Flippt Ihr/Eure Männer schonmal vor den Kindern aus?

Hallo zusammen,

Frage steht ja schon oben: Flippt Ihr schonmal vor Euren Kindern aus? Oder tun Eure Männer das? Wenn ja, ab wann ist für Euch Schluss bzw. wie sieht das bei Euch aus?

Ich frage, weil meinem Mann gestern früh die Hutschnur gerissen ist, als Maja sich wieder mal nicht anziehen lassen wollte. Er hat herumgeschrien, die Schuhe in der Diele durch die Gegend getreten, ihre Kinderrutsche im Wohnzimmer umgeworfen und ihren Puppenwagen in die Luft gekickt. Ich war nicht da, hab aber beim Heimkommen am Nachmittag das Durcheinander vorgefunden und mich gewundert, meinen Mann angesprochen und er hat es mir dann erzählt. Eigentlich passt das gar nicht zu ihm, mich macht das ziemlich wütend. Die Kleine hatte richtig Angst vor ihm (und er schien irgend wie stolz darauf, sie eingeschüchtert zu haben; denn nach seinem Ausbruch hat sie sich widerstandslos für den Kindergarten fertigmachen lassen). Als sie heute Nacht wachgeworden ist und er zu ihr ins Kinderzimmer kam, hat sie auch gleich fürchterlich geschrien und wollte nur Mama... :-[

Viele Grüße
Vanillie

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Tja, ich weiß nicht, wo Ausflippen bei Dir anfängt.

Bei uns ist es völlig ok, wenn jemandem die Hutschnur reißt, daß er schreit und notfalls auch mit dem Fuß aufstampft. Alles andere ist NICHT ok.

- Es werden keine Gegenstände geworfen.
- Es wird nichts kaputt gemacht.
- Es wird selbstverständlich niemand geschlagen, getreten, geschubst oder so etwas.
- Es wird keinem Kind ins Gesicht gebrüllt. Mir ist lieber, wenn mal jemand Scheiße schreit als wenn jemand meinem Kind in Wut sagt, es wär blöd oder so etwas.

Die Regeln gelten für uns alle, für Eltern ebenso wie für die Kinder.

Angsterziehung ist "schwarze Pädagogik" und zeugt außerdem einfach nur von Hilflosigkeit, ist also eher ein Armutszeugnis als etwas, worauf man stolz sein könnte.
Mein Mann hat einmal meine Tochter angebrüllt, da hat sie sofort zurückgebrüllt, wie sich das gehört. Sie läßt sich so ein Verhalten nicht bieten, weil sie keine Angst haben muß.

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Diese Regeln gelten bei uns auch!

Auch halte ich mir folgendes vor Augen!

So wie ich JETZT mit meinem Kind umgehe, wird sie es mir irgendwann als Retourkutsche geben!
Ihre Sachen aus Wut kaputt machen? Na, dann bräuchte ich mich nicht wundern, wenn mal meine Sachen in Scherben liegen, nur weil sie nicht zum Konzert/Freund darf etc.

Mein Vater hat versucht mich einzuschüchtern und mir Angst zu machen. Kinder waren nichts wert.
Na ja, als er einen Schlaganfall hatte und ich IHM körperlich überlegen war, gab es die Retourkutsche. Nicht so extrem wie er bei mir. SEINE Sachen hab ich dann nicht weggeworfen oder zerstört. Aber ich habe ich SEINE Sätze an den Kopf geknallt und ihm teilweise (wenn ich wusste, dass andere da sind, die sich kümmern können) gezeigt, wie sch*** es ist, wenn man sich hilflos fühlt.

Z.B. "Du bist erwachsen, mach deinen Sch*** allein"

Ich bin NICHT stolz darauf, aber es war für mich eine wichtige Form meine WUT endlich an der Stelle rauszulassen, wo sie hingehörte! Und im Gegensatz zu ihm, habe ich seine Sachen NICHT kaputt gemacht und darauf geachtet, dass wenigstens jemand anderes helfen kann und hab selbst zum Pflegeng geholfen, wenn es notwendig war. Aber nicht bedingungslos und auch ziemlich kalt, weil ich von ihm nie anders gelernt hatte.

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Da ist tatsächlich viel dran. Ich bin als Kind geschlagen worden - bis ich etwa 12 Jahre alt war. Da hatte ich dann so einen Moment, in dem ich nur auf die Schläge gewartet habe, um endlich zurückzuschlagen. Allerdings hat man mir das wohl angesehen, denn von da an wars vorbei mit der körperlichen Gewalt.

