Ist das schon psychisc-h bzw. verhaltensauffällig oder noch normal? Bitte Hilfe!

Hallo zusammen,

ich bin zur Zeit so am Ende und verzweifelt, dass ich mir keinen Rat mehr weiß.

Mein Sohn (3,5 Jahre) ist so unendlich schwierig, das geht so seit Wochen, gefühlt seit Monaten.

Zur Vorgeschichte: Ich war mit ihm 3 Jahre zu Hause, da er schon immer sehr anhänglich war, Krippe und Kita waren nicht machbar, da er nur weinte. Ab Mai geht er nun regelmäßig, auch diese Eingewöhnung war sehr schlimm mit viel weinen und toben. Er geht nur 3 Stunden täglich, morgens weint er noch immer, manchmal klammert er an mir und schreit. Das ist dann aber weg sobald ich gehe und er spielt zufrieden - laut Erzieherinnen.

Im Juni wurde seine Schwester geboren. Nach der Geburt war er einige Wochen sehr aufmüpfig und anhänglich zugleich,was sich aber wieder legte.

Er ist ein sehr kluges und sensibles Kind, sprachlich und intellektuell sehr weit, aber sehr unselbständig. Bislang hatten wir wenig mit Trotz oder Aggression zu kämpfen, er ließ sich immer gut verbal erreichen, war sogar deutlich verständiger und kooperativer als die allermeisten Kinder in unserer Umgebung. Er war freundlich, hilfsbereit und höflich.

Nun ist alles vorbei.

Seit Wochen ist er nur noch am jammern, weinen, nölen, kommandieren, hauen, treten, schreiben, toben.

Er ist nur "lieb" wenn er etwas in Aussicht hat oder wir ihn mit einer Belohnung "erpressen". Ich weiß, dass das nicht sehr klug ist, aber ich kann einfach nicht mehr.

Er rastet bei den kleinsten Dingen aus, lässt sich dann kaum beruhigen, das wechselt zwischen verzweifeltem Weinen und unbändiger Wut. Gleichzeitig will er häufig zu mir auf den Arm, getragen werden. Während er sich an mich kuschelt, haut er dann ab und zu trotzdem weiter und streckt die Zunge raus.

Ich muss ihn in letzter Zeit wegen seiner kleinen Schwester natürlich oft zurückweisen, kann weniger mit ihm spielen etc., der Papa arbeitet viel.

Ich vermute, dass das irgendwie mit der Kombination weniger Zuwendung von mir und schwieriger Kita-Besuch zusammenhängt.

Wenn wir uns ausschließlich ihm zuwenden - Schwester schläft oder ist nicht da - dann blüht er auf und ist wieder total kooperativ und lieb. Aber das geht halt nun mal viiiiieeeeeeeel seltener als früher.

Ich selbst bin schon am Ende meiner Kräfte, total überfordert und könnte nur mitheulen.

Die Frage ist, ob das alles noch im Normbereich ist (kennt ihr das?), wann das endet und wie man dem begegnet?

Ich bin so verzweifelt und für jede Antwort, jede Erfahrung etc. dankbar.

Meritene

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Das was du schilderst, klingt VÖLLIG normal!
Dein Sohn benötigt zur Zeit absolute Konsequenz, Zuwendung und Zeit nur für ihn (vielleicht ist das ja möglich, wenn deine Tochter schläft?) und vielleicht auch Abwechslung (geht ihr zum Turnen? Trifft er auch am Nachmittag mal andere Kinder?).

Du wirst sehen, sobald du liebevoll konsequent mit seinem Verhalten umgehst, wird es besser werden. Ich würde meinen schreienden, hauenden Sohn nicht auf den Arm nehmen ;-) Und die Zunge würde er mir nur 1x rausstrecken ;-)

LG

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Hallo,

>Du wirst sehen, sobald du liebevoll konsequent mit seinem Verhalten umgehst, wird es besser werden. Ich würde meinen schreienden, hauenden Sohn nicht auf den Arm nehmen Und die Zunge würde er mir nur 1x rausstrecken <

Das sagt sich so einfach dahin. Ich weiß nicht wie ich noch mit ihm umgehen soll.

