ich verzweifle bald

hallo,

ich weiss nicht mehr was ich noch machen soll, mein sohn wird zunehmend aggressiver. gestern war es dann soweit das er mich morgens beim zähneputzen beschimpft hat als arschloch, er sagt so sachen zu mir wie, ich hasse dich und ich wünschte du wärst tot. daraufhin habe ich ihn aus dem bad geschoben und hab ihm gesagt das ich es mir nicht antun muss mich so wüsst beschimpfen zu lassen. ich hab die türe abgeschlossen damit er nicht einfach wieder rein kommt. daraufhin hat er aus seinem zimmer einen stuhl geholt und dieses gegen die türe geschlagen. als ich wieder aufgemacht habe wollte er den stuhl gegen mich werfen, ich konnte ihn gerade noch daran hindern.

so geht es fast immer bei uns zu und ich mache mir grosse sorgen, verbringen wir einen schönen tag wird dieser spätestens abends wieder mit kommentaren oder beschimpfungen zerstört. wenn er mal bei seinem papa ist (was sehr selten vorkommt) dann erzählt er mir das er bei papa harry potter gucken durfte, auch die teile die erst ab 12 sind. letztens hat er wohl 3 folgen hintereinander geschaut.

die schimpfwörter hat er nicht von mir, ich rede so nicht mit ihm, auch das aggressive verhalten ist mir eher fremd, obwohl ich mich immer wieder dabei ertappe das ich darüber nachdenke ihm dann mal eine auf den po zu geben.

was kann ich nur tun um nicht vollends zusammen zu brechen.

liebe grüsse
keksi

1

Hallo keksi,

das klingt schon ziemlich drastisch. Ich denke, dazu wird Dir niemand hier einen wirklich brauchbaren Tipp geben können. Ich weiß, dass die Caritas sowas wie eine Erziehungshilfe anbietet. Habe hier mal einen Link:

http://www.ahze-bremen.de/52679.html

Ich glaube, jede Familie kommt in der Erziehung irgendwann mal an ihre Grenzen. Man sollte sich nicht scheuen, solche Angebote in Anspruch zu nehmen. Es kann nix schaden und ist alle Male besser, als zuzusehen, wie alles völlig aus dem Ruder läuft und unterm Strich alle auf der Strecke bleiben.

Hole Euch die Unterstützung, die Ihr bekommen könnt.
Ich wünsche Euch alles Gute.

LG

PS: Dein Kind ist ein Trennungskind? Das verstört viele Kinder sehr viel mehr als man annehmen würde. (und bitte nix auf den Popo geben;-))

3

danke für deine antwort.

mein sohn ist eine art trennungskind, er hat nie eine intakte familie kennengelernt, mein ex-mann hat uns während der schwangerschaft verlassen.

das angebot mit der caritas haben wir auch schon genutzt, auch nur auf bitten meiner seite, da bei einem ersten termin nichts auffälliges gesehen wurde und nur mir ratschläge zur erziehung gegeben wurden. geändert hat sich aber nichts, im gegenteil, es wird ebend immer schlimmer.

mich machen die auseinandersetzungen echt traurig, wieso will mein kind das ich tot bin? ich geb mir wirklich soviel mühe und reiße mich mehrmals am tag wirklich zusammen nicht total auszuflippen, aber so langsam fehlt mir dazu die kraft.

2

Stimmt Deine VK ? Dann ist Dein Sohn 5 Jahre alt ?
Für dieses Alter hat er dann wirklich eine beträchtliche Aggression entwickelt. So wird er nicht geboren, die hat einen Grund, und den les ich aus dem Posting leider nicht raus. Soviel Wut und Haß hat auch nichts mit "Phase" zu tun, die man aussitzen könnte.
Das Kind braucht Hilfe und zwar sehr schnell und sehr professionell !!!!!
Geht er in den Kindergarten ? Was sagen die Erzieher ? Ist er da auch so ? Hat er Scheidungsauseinandersetzungen mitbekommen ?
Ich habe keine Ahnung, was das Kind schon erlebt und nicht verarbeitet hat, dass es sich in diese hilflose Wut und Aggression flüchtet.
Ihm eine auf den Po zu geben, ist vollkommen für die Katz, das geb ich Dir schriftlich. Das Kind braucht HILFE und keine Prügel.
Ich weiß sehr wohl, wie es ist, hilflos einem Kind gegenüberzustehen, welches so "ganz anders" reagiert, wie man es erwartet.......deswegen schreib ich Dir das auch so direkt.
Aber sein Verhalten hat Gründe, das kommt nicht von ungefähr.
3 Teile Harry Potter bei seinem Vater sind ein Unding, das würde ich dem Vater aber schnellstens klarmachen, notfalls übers Jugendamt. Aber auch das alleine ist sicher kein Grund für sein Verhalten.
Hol Dir schnellstens Hilfe bei einer Erziehungsberatungsstelle, Kinderarzt+Psychologe - oder Familienberatungsstelle der Caritas oder ähnliches, bevor noch ein schlimmeres Unglück geschieht oder der kleine Kerl seine Wut gegen sich selber richtet......
Alles Gute !
LG Moni


4

danke für deine antwort.

wie schon bei der vorrednerin geantwortet, das mit der caritas hatten wir schon probiert.

