Hallo,
unser Sohn geht seit Dienstag in den Kindergarten und schon am 1. Tag mussten wir hören, dass er aggressiv ist. Er schubst andere Kinder, ärgert sie und boxt sie auch :(
Er ist in der Gruppe einer der jüngsten, die anderen sind ab 4 Jahre bis 5 1/2 Jahre alt. Es sind 24 Kinder in der Gruppe und 2 "Tanten".
Er ist daheim manchmal bockig und sturr und will nicht folgen, aber er war nie aggressiv, dass er uns gehauen hätte.
Ich muss dazu sagen, dass er eigentlich nur unter Erwachsenen groß wurde. Kinder in seinen Alter hatte er nicht um sich. Wenn Kinder, dann waren die alle mind. 5 Jahre älter als er.
Ich bin verzweifelt, weil ich nicht weiter weiß. Wenn er nämlich heim kommt, seine Oma holt ihn im Moment immer ab, ist er der bravste Junge. Wenn man ihn fragt, warum er im Kindergarten jemanden gehauen hat, sagt er immer: nein, hat er nicht... also, er leugnet es.
Es ist aber so, dass er sich mit seinen 3 1/2 Jahren sehr schwer mit dem Reden tut. Er geht seit 2 Monaten zur Logotherapie und es wird jetzt besser. Aber fliessend sprechen tut er leider noch nicht.. und man versteht einige Worte immer noch sehr schwer...
Die Kindergärtnerin meinte heute, sie will mal schauen, wegen einer Psychologin und einem Gutachten?!?, damit geklärt wird, warum er so ist.
Hat jemand Erfahrungen?
Sohn (3 1/2) ist im Kindergarten aggressiv
Hallo :)
ich kann dich erst mal beruhigen.
Mein Sohn geht schon eine ganze Weile in den Kindergarten und ich höre das auch ab und zu noch vom Kindergarte.
Er hat auch sehr schlecht geredet damals, jetzt ist es schon viel besser.
Hat aber trotzdem noch seine Schwierigkeiten.
Kinder in dem alter vorallem wenn sie sich mit dem reden schwer tun,
fangen an zu hauen, zu beissen, zu schucken oder zu kratzen.
Sie können sich in der Situation nicht richtig artikulieren oder sind mit der Situation (die gerade passiert ist) nicht umgehen.
Da ist hauen manchmal so blöd es klingt der einfachere weg.
Außerdem probieren sie auch ihre Grenzen aus wie weit sie bei wem gehen können usw.
Die Familie kennt ihn und sie versteht ihn daher fühlt er sich auch geborgen und weiß was in welcher Situation passiert. Daher ist er warscheinlich dort ruhiger....
Versuch ihm immer wieder zu erklären das es nicht schön ist für die anderen,
und das es ihm auch nicht gefallen würde wenn das jemand bei ihm macht.
und wenn er ein Problem hat das er zu der Kindergärtnerin gehen soll,
oder versuchen soll zu sagen was ihm in der Situation nicht paßt... Soweit das irgendwie geht...
Das wird schon Kopf hoch...
Liebe Grüße
Hallo,
dein Kleiner musste bislang noch nicht testen, wie er mit anderen gleichaltrigen Kindern ins "Gespräch" kommt, zudem hat er noch sprachliche Defizite.
Er hat also damit keine Erfahrung und nun hat er einen falschen Weg dazu gewählt indem er haut oder stänkert.
Es ist nun eigentlich Aufgabe der Erzieherin ihn hier zu unterstützen und zu helfen. Stattdessen bekommt er einen Stempel aufgedrückt ...
Ehrlich gesagt fällt mir dazu nicht viel ein, es schockt mich mehr ...
VG
B
Hi,
ich finde es schon ein bisschen heftig, dass die Erzieherin gleich mit ner Psychologin kommt. Dein Sohn muss sich doch erstmal eingewöhnen und auch an die vielen Kinder gewöhnen. Bist du denn nicht in der Eingewöhnungsphase mit dabei wenigesten für ne Stunde morgens oder so? Finde ich sehr komisch, dass man ein Kind, dass andere Kinder in einer Gruppe nicht gewohnt ist, gleich alleine im Kiga läßt. Ich denke dein Sohn kann sich wahrscheinlich verbal nicht zur Wehr setzten oder weiß sich nicht auszudrücken und kompensiert das dann übers hauen. Vielleicht auch nur um aufmerksam auf sich zu machen. Muss ja nicht böse gemeint sein von ihm. Ich denke er kennt so Gruppenregeln auch einfach noch nicht und testet halt aus. Für ungewöhnlich halte ich es nicht und ich würde es auch erstmal beobachten. Ist natürlich für die Erzieherin etwas aufwendig, aber dafür sind sie ja nun mal da. Wenn sie mit so etwas bei einem Kind nicht zurecht kommt, dann hat sie ihren Beruf verfehlt.
LG Julia
"Die Kindergärtnerin meinte heute, sie will mal schauen, wegen einer Psychologin und einem Gutachten?!?, "
Hallo,
ähm.... was soll denn der Blödsinn??
