Kindergartenreife ?

Guten Morgen,

was meint Ihr, wann ist ein Kind kindergartenreif? Es wird doch immer so viel über Schulreife gesprochen....

Was muss ein Kind mitbringen (kognitiv, sozial, emotional) damit es sich im Kindergarten wohlfühlt und von den Angeboten dort profitieren kann?


Bin gespannt auf Eure Meinungen


LG
ballroomy

1

Das kommt ganz auf den KiGa an!!!

Eigentlich sollte jeder KiGa in der Lage sein, ein Kind optimal zu betreuen, egal wie weit es entwickelt ist!!! Denn dafür ist ein KiGa schließlich da und die Kinder lernen im KiGa erstmals Dinge, die sie daheim nicht lernen können!

Von daher darf es kein Problem sein ein Kind mit 6 Monaten oder mit 3 Jahren in den KiGa zu geben - wenn das Konzept stimmt!

Einen Unterschied sollte man vielleicht bei offenen, teils offenen und geschlossenen KiGä machen! Nicht jedes Kind kommt in einem offenen KiGa mit z.B 50 Kindern klar. Meine wären da vermutlich nicht so glücklich (beim Großen weiß ich es sicher). Sie sind zwar jetzt in einer Einrichtung mit 150 Kindern, aber ihre Gruppe hat nur 15 Kinder und "offen" sind die Gruppen nur 1-2 Stunden am Tag!

LG,

Hermiene

2

Hallo!

Ich finde das ist wie auch bei der (Schul)-Reife, Pubertät oder sonstigen Prüfungen/Aufgaben im Leben von Mensch zu Mensch unterschiedlich.

Mein Sohn ist mit 3 1/2 Jahren immernoch nicht super KiGa Reif:-p, aber er *muss*, weil ich es wichtig finde. Er könnte auch ohne!!;-)
Dagegen die Kleine meiner Freundin, wird erst 2 und geht super gerne.

Ich finde KiGa wichtig.
Für mich muss ein Kind nicht schon mit 2 Jahren in den KiGa (also wenn man nicht des Geldes wegen muss) sondern sie können ruhig etwas länger zuhause bleiben. Aber ich finde ab 4 Jahren sollte es Pflicht sein, sie lernen dort viele Dinge die man als Eltern zuhause einfach nicht geben kann.
Denke das Ergänzt sich einfach gut, KiGa und Eltern Fürsorge!!

Denke jetzt mal an Ausländische Kinder, die sollten etwas Deutsch verstehen und vielleicht auch sprechen, sehe ich leider bei uns auch. Die Tochter versteht und spricht recht gut Deutsch, weil ihr großer Bruder es in der Schule lernt, aber die Mutter versteht/spricht nichts.
Das ist für die Erzieherinnen echt mühsam.

Ansonsten finde ich muss man keine besonderen Fähigkeiten haben, das entwickelt sich glaub ich mit der Zeit. Emotional sollten sie schon etwas gefestigt sein, damit sie *loslassen* können und auch alleine ohne Eltern bleiben.

LG

3

Die profitieren in jedem Alter vom Kindergarten.
Schau mehr wie der Kindergarten ist ob der individuell genug ist.

4

Hallo,

das kommt auf den Kindergarten an bzw. ein guter hilft bei der Eingewöhnung sehr gut mit.

Unserer ist super, Kind hat sich vom ersten Augenblick an wohlgefühlt und ich mich schon im Vorgespräch. Das spürt mein Kind auch.

Sie geht super gerne hin.

Reif war meine, als sie sich auf Bezugspersonen ohne mich wieder einließ. In der starken Fremdel-Phase, in der nur Mama ging und sie nicht mal bei Bezugspersonen blieb, war sie noch nicht bereit für den Kindergarten.

Dann löste sie sich von mir und war wieder bereit für andere.

Der Kindergarten unterstützte dabei und nahm sie so an, wie sie war. Sie wurde nicht dazu gezwungen überall gleich mitzumachen, sondern wurde als Individuum angenommen, respektiert und langsam an und in die Gruppe hineingeführt.

Schüchterne Kinder werden langsam eingewöhnt oder ihnen das Gefühl gegeben, dass sie jederzeit zu den Erziehern hingehen können.


Ich selbst wurde abgegeben, geschnappt und es wurde alles von mir verlangt. Einführung in die Gruppe gab es nicht. So da bist du, jetzt mach mal. Aber auf keinen Fall in die Bauklotzecke (nur für Jungs), nicht die größeren belästigen, Lego spielen na ja.
Egal wie reif ich gewesen wäre... mit dieser nicht-Eingewöhnung kam ich bis zum letzten Tag nicht klar.

