guten abend,
wer von euren kindern ist im montessori kindergarten?
wie sind eure erfahrungen?
was bezahlt ihr monatlich?
werden die kinder auf die schule vorbereitet bzw. ist es den kindern möglich danach eine "normale" schule zu besuchen?
kurzum, kindergarten würde mir wohl gefallen, aber danach "sollte" nach meiner jetzigen meinung, unsere tochter in die "gewöhnliche" grundschule.
wie sieht die "arbeit" von 15 stunden - so steht es bei uns im i-net geschrieben - jährlich aus.
es heißt ja nach fähigkeiten. aber welche fähigkeiten sind gefragt
ich werd mich natürlich im kiga erkundigen, aber die seite der eltern interessiert mich auch.
danke euch!
montessori kindergarten
Hallo
da solltest du wirklich eher im Kindergarten nachfragen. Die Kindergärten halten es sehr unterschiedlich in ihrer Montessori-Tätigkeit. Die einen lassen wochenlang erbsen und Bohnen sortieren und andere sind da lockerer.
Meine Tochter ist in einem Montessori-Kinderladen und ich bin total begeistert. Die Materialien sind wirkich toll. grundsätzlich ist es aber ein ganz normaler Kinderladen. Immer wenn sich ein Türchen öffnet, dann wird darauf eingegangen. Wenn also ein Kind Interesse an Buchstaben, zahlen, Farben oder was weiß ich hat, dann wird das Kind auf dem Gebiet gefördert und gefordert
unsere Tochter geht nächstes Jahr auch auf eine normale Schule
Hach, schade das die Kleine in einen anderen Kinderladen muss Montessori ist wirklich toll
LG
Hallöchen- meine Tochter geht nicht in einen Montessori, aber die Kinder meiner besten Freundin.
Sie bezahlt genauso viel, wie ich auch, es kostet hier also nicht mehr, als alle anderen Kigas auch.
Mich hat das auch interessiert- aber bisher konnten wir keinen Unterschied feststellen zwischen den Aktivitäten bei ihr oder bei mir. Da sie selbst auch Erzieherin ist (nicht Montessori), kann sie das wohl gut einschätzen- und im Prinzip machen die nix anderes.
Ihre Kids werden auch auf eine normale Schule gehen, das dürfte also kein Problem sein.
Hallo,
wir sind auch in einem Montessori Kindergarten. Ich bin begeistert davon. Wir haben auch immer einmal im Jahr einen Eltern-Montessori-Kurs, wo die Eltern das Material und die Prinzipien kennenlernen können. Wir bezahlen hier genauso viel wie in einem anderen Kindergarten auch, das kommt gleube ich auch auf das Bundesland an.
Ich bin der Meinung, daß die Kinder sehr gut auf einer "normalen" Schule zurecht kommen, wobei wir eventuell schon bei Montessori bleiben, aber das kommt auch immer sehr auf das Kind an (meine Meinung).
Wir haben im Kindergarten keine "Elternarbeit", aber ich kenne es von der Schule, da kann man sich das raussuchen was man macht, z.B. Kuchen verkaufen auf einem Fest, Kopierarbeiten, Materialpflege...Aber 15 Stunden im Jahr sind ja schnell rum wenn man sich ein wenig engagiert.
Falls Du noch mehr Austausch suchst: http://www.urbia.de/club/Montessori+P%E4dagogik
Viele Grüße
Hallo,
der Wechsel aus einem Montessori-Kindergarten in eine "normale" Grundschule ist völlig unproblematisch. Aus fachlicher Sicht sogar durchaus positiv, da Montessori ja als Grundlage hat, das Kind das, wozu es selbständig in der Lage ist, auch selbst tun zu lassen. Also eigene Erfahrungen und Erfolgserlebnisse zu machen/haben, kindliche Stärken/Ressourcen werden individuell gefördert. D.h. auch Ideen, die das Kind (spontan) einbringt, werden aufgegriffen, die Kinder haben gute Voraussetzungen, sich ganzheitlich zu entfalten. D.h. sowohl kognitiv und motorisch, als auch auf der sozial-emotionalen Ebene und im "lebenspraktischen" Bereich.
Bei uns ist es halbwegs "umgekehrt": unsere Mädels besuchen einen Kindergarten mit konventionellem Konzept, allerdings in Anlehnung an Montessori (was wir sehr begrüßen). Und werden dann in eine Montessori-Grundschule wechseln. Die einzige Grundschule hier unmittelbar vor Ort, jedoch mit einem auch weit über diesen hinaus übermäßig guten Ruf.
