Die erste Brille, was für ein Kampf

Hallo alle zusammen,

wir waren vorletzte Woche bei der U8 und mein Sohn fiel durch den Sehtest. Am Dienstag hatten wir dann den Augenarzttermin. Den Schock werde ich wohl nie vergessen! Auf dem rechten Auge sieht er nur 10% und auf dem linken 60%. Wir haben es wirklich nie gemerkt und ich mache mir immer noch riesige Vorwürfe. Aber bei allen Untersuchungen hieß es immer alles okay!
Nun gut, jetzt hat er seine Brille, mit natürlich richtig hoher Stärke. Abkleben tun wir noch nicht.

Aber wie kann ich ihm helfen, dass er sich daran gewöhnt? Ständig kuckt er entweder über den Rand oder unter der Brille durch. Ist das normal oder bleibt das so? Muss ich was tun?
Wir waren heute extra wieder beim Optiker und sie wurde optimal angepasst.
Auch ausziehen will er sie permanent, aber da bleibe ich echt konsequent.
Erzählt mir doch mal, wie war es bei euch? Wann wurde es besser? Gibt es irgendwelche Tipps und Tricks?
Vielen Dank für eure Antworten!

LG Sabrinchen

1

Hallo Sabrinchen

Brauchst Dir wirklich keine Vorwürfe machen. Wir hatten heute auch U8 und unsere Dame fiel auch durch den Sehtest. Haben am Freitag auch einen Augenarzttermin und ich bin gespannt, was rauskommt. Man merkt bei ihr auch überhaupt nichts und ich war doch auch etwas schockiert.

LG

Sabrina

2

Hallo,

mein Sohn war bei ähnlicher Diagnose noch keine drei, Sehkraft auf einem Auge nur 20%, mit +5,5 und +3,75....dazu fehlte auch das räumliche Sehen. Wir haben auch nie etwas bemerkt.....:-(
Ich hatte auch Bedenken, aber der Augenarzt hat hat uns versichert, das ALLE Kinder sehr schnell den Vorteil der Brille erkennen, vorausgesetzt
1. sie sitzt optimal (mein Sohn kann gar nicht über oder unter der Brille hindurchsehen) und
2. sie drückt und zwickt nicht.

Wir hatten das Glück, eine Freundin zu haben, die Optikerin ist und uns hervorragend beraten hat. Sie war auch der Meinung, dass die Modelle im Laden nicht optimal waren und hat extra noch Modelle mit anderen Passformen bestellt. Die Auswahl und das Anpassen haben ewig gedauert.

Was soll ich sagen: Unser Sohn hat die Brille am ersten Tag aufgesetzt und es hat nicht einmal Probleme gegeben.....Er trägt sie ganz selbstverständlich. Nach zwei Tagen hat er morgens beim Bilderbuch lesen nach seiner Brille gefragt (ich hatte sie vergessen aufzusetzen) , weil er "damit mehr sehen kann".

Ich denke, eine gute Beratung ist sehr, sehr wichtig. Es gibt einen Club "Mein Kind trägt eine Brille", der konnte mir auch helfen....

Viel Glück

Doro

3

Hallo,

dein Sohn ist doch noch klein, er muss sich sicher nur an den "Fremdkörper" und auch an das "neue Sehgefühl" gewöhnen.

Ich selbst habe mit 2,5 Jahren eine Brille bekommen mit Abkleben und allem drum und dran. Meine Mutter zieht mich heute noch manchmal auf, wenn sie sagt, dass ich abends als letztes meine Brille abgezogen habe und morgens sofort wieder auf. Aber letztendlich war sie froh, dass ich als Kind wesentlich konsequenter war als sie selbst, die die Brille im Erwachsenenalter bekam.

An Tricks kann ich mich nicht erinnern, denke eben Geduld ist gefragt;-)

Grüße Abo55

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Hallo,

mein Großer hat nun seit 1 1/2 Jahren seine Brille. Da wir Eltern auch beide immer eine Brille tragen, war es nichts Neues für ihn. Trotzdem haben wir es die ersten Tage langsam angehen lassen. Von Tag zu Tag hatte er sie etwas länger an. Mal morgens eine Zeit lang, dann Pause, dann nachmittags wieder ein bißchen. So haben wir es von Tag zu Tag gesteigert. Schon nach wenigen Tagen hatte er sie dann den ganzen Tag an.

Am wichtigsten finde ich aber immer noch dass die Brille als etwas völlig Normales präsentiert wird. Es vor dem Kind als "Schock" zu bezeichnen, finde ich nicht so schön (will ich Dir nicht unterstellen, ist ja aber mal schnell beim Erzählen passiert).

