Hallo Ihr Lieben!
Ich bin im Moment völlig ratlos, vielleicht hat von Euch jemand einen Rat für mich.
Meine Tochter (6 geworden, noch im Kindergarten) hat im September begonnen, Geigenunterricht zu nehmen. Auf ihren eigenen Wunsch. Nachdem sie mehrere Wochen lang gebettelt hat, dass sie Geige lernen darf, haben wir eine Leihgeige besorgt (auf die sie furchtbar stolz ist) und eine tolle Lehrerin gefunden.
Sie ist sicher kein Wunderkind, stellt sich aber nicht blöd an und liebt es, zum Geigenunterricht zu gehen.
Aber das Üben zu Hause... Ich bin wirklich ein geduldiger und konsequenter Mensch, aber meine Nerven machen das nicht mehr mit.
JEDES Mal, wenn wir üben, fängt sie furchtbar an zu quengeln und zu nörgeln und manchmal sogar zu heulen.
Mehrfach habe ich sie schon gefragt, ob sie wirklich Geige lernen will. Wenn nicht, kein Problem, dann lassen wir es und fangen vielleicht irgendwann später wieder damit an.
Aber sie will unbedingt weitermachen. Aber eben absolut nicht üben.
Aber ohne Üben kann man eben kein Instrument lernen. Und mein Hintergedanke beim Geige lernen war auch, das sie schonmal erlebt, wie das ist, wenn man irgendetwas regelmäßig macht und dann auch ein Erfolgerlebnis hat.
Und ganz billig ist das ja auch nicht (alles zusammen fast 70,-EUR/Monat) und so dicke haben wirs ja auch nicht, dass ewir das für lau rauswerfen.
Ich fände es furchtbar, den Unterricht zu beenden, weil die Botschaft für sie dann ist:
1. Wenns keinen Spaß macht, gebe ich einfach auf
2. ich krieg das eh nicht hin.
Muss noch dazu sagen, dass meine Tochter sowieso ein Problem mit dem Selbstbewusstsein hat und ziemlich schüchtern ist. Außerdem hat sie einen leicht perfektionistischen Anspruch an sich selbst - sie macht nur Sachen, wenn sie sie richtig kann. Laufen, Laufrad fahren, Fahrrad, ihren Namen schreiben - hat sie solange nicht gemacht, bis sie es auf einmal konnte.
Mit diesen Eigenschaften wirds wahrscheinlich in der Schule auch nicht einfach. Drum wollten wir ihr mit der Möglichkeit des Geigenunterrichtes einen anderen Weg aufzeigen.
Soviel zur Vorgeschichte.
Nun war es die letzten Male beim Üben so extrem, dass ich zwischendrin (nach Vorankündigung) die Geige weggepackt habe und gesagt habe, so mache ich nicht mit, entweder will sie Geige lernen und übt dann auch, der wir kündigen und geben das Instrument zurück.
Heute wars dann soweit. Nach erneuter Heulerei ("Ich kann das nicht, das ist zu schwer", obwohl sie das Stück sehr wohl schon gut spielen kann) hab´ ich gesagt, das wars jetzt. Jetzt ist Schluss, wir kündigen.
Ich hatte sie in ihr Zimmer geschickt und gesagt, sie soll es sich überlegen, wenn sie weitermachen will, kann sie wieder runterkommen und mir Bescheid sagen. Sie kam nicht.
Meine Tochter war stocksauer, hat heute nicht mehr mit mir gesprochen, ist ohne Geschichte und ohne Abendessen ins Bett (wollte sie so, nicht ich).
Was soll ich denn jetzt nur tun? Ich will nicht, dass sie aufhört. Ich will ihr vermitteln, dass man mit ein bisschen Regelmäßigkeit viel erreichen kann und ich will ihr gönnen, dass sie was besonderes hat (zur Stärkung des Selbstbewusstseins).
Mein Mann ist auch der Meinung, dass sie weitermachen soll.
Nun habe ich ja schon verkündet, das Schluss ist. Hab auch wirklich keine Lust auf permanenten Druck.
Wie könnten wir denn nur diesen Teufelskreis durchbrechen?
Hat von Euch jemand einen Rat?
Liebe Grüße
Geyerwalli
Unser Drama mit dem Geigenunterricht... wer weiß Rat?
Lass sie doch erstmal einfach weniger üben und thematisiere es nicht so stark. Wenn mir ständig jemand sagen würde: "Du kannst aufhören, wenn du nicht magst!" oder fragt: "Willst du wirklich?" würde mich das auch nerven. Bei einer 6jährigen wäre für mich klar: angefangen und weitermachen. Ich würde die Tür des Aufhörens gar nicht erst aufschubsen.
LG
Schwierige Situation, aber wenn es bei jeder Übungseinheit zum Streit kommt, wird sie schnell die Lust verlieren.
Meine Kinder spielen (noch) kein Instrument, ich kann daher nur berichten, wie es bei mir war, ich habe Klavier gelernt als Kind.
Ich hatte keine festen Übungszeiten, habe immer gespielt, wann ich es wollte und habe es auch oft und gerne getan. Allerdings hat besonders meine Mutter auch oft korrigiert und gemäkelt, das fand ich doof....letztendlich habe ich dann noch ein Keyboard bekommen und hatte somit die Möglichkeit, mit Kopfhörern ungestört vor mir herzuklimpern.
Letztendlich sind meine Kenntnisse jetzt ganz passabel...zum Berufsmusiker habe ich es allerdings nicht gebracht
Kopfhörer bei einer Geige ist ja ehr schwierig, aber vielleicht kannst Du sie einfach ein wenig mehr alleine machen lassen?!?
LG
Doro
Hallo,
meine hat jetzt im KiGa mit Gitarre anfangen wollen.