Beispiel: Er soll etwas machen, wozu er keine Lust hat (Banalitäten: wir müssen los, er wollte noch spielen; er soll sich allein die Hose anziehen etc.). Er fängt an zu bocken, dass er das nicht möchte, er jammert, er schreit, er streckt mir die Zunge raus. "Du bist eine olle Mutter", er kommt auf mich zu und haut, tritt. Ich gehe auf Augenhöhe, halte ihn fest und sage, dass ich das nicht möchte und verstehe, dass er sich ärgert, wir aber nachher weiterspielen etc. Das fruchtet gar nicht, er steigert sich noch mehr rein, er brüllt, er schickt mich weg, obwohl er ständig zu mir kommt. Ich ignoriere ihn und ziehe mich und die Kleine weiter an, bleibe ruhig. Er weint dann ganz heftig: "Ich kann mich nciht beruhigen, tröste mich, ich will auf den Arm". Das mache ich dann auch, er kuschelt sich an, haut dann aber wieder trotzdem und streckt die Zunge raus.

Was würdest du denn tun?

Insbesondere, wenn du meinst, dass Zungerausstrecken nur einmal vorkommen würde?

meritene

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Da ich einen 3jährigen habe, haben wir ähnliche Situationen.
Wenn ich weg will und er will noch spielen gibt es 2 Möglichkeiten:
a) wir haben es nicht sooo eilig, ich sage ihm, dass er noch 5 Minuten spielen darf (Die Zeitspanne kennt er nicht, aber er weiß dann, dass er noch kurz spielen kann). In dieser Zeit erledige ich noch irgendwas und zu 95% kommt er dann problemlos.
b) wir haben es eilig und er MUSS kommen. Ich versuche ihn mit irgendwas zu locken (wir halten am Bäcker an, er darf eine CD fürs Auto suchen und mitnehmen). Wenn das nicht klappt, mache ich mich fertig und sage, dass ich jetzt los muss und ich ihn nicht alleine lassen will. dann kommt er IMMER!

Ich helfe ihm immer beim Anziehen, er ist erst 3!

Gehaue, Getrete... unterbinde ich schneller. Ich sage ihm klar und deutlich, dass er in seinem Zimmer, Flur... wo auch immer bocken darf, aber nicht bei mir. Ich nehme ihn hoch bzw. auf den Arm, wenn er damit aufgehört hat, das weiß er. Ignorieren geht bei unserem Sohn auch nicht, nur ganz klare Ansagen. Er will dann auch auf den Arm und es kann sein, dass er dann weiterbockt, aber dann muss er sofort wieder runter.

Ich akzeptiere kein Hauen, treten, beißen... und würde auch kein Zunge rausstrecken akzeptieren. Da ich selten richtig laut werde, würde ich es dann werden und ihm sehr deutlich verbal klar machen, dass ich das nicht will und dulde und in einem ruhigen Moment das ganze nochmal erklären. Unser Sohn ist sehr empfänglich für sowas.

Nochmal kurz: Sei konsequent, greife früher ein, unterbinde das Verhalten, aber bedenke auch, dass er erst 3 ist und damit noch ein Kleinkind!

Gute Nerven!

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Hallo,

das klingt m.E wie ein völlig normales Kind welches im normalen Trotzalter ist und ein normales kindergartenverhalten hat.

Meine Tochter war zwar fast 3 Jahre in der Krippe aber hat sich im Kiga total verändert. Sie wurde lauter (klar sind mehr Kinder) sie wurde aufmüpfiger (klar mehr Kinder und ältere vor allem) selbständiger,

Ich denke Du solltst nicht zuviel interpretieren und nicht die Fehler bei Dir suchen oder auf irgendwas zu schieben.

Er wird älter, geht in die Kita und wird sich verändern. Er testet Grenzen und testet was geht und was nicht geht.

Macht doch so einen Art Belohnungsystem. Abends gibt es einen Aufkleber und wenn er z.b. 5 zusammen hat darf er sich etwas aussuchen. Vielleicht einen Nachmittag oder Abend nur mit Dir oder ein Buch, Auto etc...

Kannst Du die Kita Stunden hochstocken? Ich denke er kommt überhaupt nicht richtig rein in die Gruppe. Ein Kita alltag ist ja schon sehr strukturiert und ich schätze das die meisten Kinder länger gehen, oder? Vielleicht sollte er an der Gemeinschaft mehr teilhaben, so das er langsam daran gewöhnt wird.

ansonsten wünsche ich Dir tapferes durchhalten. Wir haben viele Eltern die uns von Kindern erzählen die wir nicht kennen im Kindergarten ;-)

lg

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Ich finde das auch zu 80% normal.
Mein Tip wäre, seine Gefühle zu verbalisieren, ihm zu sagen, dass du das gut verstehen kannst, dass es ihn traurig macht, wenn Mama jetzt weniger Zeit hast, dass dir das auch leid tut und du versuchst dir mehr Zeit zu nehmen - Mamazeit einführen, zB wenn die Kleine schläft.
Frage ihn, was ihn so wütend macht, rede mit ihm darüber...

