Hallo ihr lieben,
heute flatterte bei uns Infopost von "PLAN-Deutschland" ins Haus mit der Frage ob man nicht eine Patenschaft fuer ein Kind in einem armen Land uebernehmen moechte (Plan unterstuetzt hierbei alle Kinder in Not, setzt sich aber auch besonders fuer Maedchen ein, da diese eben in vielen Laendern der Welt noch immer sehr benachteiligt werden).
Da mein Mann vor einigen Jahren fuer ein Jahr im Einsatz in Afghanistan war, wissen wir, dass es in vielen Laendern auf unserer Welt wirklich so aussieht, dass Maedchen weniger als nichts wert sind.
Dort wurden Maedchen schlechter behandelt als Ziegen; auf offener Strasse vergewaltigt; bekamen kein Essen; Frauen wurden umgebracht wenn sie nur Toechter auf die Welt brachten, etc.
Das und noch einges andere hat mein Mann leider alles miterleben muessen. Einmal wuerde ihm sogar eine 4 jaehrige (!) als Braut angeboten. Als er dies ablehnte, wurde das Maedchen schwer misshandlet (schliesslich hatte sie sich nicht schick genug gemacht/sich nicht gut genug angestregt,... um als Braut gewollt zu werden).
Da mir solche Erzaehlungen von ihm in Erinnerung geblieben sind, ueberlege ich schon lange die Patenschaft fuer ein Maedchen (oder ein Kind im allgemeinen) zu uebernehmen.
Als ich mir dann heute die Unterlagen von PLAN durchlas, fand ich heraus, dass man sich auch als Kindergarten dort anmelden kann und hatte die Idee, bei der naechsten Elternbeiratssitzung mal den Vorschlag einer Patenschaft zu machen.
Ich stelle mir das insofern gut fuer die Kinder vor, weil sie etwas gutes tun koennen aber auch unheimlich viel lernen.
Wird es z.B. ein Kind aus Afrika, koennte man ueberlegen wo ist Afrika, was gibt es dort fuer Tiere, wie leben die Menschen dort, wie geht es den Kindern dort, koennen diese Kinder in den Kindergarten/in die Schule?, wenn nicht, was machen sie dann?,....
Man koennte mit den Kindern Projekte fuer das Patenkind starten wie Bilder malen, Weihnachtsgeschenke basteln, Briefe schreiben(lassen ;) ), usw.
Warum haben wir ein Patenkind? Warum geht es diesem Kind nicht so gut wie uns? Warum gibt es dort kein Essen wie bei uns im Supermarkt, warum kann man dort kein Essen anbauen,....?
Ich denke, die Kinder koennten dadurch eine Menge lernen, z.B. dass es nicht immer ein neuer Computer zu Weihnachten sein muss, sondern dass man sich auch ueber Buntstifte oder einen Schlubesuch wahnsinnig freuen kann.
Das ganze wuerde, wenn es nur die Gruppe meiner Tochter macht fuer jede Familie im Monat 1,80 Euro kosten.
Macht der komplette Kindergarten mit, muesste jede Familie monatlich 70 Cent bezahlen.
Man koennte mit den Eltern reden und ueberlegen ob man sich fuer ein Maedchen oder einen Jungen entscheiden, aus welchem Land das Kind kommen soll, oder ob das egal ist,....
Die Mitgliedschaft muss nach einem Jahr (oder nach der Kindergartenzeit des eigenen Kindes) nicht aufhoeren, da ja immer wieder neue Kindergartenkinder in den Kindergarten kommen und somit das Patenkind immer "weitergegeben" werden kann.
Jetzt meine Frage an euch: Wuerdet ihr bei einer solchen Aktion mitmachen? Waere es euch zu teuer, oder faendet ihr es ok? Warum wuerdet ihr mitmachen/warum wuerdet ihr nicht mitmachen?
Ich werde das ganze auf jeden Fall bei der naechsten Elternbeiratssitzung vorschlagen, wollte aber mal gerne "vorfuehlen" wie die Stimmung bei sowas so ist :)
Danke fuer eure Antworten,
liebe Gruesse,
Anya.