Die Kosten orientieren sich weitgehend an den üblichen der konventionellen Kindergärten in den jeweiligen Städten/Kommunen.
Viele Grüße ,
Kathrin
Ich weiß nicht, was man Dir bisher zur Montessori-Pädagogik erzählt hat, aber ich kann Dir sagen, dass praktisch alle Kitas heutzutage zumindest teilweise mit Montessori-Pädagogik arbeiten, auch wenn sie sich nicht Montessori Einrichtungen nennen. Daher besteht oft auch kein soooooo riesiger Unterschied zwischen Montessori- und normaler Kita. Was jedoch in letzterem anders ist, ist die grundsätzliche Einstellung zur Selbstständigkeit, zum individuellen Lernen und zum Leben in der Gruppe. Maria Montessori hat jedenfalls sehr wichtige fundamentale Erkenntnisse über Kinder und ihr Lernverhalten gewonnen und praktisch kein angehender Erzieher kommt an ihr vorbei in seiner Ausbildung. Das einmal dazu.
Das was Montessori Kitas von normalen abhebt, ist in der Regel die Altersmischung. Montessori-Kitas haben keine altersgleichen Gruppen. Vom Babyalter bis zum Schulalter sind Kinder in einer Gruppe anzutreffen. Maria Montessori ging davon aus, dass es eine wichtige Erfahrung für Kinder ist, erst zu erkennen, dass sie klein sind, bevor sie groß werden. Sie durchlaufen jedes Stadium in der Gruppe. Sie sind mal die ganz kleinen, die mittleren und dann die Großen und je nachdem wo sie stehen, werden unterschiedliche Aufgaben und Erwartungen an sie gestellt. Sie entwickeln damit auch zwangsläufig ein Gefühl für Unterschiede und lernen Rücksichtnahme, denn sobald sie selbst aus dem Gröbsten raus sind, sind sie jeden Tag mit kleineren Kinder konfrontiert, die vieles gar nicht oder nur teilweise können und dann wiederum mit älteren Kindern, die schon viel mehr können. Kinder orientieren sich immer an den Größeren und lernen in altersgemischten Gruppen sehr schnell von älteren Kindern. Gerade für Einzelkinder optimal, aber auch für Kinder, die ein bisschen anders als normal sind, da Kinder in altersgemischten Gruppen ähnlich aufgeschlossen für Unterschiede sind, wie in speziellen I-Gruppen. Es ist einfach normal, das jeder ganz unterschiedlich weit ist. Während bei altersgleichen Gruppen sich stark am Leistungsstand der anderen Kinder gemessen werden kann und wird, schließlich sind sie alle in etwas gleich weit oder sollten es sein.
Der Nachteil ist, dass es schwieriger ist, Kinder zu finden, die auf dem selben Stand sind. Bei Geburtstagen lade ich eben auch eher nicht die 1-2 oder 5-6 Jährigen ein, wenn meine Tochter 3 ist. Sie hat eben ganz andere Interessen in ihrem Alter als ein kleines Kind oder Vorschulkind.