Ich meine, es ist der ERSTE Tag überhaupt dort. Es ging um schubsen und Hauen, nicht um jemanden abstechen oder so.
Meine hatte in den ersten Wochen gelegentlich Wutausbrüche.
Schubsen und hauen kommt im Kindergarten auch vor.
Aber da reagieren die Erzieherinnen DIREKT.
Also beide betroffene Kinder werden zusammen geholt. Kind das geschubst/gehauen hat, muss sich entschuldigen. Kind, das das andere geärgert hat (falls es das Schubsen mit ausgelöst hat) muss sich auch entschuldigen.
Wenn deiner sprachlich noch nicht soweit ist, hat er es zusätzlich schwer und leider ist dann die naheliegenste Reaktion für ein Kind, sich körperlich zu wehren.
Verbal geht noch nicht (so gut). Schreiben und dem anderen einen Brief unter die Nase halten, geht noch gar nicht. Schreien und brüllen bis eine Erzieherin kommt, machen manche. Unsere Erzieherinnen fragen dann nach. Meine Erzieherinnen von damals, schnauzten das heulende Kind an, es solle keine Memme sein kann also auch negativ ausgelegt werden.
Ich würde drei Schritte wählen
1. deinen Sohn bestärken sich Hilfe zu holen bzw. ihm - für ihn umsetzbare Möglichkeiten - überlegen
2. mit der Logopädin sprechen, wie er sich wehren kann z.B. konkrete Sätze, die er auch im Ärger leicht von den Lippen bringt
3. die Erzieherin zum Gespräch bitten. Ruhig, aber ernst.
Den Vorschlag zum Psychologen lehne ich nicht grundsätzlich ab. Aber am ERSTEN Tag, wo noch Eingewöhnung, Sprachprobleme, kennt noch keine Kinder, alles neu usw. ist, finde ich schon heftig.
Außerdem würde ich sie fragen, welche Art von Gutachten?
(nicht sagen, aber schreib ich nur hier, wie ich auf die Idee komme:
Gutachten, ob sie geeignet ist?
Gutachten, ob er einen Kindergarten betreten darf?
Gutachten. ob er in ein Heim für Schwererziehbare muss, weil er am ERSTEN Tag noch nicht perfektes Benehmen an den Tag legt)
Hauen und schubsen geht meiner Meinung nach gar nicht!!
Aber da ist es Aufgabe der Erzieherinnen sich vor Ort situationsbezogen zu kümmern und einzuschreiten.
Wenn es nicht verhindert werden kann, so wenigstens, dass sich die Kinder entschuldigen müssen und ein kurzes Gespräch, warum geschuckt/gehauen wurde.
Ja, es gibt auch schlimmere Probleme, wo man den Erzieherinnen nicht mehr alles zumuten kann! Aber gleich am ersten Tag solche Geschütze aufzufahren, finde ich schon heftig. Bei häufigen, wiederholten, schwerwiegenden Auffälligkeiten, kann dieser Rat gerechtfertigt sein. Aber so ....
Dein Sohn verhält sich vollkommen normal. Wie soll er auf Anhieb mit dem manchmal recht rüden Verhalten der anderen Kinder zurechtkommen, wenn er sich bisher nur unter Erwachsenen oder viel älteren Kindern bewegt hat?
Ihm muss ja schrecklich bange sein und wie soll er das anders zum Ausdruck bringen? Es ist für ihn ganz sicher auch noch erschwerend, dass er so viel jünger ist. In dem Alter sind schon ein paar Monate Altersunterschied gravierend.
Wenn Du mit ihm darüber sprichst, versuche mal, ihm keine Vorwürfe zu machen und nicht mit Anklagen zu kommen, sondern ihn detailliert auszufragen, was er mit wem gemacht hat. So sehr viel kommt in dem Alter noch nicht. Frag ihn nach dem Namen von Kindern in der Gruppe und ob und was sie gespielt haben. Dabei ergeben sich dann vielleicht Punkte, wo Du ihm aufzeigen kannst, wie er sich anders verhalten soll. Aber generell ist das im Nachhinein bei einem Kind diesen Alters schwer. Es ist Aufgabe der Erzieherin, auf solche Vorfälle sofort mit Einfühlungsvermögen einzugehen.
Die Vorstellung bei einem Psychologen kann bei den von Dir geschilderten Vorfällen nur mit der Zustimmung der Eltern erfolgen. Setze dem ein klares NEIN entgegen, wenn Du es nicht willst.
Kleine Geschichte zum Beißen. Als ich meine Tochter einmal vom Kiga abholte (auch so ca. 3 oder 3,5) berichtete die Erzieherin ganz empört, dass sie mehrere Kinder gebissen hätte. Auf dem Weg zum Einkaufen klärte ich mit ihr warum. Vor dem Geschäft saß ein Hund mit Maulkorb. ich sagte ihr, wenn sie das noch einmal täte, müsste sie wohl wie der Hund auch einen Maulkorb bekommen. Sie hat nie wieder jemanden gebissen.