Patenschaft im Kindergarten - wuerdet ihr mitmachen?
Ich finde die Idee toll und würde mitmachen. Leider befürchte ich, dass Du den einzelnen Familien bezüglich des Geldes immer hnterherrennen musst
Danke fuer deine Antwort.
Also bei uns klappt die Sache mit dem Geld eingentlich ganz gut, so lange sich die Eltern auch dafuer entscheiden.
Auf jeden Fall wuerde ich eine Abstimmung vorschlagen, soll ja keiner gezwungen werden. Oder man kann sich in eine Liste eintragen wer mit machen will und wer nicht etc.
Ich denke, wenn man dann z.b. eine Spardose aufstellt, werden die Kinder schon von ganz alleine sagen "ich hab diesen Monat aber noch nichts reinwerfen duerfen,..." etc.
Wobei es bei uns wirklich immer ganz gut klappt, zumindest bei den Eltern die das auch wollen und alle anderen muessten ja nicht mitmachen.
Evtl. koennte man die paar Cent sogar zusaetzlich zum Kindergartengeld jeden Monat mitueberweisen.... oder so.
Muss ich mir dann noch was ueberlegen wenn es mit dem bezahlen nicht klappen sollte.
LG,
Anya.
Ich denke, wenn man dann z.b. eine Spardose aufstellt, werden die Kinder schon von ganz alleine sagen "ich hab diesen Monat aber noch nichts reinwerfen duerfen,..." etc.
Naja, ich finde, Kinder haben ncoh kein Zeitempfinden.... Meine Eule fragt mich dreimal täglich, wann Halloween ist
Hallo Anya,
ich finde das eine tolle Idee und wäre sofort dabei. Ich überlege auch schon seit Jahren darüber, aber bisher war uns das alleine für uns als Familie zu teuer. Wenn es sich viele teilen, wird auch einem Kind geholfen und ich finde es sehr gut, wenn unsere Kinder dabei auch lernen, dass es anderen kindern nicht so gut geht. Das heißt, der pädagogische Effekt dabei ist aus meiner Sicht sehr wertvoll.
Wenn ich allerdings so an unseren Kindergarten udn die Elternabende denke, hoffe ich, dass Du das organisiert bekommst. Es wird sicher auch Eltern geben, die das nicht unterstützen wollen und man kann sicher auch nicht neue Eltern im KiGA zwingen automatisch an der Patenschaft teilzunehmen. So könnte sich dann der zu leistende Betrag jedes Jahr ändern....
Vielleicht ist es besser, man fängt mit einer festen Kindergartengruppe an und diese KigA-Gruppe begleitet dann die Patenschaft bis zum Ende der KIGA-Zeit????
LG
Urbine
Hallo Urbine,
danke fuer deine Antwort.
Also ich haette eine Liste gemacht und jeder der mitmachen mag, traegt sich ein. So hat man am Ende einen Betrag und kann nochmal nachfragen ob das mit allen Teilnehmern in Ordnung geht.
Auf keinen Fall moechte ich Eltern oder neue Eltern dazu zwingen mitzumachen. Ich wuerde einfach jedes Jahr fuer die neuen die Liste wieder aushaengen, erklaeren das ist unser Patenkind xy aus xy das wir seid xx Jahre unterstuetzen. Sollte sich irgendwann wirklich keiner mehr finden kann man bei PLAN zu jeder Zeit ohne Grund und ohne Kuendigungsfirst auch wieder aufhoeren, was natuerlich sehr schade waere.
Ich glaube ich hoffe da einfach ein bisschen, dass die anderen Eltern so denken wie wir ;)
Unsere Tochter ist jetzt erst das 2. Jahr im Kindergarten und wird noch weiter 2 Jahre gehen. Unsere kleine kommt in 2 Jahren auch dazu. Ausserdem bin ich in der 10. Woche schwanger und dieses Kind wird dann in 3 Jahren auch wieder gehen ;) Wir sind also ohne Unterbrechung noch ca 8 Jahre dabei, in denen ich mich fuer das ganze einsetzten kann.
LG,
Anya.