Um von den Angeboten profitieren zu können, kommt es drauf an welche Angebote es sind. Ich habe mich bewusst für einen entschieden, wo die Angebote folgende sind
- liebevolle Betreuung
- individuelle Eingewöhnung
- andere Kinder zum Spielen
- Kinder werden zum sich helfen angeregt
- Ausflüge ja, nicht so oft und altersgerecht (die kleineren, die noch nicht lange trocken sind, eher in die Natur. die die sicher trocken sind und länger ruhig sitzend aushalten auch mal ins Kindertheater)
davon profitiert mein Kind sehr.

die anderen Angebote aus anderen Kindergärten haben mich eher abgeschreckt
- Computerkurs
- häufige Ausflüge
- zubuchbare Angebote, die a) Geld kosten b) die ich gerne mit meinem Kind selbst in der Freizeit mache...
- zackige Eingewöhnung, egal wie es dem Kind dabei geht.

Aus eigener Erfahrung denke ich: Kind und Kindergarten sollten zusammen passen.

5

Hallo,

ich finde, ein Kind sollte sich u.a. einigermaßen verbal ausdrücken können, es muss kein perfektes Sprechen sein, aber zumindest sollte es einfache Dinge äußern können.
Du sprichst ja nicht von Krippe, sondern vom Kiga, da finde ich das notwendig, damit es sich in die soziale Struktur überhaupt einfügen kann.

LG

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Hallo

ich rede von einem Regelkindergarten ab 3 Jahren

seine Bedürfnisse äußern können - Hunger und Durst
sich Hilfe holen können
Erfahrungen haben soziale Kontakt zu knüpfen
alleine Essen zu können ( Brotzeit ) - gibt Kinder die noch nie selbst ein Brot gehalten haben
beim Anziehen mit helfen - nicht alles alleine können - aber nicht wie eine Puppe nur dasitzen und auf Komplettbedienung warten
sich zu freuen neue Sachen zu lernen und zu erleben
sich kurze Zeit von der Mutter trennen können


Grüße Silly

7

Hi,
auch mal ausgehend von dem, was jahrzehntelang unter "Kindergarten" verstanden wurde - nämlich der ab 3 Jahren (dass es für Krippenkinder logischerweise so nicht gilt sollte jedem klar sein):

- es sollte sich soweit ausdrücken können, dass es Bedürfnisse äußern kann, egal, ob das nun Hilfe ist - warum oder wobei auch immer - oder Durst oder was auch immer
- es sollte damit klarkommen, nicht permanent 1:1 betreut zu werden, denn das ist in normalen Kindergärten unmöglich...dazu gehört auch die Fähigkeit, sich mal alleine beschäftigen zu können
- es sollte in der Lage sein, die zeitliche Trennung von den Eltern zu verkraften
- es sollte mit dem gewaltigen Input - auch mal Krach, Unruhe usw. klarkommen

Logisch, dass nicht alles am ersten Tag klappen muss und i.d.R. auch nicht klappt.

Jahrzehntelang galt übrigens, (auch in Westdeutschland ;-)) dass "Kindergartenreife" auch bedeutet, dass ein Kind trocken ist.

Irgendwie wird das heute meistens nicht mehr als notwendig angesehen. Im Zweifel sollte man das aber in der Einrichtung, wo das Kind hingehen soll erfragen - einige paktizieren das auch heute noch so.

Diese "Kriterien" sind natürlich alle so eine Sache - es gibt auch Geschichten von KiGa-Kindern (bzw. bei unserer Grundschule war es sogar bei einem Schulkind der Fall, Auslandsadoption), die kaum ein einziges Wort in einer Sprache sprechen die auch nur eine Erzieherin versteht relativ problemlos den Einstieg schaffen. "Kommunikationsfähig" kann ein Kind - übergangsweise - auch mit Händen und Füßen sein.

Umgekehrt kenne ich auch wahre Sprachkünstler, die ich persönlich nicht als kindergartenreif angesehen hätte. Aus verschiedenen Gründen - einer z.B. steht auch nach 2 Jahren im Kindergarten noch endlos am Tor und wartet auf seine Eltern und weigert sich, diese für den Rest des Tages auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen - das ist das mit der Trennungsangst nicht wirklich gut gelaufen, denke ich.

Unser KiGa lehnt aber kein Kind ab, dass das Alter (im REgelkindergarten eben ab 3) erfüllt. Mit dem Rest versuchen sie halt so gut wie möglich klar zu kommen und den Kindern zu helfen, die Fähigkeiten, die man in einer Gruppe nun mal braucht zu entwickeln.

Viele Grüße
Miau2