Unerwünschten Kontakt zur Kindergartenfreundin unterbinden?

Hallo,

meine Tochter ist 5 Jahre alt, geht seit 2 Jahren in den Kiga. Nun hat sie sich mit einem Mädchen angefreundet, wovon mein Mann und ich garnicht begeistert sind. Klar, das arme Mädchen kann nichts dafür, es lebt in so schlechten sozialen Verhältnisse, dass wir den Kontakt nun auf das nötigste beschränken. Aber genau das finde ich sehr schwer.

Dreimal war dieses Mädel jetzt bei uns, und die Mutter kam erst 21 Uhr zum Abholen, obwohl 19 Uhr ausgemacht war. 1 mal war meine Tochter da, und die beiden haben den gesamten nachmittag nur TV gesehen. Es gibt noch viele andere Gründe, aber ich habe einfach ein ganz schlechtes Gefühl wenn meine Tochter da ist.

Wie geht ihr mit solchen Situationen um? Bisher habe ich immer irgendwelche Ausreden gefunden, warum die sich nicht verabreden können. Aber das geht ja auf Dauer nicht so weiter! Wie macht ihr das? Habe schon überlegt mal mit den Erziehern zu sprechen, aber ob die helfen können???

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Statt den Kindern den Umgang miteinander zu verbieten,viell.das Gespräch mit den ELtern/der Mutter suchen.Geht das?
Wo ist das Problem bei "schlechten sozialen Verhältnissen",was meinst Du damit?

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Hallo!

Vorab die Erzieher würde ich daraus halten, sie haben nichts mit der privaten Freizeitgestaltung eurer Kinder zu tun.

Ansonsten würde ich das Ganze anders lösen. Sie können ja zusammen spielen, draußen treffen auf dem Spielplatz, zusammen Rad fahren oder Roller, Puppenwagenausflug, Tag im Indoorspielplatz oder oder.
Wenn du nichts mit den Eltern zu tun haben möchtest, dann nimm das Mädchen am ausgemachten Tag mit vom Kindergarten und liefer es zur vereinbarten Zeit wieder daheim ab. Gut ist ein erhöhter Aufwand für dich aber so gehst du der Sache aus dem Weg, dass du 2 Stunden (was ich extrem frech finde und auch schlimm fürs Kind, da es ja Angst haben muss vergessen wurden zu sein) wartest bis sich die Eltern mal zu euch bequemen.

Und wenn du der Meinung bist, dass dein Kind in denen ihrer Wohnung nicht gut aufgehoben ist, dann geht sie halt da nicht hin.

Ansonsten wie du schon sagst, das Mädchen ansich kann nichts dafür und vielleicht findest auch du Gefallen daran ihr zu zeigen, dass es auch anders geht.

LG, Nudelmaus

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Hallo,

was haben die Erzieherinnen damit zu tun, wenn das problematische Verhalten doch außerhalb des Kindergartens statt findet? #kratz

Wenn die anderen Eltern nochmal fragen, ob deren Kind zu euch kommen darf, sagst du "tut mir leid, aber da ich mich nicht darauf verlassen kann, dass Sie das Kind zur vereinbarten Zeit abholen, möchte ich das nicht mehr!" (im Übrigen geht mein Sohn spätestens um 20 Uhr ins Bett - ich würde ausflippen, wenn andere Eltern ihr Kind um die Zeit noch nicht abgeholt hätten #aerger)

Und wenn sie fragen, ob dein Kind zu ihnen kommt, kannst du genauso sagen "nein, tut mir leid, mein Kind hat erzählt, dass es den ganzen Tag bei Ihnen nur ferngesehen hat, das möchte ich nicht und dafür braucht ihre Tochter ja wohl keinen Besuch!"

Genauso kannst du es übrigens auch deiner Tochter erklären, warum du keine weiteren Verabredungen mehr möchtest.

LG,
J.

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Hallo!


ist das Mädchen nett?
mag deine Tochter sie?

ja?

