutionen.

Was haltet ihr davon, bzw gibts das bei euch auch?

Laut Infoblatt sollen Eltern die entsprechenden Institutionen entbinden, damit die Kinder bestmöglich gefördert werden können.
Ich hab nun wirklich nichts zu verbergen, aber geht das nicht ein bischen zu weit?
Infos über mein Kind kann der Kindergarten auch von mir bekommen.

Danke für eure Meinung!

LG leonore

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ich würd es nicht unterschreiben #cool

da wir aber elternverwaltet sind, wird diese situation bei uns aber auch nie eintreten ;-)

lg
me

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Guten Morgen Leonore,

dies wurde seinerzeit bei uns im Kindergargen auch verlangt. Wir haben es auch nicht unterschrieben. Über entsprechene Förderung möchten wir als Eltern allein verantwortlich entscheiden und tun dies auch.

Außerdem kann in einer Einrichtung immer mal die Leitung wechseln und somit auch bestimmte Gepflogenheiten, selbst wenn man heute sehr zufrieden mit der Einrichtung ist und Vertrauen hat, kann sich dies auch ändern.

Viele Grüße

Tanja

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Nein, würde ich nicht unterschreiben.

Individuell mögen direkte Kontakte schon sinnvoll sein, bei der Einschulung war es so, dass man als Eltern etwa der Schule erlauben konnte, sich direkt im Kindergarten zu erkundigen; als wir mal im SPZ vorstellig waren, habe ich auch zugestimmt, dass dieses sich mit dem Kindergarten direkt in Verbindung setzt, aber eine generelle Schweigepflichtentbindung halte ich für überzogen.

LG

Anja

P.S.: Die Eltern sollen wahrscheinlich nicht "entbinden", sondern "eingebunden werden" #:-)

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Guten Morgen!

Nein, die Eltern sollen tatsächlich (die Institutionen) entbinden - von der Schweigepflicht nämlich!;-)

Danke für deine Meinung, ich sehe die Situation wie du, allerdings habe ich den Kindergarten von seiner Schweigepflicht gegenüber dem SPZ entbunden, andersherum aber nicht.


LG leonore

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pauschal für alle würde ich sowas nicht unterchreiben bzw. es mir vorher genau erklären lassen

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ich würde der kiga-leitung sagen, dass ihr im einzelfall entscheiden werdet, von welcher schweigepflicht ihr entbinden lasst. sollen sie auf euch zukommen, wenn etwas ist, dann seht ihr weiter.

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Genauso würde ich das auch handhaben!

LG, Ulla

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Ob du das Unterschreibst oder nicht bleibt dir überlassen.

Hintergrund dieses Blattes ist der Grundsatz in Deutschland:

Elternrecht vor Kindeswohl

heißt also, die Eltern haben das Recht auch Dinge zu entscheiden, die dem Kindern nicht gut tun, ohne das man etwas dagegen machen kann. Erst wenn es um das nackte Überleben geht kann der Staat (Jungendamt) eingreifen.

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Hallo!

Aber die Lösung kann doch nicht sein, pauschal alle Daten und Diagnosen von Kindern im Kindergarten zu sammeln.

Und die Erzieher/innen sollen dann entscheiden, was dem Kind gut tut?

Ich habe sowieso Schwierigkeiten mit der Auffassung unseres Kindergartens. Meine Tochter ist als behindertes Kind integriert, und der Kindergarten mischt sich schon massiv in Therapieentscheidungen ein, bzw hinterfragt diese. Da hab ich mir Sätze des Leiters anhören müssen wie: "Die hat garnichts, sie muss nur mit anderen Kinders spielen!", bei der Diagnose SEV, phonetische Störung, VED, allgemeine Entwicklungsverzögerung und Epilepsie.