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Klar gehen mal die Nerven durch, und man mosert mehr und auch mal lauter ABER so wie du das schilderst kam das nie vor. Ich hätte meinem Mann aber was erzählt #wolke

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Hallo!
Ich manchmal leider ja, aber nicht so heftig wie dein Mann. Allerdings knalle ich auch mal die Tür #hicks oder schmeiße mal die Hausschuhe oder ähnliches auf den Boden #hicks. Es tut mir gleich danach immer sehr leid und ich entschuldige mich natürlich auch. Aber leider bin ich eben auch nur ein Mensch... Meine Tochter kommt da ganz nach mir und mein Sohn kann es manchmal auch - damit muss ich eben leben ;-), bzw. mein Mann, der die Sanftmut in Person ist. Für ihn ist es bestimmt nicht so leicht. Meine Kinder erschrecken in solchen Situationen auch und machen schnell das, was ich von ihnen wollte, aber eher um mich wieder zu beruhigen, denke ich. Finde ich dann auch immer schrecklich, das so zu sehen. Aber sie haben nicht Angst vor mir oder weinen los, wenn ich nachts zu ihnen ans Bett komme oder so.
Klar, es ist nicht gut, das weiß dein Mann sicher auch, aber es passiert eben mal und ist eben sehr abhängig vom Typ Mensch.
Grüße JUJO

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Hey Vanillie,

ich kenn das nur zu gut. Mein Mann ist ein echter Choleriker. Es ist in den Jahren schon besser geworden, aber so wirklich viel Verantwortung kann und will ich nicht abgeben.
Mein Mann flippt manchmal bei den kleinsten Dingen aus.

Macht unser Sohn beim Essen den Mund nicht zu, dann wird das ein, zwei oder drei Male gesagt und dann hat er zu funktionieren. Tut er das nicht kommt ein Brüller.
Nur mal so als Beispiel.
Unser Sohn kennt allerdings seinen Papa nicht anders und liebt ihn trotzdem über alles.
Klar ist er auch mal eingeschüchtert und verlangt mich lieber, aber dafür ist Papa auch nicht so viel zu Hause.

Eine Grenze gibt es für mich dann, wenn er meint zu brüllen. Das geht für mich gar nicht, auch wenn ich auch mal den ein oder anderen Brüller los lasse (muss aber sehr viel passieen das ich mal etwas lauter werde). Bei mir reicht inzwischen ein Blick und mein Mann weiß was los ist. Er wirft das Handtuch und ich darf wieder vermitteln.
So ist das immer und mittlerweile hab ich mich mit meiner Position fast abgefunden.

Ich denke Männer können manchmal nicht so wirklich nachempfinden warum das Kind nun so und so handelt. Für uns ist das auch nicht einfach, aber wir denken doch eher mal nach. Mein Mann erwartet manchmal einfach zu viel. Er stellt unseren Sohn zu oft als einen kleinen Erwachsenen dar. Ich überlege eher wie ich als Kind selbst war.

Würde mit deinem Mann mal reden. So was geht jedenfalls gar nicht. Dinge durch die Gegend werfen schon dreimal nicht.

Alles Gute.
Angi

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Nein, sowas in der Arzt passiert keinem von uns. Vielleicht schreit mal jemand, das war aber schon. Ich find das ziemlich krass.

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Hallo,
also so heftig war es bei uns noch nie, aber ich habe vor kurzem auch eine Brotdose auf den Schrank geknallt weil meine Große nicht hören wollte.Sie wollte mit ihrer kleinen Schwester unterm Spielbogen kuscheln aber hat den Bogen dann an Lillis Kopf gedrückt.Die fing dann an zu schreien.Hab dann aus der Küche rausgeguckt weil ich wissen wollte was los ist.Wir haben eine versetzte Wohnebene und ich hatte die Dose die ich fertig gemacht hatte in der Hand.Ich rief dann hoch "schnell,steh auf das tut ihr weh" .Meine Große ist eigentlich sehr brav und hört sofort.Sie guckte aber nur hoch zu mir.Also rief ich wieder und diesmal laut"steh auf".Auch diesmal hörte sie nicht.Hab dann die Dose aufgeknallt und schon geschriehen "steh auf".Da ist sie dann hochgeschreckt...Ich muss dazu sagen,dass ich in dem Moment vor mir selbst erschrocken bin.Ich habe eigentlich ein dickes Fell und versuche alles ruhig zu regeln.Laut werde ich nur selten.
Habe mich hinterher mit meiner Tochter noch mal darüber unterhalten und ihr gesagt dass es mir leid tut dass ich sie so erschreckt habe aber dass sie wenn es um ihre Schwester geht beim ersten mal schon hören muss.
Ich würde an deiner Stelle von deinem Mann erwarten das er sich mit eurer Tochter mal zusammen setzt und sich mit ihr darüber unterhält.Kann ja nicht sein dass sie jetzt Angst vor ihm hat.Ich finde es schlimm wenn Kinder nur hören weil sie Angst haben...
LG und viel Glück
Carrie