Mal was anderes - wie war seine Geburt?

LG ks

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Hallo,
ich glaube für ihn ist es zur Zeit eine ganz schwierige Situation.Das Baby ist schon ne Weile da und bekommt immer noch viel Aufmerksamkeit.Er war 3 Jahre mit dir allein,jetzt bist du mit dem Baby allein und er muss gehen.Dann kommt noch dazu dass du ihn wegen dem Baby oft zurechtweisen musst.Das ist für ihn nicht leicht und er versucht nur Aufmerksamkeitzu erregen.Ich denke nicht,dass das verhaltensgestört ist.
Wir haben auch zwei Kinder (die Große 3 1/2 die Kleine 6Monate).Ich muss Ida auch manchmal zurechtweisen,das geht nicht anders ABER ich weise auch die Kleine im ihre Schranken damit sie sieht "o.k das Baby wird auch mal geschimpft".Natürlich werde ich da nicht laut.Hier mal ein Beispiel:
Ida sitzt am Tisch und isst.Sie erzählt irgendeine Geschichte.Ich sitze mit Lilli daneben und sie bekommt ihr Fläschchen.Natürlich hört Lilli ständig auf zu trinken und guckt zur plappernden großen Schwester.Ich sage:"Nein Lilli,die Ida erzählt mir gerade was.Du müsst jetzt Fläschchen trinken".Das sage ich natürlich so dass es Lilli nicht als schimpfen empfindet aber für Ida ist es enorm,wichtig!!!So Beispiele haben wir ganz oft.
Außerdem hilft Ida mir indem sie kurz auf ihre Schweseter aufpassen darf wenn ich z.B. In die Küche gehe.Klar braucht ein Baby da keinen Aufpasser aber Ida fühlt sich riesengroß.Abends bekommen beide ihre eigene Zeit.Lilli wird Bettfertig gemacht und Ida darf dabei sein ABER es ist Lillizeit.Wenn sie im Bett ist,ist Idazeit und sie darf sich aussuchen ob sie ne Geschichte will oder nur erzählen und kuscheln.
Wenn dein Kleiner sonst gut gehört hat kannst du ihm sicherlich mal in einem ruhigen Moment erklären dass du immer traurig bist wenn er dich haut oder dir die Zunge raus steckt.Und das DU das ja auch nicht machst.Erkläre ihm wie stolz du auf ihn bist dass er schon so Groß ist und er dem Baby mal ganz viel beibringen kann weil er so ein toller Bruder ist.
Also kurz gesagt: Versuche das Verhältnis zwischen den Geschwistern in Ordnung zu bringen,dann wird es sicher wieder besser.

LG und viel Glück
Carrie

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hallo!

ich hatte auch das gleiche problem mit den kids. beide im gleichen alter wie deine.

ich habe da folgende tipps (auch wenn einige bereits genannt wurden).

- rede mit deinem großen! sag ihm was dir nicht gefällt an seinem verhalten. ABER nicht böse sein (auch wenn du auf 180 bist!), sondern eher trauriger tonfall...

- sag ihm auch wie toll du es fandest wie er sich in gleichen situationen früher verhalten hat.

- kehre zurück in die 1,5 jahre-trotzphase: wenn er schreit, brüllt, weint, sich nicht angemessen verhält - einfach ignorieren. ich weiss es ist schwer, aber das musst du nicht lange machen, glaubs mir. ich habe mir dann immer den kleinen genommen und bin wortlos gegangen. als sich die große ausgetobt hat ist sie zu uns gekommen und ich habe sie gefragt ob sie verstanden hat, WARUM ich gegangen bin. je nach antwort entweder loben für das verständnis und ausmachen, dass es nicht mehr vorkommt oder eben erklären.

- für jede kleinigkeit wieder loben, auch wenn's noch so banal ist - aufs klo gegangen: "prima! mei bin ich froh, dass du schon so groß bist und alleine aufs klo gehen kannst. thorben kann es noch nicht, er ist ja noch ein baby. aber wenn er etwas größer ist, dann kannst du es ihm ja beibringen, ja?"