Abkleben muss mein Großer übrigens erst seit dieser Woche. Die Augen haben sich zwar toll gebessert, aber das eine Auge macht langsamere Fortschritte wie das andere. Nun wird das stärkere Auge 4 Std./Tag abgeklebt, damit das schwächere Auge mehr arbeiten muss.

LG, #stern

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Hallo!

Bei uns war es ähnlich - nur dass ich mit unserer Tochter eigentlich immer schon im Jahresrhytmus (also mit 1 und 2 Jahren) zum Augenarzt ging und der nichts feststellen konnte. Mit 3 Jahren wechselten wir dann Augenarzt und plötzlich der Schock: 10 - 20 % Sehkraft auf einem der Augen.

Sie bekam dann gleich eine Brille und einen Monat später fingen wir mit abkleben an. Das machen wir nun schon seit ca. 1 1/2 Jahren - täglich 4 Std.

Brille war ganz schnell und problemlos akzeptiert. Sie merkte, dass die Brille ihr hilft, besser zu sehen. Auch mit Abkleben gab es zum Glück noch nie einen Kampf. Wir hatten ihr damals, als das anfing, als Zuckerl, weil sie es so gut gemacht hatte, ein Kettcar gekauft :-)

Dein Sohn wird sich sicherlich schnell an die Brille gewöhnen und dann auch durchschauen.
Übrigens hat unsere Tochter inzwischen eine Sehkraft von 70 % auf dem schwachen Auge erreicht - dank Brille und konsequentem Abkleben.

Damit möchte ich dir Mut machen. Es ist glücklicherweise bei euch auch recht früh festgestellt worden, so dass sich da sicher noch viel ins Positive entwickeln wird.

LG
Ulrike

6

Hallo,

ich selbst habe meine Brille erst mit 21 bekommen. Selber habe ich nicht mal gemerkt das mein Sehen schlechter wurde. Ich bin mit -3 eingestiegen, also auch nicht ganz wenig. Anfangs hatte ich auch Probleme weil die Brille mich einfach gestört hat und auf Dauer dann auch an der Nasenwurzel und über den Ohren drückte, eben weil es ungewohnt war. Mittlerweile fühle ich mich ohne Brille nackt und bewege mich nur selten ohne. Und wenn mir das als 21jähriger schwergefallen ist, obwohl ich um die Vorteile wusste und sie auch sofort genossen habe (eine neue Welt tut sich auf!), obwohl ich eine stylische Brille hatte und Gott sei Dank über ein Brilltentaugliches Gesicht verfüge. Dann verstehe ich sehr gut das ein grade vierjähriger (ist die U8 mit 4?) auch einfach Zeit braucht sich zu gewöhnen.

Liebe Grüße und viel Erfolg

7

Huhu.

Ich kann dir den Club empfehlen:

http://www.urbia.de/club/Mein+Kind+tr%E4gt+eine+Brille

Da bin ich auch schon ewig drin. Meine Große hat mit 9 Monaten ihre Brille bekommen. Unser KiA hat es ganz toll festgestellt und die Brille war auch von Anfang an kein großes Problem. Klar, in der Trotzphase wurde sie dann mal runtergezogen und am Nasensteg gekaut #rofl aber ansonsten hat sie super schnell gemerkt, dass die Brille ihr hilft.

Das A und O ist wirklich Konsequenz beim Tragen. Ich würde dir dringend davon abraten, die Brille nur stundenweise dem Kind anzuziehen. #contra Dein Kind brauch sie und damit wäre die Diskussion beendet.

Ich hoffe für euch, dass ihr ums abkleben herumkommt. Wir mussten auch ewig abkleben, da es nichts gebracht hat, hat meine Tochter mit knapp 3 Jahren eine Op bekommen. Seitdem sind Werte super stabil und wir sind glücklich, den Schritt gegangen zu sein, auch wenn sie wohl nie 3D sehen wird.

LG
Why

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Danke für eure zahlreichen Antworten!!!!
Ich benutze meinem Sohn gegenüber nicht das Wort Schock!
Bei uns in der Familie gibtr es ganz viele Brillen, ist also auch nichts Fremdes für ihn. Auch durfte er sich seine Brille selber aussuchen, ich hab ihm da gar nicht reingeredet.
Abkleben müssen wir auch 4 Std. täglich, aber erst wenn er sich an die Brille gewöhnt hatte.
Bei meiner Tochter (1 Jahr) war es viel einfacher. Wir sahen, dass sie schielt und sind dann auch sehr früh mit ihr zum Augenarzt. Bei ihr werden auch täglich abwechselnd die Augen abgeklebt und mit 4 Jahren wird sie operiert, eine Brille braucht sie noch nicht.
Ich fand es halt so schlimm, weil wir 4 Jahre dachten es sei alles okay und dann kam raus, dass die Augen so furchtbar schlecht sind.
Danke für den Tipp mit dem Club!

LG Sabrinchen