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Hallo,

ich glaube schon, dass das mal passieren kann, möglicherweise auch in dieser heftigen Form (ich bin nicht so der typ, der mit Sachen um sich wirft, aber als ich mir das Bein gebrochen hatte, war ich mehr als einmal nervlich am Limit und während dieser Zeit habe ich auch ab und zu völlig unberechtigterweise rumgeschrien).

Das dein Mann allerdings stolz darauf ist, seine Tochter eingeschüchtert zu haben durch seinen Ausbruch finde ich sehr bedenklich! Meiner Ansicht nach sollte sich ein Elternteil nach einem Kontrollverlust dieser Art bei dem Kind entschuldigen, denn auch wenn es passieren kann, toll ist es nicht!!

LG
Kadiya

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Also ich habe leider auch ein sehr aufbrausendes Temperament. Ich kann auch laut werden, aber ich würde mich nicht an den Sachen anderer vergreifen bzw. dagegen treten, und natürlich auch meinem Kind nichts tun.

Das ich laut werde, kommt gegenüber meiner Tochter vor, aber nie aus heiterem Himmel, sondern immer erst nachdem ich es mehrmals "im Guten" gesagt habe, und nie würde ich etwas sagen, das die Würde meiner Tochter herad setzt. Also nicht "du bist dumm, blöd oder sowas". Das finde ich ganz schrecklich, wenn Eltern sowas tun. Meine Tochter hat auch definitiv keine Angst vor uns, das wäre ja furchtbar.

Eher kann es passieren, dass ich auf meinen Mann so böse werde, dass ich auch mal ne Tür knalle, ist sicher auch nicht ideal, aber wie ein reinigendes Gewitter. Danach kann ich mich wieder abregen und dann ist es gut. Ist gestern erst wieder passiert, der Ärger dauerte 10 min und dann war wieder alles ok.

Ich denke es ist auch besser so, als den Kindern immer krampfhaft eine heile Welt vorzuspielen, die merken das ja eh. Meine Tochter weiß, dass Menschen, die sich mögen und Zeit miteinander verbringen, auch mal miteinandere in Streit geraten - das kennt sie ja von ihren Freunden.

Somit ist meine Meinung: das was dein Mann veranstaltet hat, geht zu weit, was man auch daran sieht, dass deine Tochter danach ganz eingeschüchtert war. Angst erzeugen ist nun mal wirklich keine akzeptable Erziehungsmethode und noch dazu eine, die langfristig eh nicht wirkt.

Auch Kinder muss man respektieren, sie haben die selbe Würde wie ein Erwachsener, und da sie sich schlechter wehren können, finde ich, sollte man Kindern gegenüber auch noch kontrollierter den Ärger zeigen, als gegenüber einem Erwachsenen, der ggf. schon seine Konsequenzen zieht wenn es ihm reicht.

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"Er hat herumgeschrien, die Schuhe in der Diele durch die Gegend getreten, ihre Kinderrutsche im Wohnzimmer umgeworfen und ihren Puppenwagen in die Luft gekickt."

Dein Mann hat ein Aggressionsproblem. Ich erwarte von einem erwachsenen Partner, dass er sich auch in stressigen Momenten unter Kontrolle hat und sich nicht wie ein wütendes, außer Kontrolle geratenes Kind im Trotzalter benimmt. Was ist er denn dann eurem Kind für ein Vorbild?

Ich hoffe sehr, dass es eine einmalige Ausnahme war. Und ich hoffe sehr, dass er sich sowohl bei dir als auch bei eurem Kind entschuldigt hat. Falls nicht, sollte er ein Anti-Aggressionstraining oder psychologische Beratung machen. Ist er sogar stolz auf sein Verhalten (es klingt fast so) würde ich seine Sachen packen, da ich mit so einem unberechenbaren aggressiven Mann nicht mein Leben teilen möchte. Ich akzeptiere häusliche Gewalt nicht.

LG
Snickerdoodle#winke