im kindergarten udn auch beim papa verhält er sich so nicht, selbst wenn er bei oma und opa ist, überall woanders ist er ein engelchen der manchmal nur etwas unfug macht, ich würde sagen, überall woanders ist er ebend ein typischer 5 jähriger.

scheidungsauseinandersetzungen hat er nicht direkt mitbekommen, eine freundin meinte nur das er vielleicht auch den ganzen stress unbewusst in der ss abgekriegt hat.

mit dem kindsvater zu reden ist sehr schwer, letztenendes kann ich auch gegen die wand reden, hat den gleichen effekt und dann kann er ja immer noch das machen was er will wenn mein sohn bei ihm ist. ich habe meinem exmann nie steine in den weg gelegt, ich finde es gut wenn er kontakt zu ihm hält, das war die letzten zwei jahre anders.

meine freundin meinte auch ich sollte zum psychologen gehen, bevor noch etwas schlimmes passiert. ich bin so traurig und habe das gefühl versagt zu haben.

5

Das Gefühl, versagt zu haben, hat man als Mutter öfter im Leben, glaub mir - und meine Kinder sind schon erwachsen #schwitz
Schlimmer wäre, nun nichts zu tun, Du MUSST aktiv werden. Das Jugendamt hat dem Vater klarzumachen, wie er sich zu verhalten hat, wenn Du nicht mit ihm reden kannst und Du musst mit Deinem Kind zum Psychologen - und zwar baldmöglich, glaubs mir. Ich will nicht schwarzmalen, aber es kann Schlimmes entstehen, mir tut der kleine Kerl wirklich leid. Aus dem Loch, wo der gerade sitzt, kriegst Du ihn NICHT raus - ist so, auch wenn er bei anderen brav ist.
Eine gaaaaaanz einfühlsame Oma (oder Opa) könnten vielleicht mal vorab mit ihm unter 4 Augen !!!! in vertrauter entspannter Situation reden, was er da denkt, wenn er so auf die Mama losgeht, ganz ohne Vorwurf - vielleicht, aber nur vielleicht sagt er es, das wäre schon mal eine Hilfe.
Aber um den Psychologen wirst Du kaum rumkommen.
LG Moni

6

Keksi,

was du beschreibst, hat meistens eine längere Vorgeschichte in der das Kind schon ordentlich erleben musste.So kleines Kind kann oft nicht sagen: Mama, dies und jenes...und so äußern sich manche Mißstände dann so.

Was kannst du tun, um nicht zusammen zu brechen.

Lass Fachleute ran und gehe Ihnen solange auf den Geist, bis dir einer hilft. Die Beratungstelle von der caritas ist der richtige Anpsrechpartner. eigentlich jede vernünftige Erziehungsberatungsstelle.
Die zweite Möglichkeit ist das Jugendamt. Wenn dir da Hilfe angeboten werden sollte, könnte es den Vorteil haben, dass sie zu euch in die Familie kommt und alles vor Ort sieht..

Du musst nicht ihn aber dich ändern. Sie sind nur Spiegel unserer Seele. Unserer Spannungen und unserer Traurigkeit. Sie spiegeln nur das, was in der Familie los ist.

Natürlich ist da ein Problem mit dem Vater, ein massives Problem. Frag ruhig beim JA, was man da tun könnte, rede mit dem Vater ein Machwort...

Was die Erfolgschancen anbetrifft... Es wird dauern, vllt auch sehr lange. Dein Kind ist aber noch klein genug, um wieder auf den normalen Weg zurückzukehren.

Als eine von ganz vielen Maßnahmen wäre die Steuerung der kindlichen Agressvität. Es müssen dir wieder Fachleute sagen, nicht wir, ob man schon jetzt damit was tun könnte.

Das Kind soll einen sport bekommen, wo es sich auspowern kann. Einen boxsack .k.a. was..

Ich denke, wir hier (und ich bin Pädagogin) sind trotzdem ein falscher Ansprechpartner. Wir bekommen nicht die ersten 6 Jahren erzählten und dann zu urteilen....vollkommen daneben.

Wende dich bitte an eine Fachstelle.

7

Wir sind mit unserem Sohn Max (jetzt 9,5 Jahre) auch seit fast 6 Jahren in Psychologischer Behandlung. Hätten wir uns nicht die Hilfe eingefordert und wären hartnäckig geblieben wären wir heute noch nicht dort, weil man das mit so kleinen ja nicht macht bzw. weil sich niemand vorstellen kann das so kleine schon so ein Verhalten haben können.

Wir haben von den Psychologen die schriftliche Empfehlung bekommen mit der Erziehungshilfe übers Jugendamt,( sonst hätten wir ewig warten können).
Diese sind dann nach Hause gekommen haben sich Wohnumfeld und sowas alles angeschaut. haben Tips gegeben und auch mit Max selbst gesprochen.
Unser Familienbetreuer nimmt Max auch mit zu einer Tagesgruppe, wo er unter anderen Kindern ist (er hat mehr Probleme in der Gruppe, als mit Einzelpersonen).

Alles in Allem würde ich diesen Schritt zum Psychologen immerwieder machen und auch zum JA wegen einer Familienbetreuung - Hilfe zur Erziehung - heißt das bei uns.

Alles gute und Nerven behalten!

LG
Sandra mit Max (9,5 Jahre), Ben ( fast 4 Jahre) und Lea (19,5 Monate)