- mamazeit einführen. ich gehe mit der großen 2 mal in der woche zum turnen/schwimmer. da DARF (wortwahl ist wichtig!) der kleine nicht mit, auch wenn es nicht so ist. damit stärkst du das selbstbewusstsein des kindes wieder.

- wiederum gemeinsame spielzeiten mit BEIDEN kindern GLEICHZEITIG einbauen. quasi euch als team stärken.

uuuund, wenn du zeit mit der kleinen verbringst, wickeln-kuscheln z.b. dann muss du dem großen auch klar machen, dass er eben warten muss und etwas alleine spielen muss. wenn die kleine schläft, hast du wieder ganz viel zeit für ihn allein.

ich bin mir sicher, dass es auf diesem weg klappt. bei uns sind noch nicht alle reibereien aus dem weg, aber wir arbeiten daran - mit kleinen, aber erfolgen.

das selbe wünshce ich euch auch!

strietzi

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Hallo Meritene,
ich denke, dass Dein Sohn klare Ansagen und klare Grenzen braucht... ehrlich gesagt hört es sich für mich danach nicht wirklich. Ein Beispiel:
Ihr möchtet gehen ==> sag ihm bereits im Vorfeld dass ihr weg geht und noch mal kurz davor, dass er sich in 5 Minuten anziehen soll. Sind diese 5 Minuten vorbei sag ihm dass es soweit ist und er sich anziehen soll, da ihr jetzt weg müßt und zieht Dich selbst an. Wenn er bockt und zickt, kannst Du fragen warum und wenn er Hilfe braucht dann hilf ihm ABER sag ihm klar und deutlich dass ihr jetzt weg geht und er sich anziehen soll und falls er es nicht tut, dann würdest Du ihn so mitnehmen wie er ist. Aber er muß dabei auch klar spüren können, dass Du es ernst meinst und wenn es darauf ankommt mußt Du dieses auch durchziehen (er wir spätestens an der Haustür, wenn er spürt das es draußen kalt ist einknicken.... sag ihm dass er eine letzte Chance bekommt... und lass ihn sich anziehen).
Das andere ist Achtung, Liebe und Vertrauen: Nimm Dir Zeit für Deinen Sohn... Abends zum Beispiel wenn Ihr ins Bett geht. Lies im eine Geschichte vor, sing ein Lied oder spiel noch was mit ihm, lass ihn aussuchen was er möchte und sag ihm, bevor er schlafen soll, dass Du ihn lieb hast, nimm ihn in den Arm und drück ihn. Es ist wichtig dass er weiß, dass er geliebt wird!

Wenn er einen "Anfall" hat, dass schick ihn in sein Zimmer und sag ihm, dass er wieder kommen kann, wenn er sich wieder normal verhält. Schlagen, Zunge raus strecken treten... das geht nicht und ist nicht der richtige Augenblick Dein Kind auf den Arm zu nehmen und es quasi dann mit "Nähe" zu behlohnen. Laß ihn sich abreagieren und nimm ihn erst DANN auf den Arm und erklär ihm dass Du ihn sehr lieb hast aber Du nicht möchtest, dass er schlägt etc....
Wenn er "normal" ist dann rede mit ihm.... frag ihn was mit ihm los und warum er das alles macht, fragt ihn ob das was mit der Schwester zu tun hat und hör Dir an was er zu sagen hat. Geh darauf ein und versuche ihm im Gespräch alles zu erklären und seine eventuellen Ängste zu nehmen....Vielleicht kannst Du ihn auch einbinden, ihm die Rolle des "großen Bruders" geben, dessen Unterstützung die Mami und auch die kleine Schwester manchmal braucht...

ich hoffe, ich konnte Dir helfen und drücke Dir die Daumen.

Karmensita

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"frag ihn was mit ihm los und warum er das alles macht, fragt ihn ob das was mit der Schwester zu tun hat "

Ich würde ihm die Frage nicht SO stellen, damit legst du ihm ja schon die Antwort quasi in den Mund. Und er sagt das was DU hören möchtest.
Selbst wenn das nicht der grund ist , wird er sagen, "ja, es liegt an meiner Schwester".
Diese Art von Fragen nennt man Suggestivfragen und die sollte man bei Kindern vermeiden.