Insofern bin ich jetzt misstrauisch, wenn Informationen fliessen sollen, über die ich keine Rückmeldung bekomme. Ich sehe den Kindergarten als Dienstleister und Unterstützung im Umgang mit meinen Kindern, nicht aber als "Elternersatz" was grundsätzliche Therapientscheidungen betrifft (dafür habe ich meinen Kinderarzt, den Neurologen und das SPZ) und auch nicht als Ratgeber in gesundheitlichen Fragen.

lg leonore

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Ich sehe diese pauschale Datenfreigabe auch sehr kritsch.

Ich sehe aber auch, was passieren kann, weil Eltern über ihre Kinder bestimmen können, ohne darauf zu achten, ob es den Kindern gut tut.

Eine gute Lösung für das Problem habe ich auch nicht, es ist ein Eiertanz.

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ich würde keine Schweigeplichtsentbindung unterschreiben, die nicht notwendig ist.

Was ist denn das für eine Begründung "bestmögliche Förderung"?? #kratz
Ist das ein Kindergarten für Integrativkinder?

Für einen normalen Kindergarten halte ich das absolut für unnötig. Wenn ich der Meinung bin, mein Sohn benötigt irgendwo Förderung, dann bespreche ich das mit meinem Kinderarzt.
Regelmäßige Elterngespräche mit der/dem Erzieher/in des Kindes dürften bei einem normalen Kindergarten doch ausreichen.
Ich weiß echt nicht, wozu da eine Schweigepflichtsentbindung gut sein soll.#kratz

Das kommt mir echt vor, als würden die die Eltern unter generalverdacht stellen #kratz
An die Eltern, die sich "schlecht" um ihr Kind kümmern, kommt man sowieso nicht heran. - Meine Erfahrung...

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Guten Morgen,

ja, der Kindergarten ist integrativ. Allerdings geht es bei der Anfrage nicht nur um die i-Kinder, sondern um alle.

Ansonsten gebe ich dir völlig Recht, ich fühle mich auch "verdächtigt", nicht alles für mein Kind zu tun.
Unser Kindergarten impliziert mit diesem Schreiben, dass sie die Experten für unsere Kinder sind, nicht wir als Eltern, und ich fühle mich genötigt, Entscheidungen, die wir zum Wohl unserer Tochter getroffen haben zu rechtfertigen.

lg leonore

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Guten Morgen,

ich würde sowas auf keinen Fall unterschreiben.

Ich habe natürlich auch nichts zu verbergen (das würde ja hier auch keiner zugeben ;-)), aber wenn der Kindergarten Informationen haben möchte, soll er sich mit uns Eltern in Verbindung setzen und mit keinem sonst.

Ganz im Gegenteil würde ich so eine Anfrage als Beleidigung empfinden - traut mir der Kindergarten etwa zu, dass ich ihm Wesentliches verschweige? #nanana

LG,
J.

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Unterschreibe es bloß nicht. Der Kiga und die Schule bekommen von mir alle Arztberichte, die relevant sind. Alles andere nicht.
Ich kämpfe gerade wegen so einer Schweigepflichtsentbindung mit der KK. Nicht gerade witzig. Die KK wollte eine Solche, weil sie den Entlassungsbericht des KH anfordern wollten - vorher zahlen sie das KH nicht. Ist so die übliche Vorgehensweise. Haben sie bekommen. KH schickte den Entlassungsbericht und der war FALSCH. Super. Die KH-Kosten wurden zwar übernommen, aber die stationäre Eßtherapie nun nicht genehmigt, mit der Begründung, dass sie nicht notwendig sei. Da eben falsche Angaben im Entlassungsbericht stehen - den ich übrigens erst jetzt bekommen habe.

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Hallo!

Bekommt die KK die Berichte nicht sowieso? Ich dachte immer, die haben alle Informationen, die wir auch haben!?

Über falsche Arztberichte könnte ich auch erzählen, die beste Geschichte, die wir erlebt haben war ein Bericht unseres KH, der sich auf einen anderen Patienten bezog...

lg leonore