Hallo,
habe heute mal ne etwas "andere" Frage. Wir wohnen im Odenwald und reden untereinander (also die Erwachsenen) nur Dialekt (Odenwälder platt). Mit unseren Kindern reden ich und mein Mann ausschließlich hochdeutsch. Auch die Großeltern bemühen sich....Wollte jetzt einfach mal hören, wie ihr es euren Kindern beibringt. Hochdeutsch oder Dialekt? Eigentlich finde ich es schön, wenn der Dialekt weiter bestehen bleibt allderdings haben sie es im späteren Leben bestimmt leichter, wenn sie hochdeutsch sprechen. Oder?
Gruß Claudia
Dialekt oder nicht, wie handhabt ihr das?
Ich finde beides richtig. Wichtig ist mir auf jeden Fall, dass mein Kind in erster Linie hochdeutsch spricht. Wir reden z. T. Dialekt, aber nicht hauptsächlich.
Isabel babbelt auch einiges nach, aber weiß auch wie es "richtig" heißt.
LG
Hallo,
also wir, hauptsächlich ich reden mit unseren Kindern Dialekt. Auch im Kiga reden unsere Erzieherinnen hauptsächlich im Dialekt. Wir wohnen in einer kleinen schwäbischen Stadt, wir könnten es fast Dorf nennen.
Auch wenn es heißt wir Schwaben können alles außer Hochdeutsch... ich habe in der Schule hochdeutsch gelernt und kann es anwenden wenn ICH will Aber selbst dann meinen Schwaben-Klang bekomm ich nicht weg. So wirds wohl auch bei meinen Kindern sein.
LG
Hm, also uns betrifft das nicht, weil in unserer Familie keiner einen Dialekt spricht, aber so spontan würde ich das genauso machen, wie bei zweisprachigen Familien: one parent, one language.
Hallo!
Wir reden größtenteils mit Dialekt. In Sachsen bricht man sich sonst ja die Zunge wenn man dauernd von sächsisch auf hochdeutsch umschwenken muss .
Allerdings gibt es so Worte die wir als Erwachsene untereinander nicht sächsisch aussprechen und folglich dann auch nicht vor den Kindern. Denn Wörter wie "einkofen" (einkaufen), hinlofen (hinlaufen) usw. klingen einfach furchtbar, Dialekt hin oder her. Gucke ma, sieste, nee und nu gehören für uns allerdings zum normalen Sprachgebrauch und aus Erfahrung kann ich sagen, im Job kann man sich trotzdem "ordentlich" ausdrücken.
, Nudelmaus
Hi,
hier ein Auszug aus: http://www.goethe.de/lhr/prj/mac/msp/de1401743.htm
"Ich rate: Geben Sie Ihren Dialekt an die Kinder weiter! Wenn erstens der Dialekt die Sprache des Vertrauens innerhalb einer Familie ist, finde ich es ungünstig, eine andere Variante gegenüber den Kindern zu benutzen. Hinzu kommt: Wer daheim Schriftdeutsch von Leuten lernt, die es selbst nicht in allen Situationen gewohnheitsmäßig sprechen, läuft Gefahr, ein besonders holpriges oder hölzernes Deutsch zu erwerben. Ausdruckskraft verleiht eine dialektale Grundlage allemal, man sollte auf diese Ausdruckskraft nicht verzichten. "
Das ist ähnlich wie mit Kindern mit Migrationshintergrund: wenn die Eltern ihr oft holpriges Deutsch an ihre Kinder weitergeben, ist das viel, viel schlimmer für den Spracherwerb der Kinder, als wenn die Eltern ausschließlich in ihrer Muttersprache mit den Kids sprechen.
Wenn der Dialekt sozusagen Deine "Muttersprache" ist, kannst Du dich im Dialekt auch viel emotionaler ausdrücken. Das gelingt in der Hochsprache dann nicht so. Finde ich schwierig.
Ich leider habe meinen Dialekt so ziemlich verlernt, da ich seit 15 Jahren in der Kurpfalz lebe, aber in Bayerisch-Schwaben aufgewachsen bin. Ich finde es zum Beispiel ganz schwierig, mich mit den dialektsprechenden Kindern meiner Cousine zu unterhalten. Das Hochdeutsch fällt mir da total schwer, da sie emotional eben im bayerischen Dialekt verwurzelt sind, ich den aber nicht mehr auf die Reihe kriege. Mit meinen eigenen Kindern ist das kein Problem, mit denen spreche ich halt in meinem bayerisch gefärbten Hochdeutsch mit badischem
Einschlag , und mein Mann in seinem schwarzwälder Dialekt. Beide Kinder gehen in einen städtischen kurpfälzer Kiga und sprechen komischerweise astreines Hochdeutsch.
LG
Ma-Lu
Hihi meine Kids werden dreisprachig aufwachsen:
Hochdeutsch, Hochwälder Platt (mit bissi saarlännisch) und schwäbisch *lach*
Naja unser großer redet viel platt, im Kiga wird auch fast nur platt geredet, er kann aber auch hochdeutsch und schwäbisch kommt eben von meiner seite, also wenn meine eltern da sind, wobei er das nich soooo gut kann.....
Ich finds schön wenn kinder dialekt sprechen können, aber sie sollten das hochdeutsche eben auch können.... wenn wir es unseren Kindern nich weitergeben, is es irgendwann ausgestorben....Und das wollen wir ja nich, oder??
LG
Mone
Hallo!
Meine Tochter ist jetzt 4,5 Jahre alt und lernt grade ne neue Sprache: niederbayrisch!
Ich habe mit ihr meist hochdeutsch gesprochen und sie selbst spricht auch so. Sie versteht allerdings bayrisch ohne Probleme und versucht z.Z, immer mehr auf "boarisch zum son´g"
Ich finde es wichtig, daß die Kinder auch Dialekt sprechen.
Als Kind habe ich nur tiefstes Bayrisch gesprochen und hatte keine Probleme in der Schule.
Hier spricht eigentlich jeder (Erzieherinnen, Lehrer...) Dialekt. Dennoch sollen die Kinder wissen, wie´s "richtig" heißt.
Pfiad eich!
Schniefnase
Hallo,
unser Kind lernt (unreines) Hochdeutsch. Leider habe schon ich das niederrheinische Platt nur noch bruchstückhaft gelernt. Ich verstehe zwar fast alles, kann es aber selbst nicht frei sprechen (wohl lesen). Somit kann ich es meinen Kinder gar nicht nahe bringen. So wie mir geht es vielen Familien hier und der Dialekt ins seiner ursprünglichen Form geht immer mehr verloren. Das finde ich total schade.
Würde ich es können, dann würde ich es auch weiter geben wollen. Denn ich sehe es als Bereicherung.
LG
Hallo Claudia,
da mein Mann Sachse und ich Schwäbin bin, haben wir uns, bevor unsere Kinder auf der Welt waren, schon automatisch auf einen Mittelweg geeinigt, nämlich ein relativ neutrales Deutsch. Hochdeutsch trifft es nicht unbedingt, aber in die Richtung geht's. Mit meiner Herkunftsfamilie, bei der Arbeit und mit manchen Freunden rede ich aber nach wie vor schwäbisch. Sprich, mein Rede-Stil verändert sich je nach Gesprächspartner/in. Mein Sohn spricht ausschließlich Hochdeutsch bis auf die paar schwäbischen Brocken, die er von meinen Eltern aufschnappt. Die Kleine ist noch zu jung zum sprechen
LG, rs