Ein weiterer Punkt ist die Auffassung vom Lernen und Spielen. Spielen ist bei Montessori die Arbeit des Kindes. Das Spiel ist kein mehr oder weniger sinnloser Zeitvertreib des Kindes, sondern das Spiel selbst wird als Arbeit ernst genommen. Kinder müssen/dürfen und sollen frei spielen. Es wird sich selten in das Spiel eingemischt. Wenn ein Kind "arbeitet" nimmt es sich ein Spiel mit dem es sich beschäftigt. Je älter die Kinder sind, desto wichtiger nehmen Kinder ihre Arbeit. Vorschulkinder arbeiten natürlich mehr mit spielerischem Vorschulmaterial als kleine. Wenn ich zu meiner Tochter sage "Geh doch spielen" dann ist sie in 3 Minuten wieder bei mir. Wenn ich sage: "Such dir was zum Arbeiten", wird es als wichtige Aufgabe aufgefasst und dann beschäftigt sie sich viel konzentrierter und länger mit einer Sache. 15 Arbeitsstunden sind also vermutlich 15 Stunden in denen das Kind sich einer Sache im Spiel widmen soll, vermutlich mit Montessori Spielzeug.... natürlichen Materialien mit pädagogischem Nutzen. Bei uns in der Kita gibt es neben dem Gruppenraum einen extra Arbeitsraum voll mit solchen Montessori-Spielsachen, die die Kinder selbstständig wählen. Es gibt aber auch "normales Spielzeug" in einem anderen Raum. Gearbeitet wird also speziell im Arbeitsraum. Manchmal bekommen sie Anleitung und beschäftigen sich spezifisch mit einer Sache, manchmal ist es Freiarbeit. Es ist jedenfalls keine Tobe und Nichts-tu-Zeit. Lernen geschieht bei Montessori spielerisch, lebenspraktisch und nach individuellem Interesse. Das Kind soll Interesse finden, die Welt entdecken, Spaß am Lernen finden, Lernen zu lernen. Da gibt es schon feine Unterschiede zu normalen Kitas, die oft kein speziellen Lernkonzept verfolgen und nicht so sehr die Bedeutung von Spiel als Arbeit oder von spielerischem Lernen und eigener Interessensfindung betonen. Was nicht heißt, das es das nicht gibt, es ist nur kein Schwerpunkt.
Montessori-Pädagogik beruht auch nicht auf Disziplin und Regelhaftigkeit aus dem Selbstzweck heraus, sondern erlaubt ist, was andere NICHT stört oder beeinträchtigt. Sozialverhalten und Selbstständigkeit werden damit groß geschrieben. Regeln sind nicht auf Moralismen begründet, sondern auf der Tatsache, dass sonst andere Kinder Probleme mit dem eigenen Verhalten haben. Es wird auf jeden Fall genauso viel wert auf Regeln und richtiges Verhalten gelegt, wie anderswo auch, allerdings mit einer freieren Grundhaltung.
Selbstständigkeitserziehung:
In Montessori-Kitas gibt es kaum bis keinen Babykram. Ein Kind das mit 1 Jahr dort hin kommt, soll möglichst schnell alleine essen und trinken und es wird wert darauf gelegt möglichst viel selbstständig zu bewältigen, altersgemäß natürlich, trotzdem passiert vieles sehr früh. In der Kita meiner Tochter gab es z.B. keine Gitterbetten und Töpfchen. Alle Kinder auch die ganz kleinen schliefen von Anfang an auf den Matten und gingen von Anfang an auf richtige Toiletten pullern (Kein Töpfchen oder Toilettentraning). Das Kind kümmert sich so viel wie möglich selbst um seine Bedürfnisse. Meine Tochter kann mit ihren 3 Jahren praktisch alles selbst bewältigen, was sie unmittelbar tangiert. Auch draußen auf dem Hof werden die Kinder laufen gelassen. Wo sie hoch kommen, kommen sie hoch und es sagt keiner das Kind darf nicht alleine die größere Rutsche benutzen weil es erst 1 1/2 ist. Natürlich wird geschaut, dass es sich nicht grob verletzt, aber wenn es prinzipiell in der Lage ist die Stufen zu erklimmen, sich hin zu setzen und zu rutschen, dann soll es das auch machen. Die großen Kinder achten ohnehin sehr auf die Kleinen und freuen sich über ihre Verantwortung. Mit 2 - 2 1/2 schaukelte meine Tochter schon alleine im sitzen und im stehen und bis ganz nach oben und kam überall alleine hoch und runter. Mit gerade 3 kann sie schon die Kletterstrange alleine von ganz oben runterrutschen und schafft ein paar Züge hoch. Manchmal macht sie ziemlich gewagte Aktionen, aber passiert ist bisher nichts.
Ängstliche oder penible Eltern werden nicht sooo gern gesehen. Montessoris Leitspruch ist, dass wenn man sein Kind sauber und ordentlich aus der Kita abholt, es nicht gespielt und nichts gerlernt hat. Ich finde, da ist was dran.
Von einer Montessori-Kita auf eine Regelschule zu wechseln, bereitet Montessori-Kids nicht mehr Probleme als anderen Kindern auch. Sie haben ja eine positive Lerneinstellung mitbekommen und sind es gewohnt "zu arbeiten" und selbstständig zu sein. Diese Sorge ist also völlig unbegründet.
Finanziell gesehen bezahle ich nichts, was andere nicht auch zahlen.