Dann würde ich sie einladen zum Spielen und dann eben um 19uhr nach hause fahren.
je nach Situation würde ich auch die mutter ansprechen.
Du schreibst nicht, wa genau das Problem ist ausser der wirklich späten Abholung und dem TV, je nachdem wie massiv die probleme sind würde ich Hilfe anbieten und/ider das JA kontaktieren.

lg

melanie mit 4 kindern

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Hallo!

ich an Deiner Stelle würde ganz klar abgrenzen: das Mädchen darf bei Euch sein (tut ihm bestimmt gut) und Deine Tochter darf NICHT dort sein.

wir haben auch so einen Fall in der Bekanntschaft und mein Mann und ich haben uns entscheiden, dass das Mädchen nichts dafür kann, dass die ELtern so sind wie sie sind.

wenn sie in der Kita fragt "kann yx heut zu uns kommen?" dann sage ich immer " kommt doch lieber zu uns" - und so klappt das jetzt schon seit Monaten. Ich denke, die Mutter ist froh, dass sie ihr KInd abgeben kann. Sie hat erst einmal gefragt, warum unser Kind nicht mal zu Ihnen kommt - dann bin ich aber um keine Ausrede verlegen (spielen so gern bei uns, wir wollten auf den Spielplatz, großer Garten, etc.)

gruß
die bina

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Das Mädchen kann einem einfach nur leid tun, das stimmt.

Die mutter ist ganz oft nicht zu erreichen, sie lügt, nimmt wahrscheinlich auch Drogen, was ihr aber niemand beweisen kann. Sie geht oft abends raus, ist alleinerziehend, ihr Mann sitzt im Knast . Das Kind ist den ganzen Tag im Kiga, anschließend immer irgendwo anders. Schläft auch sehr oft bei anderen Freundinnen, weil die Mutter es nicht schafft sie abends abzuholen. Beide - Mutter und Tochter- sehen oft sehr ungepflegt aus. Habe das Mädel hier schon 2 mal gebadet, weil es mir so leid tat.

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Wenn das tatsächlich so ist wie du schreibst, dann würde ich hier nicht mehr diskutieren über die Sache ob die beiden zusammen spielen können usw.. Ich würde das Jugendamt über diesen Zustand informieren.

Drogen?, ne Mutter die abends lieber ausgeht und ein Kind was dauernd woanders ungebracht ist, ein Kind was offensichtlich schmutzig bzw. äußerst ungepflegt ist... ehrlich was muss erst noch passieren, damit jemand was tut?

Bin fassungslos.

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Ja, da habe ich auch schon daran gedacht. Deswegen hatte ich mir auch überlegt vorab mit den Erziehern zu sprechen.

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Deine Tochter ist doch 5 und sicher klug, warum setzt Du dich also nicht mit ihr zusammen und sagst ihr offen, dass Du kein gutes Gefühl dabei hast, wenn sie bei dem Mädchen Zuhause spielen geht, weil Du z.B. die Eltern nicht magst. Du magst nicht, dass sie dort nur TV schauen oder das sich die Mutter nicht an Abmachungen hält. Du findest das in der Familie nicht alles so toll läuft und Du möchtest daher, dass sie wenn a) bei euch spielen oder b) auf einem neutralen Ort, wie dem Spielplatz.

Einen Kontakt unterbinden, weil das befreundete Kind aus "asozialen" Verhältnissen kommt, finde ich .... ist eine arogante Haltung, die Du da einnimmst. Ja.... sorry. Also erstmal finde ich nicht, dass man - auch als Mutter - das Recht hat ein anderes Kind gegen den Willen seines Kindes auszuschließen bloß weil es vielleicht anders aufgewachsen ist oder nicht das Glück hatte in so geordneten Verhältnissen groß zu werden.

Wir - ich und meine Tochter - leben mitten im sozialen Brennpunkt, Migration, Armut sind Dinge, die uns jeden Tag umgeben. Meine Tochter hat trotzdem ein sehr schönes Zuhause, ich liebe sie über alles, sie hat schicke und saubere Kleidung, spricht hochdeutsch, und hat sinnvolles Spielzeug, ein helles freundliches Kinderzimmer. TV gibt nur ne halbe Stunde und wir basteln und malen und singen und schauspielern viel. Ich lege viel Wert darauf, dass sie selbstständig und offen durch die Welt geht. Und da gehört es für mich dazu, dass sie jedem Menschen im Grundsatz respektvoll und höflich begegnet, aber sich auch wehren darf, wenn derjenige nicht so reagiert.

Wir sind viel auf dem Spielplatz. 1/4 der Kinder kann dort kein Deutsch und die meisten Kinder kommen aus Haushalten, die ich auch eher skeptisch beäuge. Trotzdem darf mein Kind mit jedem Kind spielen, mit dem sie sich versteht. Warum auch nicht? Manchmal haben wir Kinder bei uns Zuhause oder wir sehen uns mit den Kindern auf dem Spielplatz. Die meisten Kinder aus "asozialen" Verhältnissen, können sich sofern sie eine Kita besuchen durchaus benehmen. Ich tu mir allerdings auch keinen Zwang an gleich zu sagen, wie der Hase bei uns läuft und wie nicht. Hält sich da jemand nicht dran, gibts eben nur noch das gemeinsame Spielen auf dem Spielplatz oder in der Kita und kein Spielen mehr bei uns. Die meisten Kinder kommen mit dieser Ansage blendend zurecht.