Haben jetzt das genau gleiche Problem wie ihr!!
Sie meint auch, wenn ich was tun muss, höre ich lieber auf.
Ich habe ihr erst mal eröffnet, dass sie Gitarrenunterricht auch weiter bekommen wird, wenn die Schule beginnt, damit sie sich innerlich damit anfreundet, dass sie das Projekt-Gitarre nicht sofort wieder abbrechen wird.
Damit hat es etwas geklappt.
Und ich habe "Sternchen" fürs Üben eingeführt, die ich ihr aber nicht immer vor Augen halte. Nur manchmal. Will ja eigentlich erreiche, dass sie für sich übt, um etwas zu erreichen und nicht für irgendwelche Sterne übt.
Ich selber spiele Geige und sie bekommt auch immer mit, dass ich übe und nur so besser werde... hilft aber auch nicht immer zur Motivation...
Ach, und wir haben Videos bei "Youtube" angesehen, um sie nochmal daran zu erinnern, wie toll es sich anhören kann, wenn man übt.
Viel Erfolg und lG
hallo,
ich würdes das ständige üben udn daran erinnern stark einschränken. sie ist sech udn das instrument erlernen sollte vor allem spaß machen, woraus sich normalerweise dann auch der ehrgeiz einstellt und das kind übt.
wie wäre es, wenn ihr euch zusammensetzt (eventuell kannst du auch die lehrerin mit ins boot holen udn das ganze vorher absprechen) und ihr macht in der woche 2 feste termine aus, an denen sie übt. mach ihr nen wochenplan fertig und sie kann zweimal innerhalb von 3 tagen selber entscheiden, wann sie sagen wir ne viertel stunde übt (also nehmen wir an sie hat am montag unterricht, dann kann sie selber eintragen, wann sie dienstag, mittwoch oder donnerstag übt- und dann wieder wann sie freitag, samstag oder sonntag übt. so hat sie das ganze selber besser im griff und fühlt sich nicht unter druck.
klar ist ne viertelstunde nicht ideal, aber es geht ja erstmal daraum, dass es ihr wieder spaß macht.
ich habe selber gitarre udn klavier gelernt und es hat mioch extrem genervt, ständig üben zu müssen. ich habe dann deshalb gitarre aufgegeben, wiel es einfach zu viel des guten wurde. manche woche habe ich gar nicht geübt udn stand dann aber selber ziemluch dumm vor der klavierlehrerin da (und das ist ein eigenes völkchen sag ich dir). ergo: ich hab mich geschämt und hatte es in der hand etwas dagegen zu tun. und soll ich dir was sagen? trotz teilweise wenig üben habe ich dennoch ziemlich viel gelernt über die jahre.
lg
"Mehrfach habe ich sie schon gefragt, ob sie wirklich Geige lernen will. Wenn nicht, kein Problem, dann lassen wir es und fangen vielleicht irgendwann später wieder damit an."
"Was soll ich denn jetzt nur tun? Ich will nicht, dass sie aufhört. "
Was nu?
Hi.
Da wir komplett unmusikalisch sind, kann ich Dir keinen Rat zur Geige direkt geben - aber wir habens hier mit Sport
Mein Mittlerer wollte Judo anfangen (kein Bock auf Fußball etc), okayyyy, Probestunden, er schwer begeistert!
Da war er sechs.
Wir haben einen Deal gemacht - da die Vorinvestitionen (Anzug, Pass, Prüfungen, anderer Verein als der, wo wir angemeldet sind etc) ziemlich happig waren, haben wir vereinbart, dass er ein Jahr das macht - und wir dann gucken, wie es ihm weiter gefällt.
Hat er genörgelt, haben wir ihn daran erinnert; auch mal Freunde zum Probetraining mitgenommen, sind alle zugucken gegangen usw - inzwischen fängt sein drittes Jahr an und da er jetzt mit Handball angefangen hat, werden wir uns entscheiden müssen; beides nimmt drei Nachmittage (inkl. Spiele am Wo-Ende) in Anspruch, das wird zuviel für alle...
Aber: Die Abmachung, "immer ein Jahr" hat er nachvollziehen können und war ein einigermassen überschaubarer Rahmen für ihn.
Würde Deiner Tochter also vorschlagen, innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens zu planen - inkl. fester Übungszeiten (nicht jeden Tag, es soll auch noch Platz für eigene Interessen bleiben!) und ihr nicht ständig in den Ohren liegen, sondern bei Gemecker an die Verabredung erinnern (vielleicht erstmal auf drei Monate begrenzt?).
So könnt Ihr dann entscheiden - denn vielleicht ist die Geige nicht wirklich "ihr" Instrument?
GlG, Locke
Ich würde die Verantwortung an den Geigenlehrer abgeben. Wenn sie nicht geübt hat, muss er ihr die Folgen zeigen/erklären. Das ist nicht Deine Baustelle....
Hallo, rede mal mit dem Geigenlehrer, was er für Ideen hat. Meine Tochter z. B. malt sich für jeden Tag üben ein Zeichen in ihr Heft und bekommt dann zur Belohung von der Musiklehrerin einen Aufkleber. Vielleicht kann der Lehrer sie irgendwie ködern. Und ja, ich bin auch der Meinung, dass zum Musikinstrument lernen auch das Üben dazugehört. Sonst machen sie ja gar keine Fortschritte. Meine Tochter spielt jeden Tag ihre Lieder 2 mal durch, mehr nicht, aber wie gesagt jeden Tag. Das dauert oft nur 5, max 10 min. Ich denke, dass kann man schon machen. Unsere Lehrerin sagt immer, jeden Tag kurz bringt viel mehr, als 1 Tag lang üben.
Viele Grüße Leah