Nachteile... Kleine Kinder sind wegen den Größeren Kindern doch manchmal etwas verloren, auch weil sie das selbstständige Spiel erst lernen müssen. Das stellt sich aber ein. Außerdem ist es schwieriger mit einer altersgemischten Gruppe Ausflüge zu machen als mit altersgleichen. Auch sollte die Einrichtung der Kita Rückzugsräume bieten, wo man sich mal gezielt nur mit den Größeren oder Kleineren beschäftigen kann. Die Vorschulkinder werden bei uns z.B. auch mal separiert, damit sie sich in Ruhe ihren Aufgaben widmen können. Darauf sollte man achten. Sonst herrscht eben doch mal ein lebendigeres Chaos als in altersgleichen Gruppen ;)
bis auf den ersten (ja, viele kiga haben motessori im programm aber wie verstümmelt schreibst du hier nicht ...) und dem letzten punkt kann ich dir nur voll und ganz zustimmen.
bei uns läuft übrigens sogar das essen selbstständig im sinne von: ich habe hunger und gehe jetzt (mit ...) essen.
zum letzten punkt:
also das mit den kleineren sollte eigentlich nicht passieren. eine gute montessori-gruppe hat weniger kinder, damit sich der betreuer besser kümmern kann und eben genau das nicht passiert in unserem kiga haben wir deswegen das alter eingeschränkt damit das auch bezahlbar bleibt - weil die kleineren bei guter betreuung ja viel mehr arbeit bedeuten. weniger kinder bedeuten aber höhere kosten für die eltern. warum ein kleineres kind selbstständiges spiel erst erlernen muss ist mir auch etwas schleierhaft - denn grade die kleinen passen sich da sehr schnell an wenn sie genügend unterstützt werden. aber wie gesagt: das ist eine frage der betreuerzahl ...
und gruppenausflüge sind auch nicht so sehr das thema. unsere gruppe ist zwar enger gezogen und es gibt nur waldausflüge (alles andere brauchen sie im prinzip nicht). und da kümmern sich auch wieder die großen um die kleinen - und die betreuer sammeln die langsamsten/müdesten falls nötig ein ...
was das beschäftigen der großen anlangt. bei uns gibt es einen eigenen montessori-raum. das ist der arbeitsraum. da drinnen sind die kinder angehalten sich alleine oder in der gruppe (je nachdem womit sie sich beschäftigen) in ruhe mit etwas zu beschäftigen. stören ist nicht erlaubt. zuschauen schon. so hat meine schon einiges am vorschulprogramm mitgemacht und versucht es mit mir zu hause zu reproduzieren
wie gesagt: meine meinung nach ist das um und auf die betreuerdichte ...
lg
me
Hallo,
wir bezahlen das gleiche wie im normalen Kindergarten und sind sehr zufrieden.
Unser Montessori Kindergarten hat auch normales Spielzeug. Der Unterschied ist, daß die Kinder zur Selbstständigkeit angehalten werden und schon früh viel können. Wie man so selbstständig wird, wird ihnen beigebracht ("Hilf' mir, es selbst zu tun.")
Außerdem wird ihnen kein Material wie Webrahmen oder Zahlenlern-Heftchen oder große Puzzle vorenthalten, weil sie noch zu klein sind. Wer möchte, der darf auch.
Das scheint in vielen Kindergärten anders zu sein, was ich schlimm finde.
Die Vorschule ist genau wie im normalen Kindergarten auch. Ich denke, ein Montessori-Kind kommt in der Schule eher besser klar, als ein anderes, weil es schon selbstständiger ist als andere Kinder.
Bei uns im Dorf überspringen wohl gerade die Montessori-Kinder häufig die erste Klasse.
(Die Grundschule ist keine Montessori-Schule.)
"Arbeit" habt Ihr vermutlich, weil der Kindergarten eine Elterninitiative ist. Das ist unserer auch. Da gibt es z.B. Verantwortliche für das Aquarium, Eltern, die den Rasen mähen und Hecke schneiden, halbjährliche Grundreinigung der Räume, Eltern, die für das Frühstücksbuffet und Getränke einkaufen, Feuerwehr-Eltern (die einspringen, wenn plötzlich eine Erzieherin ausfällt), welche, die kleinere Reparaturen durchführen usw.
Außerdem gibt es natürlich noch den Vorstand und den Elternbeirat. Das gilt auch als "Job".
LG
Heike