3-jähriger sehr jähzornig und extreme Gefühlsschwankunen

Hallo

Ich habe schon öfters Rat betr. unserem kleinen schwierigen Jungen gesucht. Seine Schwester 5 Jahre ist sehr ausgeglichen und die üblichen Phasen haben wir alle sehr gut gemeistert.

Bei Tim ist das überhaupt nicht so. Er war schon immer sehr schwierig, ungeduldig und hatte bereits als Baby einen starken Sturrkopf. (Was wir auch sehr schätzen).

Nach einer schlimmen Phase, wo er alle immer gehauen und gebissen hat wurde es jetzt noch schlimmer.

Mein Mann ist nur noch der Böse. Sobald er ihn wickeln will, ihn zu Bett bringen möchte oder ihn zurechtweisst, zeigt er mit dem Zeigefinger auf ihn und sagt: Papi böse, Papi nicht mehr lieb usw. Wenn mein Mann das Verhalten ignoriert und trotzdem weitermacht, dann wird fürchterlich geschlagen, gebissen und geschrien. Beim Spielen ist es etwas besser.

Seine Reaktion auf mich ist nicht so extrem. Gestern wollte mein Mann ihn ins Bett bringen. Zuerst hat er auf ihn losgeprügelt. Als mein Mann dann das Zimmer verlassen hatte, hat er so einen Wutanfall gekriegt, dass er ein Buch zerissen, seine Vorhänge im Zimmer runtergerissen und sein geliebtes Carszelt kaputt machte. Mein Mann konnte ihn nicht mehr beruhigen.

Zuerst war ich auch die Böse und Mami niiiieee mehr lieb und als ich ihm dann sagte, dass ich ihn trotzdem lieb habe hat sich dann seine Stimmung geändert und er hat nur noch geweint und sich an mich gekuschelt und immer wieder gestottert alle lieb, ich hab alle lieb...

Fremdbetreuung klappt super; da ist er ein sehr lieber (natürlich auch etwas sturer) Junge. Ich könnte hunderte solche Vorfälle aufschreiben.

So langsam wissen wir nicht mir wie das Handeln. Wir sind jetzt auf der Schiene, dass wir ruhig bleiben und die Schläge mit einer sofortigen Konsequenz bestrafen. Das niee mehr lieb und dass alle Familienmitglieder böse sind werden ignoriert.

Aber das Familienleben leidet enorm. Auch seine Schwester ist nun öfters verstört und versteht das ganze Verhalten seinerseits nicht.

Wir haben/hatteneinen liebevollen Umgang innerhalb der Familie. Es scheint so, wie wenn er sich nicht positionieren kann und seine Stellung innerhalb der Familie noch nicht gefunden hat. Wir möchten ihm so gerne helfen, haben aber überhaupt keine Ideen mehr.

Die Ausfälle sind manchmal mehrmals am Tag.

Vielleicht hat von Euch jemand einen Tipp.

Liebe Grüsse
Andrea

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Hallo Andrea.

Oh ich kenne das nur zu gut. Nur das meine Tochter nun schon 4 ist und zum Glück mittlerweile nicht mehr beißt & schlägt.
Aber die üblichen Ausraster hat sie immer noch.
Ich muss auch gestehen das sie das wohl von mir hat, war als Kind auch so #hicks

Bis jetzt half leider nichts anderes als es aus zu sitzen und mit viel Geduld das Benehmen zu Mahnen welches sie an den Tag legte.
Auch eine Frühförderung die mit ihr Sozialkompetenzen erarbeitet hat ihr viel gebracht.

Nun sind wir schon so weit das wir im schlimmsten fall ein bis zwei mal die Woche einen Ausraster haben, im besten Fall ein mal im Monat.

Vielleicht wäre solch Frühförderprogram ja auch etwas für euch.
Bei uns bietet das die Lebenshilfe des Kreises an.

LG Marina #sonne

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Hallo!

Ich finde dieses Verhalten schon sehr extrem und auffällig. Dass Kinder in dem Alter noch trotzen und mal zornig sind, ist ja normal, aber so wie du das beschreibst (Vorhänge runter reißen, etc.), geht meiner Meinung nach und meiner Erfahrung nach (bin Erzieherin) übers normale Maß hinaus... mit "Sturheit" alleine würde ich das nicht mehr abtun.

Ich würde dir empfehlen, dir Hilfe (vielleicht in Form einer Familien- oder Erziehungsberatung) zu suchen. Vor allem weil auch andere Familienmitglieder (Schwester) unter dem Verhalten leiden.

Wie sieht es denn mit seiner Sprachentwicklung aus? So wie du schreibst, spricht er noch nicht in ganzen, vollständigen Sätzen? Ist seine Sprachentwicklung verzögert?

Lg Sandra

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Hallo Sandra
Wir waren vor ca. einem Jahr bei einer Familienberatung betreffend Tim. Sie hat uns kurzfristig geholfen die Situation ruhiger zu nehmen und gab uns auch Tipps. Es hat sich dann aber ein wenig im Sand verlaufen, da sie sehr ausgebucht ist und wir nur Termine zu unmöglichen Zeiten bekamen. Wir müssen wohl wieder einen Anlauf nehmen.

Seine Sprachentwicklung ist gemäss Kinderarzt und Krippe (ist ein Tag in die Woche von 07:00 - 18:00 dort) normal. Seine Schwester konnte in seinem Alter besser sprechen aber es ist anscheinend noch alles im grünen Bereich. Er war im Sprechen noch nie der Schnellste! Deshalb dachten wir zuerst auch, dass seine Unzufriedenheit daher kommt. Nun kann er sich aber meistens gut verständigen, wenn auch noch nicht immer in vollen Sätzen.

Ach ja, jetzt habe ich mit meiner Nachbarin telefoniert. Sie passt heute auf ihre zwei und meine zwei Kinder auf. Er wäre mal wieder der Liebste... sei schon seit Stunden am Malen und basteln!?!? Ich bin ja froh darüber.. könnte aber doch weinen.

Gruss

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Hallo!

Geht dein Sohn denn nur einen Tag in der Woche in den Kiga? Wenn ja - warum?

Es könnte sein, dass er einfach nicht ausgelastet ist, wenn er jeden Tag (bis auf einen) zu Hause ist. Ein Kind mit 3 Jahren ist im Kindergarten gut aufgehoben und braucht die sozialen Kontakte und Angebote dort. Ich würde an deiner Stelle schnell zusehen, dass er in den Kindergarten kommt - täglich!

Lg Sandra

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