Manchmal erzählen sie Dinge von Zuhause, die ich nicht gut finde, dann sage ich ihnen ganz unbefangen, was ich denke. Manchmal stimmen sie mir zu, manchmal nicht, manchmal diskutieren wir.

Ich finde es eigentlich schön, dass meine Tochter mit Kinder aus unterschiedlichen Milleus zu tun hat. Das ist das Leben. Es ist gut wenn sie weiß, dass es bestimmte Probleme im sozialen Miteinander geben kann, aber trotzdem nicht in Klischees denkt und Menschen eine Chance gibt, auch wenn sie irgendwie anders sind. Kinder können das oft viel besser austarrieren als Erwachsene. Ich bin im übrigen oft erstaunt wie viele kluge Kinder aus sozialschwachen Elternhäusern kommen. Die blühen dann bei uns total auf. Meine Tochter ist z.B. mit zwei Jungs befreundet, die kommen hier immer zum kneten, malen und Puppenküche spielen, weil sie daheim angesoffene Väter haben die Angst haben ihre Söhne könnten schwul werden, wenn sie mit sowas spielen.

Mit den Eltern habe ich dagegen so wenig zu tun wie nur irgend möglich. Meist lassen sie ihre Kinder eh machen... wollen nur wissen, wo sie dann sind. Bei uns gehen die Kinder allein nach Hause oder werden abgeholt. Wenn das Kind nicht abgeholt wird, lass Dir ne Nummer geben von den Eltern und klingel sie ran. Erscheinen sie nicht bis zu einer Zeit in der ein Kind ins Bett gehört, gibt es auch noch den Kindernotdienst. Einmal gemacht und ich schwöre dir die kommen nie wieder zu spät oder es war ohnehin gut, den mal mit einzubinden.

Ja, klingt jetzt vielleicht abgebrüht. Meistens jedenfalls suchen sich Kinder die ein ganz solides Zuhause haben keine Spielgefährten die voller Gewalt sind, schwere Ausraster haben oder so. Sie tendieren ganz natürlich zu den Kids, die es vielleicht auch nicht leicht haben, aber mit denen man vernünftig spielen kann. In dem Alter würde ich mir über schlechte Einflüsse keinen zu dollen Kopf machen. Dein Kind bekommt auch so genug mit und braucht dazu keinen Freund aus asozialen Verhältnissen um eine andere Lebenswirklichkeit zu erahnen. Und noch kann man viel korrigieren. Viel mehr können beide Kids davon profitieren. Eine Freundschaft, gerade wenn es Hürden gibt, zu halten, ist etwas besonderes und Gutes.

Und: Je mehr du dein Kind gegen das anderes Kind abschirmst, desto mehr wird es sich ohnehin für das was es nicht darf interessieren.

In der Pubertät ist dies dann ein etwas schwierigeres Thema. Aber auch da würde ich nicht danach gehen, ob der Freund meines Kindes ein nicht so tolles Elternhaus hat, sondern ob derjenige selbst irgendwas bescheuertes tut... raucht, säuft, drogen nimmt, klaut und auch dann müsste man das Gespräch mit dem eigenen Kind suchen, warum man denkt der derjenige vielleicht nicht so toll als Freund ist. Letzten Endes sind es trotzdem nicht wir Eltern die über die Symphatien unserer Kinder entscheiden können. Und wenn Du über die Gefühle deiner Tochter hinweg entscheidest,verletzt Du sie unnötig und lädst dir ihren Hass auf.

Kindergartenfreundschaften haben zudem ohnehin selten die Dauer fürs Leben, gerade wenn die Kinder älter werden entwickeln sie sich oft auseinander. Jetzt etwas gewaltsam zu forcieren, was vermutlich in 3 4 Jahren von ganz allein passiert.... weil sie auf unterschiedliche Schulen gehen oder andere Freunde kennen lernen oder jemand wegzieht... oder.... ist einfach nicht sinnvoll.

Gib den beiden also eine Chance. Du musst ja nicht mit ihren Eltern Freundschaft schließen, nicht einmal mit dem Kind selbst, aber Du solltest die Gefühle deiner Tochter respektieren und die möchte eben dieses Mädchen als Freundin haben und sie hat bestimmt auch Gründe warum sie garade dieses Mädchen mag. Lern das Mädchen also besser kennen und verurteile sie nicht gleich wegen ihren Eltern.

Mysty