Einfach fragen warum und wieso. mehr nicht.

LG
Sandra mit Max (10 J.), Ben (4,5 J.) und Lea (2 J.)

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.... ja das ist richtig, danke für Deine Korrektur:-)
LG
KArmensita

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Hallo,

meine Tochter ist schon vier und extrem selbständig. Sie konnte sich schon mit zwei Jahren komplett alleine anziehen. Aber trotzdem helfe ich ihr gern, wenn sie mich darum bittet. Das ist Kuschelzeit! Ich sage nie vowurfsvoll "das kannst du doch schon selbst!" Was sollte das auch bringen? In der Situation würde sie doch dann nie fröhlich "stimmt Mama" rufen und sich anziehen - oder?

Ich versuche auch, sie nicht wegen des Babys zurückzuweisen. Ich sage nie sowas wie "du siehst doch, dass ich gerade deinen Bruder wickle" (schon von anderen Mamas gehört) sondern lenke sie ab: "... hol doch mal die Hose, zeig mir das Bild, hast du die Schere irgendwo gesehen..."

Und spielen klappt auch mit Baby! Es ist nur extrem anstrengend. Ich versuche dann sie dahin zu bringen, dass sie mir was zeigt. Wenn sie puzzelt und ich habe gerade keine Hand frei, dann frage ich sie, wieviele Teile das Puzzle hat oder ob sie mir mal erklären kann, wie sie anfängt usw.

Ich hoffe, dass sie gar nicht so sehr merkt, dass ich nicht mehr so viel Zeit habe. Der Altersabstand ist doch auch super, weil die "Großen" nicht ständig eine helfende Hand benötigen. Bei uns geht jedenfalls viel übers sprechen. Und wenn sie kuscheln will, leg ich ihren Bruder mal eben zur Seite. Auch wenn er dann kurz meckert.

"Seit Wochen ist er nur noch am jammern, weinen, nölen, kommandieren, hauen, treten, schreiben, toben." Du sagst ja, dass er das nicht tut, wenn die Schwester nicht dabei ist. Scheint also viel Eifersucht im Spiel zu sein. Um so mehr musst du dich bemühen, die Schwester nicht in den Vordergrund zu rücken. Ich krieg das Gruseln, wenn ich die Sprüche mancher Eltern höre "ich bin eben nicht nur deine Mama" oder ähnliches. Das muss man nicht betonen, die Kinder kriegen auch so genug zu spüren, dass plötzlich weniger Aufmerksamkeit da ist. Beobachte mal, was du so äußerst, Kinder sind da sehr empfindlich.

LG Tabea

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Das kenne ich. Als meine Tochter geboren wurde, da hat mein Sohn sich auch so verhalten. Das war völlig stressig und hörte erst nach 14, 15 Monaten auf.

Ich habe ihn irgendwann dann länger im Kindergarten gelassen, wirklich von 8.00Uhr bis 14.00Uhr und ihn auch da essen lassen. Das war ein Schritt zur Lösung.

Zudem war ich zweimal bei einer Erziehungsberatung, weil ich mir, genau wie du jetzt, einfach keinen Rat mehr wußte. Das hat mir sehr geholfen, einfach um auch zu hören, es ist nicht meine Schuld. Mit der Beratungsfrau konnte ich Alltagssituation durchspielen und verändern, sie hatte da gute Ideen.

Alles Gute und dicke Nerven wünsche ich dir.

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Hi,

wir haben auch ein sehr willensstarkes Kind...und solche Phasen ohne kleineres Geschwisterkind gehabt.

Mit hat ein Buch sehr geholfen, das ich gerade wieder einmal gelesen habe:
Dein kompetentes Kind von Jesper Juul.

Bei uns ist damit bei vielen gefühlten Dauerkonflikten dermaßen die Luft raus.
Ich bin manchmal wieder selbst überrascht, wenn ich davon ausgehe, daß sie gleich ihr Kampfgeschrei startet, und dann sagt: Na gut.

Es ist hart und es hat mir alles abverlangt. Mir ist es wichtig, daß sie selbst ein Gespür für ihre Gefühle bekommt und diese ausdrücken kann. Sie soll nicht gehorchen wie ein Hund sondern aktives Mitglied der Familie sein.

Ich kann nur sagen, es hat funktioniert (klopf auf Holz :-p).

Wünsche Dir viel Kraft und liebevolle Konsequenz!!!

Almura