Ich sehe die Sache gespalten. So eine Patenschaft ist nicht nur positiv.
Was passiert wohl mit den Kindern, wenn nach 1, 2, 3 oder 4 Jahren kein Geld aus Deutschland mehr kommt? Ihnen wird es mit Sicherheit nicht besser ergehen, als dem Mädchen, das dein Mann nicht heiraten wollte.
Auch sollen die Kinder dann kein normales Leben mehr führen können. Sie sollen oft nicht die Stammfamilie verlassen und heiraten dürfen, damit weiter Geld kommt. Auch habe ich gehört, dass diese Kinder schnell in Außenseiterpositionen rutschen.
Ich würde NICHT mitmachen.
Besser finde ich Projekte, die die Starthilfe geben, um dann aus eigenen Mitteln ein besseres Leben führen zu können.
lg
Hallo,
danke fuer deine Antwort,
ich denke mit einigen Sachen koenntest du recht haben und man muss sich da sicher nochmal informieren.
Eine andere Moeglichkeit bei SOS-Kinderdoerfern ist z.B. eine Dorfpatenschaft, sowas koennte man ja auch ins Auge fassen und ueberlegen, ob das evtl. mehr Sinn macht.
LG,
Anya.
Ich finde die Idee ja klasse aber hätte Zweifel ob das Geld nicht lieber bei den Bürokraten oft stecken bleibt statt wirklich komplett dorthin zu kommen wo es hingehört.
Ela
ich kenne PLAN gut. Eine Dozentin an der Uni, berufstätig bei Beiersdorf (unterstützer von PLAN) hat viel davon berichtet, auch insider wissen. PLAN unterstütz nicht ein Kind, sondern ein Dorf. Also das Geld kommt nicht bei einem Kind an, sondern den Dorf zugute. z.B. einen Brunnen, ein Gewächshaus oder ähnliche Projekte (z.B. Schulen, Projekte gegen Mädchenbeschneidung usw, also nicht immer "sachliche" Projekte), wo das ganze Dorf beim bauen auch mitmachen muss und was davon hat, also nachhaltige Sachen. Man hat durch PLAN Kontakt zu einem Kind, aber es ist nicht so, dass diesem Kind das Geld bekommt. Zu mindestens ist das bei den "normalen" PLAN Patenschaftprogrammen so, weiss nicht, ob es da sonderpatenschaften gibt, aber ich glaube mich erinnern nicht. An sich kannst du bei PLAN nichts falsch machen. Es ist eine sehr seriöse Organisation, arbeitet nachhaltig, das ist auch das wichtigste, für die Gemeinschaft, in der das Kind wohnt. Es bringt ja nix, lauter tolle Kinder zu haben, wenn die Gemeinschaft stecken bleibt. Deine Idee finde ich echt super, ich wünsche dir, dass du Erfolg bei den anderen Eltern hast! Am besten würde ich das ganze Geld für ein Jahr in voraus bei den Eltern abholen. Ist einfacher
Hallo!
Ja, ich würde mitmachen.
Wir haben privat ein "Patenkind" über Plan und schon vorher hatte ich mit meinen Eltern gemeinsam ein Patenkind über diese Organisation.
Das Geld bekommt - wie hael auch schreibt - nicht das Kind bzw. die Familie sondern es wird für Projekte in der Region/in dem Dorf genutzt. Die Familie des Patenkindes ist verpflichtet an Projekten von Plan mitzumachen. Es besteht Briefkontakt zum Patenkind (je nach Alter über auch die Eltern oder jemand anderem, der schreiben kann).
Ich vertraue PLan eigentlich, was die Nutzung der Gelder angeht, zudem ein Mal jährlich anhand eines Rechenschaftsberichtes offen gelegt wird, wie viel Prozent der Spendengelder wofür (z.B. für die Verwaltung) verwendet werden. Schau auch mal hier: http://www.plan-deutschland.de/ueber-uns/wer-wir-sind/ziele-und-visionen/
Letztendlich wurden im 2. Weltkrieg auch deutschen Kindern durch Plan geholfen, es ist also kein neues Projekt mit Anfangsproblemen.
LG Silvia